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Hannover Messe 2018:

Technology first



Die weltweit wichtigste Industriemesse wird vom 23. bis 27. April 2018 in Hannover ausgerichtet. Unter dem Leitthema "Integrated Industrie" ist die Messe der globale Hotspot für eine große Vielfalt an Technologien und Produkten. Fünf so genannte Leitmessen sorgen für eine Orientierung der Besucher: Industrial Automation, Motion und Drives, Energy, Industrial Supply, Research & Technology sowie Digital Factory, wo auch CAD/CAM/PLM seinen Platz hat.

Hannover, die große Messesauße für eine Woche. Über 6000 Aussteller zeigen mehr Produkte als ein einzelner Mensch wahrnehmen kann. Darum sind schon vor vielen Jahren Themenwelten geschaffen worden, welche die Fokussierung erleichtern.

Für die Konstrukteure spielt natürlich die Digital Factory inklusive CAD/CAM & Co. eine Hauptrolle. Aber auch Leichtbau, Werkstoffe sowie Forschung und Technologie sind wichtige Themen für diese Zielgruppe - ganz übergreifend, unabhängig von einzelnen Applikationsbereichen.


Auch in diesem Jahr, wird Hannover erneut der Nabel der technischen Welt sein. Werkbild: Messe AG

CAD/CAM & Co....

...findet Eingang unter dem Thema "Software und IT-Lösungen für die digitale Transformation." Da kann man sich "toll" was vorstellen. Ansonsten gibt es nur noch einen Satz, nämlich: "In Halle 6 der Digital Factory werden führende Anbieter von Software für CAx und PLM, wie Eplan, Siemens oder Dassault zu finden sein."

Aus, Punkt, Ende, das war's. Was für eine Verkennung einer fundamentalen Technologie, ohne die heute nichts mehr gemacht werden kann. CAx bildet die Basis für alle nachfolgenden Prozessschritte. Ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Respekt liebe Messeleute! Das hat's mal gegeben, ging aber unter im Digital Nirvana.

Unter der vollkommenen Vernebelung mit Hilfe des Begriffs Industrie 4.0 (oft wird nur noch die Zahl genannt) treibt die globale Verwirrung weiter ihr Unwesen.
In der Praxis - haben wir mittlerweile gelernt - sind die Dinge halb so wild. Bestehende digitale Systeme wie CAD und CAM oder PDM werden ergänzt. Wer bisher hauptsächlich CAD und CAM hatte, führt nun auch CAE (Berechnung, Simulation) ein. Hierbei können durchaus auch neue Möglichkeiten wie sie z. B. Simscale anbietet eine Rolle spielen. Sie geben vor allem Einsteigern und gelegentlichen Nutzern Zeit- und Kostenvorteile.

Andere ergänzen vielleicht ein VR-System. Wieder andere beziehen den Bereich Werbung und Marketing mit ein und machen die Produktfotos nun digital, direkt aus dem CAD-System heraus. Das geht schnell, ist sehr exakt und kann ggf. auch schon vor den physikalischen Prototypen gemacht werden.


Die Messestände der Frauenhofer-Gesellschaft locken stets mit Innovationen. In der Halle 7 alles um das Thema Simulation.

Dann der Digitale Zwilling. Es gibt Firmen wie Trumpf, die nutzen solches oder ähnliches schon seit Jahrzehnten - zunächst bekannt unter virtueller Inbetriebnahme.
Bald hat man gemerkt, dass das virtuelle Abbild auch noch für andere Zwecke genutzt werden kann, wie Entwurfsoptimierung, Schulung oder Service.

Nun heißt "das Ding" eben digitaler Zwilling.

Manche meinen, der digitale Zwilling kann auch beim Echtbetrieb einer Anlage noch nützlich sein, indem er es erlaubt, an Stellen zu schauen (virtuell), die sich im Betrieb der Anlage verschließen. Gekoppelt übers Internet sollen dann sensorische Daten von der Anlage und virtuelle Daten vom Zwilling zu optimalen Ergebnissen führen.
Denkbar dass Anwender im Rahmen ihrer Digitalisierungsbemühungen eine automatische Kostenermittlung installieren, etwa wie sie die Software, Simus Classmate, bietet. Ein Segen u. a. für Anlagenbauer, die schon lange vor der Anlagenrealisierung einen Preis abgeben müssen. Liegen sie zu hoch, bekommen sie den Auftrag nicht. Liegen sie zu niedrig, zahlen sie drauf.

Eine genaue Kostenermittlung aufgrund des CAD-Modells und vieler anderer Daten aus dem ERP-System ist da extrem hilfreich.

Diese Aufzählung ist nicht vollständig, zeigt aber schon, dass man viel tun kann, ohne die ganz große Bugwelle...

Die Aussteller in Hannover, Halle 6 und 7, helfen gerne.


Der Messestand von Dassault Systèmes 2017.
Auch in diesem Jahr werden die Franzosen sicher wieder was Attraktives zeigen (Halle 6).


Materialien und Leichtbau...

...grenzen auf der Messe direkt an CAx an oder sind nicht weit davon entfernt. Es gibt auch in diesem Jahr wieder eine ganze Reihe von Ausstellern, die ihre Expertise in Sachen Leichtbau zur Verfügung stellen. Dazu gehören die 16 Aussteller am Gemeinschaftsstand "Leichtbau" aus Baden-Württemberg.

Sie zeigen wie die richtigen Basiswerkstoffe ausgewählt werden, wie die Teile zu gestalten sind und optimiert werden können. Auch der 3D-Druck spielt dabei eine Rolle.
Obgleich der Leichtbau auf der gesamten Messe seinen Platz einnimmt, der Zentrale Anlaufpunkt ist doch die Halle 5. Dort wird es neben dem genannten Gemeinschaftsstand eine "Integrated Lightweight Plaza" geben - ein Marktplatz für Aussteller und Besucher, Samt Speakers Corner.

Forschung und Entwicklung…

…sind natürlich ein Querschnittsthema, auf der Messe aber mit einem klaren Fokus in der Halle 5. „Hier wird die Zukunft gemacht“, schreibt der Messeveranstalter. Nun ja, zumindest wird daran gearbeitet. Und man ist erstaunt, wie viele Mittelständische Unternehmen die Chance haben, mit Forschungseinrichtungen zusammen zu arbeiten. Also bitte ran an den „Apfel“! Berührungsängste müssen nicht sein.


Kinematisches Modell einer Reifenaufhängung, hier als Baugruppe in NX. Werkbild: Siemens

www.hannovermesse.de

-Karl Obermann-
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