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Thema: Brauche euren Rat! (1472 mal gelesen)
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segarianer Mitglied
Beiträge: 2 Registriert: 18.05.2006
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erstellt am: 18. Mai. 2006 18:57 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hi! Ich möchte Industriedesigner werden und überlege mir derzeit welches CAD Programm ich erlernen sollte. Die FH auf welche ich gerne gehen würde stellt drei tools zur Verfügung: Cobalt, Solidworks, Studiotools. So, ich habe alle drei probiert und Cobalt gefiel mir überhaupt nicht, Solidworks kam mir zu technisch vor und studiotools war irgendwie das richtige für mich. Nachdem ich aber feststellte, dass die SW Community viel größer ist als die vom Alias Produkt, dachte ich mir, ich gebe SW eine Chance. Bevor ich mich jedoch mehr mit dem tool befasse möchte ich euch einige Fragen stellen: -Bitte jetzt nicht schlagen, aber was ist der Unterschied zwischen einem parametrischen CAD Programm und z. B. Rhino? -Ist SW mehr "technisch" als die NURBS Programme Rhino, solidthiking etc. oder täuscht mich mein Gefühl? Wenn ich an Maschinenbau denke bekomme ich schon Gänsehaut. -Ist die Arbeitsweise bei SW ähnlich wie bei NURBS Programmen wie Rhino oder studiotools? -Welche Bücher sind ein "Must have" zum Erlernen von SW? Kennt ihr Tutorials welche sich mit Autos etc. beschäftigen? Ich finde kaum Tutorials über google. -Wie schaut es mit der Lernkurve aus? Ich würde an sich SW eher vermeiden wollen, da es glaube ich bessere Alternativen für Industriedesigner gibt. Andererseits benutzen immer mehr IDer SW und außerdem hat es die größte Community im Web...daher denke ich mir, dass es einfach kein schlechtes tool sein kann und ich es zumindest mal versuchen sollte. Vielen Dank für eure Hilfe im Voraus. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jonischkeit Moderator Freiberuflicher Ingenieurdienstleister (CSWP)
Beiträge: 2648 Registriert: 29.07.2003 CSWP Solidworks verschiedene Rechner
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erstellt am: 18. Mai. 2006 20:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für segarianer
Hallo Kenan, ich hoffe, daß ich mich im Namen nicht irre (E-Mail), und heiße dich erstmal herzlich willkommen bei SWX. Ich kenne Rhino am Rande und SWX intensiv. Warum hast du so einen Horror vor Maschinenbau? Letztendlich muß doch jede deiner Gestaltungen in ein Produkt umgesetzt werden, und da sind eine breite Kentniss von Fertigungsverfahren des Maschinenbaus sehr vorteilhaft. Ich bekomme immer eine Gänsehaut, wenn ich die Modelle von Industriedesignern (möglichst noch aus GFK und Styropor) in fertigbare 3D-Modelle umsetzten soll. Spass beiseite, Solidworks hat bei weitem nicht die einfachen Möglichkeiten wie Rhino, etwickelt sich aber in dieser Richtung weiter. Flächen verschieben, verbiegen, beulen etc. sind dazugekommen. Der Hauptvorteil und in wenigen Fällen auch das Haupthemmnis (jetzt wird es parteiergreifend) ist für mich die Parametrik. Ich kann jederzeit maßlich festgelegte Werte ändern, und der Rest der Form passt sich mehr oder weniger fehlerfrei an die neuen gegebenheiten an. Dein Kunde braucht das Gehäuse noch 10mm höher? Ein Doppelklick, etwas nachbessern und schon sind alle Rippen, Fenster, Kabeldurchführungen etc. mitgewandert, auch wenn das ganze nicht über eine normale Dehnung machbar ist. Bei nicht-parametrischen Programmen ist so etwas z.T. eine enorme Flickschusterei. Du verlierst einfach nicht so schnell den Boden, ein paar Maße halten das ganze in Form. Fehler addieren sich nicht so einfach, da du bei Änderungen im Entstehen der Geometrie nicht immer wieder neu ansetzt, sondern alte Features gezielt abänderst. Zumindest sollte man das so machen. Aber mir liegen eben genaue Dinge mehr, als so "ungefähre" Formgebungen. Das ist sehr Geschmackssache. Schau dir doch einfach einmal in 2-3 Monaten eine aktuelle SWX-Demo an, und entscheide dich dann. Zum Lernen: die Online Tutorials sind prima, spezielle Flächen- und Formgebungsprobleme benötigen viel Erfahrung und Ausprobieren. Die Arbeitsweisen Rhino-SWX unterscheiden sich durch die Parametrik sehr. HTH Michael Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
murphy2 Ehrenmitglied -
Beiträge: 1726 Registriert: 30.07.2002 C 64 Amiga 1000 mit 8.5 MB RAM und Seagate ST225 RLL formatiert
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erstellt am: 18. Mai. 2006 22:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für segarianer
Wenn Sie Ihre Modelle später an Kollegen weitergeben, die diese fertigen sollen, sind Sie mit SWX sicher gut dran. Sie brauchen die Paraemtrik nicht zu benutzen, wenn Sie nicht wollen, ich selbst bin ja auch so ein halber Künstler, wenn es um uralte Gußteile geht, die müssen "gut" aussehen, da bastle ich dann oft Stunden dran rum und da ist die Paramertrik dann schon sehr nützlich. Es gibt aber noch ein Tool, gerade für Designer, preislich sogar unter SWX: 3d-Studio-MAX. Hier haben Sie enorme Modellier- und Gestaltungsmöglichkeiten und können das Ganze auch noch bewegen. Nur der Datentransfer in CADs läßt zu wünschen übrig (nach SWX geht's mit STL). Rendern und Lichteffekte sind logo. MAX bringt Ihnen sehr umfangreiche Lehrgänge mit, online, Sie müssen aber mit einer Einarbeitungszeit von mehreren Wochen bis hin zu Monaten rechnen. Learning by doing. ------------------ Die Politiker übernehmen die Verantworung, die Bürger tragen sie. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Oldie Mitglied Senior design engineer
Beiträge: 750 Registriert: 22.01.2001 Catia V5 R16 - R19
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erstellt am: 18. Mai. 2006 23:45 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für segarianer
Zitat: Original erstellt von murphy2: Nur der Datentransfer in CADs läßt zu wünschen übrig (nach SWX geht's mit STL).
STL als Datentransfer zu CAD zu bezeichnen ist IMHO "leicht" übertrieben. Einmal hatte ich das zweifelhafte Vergnügen auf Basis von STL-Daten arbeiten zu dürfen. Ich hoffe, daß sich da nie wiederholt. Gruß Oldie ------------------ Der direkte Weg ist nicht immer der schnellste.
[Diese Nachricht wurde von Oldie am 18. Mai. 2006 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
clownfisch Mitglied industrial designer
Beiträge: 752 Registriert: 18.01.2006 SWX 2023 und davor Intel XEON W-2125 4,0 GHz 16,00 GB RAM nvidia Quadro RTX 4000 Windows 10 Prof. für Workstation Windows 10 Prof
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erstellt am: 19. Mai. 2006 08:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für segarianer
Hallo Segarianer, als Industriedesigner, der schon einge Berufserfahrung hat, lautet meine Empfehlung: Du solltest unbedingt SolidWorks und StudioTools lernen und verwenden!! Ich selbst kenne StudioTools nur vom ansehen und arbeite ausschließlich mit SolidWorks das reicht für alles was ich bisher gemacht habe. Da Du aber noch in der Ausbildung bist, ist es wohl etwas früh für eine Spezialisierung. Grundsätzlich stimme ich Michael zu, 1. Die Parametrik in SWX ist für den Entwufsprozess beim Design wirklich ausgezeichnet einzusetzen. Das bietet Rhino so nicht! 2. Wenn man sich mit seinem Entwurf der Umsetzung nähert, ist es vorteilhaft maßgenau zu arbeiten und wirklich umfangreiche echte CAD-Features nutzen zu können. Ich nenne nur beispielhaft eine vernünftige Zeichnungsableitung, ganz zu schweigen von der korrekten Übergabe von 3D Daten für den Werkzeugbau.(davon muß auch ein Designer was verstehen!) 3. Als Industriedesigner sollte man räumliches Vorstellungsvermögen haben und ist oft manches an Theorie erforderlich um das was man so vor Augen hat oder in Plastilin geformt hat auch umzusetzen zu können. Dafür bietet die Herangehensweise mit SWX wohl eine gute Schulungsgrundlage. Nicht alles am Design ist intuitiv zu machen. 4. Alles was intuitiv in der Entwurfsphase beginnt, muß man nicht unbedingt in einem CAD-Programm beginnen! Da sollte ein Industriedesigner mit Zeichenstift und physikalischem Modellbau auch seine 7 Sinne voll zum Einsatz bringen. Fazit: Bloß jetzt noch nicht einschränken! Gruß Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
macki Mitglied MULTIPLEX-Ex-Konstrukteur
Beiträge: 243 Registriert: 30.11.2001
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erstellt am: 19. Mai. 2006 13:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für segarianer
Hallo Segarianer, kann dem Andreas nur zustimmen. Schau Dir mal den Beitrag http://ww3.cad.de/foren/ubb/Forum2/HTML/002818.shtml an. Dort hab' ich ein paar Produkte meiner Arbeit abgebildet. Bei uns wird praktisch nur noch am Rechner (und natürlich mit SWX) geschnitzt. Und irgendwann muß ein designtes Produkt für die Fertigung umgesetzt werden (Werkzeugbau...). Da hast Du mit NURBS-Programmen Dir gleich in's Knie geschossen. NURBS-Programme sind denn auch eher für den graphischen/visualisierenden 3D-Bereich gedacht. Wenn es aber um ein zu fertigendes Produkt geht, werden gänzlich andere Programme verwendet. So verwenden NURBS-3D-Programme auch ganz andere Dateiformate wie die Maschinenbau 3D-Programme. Und der Datentransfer zwischen diesen Systemgruppen ist ziemlich dürftig und fehlerbehaftet (fast schon unbrauchbar). Wenn Du aber so einen Aber vor dem Maschinenbau hast und beim designen nur an zeichnen und modellieren denkst, solltest Du Dir überlegen, ob der Beruf überhaupt der richtige für Dich ist. Denn ein Designer, der bei seiner Produkt- und Teilegestaltung gleich auch die technische Machbarkeit berücksichtigt (Kunststoffspritzguß, Schaumteile, Blech- , Dreh und Frästeile, Sandwich-Konstruktion, Tiefziehen, Pressen, elektronische Komponenten, mechanische Verbindungen,...), wird Dir dann immer haushoch überlegen sein, auch wenn dies nicht Dein eigentliches Aufgabengebiet ist. Aber der Bessere ist der Feind des Guten. Gilt auch hier. Gruß Markus
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segarianer Mitglied
Beiträge: 2 Registriert: 18.05.2006
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erstellt am: 19. Mai. 2006 15:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Erst einmal muss ich mich für die zahlreichen Beiträge bedanken. Maschinenbau konnte ich nie leiden weil ich nie gut Mathematik konnte. Ich habe damals meine Matura nur mit extremen Glück geschafft und für mich stand fest, dass ich nichts mathematisches studieren will. Daher entschloss ich mich für Rechtswissenschaften und ich werde versuchen in zwei oder drei Jahren das Studium zu absolvieren. Mir ist schon klar das man bei ID auch ein wenig Mathe hat, aber nicht sooo viel wie bei Maschinenbau. Außerdem hat ja praktisch jedes Fach bei Maschinenbau was mit Mathe oder Technik zu tun, während bei einem ID Studium nur 20% der Fächer technisch oder mathematisch sind (kann je nach Ausbildungsstandort abweichen). Ein Freund von mir hat mich vor einigen Monaten auf die Idee gebracht wieder mit dem Zeichnen anzufangen. Eigentlich konnte ich bis dahin nicht wirklich zeichnen, aber irgendwie wurde ich immer besser. Nun versuche ich Autos zu zeichnen und kam mit der Zeit auf die Idee nach meinem Jusstudium ID zu studieren, weil mich das irgendwie magisch anzieht. *gg* Mir war klar, dass in einem Solidworks Forum mehr Leute für SWX sind als in anderen Foren, aber ich wollte einfach einmal schauen welches tool ihr nehmen würdet wenn ihr an meiner Stelle sein würdet. Vom technischen Aspekt wird es sicher Leute im ID geben, welche immer besser sein werden als ich, egal was ich nun unternehme. Dennoch glaube ich, dass der rechtliche Aspekt im ID ebenso eine wichtige Rolle spielt. Deshalb werde ich versuchen mich im Laufe meines Jusstudiums mit den rechtlichen Dingen von Design zu beschäftigen. Ich mein, schaden kann es nicht wenn man sich in diesem Gebiet als IDer auskennt. Jeder hat halt seine Stärken und Schwächen. Ich habe schon von einigen Leuten gehört, dass man sowohl SWX als auch studiotools können sollte. Ich möchte mich jedoch jetzt anfangs nur auf ein Programm konzentrieren und dieses soweit wie möglich beherrschen. Und SWX wird immer reizvoller. Da ich mir SWX selber beibringen muss bin ich auf gute Bücher angewiesen. Und vor allem auf tutorials- egal welche,hauptsache SWX. Daher würde ich euch bitten mir einige Links zu Tutorial sites und Büchern zu geben. Wie immer danke im Voraus. lg Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Garry Mitglied Techniker/Konstrukteur
Beiträge: 684 Registriert: 05.03.2003 WIN10 (64bit), SWX 2021 Premium SP5.1, PDM-Pro2021 , XEON W-3225-3,7GHz 128GB, NVidia RT6000 SpacePilot Pro, SSD500GB Office 365
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erstellt am: 19. Mai. 2006 15:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für segarianer
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macki Mitglied MULTIPLEX-Ex-Konstrukteur
Beiträge: 243 Registriert: 30.11.2001
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erstellt am: 19. Mai. 2006 17:27 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für segarianer
Hallo Segarianer, wie schon gesagt: Bücher brauchst Du zum Probieren eigentlich nicht für den Anfang. Bei SWX ist ein Tutorial schon mit dabei und integraler Bestandteil des Programmes. Und dieses Tutorial ist für absolute Beginner wirklich der Renner. Arbeite dieses durch und Du kriegst einen ganz einfachen Einstieg. Wenn Du nicht auf den Kopf gefallen und Windows-geübt bist, wirst Du mit der Zeit erkennen, wie selbst komplexere Funktionen immer wiederkehrenden Bedienschemas folgen. Auch die Hilfe gibt Dir viele Hinweise zu den einzelnen Funktionen. Und dann heißt es halt nach dem Motto try and error viel ausprobieren. Die wirklich erste große Hürde liegt aber eher in dem "Wie (in welcher Reihenfolge und mit welchen Funktionen) gehe ich bei der Erstellung am besten vor um am einfachsten oder schnellsten Weg zu meinem gewünschten Ziel zu kommen. Es führen halt viele Wege zum gleichen Ziel. Und dann gibt es immer noch dieses Forum, welches Dir in Detailfragen zur Seite stehen wird. Aber beachte: Erst mal Suchfunktion benutzen, dann fragen; kommt immer gut. Gruß Markus
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einsiedlerkrebs Mitglied stundent
Beiträge: 27 Registriert: 11.06.2006
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erstellt am: 30. Jul. 2006 15:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für segarianer
hallo! ich weiß nicht wie aktuell diese diskussion ist aber ich kann noch was hinzufügen zur wahl der schule: es gibt schulen die sind im industriedesign etwas mehr künstlerisch (künstlicherisch sind sie alle aber eher richtung kunst eben....) ausgerichtet z.b. pforzheim. da gibt es dann auch fächer wie freie malerei. andere eher technisch wie z.b. coburg. in coburg ist man eher technisch. zudem heißt es hier integriertes produktdesign was fächer wie bwl, marketing, soziale interaktion usw...nebenher laufen hat...und das nicht nur in den letzten semestern. aber wie oben schon erwähnt ist eine frühe festlegug sinnlos. besser ist es mehrere progis zu können (natürlich 1-2 richtig) und diese dann je nach bedarf zu nutzen. nicht jedes kann alles gleich gut. außerdem findet man ganz alleine sein "eigenes"... (vorher brauch man keines zu können...(schlecht ist es nicht aber die vorbereitung sollte man evtl in andere sachen stecken...) bevor man da sich allerdings gedanken drüber machen "darf"...gibt es auch eine eignungsprüfung und die muss erst bestanden sein... in diesem sinne... beste grüße! ------------------ ...vergiss nie dein handtuch.. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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