| |
| Gut zu wissen: Hilfreiche Tipps und Tricks aus der Praxis prägnant, und auf den Punkt gebracht für Autodesk Produkte |
Autor
|
Thema: Vor und Nachteile Parametrischer CAD Systeme? (2046 mal gelesen)
|
ahmetdursun Mitglied Student
Beiträge: 2 Registriert: 26.12.2006
|
erstellt am: 26. Dez. 2006 14:10 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
|
lbcad Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing. Maschinenbau und CAD-Trainer
Beiträge: 3823 Registriert: 15.02.2001 DELL Precision 7520 Win10Pro-64 Inventor mit Vault Professional 2024 --------------------- Während man es aufschiebt, verrinnt das Leben. Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. Chr - 65 n. Chr.)
|
erstellt am: 26. Dez. 2006 14:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ahmetdursun
Klar, man hat einen Parameter - und wenn man den ändert, so ändert sich auch das Teil und die Zeichnung. So kann man die Teile mal eben mit den Merkmalen modellieren, die wichtig sind und die genauen Abmessungen kann man dann später, wenn die Konstruktion schon weiter ist, durch Änderung der Parameter eingeben. ------------------ Gruß Lothar --------------------------------------------------- Während man es aufschiebt, verrinnt das Leben. Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. Chr - 65 n. Chr.) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Charly Setter Moderator
Beiträge: 11977 Registriert: 28.05.2002 Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen.<P>Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw)
|
erstellt am: 26. Dez. 2006 15:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ahmetdursun
Wobei JEDES Maß ein Parameter ist. D.h.: Die Funktionsweise ist komplett umgedreht gegenüber einem nichtparametrischen System (Z.B. Acad). Das Amß steuert die Geometrie und nicht die Geometrie das Maß => d.h. Du brauchst nicht mehr an der Geometrie zu zupfen. Strecken, Dehnen etc. pp. gibt´s nicht mehr. ------------------ Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Kuddelvonneküst Mitglied Dipl.-Ing. (FH)
Beiträge: 506 Registriert: 18.02.2005 Dell Precision T5500 NVidia Quadro FX 3800 1GB Xeon Quad Core 3,2GHz 12GB RAM Windows 7 ultimate 64 2x20"@1600x1200 AIS2012 SP2 Vault 2012 SP1 auf XP-Pro32
|
erstellt am: 26. Dez. 2006 16:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ahmetdursun
Nachteile habe ich noch keine gefunden - wenn man mal von den Ein/- und (AutoCAD) Umstiegsproblemen absieht... Frohe Weihnachten Kuddelvonneküst ------------------ Technik entwickelt sich immer vom Primitiven über das Komplizierte zum Einfachen... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Moderator CAD-Dienstleister
Beiträge: 26104 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
|
erstellt am: 26. Dez. 2006 16:57 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ahmetdursun
Zitat: Original erstellt von ahmetdursun: Könnt Ihr mir sagen was die Vorteile vo parametrischen CAD Systemen sind?
Hallo und willkommen hier bei uns, Dieses Thema wurde schon wiederholt in verschiedenen Foren durchdiskutiert, u.A. hier: http://ww3.cad.de/foren/ubb/Forum7/HTML/000974.shtml#000019 Meines Wissens versucht jedes ernstzunehmende nicht-paramtetrische (nicht-featurebsierte) CAD-System sich möglichst weit an die Featurebasierten heranzutasten, und die Featurebasierten Systeme bieten allesamt etliche Goodies aus der nicht-featurebasierten Welt. Also IMHO gibt's es keinen so grossen und direkten Unterschied mehr wie früher, sondern jedes System versucht auch die Vorteile der Gegenwelt für sich zu gewinnen. Inventor in seinen neuesten Versionen macht sich auch verstärkt in der Welt der "toten Klumpen" zu schaffen, um da einige Vorteile zu lukrieren. Ein Musterbeispiel eines perfekten Zwitters ist IMHO MDT, der kann einerseits voll parametrisch featurebasiert arbeiten, andererseits in der Zwischenwelt des Griffe-Editierens brillieren, und andererseits die volle nicht-parametrische ACAD-3D-Welt nutzen. In meiner Praxis hat sich allerdings stets die featurebasierte, parametrische Arbeitsweise besonders bewährt und verwenden wir fast ausschliesslich. In Ausnahmefällen, z.B. beim Import von riesengrossen Fremddaten, greifen wir jedoch gerne auch auf die "tote Klumpen"-Arbeitsweise von ACAD zurück, die ist da sehr sehr viel schneller und mächtiger. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
murphy2 Ehrenmitglied -
Beiträge: 1726 Registriert: 30.07.2002 C 64 Amiga 1000 mit 8.5 MB RAM und Seagate ST225 RLL formatiert Z80 unter CP/M 2.2
|
erstellt am: 26. Dez. 2006 17:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ahmetdursun
Doch, es gibt auch Nachteile. 8.00 Uhr, München, windig. Das Teil hat 300 Maße, ein Parameter wird geändert, die Konstruktion hält und passt. 12.00 Paris, strahlender Sonnenschein, wieder werden Maße und Gleichungen geändert, die Konstruktion hält. 16.00 London, Nebel. Die nächsten Änderungen, die Parametrik hält. 20.00 Uhr wieder zurück, die IDW wird aufgerufen, einwandfrei, die Parametrik hält, was sie verspricht. Jetzt kommt die wieder in die Fertigung und keiner weiß, das sich geändert hat, grobe Sachen sieht man noch, aber Passungen z. B. nicht. Also Maß für Maß manuell durchprüfen und das Programm abgleichen oder gleich alles neu machen. (PS: Die murphy-Lösung ist parametrisches CAM.....) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Charly Setter Moderator
Beiträge: 11977 Registriert: 28.05.2002 Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen.<P>Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw)
|
erstellt am: 26. Dez. 2006 18:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ahmetdursun
Zitat: Original erstellt von murphy2:
Die murphy-Lösung ist parametrisches CAM.....
Davon träume ich auch. Dann bräuchte ich endlich keine Zeichnungen mehr zu machen ------------------ Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
medea Mitglied Inselbewohner
Beiträge: 92 Registriert: 16.09.2003
|
erstellt am: 26. Dez. 2006 23:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ahmetdursun
Zitat: Original erstellt von Charly Setter: Davon träume ich auch. Dann bräuchte ich endlich keine Zeichnungen mehr zu machen
Wuerde mir auch gefallen, wenn man Modelle direkt bemassen koennte. Ich hab letzten Monat weiss nicht wieviele Modelle von verschiedenen Zweigstellen geschickt bekommen. Die e-mail sagte - please validate models. Und als ich die dann eins nach dem anderen auf Papier geklascht habe (wie soll ich das denn sonst checken) hab ich rausgefunden, dass in fast jedem der etwas aufwaendigeren Modelle entweder etwas gefehlt hat oder was falsch war. Wie ueberprueft Ihr denn Modelle? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
murphy2 Ehrenmitglied -
Beiträge: 1726 Registriert: 30.07.2002 C 64 Amiga 1000 mit 8.5 MB RAM und Seagate ST225 RLL formatiert Z80 unter CP/M 2.2
|
erstellt am: 27. Dez. 2006 02:02 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ahmetdursun
Eine 3d-Bemaßung direkt am Modell ging recht schön in ACAD, man mußte aber ständig das BKS passend setzen und drehen. Für Blechsachen war das schön. Wenn ich ein Modell von extern kriege, dann muß ich das so glauben, wie es kommt, kann also allenfalls probeweise mit SWX und IV anschauen, ob die Ähnlichkeit vertrauenserweckend ist. Meist hab ich das Prob, es wird ein oder mehrere Parameter geändert, es kommt was weg oder dazu. Die Stellen muß man dann finden. Meist mach ich es so, altes Teil hab ich noch als SAT, das in eine IAM zusammen mit dem neuen, zur Deckung gebracht, Abgeleitete Komponente und dann seh ich schon, wo Material zurückbleibt. Da hat sich dann was geändert. Genau da hat die Parametrik eine späte Tücke, vor allem unsere Zulieferer kannten den Dreh mit der abgeleiteten Komponente (geht auch mit SATs in ACAD mit DIFF) nicht, setzten oft die Maschinen-Progs komplett neu auf. Bei 2d-Zeichnungen, die krieg ich von Lieferanten manchmal, da kann man evtl. anhand des Änderungsindex noch die Änderngen nachverfolgen, einige machen auch die Revisionswolken. Ansonsten in ACAD wieder 2 Farben und übereinander, ganz feine Feinheiten seh ich damit allerdings nicht. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
frovo Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 740 Registriert: 12.12.2005 Intel Core i7 3960X 3,3 GHz, NVIDIA Quaddro 5000, 32GB RAM Windows 7 64 Bit, Product Design Suite Ultimate 2013 SP2
|
erstellt am: 27. Dez. 2006 09:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ahmetdursun
Klingt ja alles ganz gut, aber was ist denn mit den größten Nachteilen? Mich stört die Geschwindigkeit: Wenn man nicht umständliche Umwege gehen möchte, sondern einer Idee folgt oder besser, der Kreativität seinen lauf lässt, kommt man nicht weit. Die Geschwindigkeit geht dermaßen in die Knie dass selbst mittelgroße BG's mit ca 2000 Teilen fast nicht mehr zu händeln sind. Mit der DIVA muss man ständig überlegen wie das CAD das jetzt am besten kann. Das hat zu Folge dass die Konstruktion der Maschine etc. ins Hintertreffen gerät. Es ist in meinen Augen nicht akzeptabel, dass die Software in der Fertigung Mehraufwand erzeugt weil es sonst nur schwer darzustellen ist. Außerdem die Konstruktionsfreiheit: Man kann nicht einfach machen sondern muss zuerst überlegen wie das abzubilden ist. Am Besten noch die genaue Stücklistenstruktur im Kopf haben bevor man weiss wie das Ergebnis überhaupt aussehen soll. Wenn man die später ändern möchte zerschießt es einem die Vorher so mühsam erstellten Abhängigkeiten. Nun hier in diesem Forum steht man mit dieser Meinung sicher eher alleine. Auf die Frage antworten hier sicher eher die User die sich intensiv mit dem CAD beschäftigt haben. Aber meiner Meinung nach dürfte man sich gar nicht so stark damit beschäftigen müssen. Ein gutes Programm hilft einem mehr als man es merkt. Optimal wäre, man würde es garnicht merken. Es ist sicher wichtig wofür das CAD eingesetzt werden soll. Ist es für die Konstruktion von Serienteilen mit Varianten und Variablen (z.B. eine Kunststoffbox mit unterschiedlichen Abmaßen und Griffen). Dann ist die DIVA sicher eine gute Wahl. Natürlich geht auch mehr als nur die Kunststoffbox. Wenn es aber um Anlagenbau mit nie gleichen oder nur sehr wenig Gleichteilen und individuellen Lösungen geht, kann ich nur abraten. Leider habe ich den Fehler gemacht, mich von der ACAD Schiene her auf Inventor leiten zu lassen. Wegen der Kompatibilität usw. Fakt ist aber: Zu Mechanical Desktop ist Inventor nicht kompatibel. Auch wenn es anders versprochen wird. Selbst wenn der Import klappt, sind es unbrauchbare Modelle die nachbearbeitet werden müssten. Heute ärgere ich mich darüber. Hätt ich man... Die Kompatibilität ist eh kein Thema mehr, sie klappt sowiso nicht zufriedenstellend. Dann kann man auch bessere Programme nehmen. ------------------ Gruß Frovo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Moderator CAD-Dienstleister
Beiträge: 26104 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
|
erstellt am: 28. Dez. 2006 17:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ahmetdursun
Zitat: Original erstellt von medea: ...Wie ueberprueft Ihr denn Modelle?
Was ist denn die Prüf-Aufgabe?
Vergleich mit einem bestehenden Modell --> Abgeleitete Komponente mit Differenz- und Schnittmengenbildung Vergleich mit einer 2D-Zeichnung --> Zeichnungsansichten machen und übereinanderlegen (oder DWG in Skizze importieren und orthogonal draufschauen).
------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
chako74 Mitglied Teschek
Beiträge: 127 Registriert: 04.12.2003 - Inventor Suite/Prof 2009, SP1, IPC 2.5 - PSP 2009 - StrokeIt .9.5 Rahmenbedingungen: - WINDOWS XP SP3 - unterschiedliche Rechner
|
erstellt am: 28. Dez. 2006 19:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ahmetdursun
Oops! Da wurde wieder einmal Pandoras Box geöffnet! Mit diesem Thema habe ich mich sehr lange und wirklich intensiv beschäftigt, da es bei uns um einen Auswahlprozess ging. Eine richtige Antwort gibt es leider nicht! Es kommt es wirklich darauf an, was Ihr vorhabt. Die einzigen „nicht“- oder „teilparametreischen“ Systeme, die es am mainstream Markt gibt, sind meines Wissens: HiCAD und OSD. Und die haben auch Ihre (beträchtlichen) Tücken! Im HiCad Forum (zivilisierte Diskussion): http://ww3.cad.de/foren/ubb/Forum20/HTML/000162.shtml Im ProE Forum (leider kein Diskussionsniveau): http://ww3.cad.de/foren/ubb/Forum12/HTML/010838.shtml#000026 Zitat: … von frovo Wenn es aber um Anlagenbau mit nie gleichen oder nur sehr wenig Gleichteilen und individuellen Lösungen geht, kann ich nur abraten. Leider habe ich den Fehler gemacht, mich von der ACAD Schiene her auf Inventor leiten zu lassen. Wegen der Kompatibilität usw. Fakt ist aber: Zu Mechanical Desktop ist Inventor nicht kompatibel. Auch wenn es anders versprochen wird …
Da kann ich leider nur 100%-ig zustimmen. Von Autodesk wird eine 2D/3D – Durchgängigkeit propagiert, die „schlicht und ergreifend“ nicht existiert. ACAD und Inventor sind nur beim kopieren von Skizzen über die Zwischenablage „etwas mehr“ kompatibel als andere 2D und 3D Systeme. Als Nachfolgesystem, haben wir uns (Anlagenbauer), trotzdem für AIS/AIP entschieden, weil unsere Arbeit noch viele Jahre zu 80% in 2D erfolgen wird und für die 3D Bereiche ist nach wie vor ein „parametrisches“ System vollkommen ausreichend. ACADM ist wohl eines der besten 2D-CAD´s (weil Logocad ja quasi nicht mehr existiert), Mir würden aber auch hundert Verbesserungsvorschläge für ACADM einfallen! Ein, nicht zu unterschätzender, Vorteil ist auch die die Verwaltung der Dokumente mit Compass. Da gibt´s wirklich eine Durchgängigkeit (wenn man genauer hinsieht ) und die Kosten-Nutzen-Sache ist auch für „Nicht-CAD“ Arbeitsplätze durchaus ansprechend. Im Grunde hätten wir auch ACADM und zB SWX als 2D/3D Lösung nehmen können. Da spricht die Kostenseite aber sehr stark für AIS/AIP zusammen mit Compass!
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |