Hallo minority,
das Thema Konfigurationen ja oder nein ist ein sehr komplexes Thema und mal nicht so nebenbei beantwortet.
Das Argument Speicherbedarf ist für mich ein äußerst nachrangiges.
Wir arbeiten mit Konfigurationen und Baugruppen mit ca. 5000 Teilen.
Vernünftig aufgebaut und ein moderner Rechner lässt sich damit flüssig arbeiten.
Auf der Festplatte nimmt ein Teil mit 10 Konfigurationen weniger Platz weg als 10 getrennte Teile.
Wer mit Konfigurationen arbeitet ist deutlich schneller bei Variantenvielfalt.
Sowohl im Einzelteil als auch in der Baugruppe. Denke nur an die Möglichkeiten der Konfigurationstabellen.
Im Änderungswesen ist man ebenfalls deutlich schneller, es sei den, du musst bei Änderung einer einzigen Konfiguration alle anderen Konfigurationen ebenfalls erneut Validieren. Und hier liegt der Haken.
Wer mit Konfigurationen arbeitet muss bei Änderungen gewissenhaft arbeiten.
Eine Änderung bei einer Konfig darf nicht unbeabsichtigt bei den anderen Konfigs ebenfalls Änderungen nach sich ziehen.
Das passiert selten, aber es passiert. Bei uns im Sondermaschinenbau mit Einzelteilfertigung und Kleinserien ist das Risiko überschaubar, wenn mal was in die Hose geht.
Die Vorteile der Konfigurationen überwiegen bei uns.
Ganz anders z.B. in der Autoindustrie, wo ein Teil evtl. 100.000 mal gefertigt wird, da darf nichts schief gehen.
Da ist jedes Risiko zu vermeiden, welches zu unbeabsichtigten Fehlern führen kann. Jede Änderung geht da zurecht durch einen vordefinierten Validierungsvorgang.
Ich möchte nicht für einen Schaden verantwortlich sein, der evtl. in die Millionen gehen kann.
Das nächste Problem ist die deutlich schwierigere Revisionierung von Konfigurationen.
PDM Systeme lassen das eigentlich nicht zu, dass Konfigurationen einzeln Revisioniert werden.
Nur das ganze Teil oder die Baugruppe mit allen Konfigs bekommt eine Revision verpasst.
Das kann man allerdings mit zusätzlichen Dateieigenschaften in den Konfigs erweitern, ist aber nicht ganz trivial.
Wir Revisionieren Konfigurationen und haben uns an die komplexe Geschichte gewöhnt.
Das Zeichnungen von verschiedenen Konfigurationen natürlich einen anderen Dateinamen bekommen müssen, ist klar.
Wir fügen dem Dateinamen des Teils bzw. der Baugruppe bei den Zeichnungen noch den Konfignamen hinten an.
Haben wir eine Zeichnung einer Konfiguration fertig, switchen wir per Makro ruckzuck auf eine andere Konfig, schneller geht's nicht.
Öffne ich mein Schriftfeldmakro, passe Datum und anderes an, muss ich nur noch das Makro beenden, und die Zeichnung wird automatisch mit dem neuen Zeichnungsnamen gespeichert. Dieses Makro überprüft auch, ob die enthaltene Konfig auch diejenige ist, welche sie laut Dateinamen sein soll.
So, dies sind nur ein paar Punkte, die beachtet werden sollten, wenn man sich Überlegt, Konfigurationen einzusetzen.
Grüße, Andi
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