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Solidworks 2020 am Start:

CAD/CAM & Co. bei den Raketenmännern



Bei CAD/CAM/PLM & Co. ist noch lange nicht die Luft raus, wie manche meinen: Weder bei den Neuentwicklungen noch bei den Anwendungen. Das zeigte schlaglichtartig wieder einmal Dassault Systemes mit seiner neuen Version Solidworks 2020, welche im ESA business incubation centre, München, vorgestellt wurde. Einem Forschungs- und Entwicklungszentrum, dem tatsächlich auch ein Raketenhersteller entwachsen ist.

Spätestens als Can Araz, Raketen Entwickler bei der Isar Aerospace Technologies GmbH, das Video eines Raketen-Startversuchs zeigt, hatte er die volle Aufmerksamkeit des Auditoriums. Eine 10 oder mehr Meter lange Startflamme ist nicht zu übersehen.

Isar Aerospace ist ein junges Unternehmen, mit derzeit 25 Mitarbeitern, welches die Entwicklung und industrielle Herstellung sowie Qualifikation von Raketenmotoren betreibt. Ferner werden Trägerraketen und Komponenten für Raketen und die Raumfahrt allgemein gebaut. Dazu kommen auch die entsprechenden Dienstleistungen.

Das Unternehmen baut seine Raketen ausschließlich aus Teilen, die in Europa erzeugt werden. Und auch der Startplatz liegt in Europa, so dass die Europäer vollen Durchgriff haben und nicht auf Genehmigungen ggf. aus den USA oder Fernost angewiesen sind.


Startflamme von einem Raketenversuch.
    Werkbild: Isar Aerospace

Ja und Isar Aerospace konstruiert seine Systeme mit Solidworks! Womit dieses ehemalige Midrange System ziemlich weit oben angekommen sein dürfte.
Aber bekanntlich kann man auch gute Dinge noch weiter verbessern. Darum Solidworks 2020.

Verbesserungen auf hohem Niveau

Die Nutzer von CAD.de und auch dieses Newsletters braucht man nicht über die Basis von Solidworks "SWX" aufzuklären und kann hier direkt zu den Neuheiten weiterschreiten.

Natürlich ist quasi überall in der SWX-Welt „geschraubt“ worden, von der 3D-Konstruktion bis zur Dokumentation. Einige wichtige Neuerungen seien hier herausgehoben.


Materialberechnungen in Solidworks.

Schnelligkeit bei großen Zeichnungen

Noch immer spielen Zeichnungen eine große Rolle, gerade im deutschsprachigen Raum. Bei umfangreichen Zeichnungen ist das langwierige Öffnen und Bearbeiten ein Ärgernis. An diesem Punkt wurde bei Solidworks 2020 gearbeitet. Mit grundlegend neuen Algorithmen öffnet das System nun auch komplexe Zeichnungen "extrem schnell", wir der Hersteller sagt.

Neue Anwendungsbausteine für komplexe Freiformgeometrien

Zwei neue Apps - 3D Sculptor und 3D Creator - wurden eingeführt, um diese Herausforderungen zu bewältigen. 3D Sculptor ist eine browserbasierte 3D-Subdivision-Modellierungslösung (Sup-D) zur schnellen und einfachen Erstellung stilisierter, organischer und ergonomischer Modelle. 3D-Creator ist eine browserbasierte 3D-Konzeptmodellierungslösung, mit der Anwender Konzeptmodelle erstellen können. Beide sind vollständig kompatibel mit Solidworks Desktop und anderen 3DExperience Apps. Eine Änderung in einer der Apps wird sofort auch in den anderen angezeigt. Mit der Kombination von 3D Sculptor, 3D Creator und Solidworks können Industriedesigner und Ingenieure die richtige Geometrie für ihre Anforderungen erstellen. Mit 3D Sculptor können Anwender auf organische Weise mit komplexerer Geometrie experimentieren. Industriedesigner können mit CAD-Produktfunktionen in Solidworks arbeiten.


Editierung von vernetzten Geometrien in Solidworks.

Flexible Elemente

Flexible Elemente, z. B. Federn oder Gummiteile, sind schon immer ein gewisses Problem gewesen. Meist werden sie als feste Teile im Ruhezustand dargestellt, evtl. noch in einer zweiten Position, voll ausgelenkt. Und dazwischen? Das weiß man nicht so ganz genau. Auch die Formänderung beim Auslenken des flexiblen Teils bleibt meistens nebulös. Dadurch werden Masseeigenschaften wie Trägheitsmomente verfälscht, was die Interferenzprüfungen beeinträchtigt, da die Geometrie nicht exakt ist. Solidworks 2020 bietet neue Möglichkeiten zur Modellierung dieser Art von Teilen. Mit „flexiblen Komponenten“ können Ingenieure festlegen, wie sich ein Teil während des Betriebs biegt und verändert. Bei Konstruktionsänderungen und Bewegungen des Produkts ändern sich diese Teile dann so, wie vorgesehen.

Schnellere Prozesse

Diesbezüglich bietet Solidworks 2020, über die direkte Verbindung mit den 3DExperience Apps, völlig neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit allen Personen innerhalb oder außerhalb eines Unternehmens. So kann man Konstruktionen, Dokumente, Tabellenkalkulationen, PDF-Dateien und vieles mehr schnell und einfach teilen, indem man ihnen einen Link sendet. Zum Öffnen dieser Funktionen sind keine speziellen Apps erforderlich. Sie lassen sich in einem Browser öffnen. Dort können alle Beteiligten Kommentare hinzufügen, Konstruktionen markieren oder das Modell abfragen. Dies ermöglicht eine schnellere, einfachere und sicherere Zusammenarbeit mit allen, die in den gesamten Entwicklungsprozess involviert sind.


Uwe Burk, Vice President Professional Solutions
Eurocentral bei Dassault Systemes.


www.3ds.com/de

- Karl Obermann -
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