erstellt am: 30. Jun. 2009 00:08
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Hallo,Thomas' Frage ist berechtigt, noch oder teilverputzt oder nackiges Mauerwerk.
Habe bei mir im Keller ein ähnliches Problem,
teilweise habe ich an Stellen wo es nervt(e), also über Spüle
und Waschmaschine den (blasigen) Putz gleich entfernt, weil da
in regelmäßigen Abständen immer Putzbrocken/Dreck drauflagen.
Bislang hab ich da noch nix draufgemacht, einfach so gelassen,
Dreck/Riesel ist auch noch, aber weniger.
Und dann hab ich auch noch eine Kellerecke, da habe ich mich vor 4 Wochen
das erstemal reingetraut, weil seit dem Hochwasser 2002 dort alles verrriegelt
und verrammelt und keiner mehr nachgeguckt, aus den Augen aus dem Sinn.
Warum auf einmal? Nun mir gammelten Teile der Kehrleisten im Raum oben drüber weg, Wand schimmelte auch (Tapete). Habe dann unten die Tür mit einer Brechstange aufgebrochen
(Schlüssel war weg und Dietrich ging nicht) und erstmal das kalte Grausen,
man hätte locker Jackson's Thriller drin drehen können. Spinnweben und Gelege (so weisse Kokons) hingen dicht an dicht bis auf den Boden und muffig ohne Ende.
Hab dann im Garten einen langen Fichtenast abgesägt und bin erstmal grob mit dem Ast da unten durch, danach nochmal mit dem Besen.
Als dann wieder begehbar, hab ich alle 4 Kellerfenster ausgehangen (noch bis heute)
und den Haufen Kohle/Brikett in der Ecke entsorgt. Naja entsorgt teils teils,
erstmal galt es eine Kohlegabel aufzutreiben, mit Schaufel geht das nicht.
Dann hab ich 5 Schubkarren voll Kohle/Brikett und 7 Karren von Kohledreck rausgeholt.
Und dann noch alle alten Preßspanplatten von den Kellertrennwänden entfernt, dass die Luft
auch zirkulieren kann.
Oben drüber schauts bislang gut aus, der muffige Geruch unten ist auch raus,
aber 4 Wochen sind noch kein Zeitraum, insbesondre bei fast 80-85° Luftfeuchte der letzten Woche. Werde den Winter noch abwarten (und im Winter lüften wenn geht)
und dann wirklich nur kurz drüber kalken, ich kleister da nix wieder zu.
Werde jetzt langsam lang, aber wurscht, ich bin grade drinnen ;-)
Habe letzten Sommer ca. 14 Holzfenster innen und außen vom Lack befreit (meine Oma wollte Kunststoffenster rein - das war ein Glaubenskrieg und Überzeugungsarbeit!),
da waren teilweise 3-4 Schichten drauf und eben wie bei Lack üblich Blasen, Abgeblättert etc.
Habe dann erstmal testhalber je Charge eines abgebrannt, die Fenster sind zwischen 40 und 60 Jahre alt
und teils einfachverglast, die Substanz war noch vollkommen okay, gut die Wetterschenkel hatten am meisten gelitten, ist aber normal.
Nach dem Abbrennen dann mit einer Flex drüber, dann Excenter K80 und K120 geschliffen.
Und dann hab ich nach dem 120'er Schliff das erstemal geölt...
Alu-Eimer voll Wasser, großen Tauchsieder rein und das Leinölfirniss auf ca. 50-60° erhitzt,
so wird es fast so flüssig wie Wasser und kann auch tiefer eindringen.
Nach 1-1,5 Stunden alles überschüssige Öl mit einem weichen, saugenden Baumwolllappen abnehmen,
das ist Wichtig, weil es sonst elende klebt und nie aushärten kann.
Und dann jeden Abend Fenster geölt, heisses Öl drauf, nach ner Weile im Licht gucken, matte Stellen wieder Öl drauf usw. Dazu immer Zucchero gehört, hör ich heute Zucchero hab ich den Geruch von Firnis in der Nase
Wieauchimmer, ich war fast eine andächtige Tätigkeit, Holz richtig zu ölen und hatte
was medidatives. Kam mir vor wie Meister Eder in meiner Garage, hat unheilich Spass gemacht 
Jedenfalls bei der 2. Ölung (mind. 24h später dann) habe ich es nicht mehr erhitzt (damals nicht),
sondern kalt aufgepinselt ind mit K180 nass in Öl eingeschliffen. Geht recht gut, aber ich finde
man versaut sich die Werkzeuge (Schleifschuh) durch den aushärtenden Firnis.
Deswegen schleife ich lieber trocken nochmal kurz zwischen und gehe danach nochmal mit heissem Firnis drüber. Vorteil vom Nasschleifen ist, es ist staubfrei, aber wenn ich das nochmal mache, dann wirklich nur mit Hand (also Schleifklotz), weil man versaut sich wirklich jeden (Klett)schleifschuh.
Dann (weil ich von Firnis so begeistert war, habe ich meinen Couchtisch heiss mit Firnis behandelt
(und nach 45 min. abgenommen). Der Schiefer hat das Firnis gut eingezogen.
So und jetzt mal
...
cut ...
...
was mir nämlich auch in der Rübe (Hallo RR
) rumgeistert, ist das nackige Ziegel-MW zu verfugen
und mit Firnis einzupinseln.
So 'nen Zinnober (Aufriss) wie bei Holz würde ich da aber nicht machen, einfach heiss machen
und drauf und mal abwarten.
Erscheint mir besser als jeder Tiefengrund und lauter so obskures Zeug ...,
egal ob Holz oder Mauerwerk, es muss atmen können, insofern 'Less is more'.
Hat das schonmal jemand versucht, Firnis auf (Sicht) Ziegel (keine Klinker, altes Gewölbe)?
Ist jetzt wirklich lang geworden,
egal ... wer bis hierhin gelesen hat, Danke für die Geduld,
Viele Grüße,
Nancy