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Damit kann man rechnen:

Lenovo gut aufgestellt bei Workstations



Lenovo bietet mittlerweile auch bei Workstations eine breite Produktpalette an. Das gilt sowohl für den stationären, wie auch für den mobilen Bereich. Über Details sprach der CAD.de/NL mit Ingo Gaßmann, Business-Development Manager für Workstations in Deutschland und Österreich.

CAD.de/NL: Herr Gaßmann, für eine Workstation ist sicher nicht nur die Performance und der Preis ausschlaggebend.
Gaßmann: Ich denke, einer der wichtigsten Punkte ist die ISV-Zertifizierung (Independent Software Vendor). Es gibt Software-Anwendungen im prof. Bereich, CAD, Multimedia usw., die von den Herstellern getestet und am Ende zertifiziert werden. Darüber hinaus spielt die Leistung im Gesamtpaket eine wichtige Rolle - auch über Jahre hinweg. Die Zuverlässigkeit der
Workstations ist ebenfalls sehr wichtig. Zu beachten ist die Skalierbarkeit der Maschinen, sprich die Anpassbarkeit an gestiegene Leistungsanforderungen. Das wird zwar in der Praxis nicht so oft gemacht, aber wenn ich zu entscheiden habe, dann nehme ich doch lieber einen Rechner, der nachgerüstet werden kann, auch wenn der dann am Anfang ein wenig mehr kostet.

Workstations sind ja länger als etwa nur ein Jahr im Einsatz?
So ist es. Im Durchschnitt gehen wir von einer 3-jährigen Nutzungsdauer aus. Und in dieser Zeit kann schon einiges passieren, was ggf. eine Nachrüstung erforderlich macht.

Ja und nach drei höchstens vier Jahren will der Anwender dann doch wiederum das Neueste haben.
Nach der Zeit sehen wir, dass die Leistungsfähigkeit der Geräte um mindestens 50% gestiegen ist.

Detailfrage: auf welche Prozessoren setzt Lenovo?
Wir haben ein sehr breites Produktportfolio. Fangen wir einmal mit den mobilen Workstations an. Im mobilen Bereich sind die Intel Core-i Prozessoren als auch die Xeon E Prozessoren verbaut.
Im Desktop-Workstation-Bereich gibt es mehr Variationen. Bei Ein-Prozessor Modellen gibt es die Intel Core-i7 und die Intel Xeon E Prozessoren als auch die Intel Xeon W Prozessoren (bis 14 Kerne).
Darüber hinaus haben wir auch zwei High-End Workstation Plattformen im Programm, die 2x skalierbare Intel Xeon Prozessoren mit jeweils 2x 28 Kernen unterstützen, die u.a. auch bei Servern zum Einsatz kommen.
Der Unterschied zwischen den Prozessoren liegt darin, dass im unteren Bereich eine geringere Bandbreite zwischen Recheneinheit und Speicher zur Verfügung steht. Im oberen Bereich kann man bis zu 6 Memory-Kanäle adressieren. Unterschiede gibt es auch in der Nutzung der Grafikkarten. Die Einstiegsprozessoren können nur eine x16 Grafikkarte direkt adressieren, die leistungsfähigeren Prozessoren können zwei bzw. drei x16 Grafikkarten unterstützen.
Die Leistungsfähigkeit hängt aber auch von der Taktung ab. Bei den Maschinen, die wir ab Sommer 2019 haben werden, geht die Taktung bis zu 5,0 GHz hinauf. Also da ist dann schon Musik drin. Auf der anderen Seite muss man sehen, höhere Taktraten bedeutet auch mehr Energieverbrauch und entsprechend eine stärkere notwendige Kühlung.


Diese konfigurierbare 25-Liter-Workstation, Lenovo ThinkStation P520c,
erweist sich mit innovativer Prozessor-, Grafik-,
Hauptspeicher- und Speicherleistung als wahres Kraftpaket.


Das ist dann halt so. Aber man muss sehen, dass die Konstrukteure draußen im Feld nicht nur Einzelteile konstruieren, sondern diese auch zu gesamten Maschinen zusammenbauen. Und bei einer Gesamtbaugruppe kommen auch im allgemeinen Maschinenbau leicht 4000 - 5000 Teile zusammen. Im Anlagenbau können es auch 10- bis 20-mal so viele Teile sein. Also da ist dann wirklich auch Leistung erwünscht.
Ganz sicher, die Anforderungen steigen ständig. Nicht nur, dass die Teilezahl pro Baugruppe steigt, auch der Detaillierungsgrad und die Feinheit der Darstellung steigt. Solche großen Baugruppen verlangen in der Workstation entsprechende Speichergrößen, wie auch auf der Grafikkarte.
Wenn hier früher Grafikkarten wie die Nvidia Quadro 2000 zum Einsatz kamen, dann geht der Trend heute zur Nvidia Quadro 4000, nicht nur wegen der Performance, sondern wegen des Grafikspeichers.

Welche Grafikkarten verwendet Lenovo für den Einsatz im Konstruktionsbüro?
Standardmäßig bieten wir Karten von Nvidia an. Der Kunde kann bei uns aber auch Geräte mit AMD-Grafikkarten bekommen. Außerdem bieten wir professionelle Quadro-Karten an und nicht etwa Geforce-Karten, die für den Spiele-Bereich entwickelt wurden. Das hat mit dem OpenGL-Support (Open Graphics Library - eine Spezifikation einer plattform- und programmiersprachenübergreifenden Programmierschnittstelle zur Entwicklung von 2D- und 3D-Computergrafikanwendungen) zu tun, aber auch mit dem Garantie-Zyklus der Grafikkarte, mit dem Support seitens Nvidia etc. So ist sichergestellt, wenn es einmal Probleme gibt, kann man sie verifizieren und schnell lösen!
Wenn eine Workstation wegen der Grafikkarte einige Tage stehen würde, dann kommt das Kunden teurer zu stehen als am Anfang etwas mehr Geld in das bessere Gesamtpaket zu stecken.

Kommen wir zu den Monitoren. Werden die von Lenovo selbst gebaut?
Lenovo designt die Monitore und gibt entsprechende Vorgaben an die Lieferanten. Wir selbst haben bisher aber keine eigene Monitorfertigung.

Wie sieht es mit dem Thema Zuverlässigkeit aus?
Es gibt eine neue Statistik, erhoben von unabhängiger Stelle. Die neuesten Zahlen sagen nun, dass Lenovo Workstations in absoluten Zahlen die geringsten Ausfälle haben. Und ich kann Ihnen versichern, dafür tun wir bei Lenovo sehr viel.
Die Ergebnisse der Studie findet man hier als Abb.


Eine neue Studie zeigt, dass Lenovo Workstations die niedrigste Reparaturrate im Markt haben.

Wenn doch mal was kaputt geht, welche Services halten Sie bereit?
Die standardmäßige Garantie ist bei uns 3 Jahre. Das beinhaltet auch Vor-Ort-Service. Der kommt natürlich nicht, wenn das Problem schnell über Remote-Service geklärt werden kann.
Sollte das nicht funktionieren, kommt der Service-Techniker zum Kunden, ggf. mit dem nötigen Ersatzteil. Und das passiert innerhalb von 24 Stunden.
Wir haben darüber hinaus einen so genannten Premier-Support. Einige Infos dazu findet man HIER>>

Werden im Zweifelsfall auch Ersatzgeräte gestellt?
Ja, wenn eine Reparatur länger dauert, dann werden – je nach Situation – ggf. auch Ersatzgeräte über den Partner bereitgestellt.

Können Sie uns einige konkrete Produkte für Konstrukteure und Entwickler nennen?
Dazu habe ich eine Folie vorbereitet, die der Leser hier findet.
Das sind also die Standardmaschinen, die wir in diesem Umfeld empfehlen. Vom Preis-/Leistungsverhältnis her sind das optimale Konfigurationen.
Darüber hinaus gibt es auch im mobilen Bereich Geräte, mit denen Konstrukteure durchaus arbeiten können. Sie brauchen sich heute nicht mehr zwischen Rechenleistung oder Mobilität zu entscheiden: Es geht beides. Ich verweise im Zusammenhang auf unser neues Lenovo ThinkPad P1. Es handelt sich dabei um eine Ultrabook Workstation -  die flachste und leichtestes mobile Workstation, die es aktuell im Markt gibt.
Diese kann z.B. mit einem Intel Xeon E Prozessor konfiguriert werden auf dem Windows 10 Pro für Workstation läuft. Bei der Grafikkarte geht es bis zu Nvidia Quadro P2000. Es stehen bis zu 64 GB Hauptspeicher zur Verfügung und bis zu 4 TB SSD Massenspeicher. Damit kann man doch arbeiten, oder?


Dünnste und leichteste mobile Ultrabook Workstation mit
Standard Intel Xeon und Intel Core Prozessoren und
NVIDIA Quadro P2000 Workstation Grafik.
Kein Kompromiss mehr zwischen Mobilität und Leistung mehr nötig.


Ganz sicher. Fragt sich nur, was der Spaß auch kostet? Wo beginnt die Preisspanne?
Natürlich gibt es solche Leistungen nicht für umsonst, die Straßenpreise für die Varianten mit Core i7 Prozessoren beginnen bereits bei knapp unter 2.000 Euro (zzgl. MwSt.)

Weitere Detailfrage: GPU oder CPU, ist das noch ein Glaubenskrieg?
Ich denke, es geht mittlerweile mehr um Fakten als um Glauben. Das Wichtigste ist, die Software muss für die Nutzung auf GPUs angepasst sein. Im Bereich der Finiten Elemente fallen mir dazu spontan Pakete wie Ansys oder Simulia ein. Diese Pakete können - in einzelnen Bereichen -  die hohe Anzahl von GPU-Kernen ausnutzen und bringen dann tatsächlich signifikante Rechenzeitverkürzungen hervor.
Dazu kommt, dass die GPUs mit ihren vielen Kernen in doppelter Genauigkeit rechnen können. Das wird vielen Konstrukteuren auch gefallen.


Eine Auswahl von leistungsfähigen Workstations für Konstruktion und Visualisierung.

Bietet Lenovo irgendwelche ergänzenden Produkte an?
Nein, wir konzentrieren uns auf das, was wir gut können, nämlich Computer bauen, und das in einem großen Spektrum, alles andere überlassen wir anderen.


Der Informationsgeber: Ingo Gaßmann, Business-Development Manager für
Workstations in Deutschland und Österreich.


Zum Schluss noch einige Worte zu Lenovo selbst?
Lenovo wurde vor über 30 Jahren mit einem Team von 11 Technikern in China gegründet. Heute sind wir mit mehr 54.000 Mitarbeitern in 160 Ländern weltweit vertreten. Der Umsatz liegt weltweit bei 43 Milliarden US-Dollar.
Die Deutsche Unternehmenszentrale befindet sich in Stuttgart - wir sind aber dezentral aufgestellt, so dass der einzelne kurze Wege zum Kunden hat.

Herr Gaßmann, vielen Dank für das Gespräch.

https://www.lenovo.com/de/de/workstations/

- Karl Obermann -
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