Hallo warochm,
der Sachverhalt ist wie in den Beiträgen gesagt und von CATRIN sehr schön aufgeschrieben.
Wenn keine Vorgaben vom Auftraggeber kommen, würde ich aber generell auf "Zusammenbauen"/Assemble verzichten und nur mit den klassischen Booleschen Operationen Addition, Subtraktion und gemeinsame Schnittmenge arbeiten. Die Bohrungen werden in (mindestens) einem getrennten Körper erzeugt und vom Basiskörper subtrahiert. Alle anderen, komplexeren Abzugsgeometrien werden bei Bedarf als (positive) Körper erstellt und ebenso vom Basiskörper subtrahiert.
Durch Inaktivieren der jeweiligen Booleschen Operation können beispielsweise die entsprechenden Bohrungen ausgeblendet werden.
Im sehr trivialen Beispiel, oben "Fertigteil", unten daraus abgeleitetes "Rohteil", sind wegen der Bearbeitungszugaben jeweils 2 getrennte Körper für Bohrungen und Abzugskörper vorhanden.
Natürlich können bei recht einfacher Geometrie auch gleich im aktuellen Körper die jeweiligen Befehle [eigentlich intern „Befehlskombinationen“ aus mindestens zwei Operationen, beim Kombinierten Volumenkörper 4 Operationen,
1. Körpergeometrie-/Volumenerzeugung (Extrusions-, Rotations-,
Sweep-, Loftvolumen)
2. Zusammenfügen mit dem aktuellen Körper durch Boolesche Operationen
- Hinzufügen: Block, Welle, Rippe, Loft, Kombinierter Körper bzw.
- Entfernen: Tasche, Nut, Rille, Entfernter Loft („Entfernter
Volumenkörper mit Mehrfachschnitten“ – eine längere Benennung ist
kaum möglich!!!)]
zum Hinzufügen oder Entfernen von Volumina in der Umgebung Part Design genutzt werden.
Konstruiert wird in der Regel unter Bezug auf die benachbarten Komponenten der Baugruppe(n). Dabei steht bei aller Berücksichtigung der vielen „Gerechtheiten“ zunächst die Funktion im Vordergrund. Konstruktion, Entwurfs- und Nachrechnung basieren stets auf Fertigteilen und nicht auf Rohteilen.
Aus den Fertigteilen werden die Rohteile abgeleitet und nicht umgekehrt. Die Bearbeitungszugaben hängen von vielen Einflussgrößen ab, beim Gießen (z. B. DIN 1680) von Gießverfahren, -formen, -lage usw., letztlich sogar von der jeweiligen Gießerei. Deshalb sollten von Anfang an Benutzerparameter zur einfachen Modifikation der Bearbeitungszugaben mittels Formeln definiert werden.
Für die dem Fertigteil hinzuzufügenden Bearbeitungszugaben ist der Befehl „Aufmaß“ zu verwenden. Das Konstruieren des Fertigteils aus dem Rohteil durch Definieren der Abzugskörper als spanende Bearbeitung ist für mich unlogisch. Das sehen die Nutzer von "negativer Geometrie" natürlich anders. Jeder modelliert eben so, wie er es gewohnt ist, wenn diese Entscheidungsfreiheit nicht durch Vorgaben genommen ist.
MfG
kle
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kle
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