Hallo Horst, hallo Gerhard,
nein, SolidWorks schreibt die Änderungen nicht zwischendurch in temporäre Dateien, sondern merkt sich die tatsächlich im RAM. Das hat früher auch schneller (und heute weniger schnell, aber immer noch) zum Vermüllen und aufbrauchen des Arbeitsspeichers und letztlichem Absturz von SolidWorks geführt, wenn immer wieder Dateien geöffnet und geschlossen wurden.
SolidWorks behält sich allerdings wohl doch einen Teil im RAM, um ggf, schneller dieses Teil wieder laden zu können. Ich persönlich fände es auch besser, wenn ein Teil, was tatsächlich in SolidWorks geschlossen wird auch komplett geschlossen wird und der Speicher wieder freigegeben wird, aber der andauernde und gewaltige Schrei nach immer mehr Performance hat SolidWorks zwischendurch wohl veranlasst, die Dateien oder zumindest einen Teil davon selbst zu cachen ... so ähnlich wie alle schwergewichtigen Programme wie z.B. Adobe 7 das heutzutage machen und schon mal beim Anmelden im Autostart oder per Run-Key 50 MB in den Arbeitsspeicher schaufeln um dann stolz verkünden zu können, dass der Reader jetzt 40% schneller startet. Tut man das nicht oder löscht im Fall von Acrobat die "Schnellstart" Verknüpfungen aus dem Autostart ist die Ladezeit statt 40% schneller auf einmal 30% langsamer ... und das Geschrei will sich Adobe genausowenig antun wie es seinerseits SolidWorks getan hat.
Mittlerweile wird ja wohl gegengesteuert und immer mehr Speicher wieder freigegeben, so dass man mittlerweile schon hunderte Files öffnen und wieder schließen kann ohne gross was zu merken.
Zurück zum Phänomen, dass SolidWorks dann bei gleichnamigen Files das "alte" findet: das wiederum liegt an der Suchreihenfolge. Als Erstes schaut SolidWorks immer nach, ob es schon eine Datei mit diesem Namen kennt und im Speicher hat, dann wird die genutzt. Das ist Absicht und richtig so ... und da wie oben beschrieben die Datei (leider!) eben noch ein bisschen offen ist nimmt SolidWorks die.
Unterm Strich bleiben also zwei beabsichtigte Eigenheiten, auf die man aufpassen muss: zum einen das Phänomen, dass SolidWorks die Dateien eben nicht in allen Situationen tatsächlich vollständig schliest und man deswegen u.U. namensgleiche, aber aus anderen Verzeichnisse stammende Daten nicht so einfach geladen bekommt. Das lässt sich am einfachsten und sichersten umgehen, in dem man einzigartige Namen benutzt oder mit Ersetzen arbeitet. Zum zweiten das Phänomen, dass beim Schließen von separat geöffneten Dokumenten und Nicht-Speichern die Änderungen nicht auch verworfen werden, dagegen hilft "Neu laden".
Ob SolidWorks sich im ersten Fall dazu entschließt die Dateien beim schließen der letzten referenz in SolidWorks wirklich ganz loszulassen hängt wohl eher mit der Bereitschaft der Anwender zusammen, dann höhere Ladezeiten in Kauf zu nehmen, im Moment scheint mir der Weg aber in die Richtung zu gehen, da es ja tatsächlich nicht soooo oft vorkommt, dass ich ein geschlossenes Teil wieder öffnen will.
Ciao,
Stefan
PS: Hey, nur noch einen bis zum Umbruch, über 50 Beiräge in einem Thread im Fachforum, und davon auch noch praktisch alle mit richtigem Inhalt ... Jungs und Mädels, ihr seid schon richtig gut
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