Hallo Herr Wyndorps!
Da ich mir nicht sicher bin, ob ich duzen oder siezen soll, zunächst die formelle Anrede.
Diesen Thread haben Sie (leider) während meiner letztjährigen Haus Such, -kauf und Renovierphase erstellt, so dass ich ihn erst jetzt gefunden habe.
------>Original erstellt von Wyndorps:
In der Skizze [i]SK_Hoehenssteuerung aus IVF12_Masterskizze.ipt zeigt mir die automatische Bemaßung noch ein fehlendes Maß an. Es handelt sich dabei um die dargestellte Länge der projezierten Achse oder Ebene. In meinem Verständnis hat dieses Maß in einer Skizze nichts verloren, da sowohl Achsen-, als auch Ebenenausdehung ungegrenzt sind. Ein Darstellungsende darf meiner Ansicht nach nicht referenzierbar sein.[/i]
Es handelt sich lediglich um eine Hilfslinie vom Linientyp "Konstruktion". Sie dient nur dem schnellen Setzen der übereinander fluchtend liegenden Punkte und soll optisch das Vorhandensein einer Achse andeuten.
Durch eine kleine Schlampigkeit meinerseits ist der höchste Punkt nicht koinzedent mit dem Linienende. Das tut der Funktion zwar keinen Abbruch, (der Skizzenpunkt liegt immer kollinear zur Linie, auch wenn er über das Linienende hinausgeschoben wird --> Abhängigkeit), ist jedoch nicht ideal.
------>Original erstellt von Wyndorps:
Bei meinen eigenen MM-Versuchen habe ich immer noch größere Schwierigkeiten, die Skizzenfunktionalität von IV zu verstehen. So wird bei mir beispielsweise die beim Skizzieren angezeigte Längenzuordnung (in pro/E "fluchtend") zu bestehenden Elementen nicht als Referenz, sondern nur maßlich übernommen. Ist das ein Anwendungs- oder Einstellungsfehler, oder muss ich dazu erst Hilfslinien und koinzident-Bedingung erstellen? (Film: IV_skizzenabhaengigkeit
[Edit] Der Hauptgrund, warum das nicht automatisch funktioniert ist der, dass Inventor nicht automatisch auf anderen Ebenen liegende Skizziergeometrie projiziert. Erst nach erfolgter Projektion kann durch Bemaßung oder die Vergabe geometrischer Abhängigkeiten Bezug auf besagte Geometrie genommen werden. [\Edit]
Beschränkt auf die Anwendung geometrischer Abhängigkeiten geht das Gewünschte leider nur unter Verwendung von Hilfslinien, sowie der Vergabe der Abhängigkeiten Horizontal, Vertikal, Kollinear oder Koinzedent. Durch "Horizontal oder Vertikal" kann so manche Hilfsline eingespart werden, aber die in Ihrem Filmbeispiel gewünschte Abhängigkeit der "in der Luft liegenden" schrägen Linie bedingt im Inventor die Projektion des Kreises bzw. der Kreise oder alternativ eine Bemaßung der Linienendpunkte (wozu dann die Kreismittelpunkte projiziert werden müssten).
------>Original erstellt von Wyndorps:
Ich vermute, dass die Aufteilung in IVF12_Masterskizze und IVF12_Volumenmaster als Beispiel für eine bewusste Trennung zwischen Layout-Skizze mit Maßen und Parametern und Volumen-Grobmodell für große Baugruppen verwendet wurde? Ansonsten hätte man das wohl auch in einer ipt unterbringen können.
Ja, da liegen Sie richtig. Es gab mehrere Gründe dafür, unter anderem auch den Vorteil, die Skizze im Zusammenbau (in der IAM) einfügen zu können. Dort kann sie direkt manipuliert werden und durch Baugruppenaktualisierung werden sofort alle Einzelteile auf den neuesten Stand gebracht.
Und nochmal ja, man hätte natürlich Alles in einer IPT einbringen können. Das ist allerdings meiner Meinung nach für die Mehrzahl der Topdown Anfänger zunächst etwas abstrakter. Später, wenn der Groschen gefallen ist, kann man darüber lächeln.
------>Original erstellt von Wyndorps:
Einen wesentlichen Unterschied zu einer vergleichbaren Modellierung, wie ich sie in Pro/E realisiert hätte sehe ich darin, dass alle Komponenten (IVF12_Standrohr, IVF12 Stuetzrohr und IVF12_Part_Grundplatte) allein auf dem Ursprung der Baugruppe referenziert sind. Das hat zur Folge, dass die Einbaulagedefinition der Komponenten jeweils zur Modellierungsbasis derselben gehört (Bild: IV_Grundplatte.jpg). Eine Wiederverwendung solcherart erstellter Bauteil in anderen Baugruppen dürfte einge Probleme zur Folge haben. Wahrscheinlich mangels meiner Fähigkeiten in IV ist es mir nicht gelungen, einen vergleichbaren MM-Aufbau mit logischer Einbau-Positionierung der Komponenten zu erstellen.
Ja, solche Teile sind mit Hilfe geometrischer Abhängigkeiten schwer bis gar nicht zu verbauen. Die Teile müssen natürlich alle auf dem gleichen Ursprung basieren, da sie alle während ihrer Modellierung sowohl die Koordinaten als auch die Lage im Raum aus der gleichen Datenquelle bezogen haben.
Sollen Einzelteile bestehender Topdownkonstruktionen für neue Zusammenbauten wiederverwendet werden, begibt man sich auf ein spannendes Feld: Das wirft bergeweise Fragen auf und kann auch zu dem Ergebnis führen, dass genau die jetzt benötigte Konstruktion besser als Standartmodell ohne Referenzen zu anderen Bauteile durchgeführt worden wäre.
Geht es nur um den Zusammenbau von runden, schräg verschnittenen Teilen, kann eine vorher im Einzelteil zum Zwecke des erleichterten Einbaus erstellte Hilfsskizze gute Dienste leisten.
Wie bei allen technischen Lösungen gibt es kein Optimum. Meist ist es am sinnvollsten, eine Kombination von Methoden anzuwenden. Beispielsweise ein Skelett fürs Layout skizzieren und auch im Zusammenbau zu nutzen, um Wiederholteile mit Abhängigkeiten daran zu befestigen.
------>Original erstellt von Wyndorps:
Als weiteren Unterschied hätte ich in Pro/E die Modellierung der Komponenten (Beispiel: Stuetzrohr) nicht durch erneutes, zweifaches Extrudieren bis zu den Referenzflächen des Volumenmasters anahnd der Skizzen aus der Masterskizze vorgenommen. Die exakt benötigte Geometrie des Stützrohres ist ja im Modell des Volumenmasters bereits vollständig definiert und müsste eigentlich nur abgegriffen werden. Meine Vorgehensweise in Pro/E wäre daher gewesen, den Volumenmaster als Flächenmaster zu konstruieren und dann die abgeleiteten Teile mit nur einem einzigen Konstruktionselement als Verbundvolumen zu definieren (Film: Verbundvolumen). Das ist wesentlich schneller, einfacher und übersichtlicher. Ich würde wetten, dass so etwas auch in IV geht, aber ich bin dazu leider noch (?) nicht in der Lage.
Ja, theoretisch geht genau das auch mit Inventor. Allerdings haben wir hier eine anspruchsvolle Geometrie: Es gäbe dann ein Problem mit der Kontur des oberen Rohrendes vom Stützrohr. Das ist in der Praxis ja ein schräg angefrästes Rohr mit zusätzlicher runder Verschneidung. Wenn eine flächenbasierte Funktion wie zB "Verdickung/Schnittmenge" auf den als Ableitung in eine leere Datei hereingeholten Volumenmaster angewendet würde, hätten wir kein korrektes Ergebnis. Die Verdickung abeitet immer senkrecht (parallel) zur Basisfläche.
Wenn es schnell gehen soll kan man natürlich auch die störenden Volumenkörper mit "Fläche löschen/Volumen" löschen. Das dauert nur Sekunden, hat aber den Nachteil der geringeren Änderungshygiene. Sollte später das Volumenmaster ergänzt werden, müsste in jedem derart freigeschnittenen Einzelteil das nachträglich hinzugekommene Volumen ebenfalls manuell gelöscht werden.
Gruss Andreas
Edit: Schreibfehler + Ergänzung
[Diese Nachricht wurde von Andreas Gawin am 11. Feb. 2011 editiert.]
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP