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Catia V6 bei Kreisel Electric:

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Um ihre super-effizienten Lithium-Ionen-Batteriesysteme und weitere darauf aufbauende Systeme zu entwickeln und ständig zu innovieren, setzt die Kreisel Electric GmbH & Co. KG aus Rainbach/Österreich auf die CAx-Systeme von Dassault Systèmes. Neben CAD spielt die Berechnung und Simulation eine besondere Rolle. Alle Applikationen sind eingebunden in die 3D-Experience Plattform des französischen Herstellers.

lektromobilität, stationäre Energiespeicherung und effektives Energie Management sind in aller Munde. Kaum ein anderes Thema wird so heiß diskutiert.

Wie werden wir morgen fahren? Wie werden wir am Ende der fossilen Brennstoffe als Industrienationen überleben können?


Das neue Hauptquartier und Entwicklungszentrum der Kreisel GmbH & Co. KG in Rainbach/Oberösterreich.

Eine Hauptrolle spielt dabei die Energiespeicherung. Im mobilen Umfeld ist es die Schlüsselfrage überhaupt. Mit Hochdruck arbeiten viele Firmen daher an immer leistungsfähigeren Batterien.

In diesem Umfeld ist die Firma Kreisel Electric aus Rainbach im Mühlviertel ganz vorn mit dabei. Den Österreichern ist es gelungen, Batteriesysteme zu entwickeln, die alles andere in den Schatten stellen. Wie ist das in so kurzer Zeit von nur sechs Jahren möglich?

Die Wurzeln von Kreisel Electric liegen in der Kreisel GmbH. Vor rund 40 Jahren als Elektrohandel vom Vater und Onkel gegründet wurde das Unternehmen quasi zur Heimat der Söhne Philip, Johann und Markus Kreisel, die dann dort auch beschäftigt waren.

"Im Jahr 2012 haben wir, die drei Brüder, uns gesagt, die Elektromobilität ist ein interessantes Geschäftsfeld, wir wollen uns damit beschäftigen und schauen, was dabei herauskommt", erinnert sich der heutige CEO des Unternehmens, Markus Kreisel.

Daraufhin begannen sie einen Audi A2 als Elektroauto aufzubauen, und zwar in der Garage des Elektrohandels. "Man kann sich das heute kaum mehr vorstellen, aber es war so. Wir mussten uns jegliches Know-How über den Aufbau von Batterien, den Umgang mit Elektromotoren, wie man etwas konstruiert und wie man richtig programmiert, erst aneignen. Wir haben mit Null begonnen, sind dann aber sehr dynamisch gestartet", so Kreisel.

Der Audi A2 wurde ein erfolgreiches Projekt, dem weitere folgten. Bald war die elterliche Garage zu klein, und es wurde eine größere angemietet. Dort konnten dann auch schon eine CNC-Maschine und eine Laserschweißanlage installiert werden. Erste Mitarbeiter wurden engagiert. Dann erfolgte die weitere Professionalisierung durch die Gründung der Kreisel Electric GmbH & Co. KG 2014. Gründer waren die drei Brüder.


Ein Beispiel für ein spezielles Batteriepack. Viele andere sind möglich.

Unterdessen wurden immer mehr Projekte für die Industrie abgewickelt - am Ende haben in der Garage 40 Mitarbeiter gearbeitet.

Es musste sich etwas ändern. Ein eigenes, viel größeres Firmengebäude wurde geplant und in 14 Monaten Bauzeit realisiert. In 2017 erfolgte der Umzug dorthin.

In der Zwischenzeit...

...wurde das Geschäft praktisch auf die ganze Welt ausgeweitet. Die Anzahl der Mitarbeiter hat sich auf über 100 erhöht. Die internationalen Kunden werden über drei Geschäftsbereiche bedient:

  1. Projektgeschäft
    "Die Kunden kommen zu uns, geben uns einen Projektauftrag, den wir dann bis zum Prototyp ggf. auch bis zum Serienanlauf entwickeln" sagt Markus Kreisel.
  2. Technologietransfer
    Hier geht es meist um Lizenzgeschäfte, wobei der Kunde das Produkt von Kreisel Electric komplett übernimmt, um es selbst zu fertigen.
  3. Eigene Produkte
    Die Batterie ist hier das Kernthema. Entwickelt wurden aber auch Heimspeicher, Ladesäulen, Speicher für Industrieunternehmen oder Software für Energiemanagement in Gebäuden.

Kreisel Electric kauft die Batteriezellen und baut dann Akkupacks. Diese Akkupacks werden genau auf die elektrischen und mechanischen Anforderungen der Kunden hin konstruiert und konfektioniert - inklusive Energiemanagementsystem. Dem Unternehmen gelingt es, durch modernste Technologien höchste Energiedichte und höchstes Leistungsvolumen zu erreichen. Eine Rolle spielt dabei die einzigartige Ummantelung der Batteriezellen und die dadurch mögliche Umspülung der Zellen mit einer Flüssigkeit, so dass diese stets gleich temperiert werden können.


Stationäre Lösung für die Energiespeicherung etwa in Häusern.

Alle diese Produkte werden komplett mit Hilfe der 3D Experience-Plattform und einer Reihe von Autorensystemen von Dassault Systèmes entwickelt. Es sind im Einzelnen

  • Catia V6 (mechanisch)
  • Catia V6 (elektrisch)
  • Delmia für alle CAM-Aufgaben
  • Simulia für die Berechnung und Simulation sowie
  • Enovia als PDM/PLM-System.

Was leistet die 3D-Experience Plattform

Die 3D Experience Plattform ist eine Plattform für Business Experience, welche alle Dassault Systèmes Marken wie Catia, Enovia, Simulia etc. vereint und sowohl an einem Standort oder über die Cloud zur Verfügung stellt.

Damit haben die Kunden einen ganzheitlichen, umfassenden und einheitlichen Blick auf ihre Produkte und Geschäftsbeziehungen, um schließlich ihren Endkunden eindrucksvolle Produkterlebnisse (EXPERIENCES) zu ermöglichen.

Das Portfolio erweitert das Funktionsspektrum der V6 Architektur und vereinheitlicht die Anwendererfahrung für sämtliche Prozesse und Branchen. Allen Nutzern stehen die für ihren Bereich erforderlichen Daten zur Verfügung. Die intuitive, einem Kompass ähnelnde Anwenderoberfläche bietet benutzerfreundliche Navigations-, Such- und Vernetzungsfunktionen im Unternehmen.

Innerhalb dessen dürfte Catia die weitaus wichtigste Applikation sein.


Kreisel-Einbauten in einen Motorraum.

Catia V6 ist eines der umfassendsten CAx-Produkte weltweit. Die Software versetzt die Anwender in die Lage, nicht nur jedes beliebige Produkt zu konstruieren, sondern auch gleich verschiedene Kontexte des Produktverhaltens mit einzubeziehen. Vom Flugzeugbau bis zum Maschinenbau ist alles möglich - der Fahrzeugbau ist eine besondere Domäne des Systems.

Catia V6 ist ähnlich aufgebaut wie Catia V5. Der Unterschied zwischen beiden Lösungen besteht jedoch darin, dass V6 auf einer Datenbank basiert. Diese Grundlage verändert nicht nur die unternehmensweite Zusammenarbeit von Teams, sondern auch die Kommunikation nach außen, etwa zu Kunden und Lieferanten.

Die V6-Produktfamilie umfasst eine ganze Reihe weiterer Software-Produkte zur Simulation in einer sehr frühen Entwicklungsphase, zur exakten Berechnung, zur schnellen Suche, zur Fabrikplanung, zur Dokumentation und einiges mehr.

Dassault Systèmes hat sein Angebot kontinuierlich erweitert.

Catia V6 wird ergänzt durch Enovia V6, der genau dazu passenden PDM-Lösung. Enovia V6 erlaubt die ganzheitliche Verwaltung und Steuerung aller Produktdaten und Prozesse über einen ganzen Lebenszyklus hinweg. Die Software harmonisiert sämtliche Produkte von Dassault Systèmes und bietet viele Schnittstellen zu externen Systemen.


Alle Entwicklungen bei Kreisel Electric werden mit Catia V6 und weiteren Dassault Systèmes-Paketen getätigt.

Enovia V6 ist stark skalierbar. Es gibt Unternehmen mit nur wenigen Konstruktionsarbeitsplätzen, die bereits Enovia V6 nutzen. Auf der anderen Seite stehen Großunternehmen, die bis zu 100.000 Arbeitsplätze mit Enovia V6 Produktdatenmanagement betreiben.

Wenn schon, dann richtig

"Wenn wir schon alles neu aufsetzen, dann auch bei CAD/CAM und PLM. Darum haben wir uns sofort für die neueste Software von Dassault Systèmes entschieden und nicht erst noch mit der V5 begonnen", kommentiert Markus Kreisel den Einstieg ins oberste Segment.

Mit der sehr anspruchsvollen Systemlandschaft werden alle Produkte in 3D modelliert und stehen dann für eine intensive Analyse (Simulation, Berechnung) bereit. Nur dadurch, dass man sehr früh etwas über das Verhalten der Produkte bei verschiedensten Belastungen erfährt, können die Entwürfe optimiert werden.

Markus Kreisel: "Ohne dieses Vorgehen des 3D-Entwurfs, der Berechnung und Optimierung mit Hilfe dieser Systeme wäre kein Projekt mehr möglich."

Ist ein Konstruktionsthema dann auch im Detail erledigt, werden die Zeichnungen, die Stücklisten und die NC-Programme vom Modell abgeleitet.


Markus Kreisel, CEO der Kreisel Electric, vor einem Elektroporsche, der ebenfalls von seinem Unternehmen gebaut wurde.

Die einmal erstellten Geometrien werden auch für Kunden bereitgestellt, entweder als Hüllgeometrien, wenn es nur um Einbauten bei den Kunden geht, oder als volles CAD-Modell, wenn Kunden die Produkte selbst fertigen.

"Diese ganze Arbeit mit Catia & Co. finden wir 'super hoch spannend'. Wir haben vorher gar nicht gewusst, wie detailreich man damit arbeiten kann."
Kreisel Electric wird direkt von Dassault Systèmes selbst betreut, es bestehen enge Kontakte, selbst bis nach Frankreich "und das schaut alles insgesamt sehr gut aus", wie der Firmenchef Markus Kreisel zum Abschluss betont.

www.kreiselelectric.com
www.3ds.com/de

- Karl Obermann -

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