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Thema: Inventor vs. Pro/E (6143 mal gelesen)
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JuChri Mitglied Ingenieurin
Beiträge: 16 Registriert: 13.07.2009
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erstellt am: 19. Okt. 2009 11:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, ich habe letzte Woche eine Pro/E-Basisschulung für ne Truppe Azubis gegeben. Die hatten bisher Inventor gelernt und beschwerten sich wiederholt darüber, dass Inventor besser und schneller zu lenren sei. Da ich Inventor bisher nicht kennengelernt habe, wollte ich mich nun doch mal "aufklären" lassen. Wer kann mir was über Inventor erzählen? Wer kennt beide Programme und kann Vor- und Nachteile nennen? Beste Grüße, Julia Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
StefanBerlitz Guter-Geist-Moderator IT Admin (CAx)
Beiträge: 8756 Registriert: 02.03.2000 SunZu sagt: Analysiere die Vorteile, die du aus meinem Ratschlag ziehst. Dann gliedere deine Kräfte entsprechend und mache dir außergewöhnliche Taktiken zunutze.
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erstellt am: 19. Okt. 2009 11:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für JuChri
Hallo Julia, das Communitybrett ist nicht ganz das richtige Brett für solche Frage, zwar kann man schöne Showkämpfe für die ganze Community aus solchen Fragen generieren (und wurde auch in der Vergangenheit oft versucht), letztlich sind wir überein gekommen, dass solche allgemeinen Vergleiche keinen Sinn machen und nur dem Wohle der Popcorn-Industrie dienen Um ein wenig übr Inventor kennen zu lernen kannst du zunächst mal auf die offizielle Hauptseite bei Autodesk gehen und ein wenig querlesen: http://www.autodesk.de/adsk/servlet/index?siteID=403786&id=12468339&DMC-PCNAME_DE_DM Von dort kommst du wie bei vielen der CAD Systeme auf eine Seite, wo du Schnupperkurse auswählen kannst: http://www.autodesknews.de/inventor-schnupperkurse/schnupperkurse.php . So etwas findests du auch manchmal auf Messen, ich hab z.B. mein Inventor-Nutzer-Zertifikat auf einer Messe gemacht Aber es gibt natürlich auch Quellen jenseits der offiziellen schöne-marketing-Welt; warum fragst du nicht direkt deine Azubis? Ich vermute die kennen Inventor von der Schule? Vielleicht darfst du mal mit in eine Doppelstunde technisches Zeichnen (oder wie das heute heißt) und deine Azubis zeigen dir mal, wie es in Inventor geht. Oder du kommst auf ein Schwätzchen mit den Spezialisten auf den CAD.de Stand auf der Euromold 2009 vorbei, da hast du Pro/E und Inventorvertreter direkt nebeneinander sitzen. Es gibt auch gute Bücher zu Inventor oder wahrscheinlich sogar eine persönliche Lizenz zum ausprobieren (weiß ich nicht genau). Letztlich musst du aber bei allem eines nicht aus den Augen verlieren: wenn ich das richtig verstehe geht es darum, euren Azubis den Umgang mit dem bei euch genutzten Werkzeug beizubringen, Pro/E. Es ist also vollkommen unerheblich, ob das eine nun leichter zu erlernen oder schicker in Oberfläche ist oder direkten Zugriff auf Musikvideos bei Youtube hat. Du musst ihnen vermitteln, dass es "nur" ein Werkzeug ist, ein Hilfsmittel und das sie lernen müssen mit dem Werkzeug zu arbeiten. Und wenn du es dann noch schaffst ihnen dabei den Spaß an der Arbeit rüberzubringen hast du gewonnen. Ciao, Stefan ------------------ Inoffizielle deutsche SolidWorks Hilfeseite http://solidworks.cad.de Stefans SolidWorks Blog Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
JuChri Mitglied Ingenieurin
Beiträge: 16 Registriert: 13.07.2009
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erstellt am: 19. Okt. 2009 11:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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Oberli Mike Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Maschinen Ing.
Beiträge: 3739 Registriert: 29.09.2004 Grüsse das Community Mike
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erstellt am: 19. Okt. 2009 13:06 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für JuChri
Hallo JuChri, Hab schon auf beiden Softwaren gearbeitet. Inventor und Pro/E (Ideas, UG, SolidDesigner, SolidWorks). Bin bisher bei allen Softwaren ans Ziel gekommen. Jede Software hat ihre Vorteile, aber auch ihre Nachteile. Ich kann mich noch gut an eine Frage von Herrn Frank (mein erster Pro/E Lehrer) erinnern. Ihr seit aber sehr interessiert an dieser Software, können sie mir sagen wieso? (Anmerkung: wie waren immer zwei Personen pro PC, und der Kollege und ich stellten sehr viele Fragen ergänzend zu den aktuellen Themen welche wir behandleten, wir beide kannten zu diesem Zeitpunkt Ideas). Unsere Antwort war genau das, was Stefan sehr schön formuliert hat: "Wir müssen mit dieser Software arbeiten, also wollen wir wissen wie wir am Besten und Schnellsten das Ziel erreichen." Gruss Mike ------------------ The Power Of Dreams Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
Beiträge: 13189 Registriert: 02.04.2004 Autodesk Inventor
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erstellt am: 19. Okt. 2009 13:10 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für JuChri
Hallo Julia, es ist ja nicht verboten zu fragen, nur das Antworten ist so schwierig. Die Entscheidung für ein CAD-System hat weitreichende Konsequenzen, und wie schon gesagt ist die spontane Bedienbarkeit kein wirklich ernstzunehmendes Argument, außer man hat jeden Monat neue User. Und: Kein Programm ist perfekt. Um Deine Frage doch mal grob zu beantworten (und das ist auch nur meine eigener, zwar durch manches Gespräch "über den Zaun" gewonnener, aber doch persönlicher Eindruck): ProE ist älter, erwachsener und irgendwie "seriöser" (damit vielleicht auch unbeweglicher). Inventor ist jünger, nach moderneren Gesichtspunkten entwickelt, tatsächlich für die Meisten leichter erlernbar und inzwischen bis zu einem gewissen Punkt eine ernstzunehmende Konkurrenz. Inventor bietet viele Annehmlichkeiten, die ProE nicht kennt, ProE kann dafür aber auch gewisse essentielle Sachen, die Inventor nicht kann, z.B. das mit der für Formeln verwendbaren dimensionslosen z-Koordinate. ProE ist, soweit ich weiß, auch teurer, aber auch der banale Erstehungspreis ist angesichts all der anderen Kosten und Zeitaufwände, die in der Folge anfallen, unerheblich. Besteht denn überhaupt eine Wahl? Wenn ja, dann kann eine vernünftige Entscheidung nur herbeigeführt werden, wenn Ihr voher genau ermittelt, was ihr mit dem CAD-System tun wollt und wie das geschehen muss, also z.B. welcher Art und wie variabel die damit zu entwickelnden Produkte sind, wie diese Produkte in Zukunft weiterentwickelt oder verwaltet werden müssen, und wie die Datenweitergabe erfolgen soll usw. Sehr viel macht auch aus, für welches Programm man einen guten Support hat. Und am meisten macht aus, mit wem man vornehmlich Daten austauscht. Die Schranken zwischen den verschiedenen Systemen sind zwar niedriger geworden, aber ein wirklich vollwertiger bidirektionaler Austausch ist nur zwischen gleichen Systemen möglich. ------------------ Roland www.Das-Entwicklungsbuero.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
JuChri Mitglied Ingenieurin
Beiträge: 16 Registriert: 13.07.2009
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erstellt am: 19. Okt. 2009 13:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Danke für die schnellen und netten Antworten! Es geht nicht um eine Entscheidung zwischen zwei Programmen. Die Firma, für die ich die Azubis geschult habe, arbeitet mit Pro/E und wird dies auch nicht ändern. Mich hat einfach interessiert, was man (jungen) Leuten, die sich (wie sicherlich verständlich) an das Programm klammern, dass sie als erstes kennengelernt haben, Vorzüge von Pro/E schmackhaft machen kann. Das wirklich wichtige Argument (dass sie nun mal damit arbeiten müssen) beendet zwar jede Diskussion, motiviert aber nicht wirklich. Mir war/ist es wichtig ein gewisses Maß an Begeisterung für das neue Tool bei den Neueinsteigern zu wecken, weil ich glaube, dass man ein Programm, gegen dass man sich innerlich wehrt, nicht so gut/effektiv/schnell lernen kann. Außerdem kenne ich bisher niemanden, der mit Inventor arbeitet und kann Umfang, Fähigkeit und Bedeutung dieses Programms so garnicht einschätzen. Da hilft mir Deine Erklärung schon sehr gut weiter, Doc! Vielen Dank!! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Oberli Mike Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Maschinen Ing.
Beiträge: 3739 Registriert: 29.09.2004 Grüsse das Community Mike
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erstellt am: 19. Okt. 2009 15:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für JuChri
Wenn es dir nur um die Motivation der Personen geht, ist es sehr einfacht. Sie bekommen eine Schulung auf einem Produkt. Dies steigert den Marktwert der Personen. Wenn das keine Motivation ist. Gruss Mike ------------------ The Power Of Dreams Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
JuChri Mitglied Ingenieurin
Beiträge: 16 Registriert: 13.07.2009
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erstellt am: 19. Okt. 2009 15:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Schön wärs. Aber es handelt sich um Jugendliche für die die drei Jahre Ausbildung eine unüberschaubare Ewigkeit sind und die dazu auch noch ne Übernahmegarantie haben. Naja, Schulung ist gelaufen und sie haben sich auch so mit Pro/E angefeundet. Danke für Eure Antworten! Ganz liebe Grüße, Julia ------------------ Schlaf - das ist doch auch nur billiger Kaffee-Ersatz! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Oberli Mike Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Maschinen Ing.
Beiträge: 3739 Registriert: 29.09.2004 Grüsse das Community Mike
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erstellt am: 19. Okt. 2009 15:44 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für JuChri
Hmm, was hat mein Lehrmeister am ersten Tag meiner Ausbildung zum Maschinenmechaniker gesagt? Wollt ihr etwas lernen? - Gedankenpaus - Wenn nicht, seit ihr hier falsch! Während meiner Ausbildung war es für mich auch schwierig, dies zu realisieren. Im Studium anschliessend war alles klar. Die Ausbildung ist für micht, nicht für den Lehrer, Lehrmeister etc. Viel Erfolg mit deinen Schülern, es werden sicher noch weitere folgen. ------------------ The Power Of Dreams Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
JuChri Mitglied Ingenieurin
Beiträge: 16 Registriert: 13.07.2009
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erstellt am: 19. Okt. 2009 15:46 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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Andreas Gawin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Blechschlosser Metallbauermeister
Beiträge: 3580 Registriert: 24.02.2006 Inventor 2021/2022/2023 AutoCad Mechanical 2021 WIN10-64 32 GB WIN11-64 16GB Spacemouse Enterprise
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erstellt am: 20. Okt. 2009 06:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für JuChri
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JuChri Mitglied Ingenieurin
Beiträge: 16 Registriert: 13.07.2009
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erstellt am: 20. Okt. 2009 09:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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3dprofi Mitglied Dipl.Ing. / Konstrukteur Automotive
Beiträge: 285 Registriert: 26.01.2002 Shark Pro Varicad CondaCam Autodesk Fusion Autodesk Inventor Catia V4 / V5 Creo Parametrics
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erstellt am: 21. Okt. 2009 13:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für JuChri
Der Unterschied ist einfach erklärt: Der Inventor beginnt langsam die Funktionalitäten zu beinhalten, die man braucht, um von der Drehmaschine bis zum Automobil alles zu beinhalten. Vieles ist noch nicht implementiert. Mit Pro/E kann man alles entwickeln. Vom Kaffeeautomaten über die Fernlenkrakete bis zum Automobil oder auch Schiff oder Atomkraftwerk: es gibt keine wirklichen Grenzen. Baugruppengrößen mit mehreren 10000 Teilen sind ebenso handlebar wie die Erstellung und Bearbeitung von Freiformflächen. Der Inventor ist noch nicht so erwachsen und zeigt auch die ersten Effekte dessen, worunter Pro/E leidet: eine mangelnde Übersichtlichkeit und uneinheitliche Bedienbarkeit. Das ist aber Folge der Funktionsvielfalt und nicht änderbar, auch der Inventor ist dort irgendwann angelangt. Das Problem ist also nicht nur die Bedienbarkeit, sondern auch die Menge an Fähigkeiten der Software. Und dieses Kriterium ist das einzig wichtige: kann ich meine Aufgabe erfüllen. Wenn ja: richtige Software. Wenn nein: falsche Software. So einfach kann man das ausgrenzen. ------------------ Mit freundlichen Grüßen T.S. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Press play on tape Ehrenmitglied Konstrukteur und sonst nix!
Beiträge: 1945 Registriert: 30.04.2007
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erstellt am: 21. Okt. 2009 15:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für JuChri
Hallo, ist es nicht am ehesten so, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist (auch Jugendliche) und das was man zuerst gelernt hat immer als Basis zum Vergleich genutzt wird? Wenn man sich von einem CAD auf das andere umstellt sucht man doch oft verzweifelt die funktionalitäten wie sie im anderen CAD waren. Also ist die schwierigkeit nicht das angeblich schwierigere erlernen des anderen CADs sondern das "sich selbst auf die neue Umgebung einlassen". Soll heißen, bei umsteigern ist es wohl eher wichtig Sie darauf hinzuführen alles zu vergessen und mit der neuen Software neu zu beginnen, um deren Vorteile und Nachteile kennenzulernen. Bekannter von mir hat z.B. erzählt, Azubi (Mechaniker) bringt er das grobe in zwei Tagen bei, junger Konstrukteur von anderem Programm hats nach über eine Woche noch nicht soweit drauf. Kommt daher dass er immer versucht alles so zu machen wie mit seinem alten CAD. Also bei Menschen die schon ein CAD können und erst eines muß man wohl eher einen Tag vergessens Schulung machen anstatt selbst zu beginnen Vergleiche zu ziehen. gruß Heiko P.S. vielleicht solltet ihr zuerst die Azubis mit Pro/E "versauen " bevor die Schule mit Inventor kommt, schließlich ist das ja das wichtigere Programm, da es von euch eingesetzt wird. [Diese Nachricht wurde von Press play on tape am 21. Okt. 2009 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Michael 18111968 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. F&E & CAD
Beiträge: 4893 Registriert: 25.07.2002 Pro/E WiFi3 M180 & Mechanica Pro/Intralink 3.4 M040 Inneo StartupTools 2009 HP XW4600 Edition CAD.de Win XP x64 & Fx3700 HP XW9300 Win XP x64 & Fx3400/3450
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erstellt am: 21. Okt. 2009 15:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für JuChri
Zitat: Original erstellt von Press play on tape: P.S. vielleicht solltet ihr zuerst die Azubis mit Pro/E "versauen " bevor die Schule mit Inventor kommt, schließlich ist das ja das wichtigere Programm, da es von euch eingesetzt wird.
Das "versaut" ihnen dann aber die Schulnoten... Ich kenne diese "Versionsunterschiede" schon lange: bei der Umstellung von Tusche auf Faserstifte, bei der Umstellung vom Brett auf den (2D-) CAD-Schirm, bei der Umstellung von 2D auf 3D - immer gab es viel Gejammer, oft jahrelang, aber nie wollte einer ernsthaft zurück. Liegt bestimmt ein bisschen auch in der Natur des Menschen: behalten, was man hat und "früher war alles besser".
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