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SolidCAM 2019:

Neue Funktionen - näher am Kunden



SolidCAM 2019 enthält eine ganze Reihe neuer effektiver Funktionen, die sich lohnen, näher anzuschauen. Darüber hinaus hat sich auch die SolidCAM GmbH als Unternehmen noch besser aufgestellt und insbesondere die Kundennähe weiter erhöht. Über Details sprach der CAD.de/NL mit Bekir Kilic, Leiter der SolidCAM GmbH.

CAD.de/NL: Herr Kilic, auf der Herfahrt waren in der Tageszeitung einige Berichte zu lesen, die von einem bevorstehenden Abschwung der Wirtschaft sprachen. Merken Sie bei SolidCAM schon etwas davon?
Kilic: Nein, davon merken wir bisher gar nichts, ganz im Gegenteil. Wir hatten ein sehr gutes Jahr 2018, mit rund 10% Umsatzsteigerung. Wir haben den großen Vorteil, dass wir in vielen verschiedenen Zielbranchen tätig sind, wie der Automobilindustrie, der Medizintechnik, dem Maschinenbau, dem Formen- und Werkzeugbau usw.

Wie ist SolidCAM inzwischen in Deutschland aufgestellt? Die Location, in der wir uns befinden, ist auch gerade neu bezogen worden.
Ja, wir haben einige Veränderungen in Deutschland vorgenommen. Wir haben neue Niederlassungen gegründet und sind an manchen Standorten in größere Büros umgezogen. In Sinsheim errichten wir gerade noch ein weiteres Technologiezentrum.

Wo befinden sich die neuen Standorte?
Ein neues Vertriebsbüro befindet sich in der Nähe von Nürnberg, in Neumarkt. Und hier in Zimmern ob Rottweil haben wir einen zusätzlichen Standort. Die Firmenzentrale in Schramberg wurde einfach zu eng, so dass ein Teil der Mitarbeiter nun von hier aus arbeitet. Das bringt auch Vorteile für Kunden, die uns besuchen wollen, hier liegen wir nämlich sehr verkehrsgünstig direkt an der Autobahn.

Wie viele Mitarbeiter haben Sie aktuell in Deutschland?
Zurzeit sind es 78, Tendenz steigend.


SolidCAM 2019 vereinfacht die Programmierung von komplexen,
mehrachsigen Dreh-Fräsbearbeitungszentren und Langdrehmaschinen.



Die AMB ist Geschichte, die Intec in Leipzig zum Zeitpunkt unseres Interviews gerade vorbei. Was bieten Sie Ihren Kunden derzeit an Neuem an?
An erster Stelle ist dies natürlich unser Dreh-/Fräs-Modul, das ständig mit neuen Funktionen erweitert wird. Die Anfragen, die unsere Kunden an uns herantragen, gehen immer mehr in Richtung komplexer, mehrachsger Maschinen mit anspruchsvoller Kinematik. Hier liegt aktuell wirklich der Hauptfokus. Dann geht es weiter mit dem 3D-Fräsen und einer unglaublich schnellen Berechnung der Fräsbahnen. Zwar haben wir bereits zuvor das Leistungsvermögen von Multi-Core Prozessoren genutzt, nach einer Software-Optimierung werden die 3D Bahnen jetzt aber nochmals deutlich schneller berechnet. Gerade bei komplexen Bauteilen oder große Formen ist der Zeitgewinn immens.

Stichwort Benutzeroberfläche?
Dass die Benutzeroberfläche quasi identisch mit Solidworks ist, war neben der einfachen Bedienung schon immer einer der großen Vorteile von SolidCAM. Wer Solidworks kennt, kann praktisch auch mit SolidCAM arbeiten. Die Definition von Jobs in SolidCAM ist über alle Bearbeitungstechnologien konsistent: der Anwender kommt schnell zum Ziel.

Auch bei komplexen Maschinen mit mehreren NC-Kanälen etc.?
Ja, auch dann noch halten wir unseren Anspruch der einfachen und schnellen NC-Programmierung aufrecht. Der Spagat zwischen Funktionsvielfalt und Übersichtlichkeit ist eine besondere Herausforderung für unsere Entwickler, die sie bislang aber stets gemeistert haben.

Weitere Neuerungen?
Standardbearbeitungen können jetzt aus Vorlagen-Gruppen einfach per Drag und Drop auf das CAD-Modell gezogen werden. Somit lassen sich beispielsweise alle M6-Gewinde an einem Werkstück mit einer einzigen Mausbewegung komplett programmieren. Oder ich nehme zum Beispiel eine Operation „Plandrehen“, lasse sie auf die Planfläche "fallen" und automatisch entstehen die NC-Bahnen. Klar, dass man auf die Art und Weise sehr viel schneller NC-Programme erzeugen kann.
Alle diese Möglichkeiten kommen in der neuen Version, SolidCAM 2019.


Die einheitliche Bedienoberfläche für Fräs- und Drehbearbeitungen sowie
die interaktive Werkzeug- und Achsenvorschau erleichtern.


Wann erscheint die?
SolidCAM 2019 wird vermutlich im März released.

Zum Thema Kollisionsfreiheit und Rückzugsebenen gibt es wohl auch etwas Neues?
Genau. Zum einen arbeiten wir daran, dass bei der Kollisionsprüfung nicht nur Werkzeug mit Halter gegen Werkstück und Spannmittel, sondern komplette Maschine mit einbezogen wird. Werkzeugbahnen, die zu einer Kollision führen könnten, sollten automatisch abgeändert werden!
Zum anderen wurden die Rückzugsebenen für Verfahrbewegungen optimiert, so dass der Werkzeugrückzug nach einer Bearbeitung möglichst gering ausfällt. Rückzugbewegungen auf eine vordefinierte Rückzugsebene, Nullpunkt oder dergleichen werden eliminiert, das Werkzeug wird nur soweit zurückgezogen, dass es gerade noch kollisionsfrei zum nächsten Einsatzpunkt fahren kann. Das spart natürlich wertvolle Bearbeitungszeit.

Was bewirkt das neue Feature "Multi-Werkzeuge"?
Das neue Feature ermöglicht bis zu drei Werkzeuge in einer einzigen Bearbeitung. Waren für das Schruppen, Grobschlichten und Schlichten bislang drei separate Jobs mit drei Werkzeugen mit verschiedenen Durchmessern notwendig, kann das jetzt in einem Job erledigt werden. Das spart Programmierzeit und sorgt dafür, dass der Feature-Baum einfacher, aufgeräumter wird. Dieses neue Feature ist sowohl beim 2D /3D-Fräsen möglich, wie auch in iMachining.

Hat sich auch im iMachining-Umfeld was getan oder ist es so geblieben, wie es war?
Ja, auch hier hat sich einiges getan. Mit der Version 2019 unterstützt die Feature-Erkennung von SolidCAM nun auch iMachining. Das System analysiert das CAD-Modell und legt automatisch die nötigen iMachining-Jobs an.

Kann man sich vorstellen, dass so etwas wie iMachining in Richtung 5-Achs-Bearbeitung funktioniert?
Wir haben so etwas beim 5-Achsen-Simultan-Fräsen schon gemacht, und zwar mit normalen, trochoidalen Werkzeugbahnen. An und für sich ist das gar nichts neues. Das haben wir bereits vor fünf oder sechs Jahren auf verschiedenen Messen gezeigt. Der Unterschied ist der, dass normale trochoidale Werkzeugwege mit konstantem Vorschub erzeugt werden, iMachining Werkzeugwege jedoch mit dynamischen Vorschüben. So erzielen wir eine stets konstante Spandicke. Das ist ein gewaltiger Unterschied.
Eine dynamisch trochoidale Bearbeitung im 5-Achs-Bereich ist nicht ganz einfach. Neben modernen, sehr dynamischen Maschinen braucht man dazu das richtige Spektrum an Werkstücken, bei dem sich der Aufwand auch lohnt. Nach meiner Kenntnis wird das in der Praxis sehr wenig eingesetzt.


SolidCAM beschleunigt die Programmierung von mehrachsigen BAZ
wie z. B. von DMG, Chiron, Index, Bumotec, Willemin, Miyano und Mazak
sowie Langdrehautomaten von Citizen, Star und anderen Anbietern.


Es gibt offensichtlich auch Kunden, die iMachining nicht so sexy finden und lieber mit Hochgeschwindigkeitsfräsen arbeiten.
iMachining ist keine "Allzweckwaffe" für alles und jedes. Es kommt ganz auf die zu bearbeitenden Werkstücke an und auf die Maschinen, die man in der Fertigung hat. Das Gute ist, mit SolidCAM ist beides möglich, iMachining und Hochgeschwindigkeitsfräsen. Der Kunde hat die Wahl – das ist wichtig.

Einige Werkzeughersteller, wie z. B. Emuge Franken, haben in den letzten Jahren Kreissegmentfräser entwickelt, mit denen man insbesondere sehr viel schneller schlichten kann. Werden die mittlerweile von SolidCAM unterstützt?
Ja, auch diese Technologie unterstützen wir seit über einem Jahr. Auf der letzten AMB haben wir bei der Live-Bearbeitung mit Kreissegmentfräsern geschlichtet. Darüber hinaus haben wir etliche Workshops zu diesem Thema gemacht, meistens mit einem Werkzeughersteller, der über solche Werkzeuge verfügt.

Gibt es neue Funktionen, auf welche die Kunden besonders positiv reagiert haben?
Wie bereits erwähnt, kommt es sehr gut im Markt an, dass wir mittlerweile auch sehr komplizierte Maschinen ansteuern können. Wir bekommen aktuell viele Anfragen von Firmen, die uns vorher gar nicht auf ihrem Radar hatten.

Es gibt im Solidworks-Umfeld ein Tool für die Holzbearbeitung, CAD und CAM, SWOOD, welches mit der Konfigurationstechnik arbeitet, also auf Regeln basiert. Dieses ist sehr schnell. Kann man sich das auch bei Metall vorstellen?
Im Holzbereich kann man sehr viel schneller fräsen, dadurch dauern die einzelnen Operationen nicht so lange und das Material ist bei weitem nicht so schwierig zu Bearbeiten wie z.B. hochfeste Stähle. Die Teile fallen letztlich schneller von der Maschine. Umgehend wird ein neues NC-Programm für das nächste Teil gebraucht. Auf der anderen Seite sind die Werkstücke und Geometrien nicht so komplex, so dass man dort gut mit Vorlagen arbeiten kann.
Im Metallbereich ist die Situation eine andere. Dennoch, auch wir bei SolidCAM streben nach mehr Automatisierung, unter anderem mit der gerade erwähnten Funktion, per Drag and Drop Vorlagen z.B. auf eine Fläche zu ziehen und schon werden die Bearbeitungsjobs automatisch angelegt. Diese Möglichkeiten lassen sich später auch im Holzbereich einsetzen. Aber unser Hauptfokus liegt nach wie vor auf der Metallbearbeitung.

Merken Sie, dass der Metall-3D-Druck Ihnen etwas abnimmt am Markt?
Noch nicht. Wir sehen zwar, dass der 3D-Druck immer mehr aufkommt, sinkende Nachfrage oder Umsätze sehen wir deswegen jedoch nicht. Schließlich müssen auch die 3D-gedruckten Teile fast immer noch nachbearbeitet werden, etwa durch Schlichten, Bohren, Einarbeiten von Passungen etc. Die mechanische Bearbeitung und damit auch CAM bleibt wichtig.

Welche Services bieten Sie rund um die Software an?
Wie gesagt, wir haben 78 Mitarbeiter in Deutschland, davon sind 36 Service-Techniker. Nicht zuletzt für den Service haben wir acht Niederlassungen über das ganze Bundesgebiet verteilt. Service ist uns sehr wichtig, wir wollen stets für die Kunden präsent sein und schnell und einfach helfen können.

Sie schreiben ja auch die Postprozessoren selbst...
...ja ganz richtig. Wir geben dem Kunden nicht ein Standard NC-Programm aus, sondern schreiben stets einen individuellen Postprozessor für seine konkrete Maschinen-Steuerungs-Kombination. Das spart dem Kunden nicht nur viel Arbeit, ein individueller "PP" ist in der Regel auch deutlich performanter. Dafür haben wir inzwischen nicht weniger als 10 Prozessor-Programmierer in Deutschland angestellt.


Bekir Kilic, Leiter der SolidCAM GmbH.

Herr Kilic, vielen Dank für das Gespräch.

Über die SolidCAM GmbH
Die SolidCAM GmbH zählt heute zu den erfolgreichsten CAD/CAM Lösungsanbietern für die zerspanende Produktion in Deutschland. Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung in Entwicklung und Anwendung im Bereich integrierter CAD/CAM-Systeme ist das Unternehmen seinen Kunden ein zuverlässiger und lösungsorientierter Partner.
Es ist seit jeher Bestreben der Schwarzwälder, eine stabile Basis aus hervorragender Software und zuverlässigem Service zu bieten. Die Kunden schätzen den persönlichen Kontakt, die kurzen Wege und die Kompetenz, mit der sie betreut und beraten werden. Mit derzeit 8 Geschäftsstellen, darunter 3 Technologiezentren und einem umfassenden Netzwerk an Vertriebspartnern ist man seinen Anwendern stets nahe.

www.SolidCAM.de

- Karl Obermann -



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