Auch bei mir laufen IV und auch SWX
sogar zeitweise auch gleichzeitig auf demselben Rechner und Abstürze gibt es höchst selten (Dell M70).
SAP habe ich einmal live erlebt bei einem ziemlich eingebildeten Autozulieferer, für eine Weile wurden dann alle Bestellungen von Hand geschrieben, auch ein bekannter Werkzeuglieferant hat das System eingeführt und danach allein für die Warenausgangskontrolle IMHO 7 Leute mehr gebraucht und nach jahrelanger sehr guter Zuverlässigkeit viele Fehllieferungen gehabt.
Ob so etwas wie SAP nun ABM ist oder nicht, sollte man auch aus der Sicht anderer Bereiche sehen. Mich überzeugt es nicht, auch unser eigenes aus anderem Hause, ebenfalls ein deutsches Produkt, kann zumindest mich als Techniker nicht vom Hocker ziehen, Excel oder Access können das schon serienmäßig besser.
Die Schnittstellenproblematik kennen die ITler wohl am wenigsten. Für die ist CAD-Datei eben CAD-Datei, STEP eben STEP, deren Sorge ist eher der Ort und das Verzeichnis, wo man die Sachen ggf. wiederfindet, Freigabehierarchieen usw.
Für mich als Techniker, der auf den Dateien aufbauen muß, sieht das Ganze anders aus, vor allem, wenn sich rausstellt, daß die Basisdatei "nur eben mal ein Gedankenspiel" war und so eine Leichtsinnigkeit ganze Projekte gefährdet.
Zu den Schnittstellen. Meist bekomme ich Bitmaps, die sind lesbar, dann pdfs, auch hier wenig Probs. DWG schon eher, weil wir in der Firma bei ACAD14 den Schnitt gemacht haben, muß ich mir also selbst behelfen. SAT bekomme ich leider nie, wenn schon, dann STEP meist aus ProE und hier hängt's dann auch davon ab, inwieweit der Datenlieferant ansprechbar ist. CATIA hab ich selten zu tun und in nicht so guter Erinnerung (gelber Flächenverhau).
Während des Projekts müssen dann immer wieder mal ein paar Maßzeichnungen gemacht werden, IV-IDW nach pdf oder dwg, nur die beiden letzten können gelesen werden, oder auch jpg als Bildformat.
Interessanter wird's, wenn die Teile zu fertigen sind. Intern geht's direkt ins CAM, also ohne IDW dazwischen, was nach extern geht, braucht entweder SAT plus IDW (nur 1 Lieferant), andere wollen DWG und die meisten bekommen pdf. Der Konvertierungsaufwand ist nicht zu unterschätzen und wird duch so ein Dateiverwaltungsprogramm auch nicht weniger.
In der Praxis heisst das, daß ein "Wer braucht welches Format"-System für den Konstrukteur ein ziemlicher Aufwand wird und ich mich dann eben recht gern selbst an die Maschine stell.
Bei uns traten dann auch noch ein paar sehr unschöne Nebeneffekte zutage. Zunächst hatte unser System - da achtete wohl keiner drauf - Probs mit Unter-Unterbaugruppen, konnte das nicht abbilden. Der Stückilistenimport vom IV sollte gehen, ging dann auch - manuelles Abschreiben der Stücklisten.
Am ärgerlichsten aber die Revisionsverwaltung, hier gab es sehr lange Gesichter. Neues Teil = neue Teilenummer. Nimmt man nun jedoch eine Masterskizze oder auch abgeleitete Komponten, ändern ein Bezugsmaß, dann zieht IV die Dateien alle unter dem alten Namen nach (IV5, z. Info). Ergo muß ich im neuen Zusammenbau schon vorab dafür sorgen, daß sich genau dieser Dateinamensverbiss nicht ergeben kann, die neuen Nummern gibt mir auch das System vor. Da ist also nichts mit KW_3020_754-R1 nach R2 für Revision 2 oder Austauch der Projektnummer in der Mitte, sondern dann eben Teil 154328 und danach 648535, da baut man das Ganze also wirklich leichter komplett neu auf.
Erfreulich, vom CAM mit seinem noch komplexeren Dateisystem (Teilenummern für Vorrichungen, Mehrfachaufspannungen) hat man dann sang- und klanglos lieber die Finger gelassen.
Unser System kann Vorschaubilder, für die Suche super, aber natürlich nicht die, die IV serienmäßig abspeichert, es müssen extra angefertigte Bitmaps sein, zum Glück kann ULEADs Photoimpact dann ganze Ordner konvertieren.
Meine Erfahrung mit Software, grade für Orga und wenn die aus Deutschland stammt, dann läuten schon mal die Alarmglocken, man kann dies zeitlich auch gut in der weltgeschichtlichen Ära des Stoiberiums festmachen (also ungefähr seit Stoiber agiert, ist aber wohl Zufall), diese Zeit kann man ins Preschöderium, Schröderium und das jetzige Postschörderium aufteilen, die später wohl mal Pleitezeit (in Anlehnung an Kreidezeit) heissen wird.
Da spielt es auch keine so große Rolle, ob nun IV, SWX, SE oder ProE, Orga ist nötig, grade bei den 3d-CADs, wo sich Zusammenbauten nicht mehr wie zu MDTs Zeiten als eine beliebig verschiebbare Datei darstellen, sondern mehr als Linksammlung zu den Einzelteilen, da sollten die ITler schon einen Dunst vom CAD (und auch CAM) haben, sonst würgen die das schonungslos ab und merken es nichtmal, sehen den Zeitgewinn in Abteilung A von 30 Minuten pro Jahr, kosten andernorts aber 15 Minuten pro Stunde.
Es gibt aber auch schöne Beispiele. Unserem Schneidebetrieb schick ich seit Jahr und Tag DXF plus Info über Qualität und Material, das funzt fast immer, nur ganz selten haben wir Probs. Ebenso ein namhaftes Unternehmen, kriegt SATs, das Passungsspiel ist synchronisiert, auch das funzt. Es geht also.
Leute, die aber auf der Arroganzschiene reiten und meinen, wir haben CATIA und SAP, damit sind wir die größten, da sind die vielleicht auf dem falschen Dampfer. Ein ganz klein wenig kommts auch noch darauf an, wer vor dem Display hockt.
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Leiht mir jemand eine Zeitmaschine? Bring sie garantiert nicht zurück.
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