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MatX 2018:

Neue Materialien haben noch viel zu bieten



Am 27. und 28. Juni 2018 fand auf dem Nürnberger Messegelände der Materialkongress MatX 2018 statt. Veranstalter war auf gekonnte Art und Weise die Bayern Innovativ. Die Veranstaltung bestand aus einem Tagungsteil, wie aus einer Ausstellung, die vieles "zum Anfassen" präsentierte und brachte Materialfachleute, Forscher und Entwickler aus der Industrie zusammen.

Ähnlich wie in den digitalen Techniken, z. B. CAD/CAM & Co., liegt in neuen Werkstoffen noch ein hohes Potential für Produkte der Zukunft und somit für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.

Klar, dass hier also Informationen ausgetauscht werden müssen, von Materialherstellern zu -anwendern und (was Anforderungen anbelangt) auch umgekehrt, von der Forschung in die Praxis etc.


Eine Vielzahl von Materialien sichtbar und erlebbar zu machen, war das Ziel der MatX 2018.

Moderne Kongressformen wie sie die Bayern Innovativ anbietet lassen das zu. Bereits die Material Innovativ als Vorläuferveranstaltung war durchaus attraktiv. Nun also die MatX als neue Veranstaltung. Damit verbunden waren neue Ziele wie:

•    Noch mehr Austausch zwischen den Teilnehmern und weniger Einzelvorträge
•    gezielt vorbereitete Bi to Bi Treffen
•    Kongress und Ausstellung wurden enger verzahnt
•    3D-Drucker und deren Werkstoffperspektiven kamen verstärkt zur Geltung
•    Ausrichtung auf mehr effiziente Recourausnutzung
•    Ausrichtung auf mehr Kreislaufwirtschaft (weniger wegwerfen).

Additive Fertigung nicht mehr wegzudenken

Der so genannte 3D-Druck hat nicht nur neue Basismaterialien nach sich gezogen, nein, auch während des Prozesses des Druckens entstehen neue Materialien. Die Materialeigenschaften können nämlich durch die Prozessführung wesentlich beeinflusst werden.


Dr. Rainer Seßner, Chef der Bayern Innovativ GmbH eröffnete die MatX 2018 am 27.06.2018.

Das verlangt sicherlich einiges an Engineering, dann aber können die bisherigen Bestpunkte hinausgeschoben werden:

-    Funktionsintegration
-    Materialintegration
-    beliebige Innenstrukturen
-    Gewichtsreduzierung etc.

In diesem Sinne sei auch auf ein Interview verwiesen, welches der CAD.de/NL bei EOS führte und im Newsletter 7/18 veröffentlicht hat.

Wie essentiell der 3D-Druck mittlerweile für ein Unternehmen sein kann, zeigte die Firma Fit Prototyping GmbH auf der MatX. Fit ist Auftragsfertiger seit 20 Jahren und har heute 320 Mitarbeiter. Das Unternehmen hat nicht weniger als 27 Metalldrucker und 19 Kunststoffdrucker im Einsatz. Dazu kommen noch Sondermaschinen für spezielle Einsätze, so dass in Summe rund 50 Systeme für die additive Fertigung zur Verfügung stehen. Hierauf werden Prototyp- und Serienteile gefertigt, die Fit weltweit verkauft. Werkstoffe sind Alu, Stahl, Edelstähle, Werkzeugstähle usw. sowie verschiedenste Kunststoffe.
www.fit-prototyping.de

Elektrische Leitung durch Silber-Nano-Fäden

Ecos EL von der Firma RAS AG in Regensburg hat eine anwendungsfertige Beschichtung mit Silber-Nanodrähten für die Herstellung transparenter, elektrisch leitfähiger Oberflächen. Die hohe elektrische Leitfähigkeit wird durch die Verwendung von Silber-Nanodrähten mit einem optimalen Aspektverhältnis (Länge : Durchmesser) realisiert.
Mit Ecos EL hergestellte Oberflächen werden in der Regel zur Produktion von Displays, organischer Photovoltaik, OLED und Elektrolumineszenz-Anwendungen eingesetzt.
Die Ecos EL Formulierung ist für diese Anwendungsfelder prädestiniert, weil die Beschichtungen hochflexibel, oxidationsstabil und UV-stabil sind.

Ecos EL enthält feinste Silberdrähte, die in der Beschichtung ein unsichtbares, elektrisch leitfähiges Netzwerk ausbilden.


Nahtloses Armaturenbrett mit Touchbedienfeld. Bild: Kurz

Mit Ecos EL-Beschichtungen lassen sich Oberflächenwiderstände von wenigen Ohm bis zu einigen Megaohm je Flächeneinheit realisieren.
www.ras-ag.com

Unter dem Motto: Die Zukunft hat bereits begonnen...

…    fertigt das Fürther Unternehmen, Leonhard Kurz, intelligente Folien, welche es erlauben, Mensch/Maschine-Schnittstellen (HMI) optimal zu gestalten - etwa in automobilen Cockpits.

Cockpits mit nahtlos geschlossenen Armaturentafeln, homogene Flächen im Dead-Front-Design, die per Handbewegung hinterleuchtete Dekore oder Bedienelemente freigeben - wie der automobile Innenraum der Zukunft aussieht, zeigt der Beschichtungsspezialist in Nürnberg auf der MatX.

Für Kurz-HMI-Lösungen werden Touchsenoren namens PolyTC der Kurz-Tochter PolyC eingesetzt. Die Sensoren bestehen aus silberbasierten Metallgitterstrukturen auf PET-Träger. Hochleitfähig, transparent und transluzent eignen sie sich für verschiedenste Anwendungen, ob bei Tageslicht blickdichte, aber hinterleuchtbare Bedienpanel, hochauflösende Touchscreens oder sensoraktivierbares Ambientelicht in unverfälschten Farben. Ein weiterer für den Automobilsektor relevanter Vorteil der Sensoren ist ihre mechanische Flexibilität. Organisch geschwungene Formen sind im Auto-Interieur angesagt. Die elastischen PolyTC-Sensoren sind in trendgerechte, gebogene Bauteile integrierbar.


Türleiste im Tag-/Nachtdesign und per Berührung aktivierbarer Hinterleuchtung. Bild: Kurz

PolyTC-Sensoren werden in einem schnellen Rolle-zu-Rolle-Prozess produziert und sind in hohen Auflagen zuverlässig lieferbar. Sie sind mittels unterschiedlicher Verfahren in Kunststoffbauteile integrierbar, zum einen auf herkömmliche Weise per PSA-(Pressure Sensitive Adhesive) oder OCA- (Optical Clear Adhesive) Bonding. Ebenfalls können sie im IML-(in-Mold Labeling) Verfahren während des Spritzgussprozesses integriert werden, auf Wunsch mit gleichzeitiger IMD-Beschichtung der Bauteiloberfläche. Zusätzlich hat Kurz den an die Heißprägetechnologie angelehnten Prozess Functional Foil Bonding (FFB) samt Integrationsmaschine entwickelt. Im FFB-Prozess integrierte Sensoren erzielen in Klimawechseltests eine einwandfreie Haftung zum Substrat - in vielen Fällen ein Verfahrensvorteil gegenüber PSA- und OCA- Bonding.

www.kurz.de
www.bayern-innovativ.de


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