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Prosydon in Olching gegründet:

Neue Heimat für CAMWorks & Co.



Die Prosydon GmbH & Co. KG in Olching bei München führt seit 01.01.2017 das CAM-Geschäft der Geovision GmbH & Co. KG fort. Damit ist das Unternehmen vom Start weg einer der zwei großen Value Added Reseller von Geometric Technologies für das CAM-System CAMWorks in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Über Details sprach der CAD.de/NL mit Rudolf Espertshuber, dem Geschäftsführer des neuen Unternehmens.


Der Firmensitz von Prosydon in Olching, mit bester Verkehrsanbindung.
 
CAD.de/NL: Herr Espertshuber, was hat Sie denn bewogen, bei Geovision auszusteigen und hier mit Prosydon neu anzufangen?
Espertshuber: Bei Geovision haben wir zu zweit das Unternehmen geleitet. Und nach rund 15 Jahren enger Zusammenarbeit sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass es besser wäre, die beiden Bereiche PPS und ERP einerseits und CAD/CAM andererseits getrennt voneinander weiter zu entwickeln. Die Entwicklung in beiden Unternehmenswelten war doch recht unterschiedlich, so dass eine Trennung eher günstiger erschien als ein weiter so.
Wenn man nur ein kleiner Bereich in einer großen Firma ist, dann hat man eher weniger Möglichkeiten als wenn man die komplette Energie auf das eigentliche Thema leitet, nämlich hier CAD/CAM.

Was bedeutet der Name Prosydon? Klingt fast ein wenig wie der griechische Gott des Meeres, Posydon?
Der Name hat keine Bedeutung. Ich habe nach einem Namen gesucht, der irgendwas mit dem Begriff Produktionssysteme zu tun hat. Damit waren die ersten fünf Buchstaben schon mal gesetzt. Dann habe ich aber gemerkt, dass es nicht mehr so einfach ist, einen Namen zu finden, der zum einen einigermaßen gut klingt und zum anderen noch URL-frei ist, als .de und .com. Irgendwann kamen wir eben auf Prosydon. Ist im Prinzip ein Phantasiename.

Wie kam es zu dem Firmensitz in Olching?
Wir wollten einen Firmensitz, der nicht zu weit weg ist von meinem Wohnort, wie auch nicht von dem meines Kollegen, Obeser, und es sollte ein Ort sein, der eine gute Verkehrsinfrastruktur bietet. Damit sind wir in Olching sehr gut daran, weil wir einerseits nur wenige Gehminuten von der S-Bahn entfernt sitzen und andererseits eine gute Autobahnanbindung existiert. Das ist ein Vorteil, der nicht zu unterschätzen ist.


Rudolf Espertshuber, Geschäftsführer der Prosydon GmbH & Co. KG.

Was bieten Sie jetzt hier an?
Wir bieten im Augenblick erst einmal das an, was wir immer schon angeboten haben, nämlich CAMWorks: CAMWorks für Solidworks, CAMWorks für Solid Edge und CAMWorks als „Standalone Lösung“.
Wir haben alle unsere Kunden mitgenommen, wir haben alle unsere Wartungsverträge mitgenommen und diese alle gut zu betreuen, ist zurzeit unser Kerngeschäft.
Unser Ziel ist es natürlich schon, unser derzeitiges Portfolio schrittweise zu erweitern. Wir haben ja bereits angefangen mit dem Thema Maschinen-Simulation, mit dem Tool Eureka. Das möchten wir in diesem Jahr noch deutlich ausbauen. Eine weitere mögliche Richtung wäre vielleicht noch PDM- Datenverwaltung im CAM-Umfeld.
Dazu könnte z. B. ein Werkzeugverwaltungssystem gehören, was wir gerne dieses Jahr an Bord nehmen würden.

Aber in CAD wollen Sie nicht einsteigen?
Es gibt immer mal wieder Überlegungen in diese Richtung, aber momentan haben wir eher die Meinung, dieses sein zu lassen. Der Markt Solidworks-Vertrieb ist doch schon stark besetzt.

Die Szene hat sich doch bereits weiter entwickelt, hat sich konsolidiert, man hat es jetzt mit einigen sehr großen Anbietern zu tun und wenigen kleinen, und ob die sich halten können, wird man auch noch sehen.
So ist es.

Hat sich durch die Neugründung irgend etwas an der Schnittstelle zu Geometric, dem Hersteller von CAMWorks, geändert?
Nein, da hat sich nichts geändert. Wir arbeiten auf die genau gleiche Art und Weise zusammen. Unser guter Draht zum Hersteller bleibt bestehen.


CAMWorks ist u. a. in der Lage, Werkstücke auf Spanntürmen sehr effizient zu bearbeiten.

Und Ihre ehemalige Firma ist aus dem Thema ganz ausgestiegen, die machen halt jetzt ERP?
Ja, soweit ich weiß schon. Das geht so weit, dass wir sogar den Support für das Produkt Geovision, ein 2,5D CAM-System, mitmachen: Schulungen, Postprozessoren und Support. Ob es da Pläne gibt, dieses für die Zukunft zu ändern, ist mir nicht bekannt.

Lohnt es sich denn noch, so ein altes System weiter zu pflegen und zu betreuen?
Also wir lassen jetzt nicht unsere Kunden im Stich, nur weil das System schon älter ist. Außerdem gibt es immer noch ein bis zwei Neuverkäufe pro Jahr. Auch diese Kunden brauchen Betreuung, und die geben wir ihnen.
Ab diesem Jahr bietet Dassault Systemes Solidworks CAM an, ein, wenn man so will, abgespecktes CAMWorks. Hilft Ihnen das in irgendeiner Form oder behindert Sie das am Markt?
Ich denke, langfristig hilft es uns. Ich meine, dass langfristig dadurch mehr Entwicklungs-Power eingesetzt werden wird. Ähnliches gilt für das Marketing. Die Sichtbarkeit wird am Markt einfach erhöht. Beides hilft uns.

Wie viele Kunden und Lizenzen betreuen Sie jetzt als Prosydon?
Wir betreuen aktuell ca. 100 Kunden, die unter Wartung stehen. Die Gesamtzahl der Kunden dürfte bei 120 liegen. Bei der Anzahl der Lizenzen sind es rund 200 - 250.


Bearbeitungen im Zusammenhang großer Baugruppen sind möglich.

Was bieten Sie an Dienstleistungen rund um CAMWorks an?
Es sind Beratungen, Schulungen für CAD und CAM, Standardschulungen, sowie spezielle Schulungen, die darüber hinaus gehen, dann natürlich die Postprozessoren, Programmierung und Anpassung und alle Dienstleistungen, die bei der Systemeinführung und im Betrieb notwendig sind.

Kommen wir noch zu CAMWorks selbst. Welche Bedeutenden Neuerungen hat es in der aktuellen Version 2017 gegeben?
Die Hauptneuerungen sind in der weiteren Integration in Solidworks zu sehen. Die großen technischen Neuerungen fanden in den Jahren davor statt. Dazu gehört beispielsweise CAMWorks Virtual Machine für die Maschinensimulation nach der Postprozessorerstellung. Ebenso bedeutende Neuerungen gab es für den Dreh-Fräs-Bereich. Nennen möchte ich auch das Tolerance Based Machining, also die automatische Bearbeitung von tolerierten Bauteilen. Insgesamt alles Dinge, die dazu beitrugen, das System auf ein sehr gutes Niveau zu heben.


Das Tolerance Based Machining erlaubt die automatisierte Bearbeitung von tolerierten Bauteilen.

Im CAD-Bereich wird seit etwa 5 Jahren zunehmend an der Automatisierung der Konstruktion durch Konfiguratoren gearbeitet. Sehen Sie das auch im CAM-Bereich?
Es gibt Bemühungen in diese Richtung, die aber bislang noch auf einzelne Aktivitäten beschränkt sind. Einen flächendeckenden Einsatz muss man abwarten. Davon abgesehen gibt es in CAMWorks heute schon eine Reihe von Möglichkeiten, die NC-Programmerstellung zu automatisieren oder zu teilautomatisieren. Ich glaube, dass zurzeit kein anderes System in dieser Hinsicht so weit fortgeschritten ist.

Herr Espertshuber, vielen Dank für das Gespräch.

www.prosydon.de

- Karl Obermann –

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