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Thema: Spezieller Freilauf (3123 mal gelesen)
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human Mitglied Maschinenbau-Student
 Beiträge: 2 Registriert: 22.04.2013
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erstellt am: 22. Apr. 2013 17:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
 Hallo zusammen, ich bin auf der Suche nach einem Art Freilauf, dessen Eigenschaften allerdings von herkömmlichen Freiläufen etwas abweichen sollen. Es geht darum, dass ich für eine Schleppzeiger-Konstruktion eine Möglichkeit suche in die positive Drehrichtung (im Uhrzeigersinn) eine (möglichst) reibungsfreie Bewegung (= Leerlauf) und in die negative Drehrichtung eine gezielte Reibung (ich nenne es mal „Reiblauf“) zu erhalten, aber kein blockieren. Der Freilauf sollte sich also in beide Richtungen drehen lassen, nur eben in die eine Richtung reibungsfrei und in die andere mit Reibung. Vielleicht ist Freilauf hier auch der falsche Begriff, ich kenne aber leider kein vergleichbares Bauteil.  Zweck ist, dass ein Schleppzeiger durch einen Hauptzeiger ohne Reibungsverluste auf eine bestimmte Position gebracht werden kann und dort dann durch die Haftkraft der Reibung stehen bleiben soll, wenn der Hauptzeiger wieder kehrt macht. Die Haftkraft der Reibung soll dann erst durch einen manuellen Aufwand überwunden und der Schleppzeiger wieder in Ausgangslage gebracht werden. Das Ganze gilt nur für den Bereich zwischen dem unteren Nullpunkt des Schleppzeigers (0°) und 150° in Uhrzeigersinn-Drehrichtung, ansonsten würde der Schleppzeiger durch sein Eigengewicht ja auch auf der anderen Seite (über 180°) wieder von alleine runterfallen. Dies alles macht natürlich auch nur Sinn, wenn es keinen Schlupf gibt, d.h. die Reibung soll im Umkehrpunkt sofort angreifen, damit der Schleppzeiger nicht wieder ein Stück zurückfällt bevor die Reibhaftung greift. Ansonsten würde das damit angezeigte Messergebnis auf der Rundskala verfälscht und es wäre nutzlos. Sollte es doch einen Schlupf geben, so dürfte dieser, um die Toleranz noch einhalten zu können, nicht größer als 0,12° sein. Vielleicht kennt ja jemand von euch etwas, das nach dieser Art arbeitet, oder hatte selbst schon ein ähnliches Problem und dazu eine Lösung entwickelt. Vielen Dank schon mal im Voraus. Gruß, human
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ThoMay Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur

 Beiträge: 5242 Registriert: 15.04.2007 SWX 2019 Windows 10 x64
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erstellt am: 22. Apr. 2013 18:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für human
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human Mitglied Maschinenbau-Student
 Beiträge: 2 Registriert: 22.04.2013
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erstellt am: 22. Apr. 2013 19:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hi ThoMay, erst mal danke für die schnelle Antwort. Ich habe mir so einen Druck- und Zugkraftmesser auch schon angeschaut, trifft aber leider nicht ganz auf das was ich brauche zu. Das Schleppzeiger-System ist hier nämlich so konstruiert, dass die Welle, auf der der Schleppzeiger sitzt entweder durch einen Reibbolzen oder mit einer Spannfeder auf ihrer Position gehalten wird. Damit muss der Hauptzeiger erst einmal eine Kraft überwinden um den Schleppzeiger zu bewegen. Allerding nimmt hier die Reibung auf die Messung keinen Einfluss, deshalb ist das hier egal. Vielleicht sollte ich noch sagen, dass es sich um ein Pendelschlagwerk (www.werkstoff-service.de/files/pendelschlagwerk.jpg) handelt, bei dem die analoge Anzeige immer aufrecht steht. Der Hauptzeiger ist mit dem Pendelhammer gekoppelt und zeigt nach dem Schlagversuch die verbrauchte Schlagarbeit an. Muss der Hauptzeiger aber noch den Schleppzeiger mitschieben, so bremst die auftretende Reibung den Pendelhammer ab und verfälscht somit das Messergebnis (mehr als man denkt). Meine Idee war also: In die positive Drehrichtung reibungsfrei gelagert, in die andere Richtung eine so hohe Reibung, dass der Schleppzeiger durch sein Eigengewicht nicht wieder zurück wandert. Der Schleppzeiger soll nur mit der Hand zurückgedreht werden können. ich hoffe es ist einigermaßen verständlich was ich meine. Gruß, human [Diese Nachricht wurde von human am 22. Apr. 2013 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ThoMay Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur

 Beiträge: 5242 Registriert: 15.04.2007 SWX 2019 Windows 10 x64
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erstellt am: 22. Apr. 2013 20:06 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für human
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alex Mitglied Produktentwicklung / Produktmanagement / Dipl.-Ing. (FH)
  
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erstellt am: 22. Apr. 2013 21:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für human
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alex Mitglied Produktentwicklung / Produktmanagement / Dipl.-Ing. (FH)
  
 Beiträge: 788 Registriert: 25.07.2000 ME10 8.70G I-deas 12 NX NX 6 / NX 7.5 mit Teamcenter 8 Inventor 10/2010/2011/ 2013/2014/2015/2019 ProE Wildfire 3 SolidWorks 2019/2021
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erstellt am: 05. Sep. 2014 12:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für human
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Fyodor Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing.(FH) Maschinenbau

 Beiträge: 2660 Registriert: 15.03.2005
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erstellt am: 05. Sep. 2014 13:32 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für human
Also unsere Schlagarbeitsmessmaschine an der FH hatte eben einen solchen reibend gelagerten Zeiger. Die Reibung muß ausreichen, damit der Zeiger sich nicht von alleine verdreht, und bei einem genügend leichten Zeiger ist das ohne Einfluß auf die Messung. Alternativ kannst Du auch einen Laserpointer auf dem Pendel anbringen, der auf eine nachtleuchtende Schicht mit Skala gerichtet ist. Das ist gänzlich ohne Reibung. ------------------ Cheers, Jochen Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ing. Gollum Mitglied Sondermaschinenbau
   
 Beiträge: 1064 Registriert: 11.03.2005 Win7 64-Bit SWX 2013 Ansys 13 Labview 2012
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erstellt am: 05. Sep. 2014 15:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für human
Hi, Du kannst einfach einen normalen Freilauf vor eine Reibkupplung setzen und das war's dann. Wenn dir das immernoch zu viel Reibung ist; Inkrementalgeber drauf setzen und digital auswerten und zurücksetzen lassen. Kostet vermutlich weniger als das ganze gefummel und gerippel was man da so braucht, minimiert Ablesefehler und ist dank optischer erfassung komplett Reibungsfrei. Ob das sinnvoll überhaupt sinnvoll ist, weiss ich nicht... Bei Pendelschlagwerken mach man vor der Messung einfach einen Leerschlag und misst relativ zum Versuch. Damit hat man die Reibung des kompletten Werkes und noch ein paar andere Einflussgrößen welche die Messung verfälschen direkt kompensiert. EDIT: Da fällt mir ein, dass es sowieso ne doofe Idee ist in Messrichtung keine Reibung zu haben... Der Zeiger muss ja irgendwie auch wieder gebremmst werden, sonst dreht er sich zu weit oder bis ans Ende aller Tage. Grüße, Gollum ------------------
Seid ihr auch total fertig und versteht die Welt nicht mehr? Teilt euren Schmerz in meinem Gästebuch. [Diese Nachricht wurde von Ing. Gollum am 05. Sep. 2014 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |