Hallo ThoMay,
das Einbringen zweier leichter Abkantungen wird oft als "Kreuzkanten" bezeichnet. Als normierter Fachbegriff ist das aber nicht zu verstehen, es wird halt im Volksmund so genannt. Oft wird in Zeichnungen die fertig verformte Geometrie eingezeichnet und bemaßt, ohne weitere Angabe eines Verfahrensnamens.
Eine Norm ist mir dazu nicht bekannt. Angewendet wird es beispielsweise um das akustisch laute "Schwubbern" von Blechflächen in vibrierenden Umgebungen zu verhindern, oder um den inneren Flächenquerschnitt einer Blechkonstruktion garantiert freizuhalten (zu verhindern, dass Flächen sich nach Innen wölben).
Am einfachsten lässt sich das auf einer Gesenkbiegepresse herstellen; Schwenkbiegemaschinen könnten theoretisch zwar ebenfalls verwendet werden, das Handling darauf wird aber mit steigender Werkstückgröße immer problematischer.
Konstruktionsrichtlinien kann ich Dir leider nicht anbieten. Im Laufe der Jahre habe ich ziemlich viele solcher Versteifungen selbst an der Maschine erstellt. Wenn ich einen Entwurf sehe und den Einsatzzweck (die Anforderungen) kenne, ist es wirklich nicht schwer eine recht gute Prognose über die notwendige Höhe des Versteifungskreuzes abzugeben.
Wenn es problematisch ist oder Du aufgrund hoher Stückzahlen das Äusserste herausholen musst, fahr selber mit zum Fertiger. Fang mit einem kleineren Durchzugswert an, beurteile und lasse nötigenfalls nachkanten. Das ist kein Problem, auch mehrfaches Nachsetzen eines Werkstückes geht.
Aber: Bitte unterschätze nicht die Folgen dieser Versteifung in Bezug auf die Gesamtkonstruktion. Lies bitte einmal komplett diesen Thread dazu.
Gruss Andreas
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