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Mehr Intelligenz - mehr Leistung:

Esprit setzt neue Maßstäbe



Auch bei CAM bleibt die Technik nicht stehen, wie man erneut auf der EMO 2019 sehen konnte. DP Technology z. B. hat seinem System ESPRIT so viel Neues "spendiert", dass von einer neuen Systemgeneration gesprochen werden kann. Auf der Basis von Digitalen Maschinen Paketen und Algorithmen, die aus der KI-Welt stammen, geht der Komfort für Anwender weiter als je zuvor. Über Details sprach der CAD.de/NL mit Kai Lehmann, Vertriebsleiter DP Technologie Deutschland und Thomas Schor, Application Manager Deutschland.

Wo die Phantasie endet, endet die Welt. Zum Glück ist es aber möglich, die Grenzen hinauszuschieben. Ein Ende gibt es nicht.

In diesem Sinne und in diesem Geiste hat DP Technology, CAM-Hersteller mit Hauptsitz in Kalifornien, sein System, Esprit, auf eine neue Basis gestellt, die alte Barrieren überwindet. Das neue Esprit arbeitet u. a. mit Digitalen Maschinen Paketen (DMP) und Algorithmen aus der Welt der künstlichen Intelligenz.

Das System, bisher schon bekannt dafür dass es sehr komplexe Tätigkeiten beherrscht, etwa die Programmierung von Maschinen mit 10, 15 oder 20 Bearbeitungsachsen im Arbeitsraum. Es wendet dafür u. a. eine ausgefeilte Mehrkanaltechnik an. Aber auch Fräsdrehen und Drehfräsen oder Langdrehen gehören zum Spektrum und alles kollisionsfrei. "Alles was sehr komplex ist, machen wir zu unserem Steckenpferd", wie Kai Lehmann, Vertriebsleiter Deutschland, sagt.


Adaptive Bearbeitungszyklen: Die SolidMill-Bearbeitungszyklen in Esprit passen sich
flexibel an die Leistungsmerkmale der Maschine an.


Der klassische Weg mit einer CAM-Software ist der, dass man ein Werkstück aus CAD übernimmt, dass man sich die Werkzeuge heraussucht, die Werkzeugpfade generiert, die Maschinen aussucht, wie auch die Spannmittel das Programm durch den entsprechenden Postprozessor schickt und dann an die Maschine sendet. "In diesem Prozess sind viele Lücken", sagt Lehmann und nennt die Betrachtung von Kollisionen, etwa bei Übergangsbewegungen, beim Einschwenken von Werkzeugen usw. Da gibt es vieles, was nicht vom CAM-System berechnet und erst vom Postprozessor ausgegeben wird.

Der Weg von Esprit ist nun ein anderer. Die Fachleute in Bamberg sprechen nicht mehr vom Postprozessor (allein), sondern von einem Digitalen Maschinen Package (DMP), weil nun auch das Maschinenmodell an der Berechnung des Werkzeugpfades teilnimmt!

Diese Maschinenmodelle muss man aber erst einmal haben.

Lehmann: "Wir haben schon sehr viele dieser Digitalen Maschinen. Darüber hinaus arbeiten wir weltweit mit Maschinenherstellern zusammen, um weitere solcher Maschinenpackages zu erstellen. Aber wir sind auch in der Lage, für "exotische" und ältere Werkzeugmaschinen das DMP selbst zu entwickeln."


Automatisierte Programmierung: Ausgehend von der Digital Machine werden die gängigen Einstellungen
für die jeweilige Teileart mithilfe von Vorlagen definiert.


"Wir brauchen dafür die Kinematik der Maschinen, wie auch die begleitenden Maschineninformationen, um das digitale Maschinenmodell aufzubauen", ergänzt sein Kollege Thomas Schor, Applikation Manager bei DP Technology.

Esprit verwendet dann die digitale Kopie der CNC-Maschine für die Einrichtung, Programmierung, Optimierung und Simulation. Diese Kenntnis der maschinenspezifischen Leistungsmerkmale und Einschränkungen bilden das Fundament für die sehr fortschrittlichen Funktionen, wie schon angedeutet.

"Was hat es für einen Sinn, wenn die Maschine die NC-Bahnen mitberechnet" fragte Kai Lehmann. Dazu einige Beispiele:

  • Fallbeispiel eines Bearbeitungszentrums mit Tisch-Tisch-Kinematik. Die meisten Kollisionen geschehen hier, wenn das Werkzeug umschwenkt. Die Umschwenkbewegungen werden nämlich von den CAM-Systemen bisheriger Art nicht berechnet. So, und wir benutzen jetzt genau diese Informationen aus der digitalen Maschine, um die Bahnen zwischen Position A nach Position B zu berechnen. Nötigenfalls können wir dann Positionsausweichungen machen, wenn zwischen den Positionen etwas ist, was eine Kollision verursachen würde. Wir nennen das Machineawareness."
  • Ein anderes Beispiel für das neue Esprit wären wiederkehrende Prozesse.
    Ein einmal erstelltes Programm kann wiederverwendet werden. Wenn sich bei der neuen Verwendung einzelne Elemente verändert haben, erkennt das System dieses automatisch und passt sich selbständig an.
  • Ein dritter Punkt ist der Umstieg von Maschine A nach B. Die auf KI basierenden Algorithmen aktualisieren automatisch das Programm unter Beachtung des Setups und der Möglichkeiten der gewählten Werkzeugmaschine.

Dieses sind nur drei Beispiele für viele.


Je komplexer, desto Esprit-hier die Bearbeitung auf einer Okuma-Maschine.

Was tut man denn, wenn "exotische" oder sehr alte Werkzeugmaschinen vorliegen?

Auch dann ist DP Technology in der Lage, das DMP von Grund auf zu entwickeln. "Das wichtigste sind die Kinematik und die begleitenden Informationen, wie etwa Achsbegrenzungen, um ein vollständiges digitales Modell aufzubauen", so Schor.

Ansonsten arbeitet man sehr eng mit Maschinenpartnern - übrigens weltweit - zusammen, um für möglichst jede Maschine ein DMP zu haben.

Wird den Steuerungen etwas Besonderes abverlangt, um das neue Esprit zu nutzen?

Nein, auf keinen Fall.

Zum Schluss noch etwas zum Thema Kollision.

Die meisten Kollisionen, da sind sich alle Fachleute einig, passieren während der Übergangsbewegungen von einer Bearbeitung zur nächsten. Mit der neuen Software wird die Synchronisation automatisch erledigt. Der sogenannte Verbindungsgenerator berechnet selbständig optimierte, kollisionsfreie Positionierungs- und Eilgangsbewegungen und kann somit viel Zeit sparen. Der Verbindungsgenerator gewährleistet zuverlässig, dass alle Positionierungsbewegungen im Eilgang auf sichere und effiziente Weise und unter Berücksichtigung des Werkstücks sowie aller Werkzeuge und Maschinenkomponenten durchgeführt werden.


Die Gesprächspartner in Bamberg: Kai Lehmann (links) und Thomas Schor.

Viel mehr Beispiele findet man auf der Homepage von DP-Technology.

Über DP Technology
DP Technology ist einer der führenden Hersteller und Lieferant von Computer-Aided-Manufacturing (CAM) Software für einen breiten Bereich der Fertigungsindustrie. ESPRIT, DP Technologys Hauptprodukt verkörpert DP Technologys Leidenschaft für außergewöhnliche Produkte und deren Vision der technologischen Möglichkeiten. DP Technology bekräftigt seine Verpflichtung zu technisch herausragenden Leistungen durch die Investition von nahezu 20% des gesamten Jahresumsatzes in die Marktanalyse und weitere Produktentwicklung. Diese auf lange Sicht ausgelegte Strategie hat außergewöhnlich leistungsfähige technologische Produkte hervorgebracht, welche DP Technology in eine in der Industrie führenden Position stellen.


www.espritcam.com/de

- Karl Obermann -
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