| | | Gut zu wissen: Hilfreiche Tipps und Tricks aus der Praxis prägnant, und auf den Punkt gebracht für Ansys |
Autor
|
Thema: Ändern der Materialeigenschaften während der Lösungsberechnung (3079 mal gelesen)
|
AndyBoe Mitglied
Beiträge: 8 Registriert: 23.11.2011
|
erstellt am: 23. Nov. 2011 12:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, es geht um Folgendes: Es sollen Baumstämme auf Druck geprüft bzw. simuliert werden. Es handelt sich dabei um echte Baumstämme, die gescannt wurden und die Geometrie dadurch komplett in Ansys übernommen wurde. Also sind auch die natürlich bedingten Wuchsunregelmäßigkeiten/Exzentrizitäten in Ansys abgebildet. Soweit zum Modell (das auch funktioniert). Die Materialeigenschaften: Bisher ist für alle Elemente ein bilineares Verhalten definiert. Der erste Abschnitt hat einen normalen E-Modul von Holz und sobald eine bestimmte Grenzspannung erreicht ist "fließt" das Material mit einem E-Modul nahe Null. Diese bestimmte Granzspannung ist (da es ein Druckversuch ist) die Druckfestigkeit des Holzes (50 N/mm²). Die Belastung: Es wird eine Verschiebung von 25mm aufgebracht. Durch die Exzentrizitäten des Stammes erfährt der Baumstamm ein Moment. Ein Moment ruft auch immer Zugspannungen hervor, doch bisher haben die mit Zug belasteten Elemente die gleichen Eigenschaften wie die mit Druck belasteten Elemente. Hiermit sind wir bei meiner eigentlichen Frage: Gibt es eine Möglichkeit während der Lösungsfindung/Iteration/Substeps den zugbelasteten Elementen andere Eigenschaften zuzuweisen? Zum einen ist die bilineare Annahme im Zugbereich falsch (richtig ist linear) und zum anderen ist die Zugfestigkeit des Holzes deutlich größer als die Grenzspannung von 50 N/mm². Das Problem ist, dass sich bei jedem Substep die Zahl der zugbelasteten Elemente vergrößert. Man müsste also bei jedem Substep prüfen welche Elemente Zug haben und diesen (vor dem nächsten Substep) die entsprechenden Eigenschaften zuweisen. So stell ich mir das zumindest vor ... Ich habe 3 Bilder angefügt: - ein Bild auf dem der komplette Baumstamm mit Deformation und mit Spannungsverlauf nach 25mm Vertikalverschiebung zu sehen ist (mit erreichter Grenzspannungen von 50N/mm² im Zug- und Druckbereich) - ein Bild nach 5mm, wobei nur die zugbelasteten Elemente ausgewählt sind (denen man andere Eigenschaften zuweisen müsste) - ein Bild nach 10mm, wieder nur zugbelastete Elemente, aber schon deutlich mehr Elemente als nach 5mm Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar ! Viele Grüße, Andy Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Achim007 Mitglied Dipl. Ing. (FH)
Beiträge: 734 Registriert: 23.09.2008 Workbench 2.0 ANSYS15.0 Mechanical DesignModeler
|
erstellt am: 23. Nov. 2011 13:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für AndyBoe
Ich weiß nicht ob es funktioniert: Du musst zwei verschiedene Materialien definieren 1 für Zug 2 für Druck dann nach dem ersten Lösen in den /PREP7 /PREP7 !esel,... gewünschte Elemente selektieren emodif,all,mat,1 !Dann wieder in den /solu und einen Restart vornehmen /solu ANTYPE,0,rest solve ------------------ Viele Grüße Achim PS: Als Anerkennung für einen Beitrag freu' nicht nur ich mich über Unities Was ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis? Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts funktioniert - Praxis ist, wenn alles funktioniert und keiner weiß warum (Autor unbekannt) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ChristophN Mitglied Berechnungsingenieur
Beiträge: 773 Registriert: 13.12.2008
|
erstellt am: 23. Nov. 2011 13:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für AndyBoe
Man könnte es auch ein bisschen anders machen: Definiere ein Material bei zwei Temperaturen, bei Temperatur T1 nimmst du das Verhalten im Druckbereich und bei T2 das Verhalten im Zugbereich. Dann simulierst du ein erstes Mal, wobei das gesamte Bauteil die Temperatur T1 hat (die du mit Hilfe des "BF, all, temp,, T1" - Befehls aufgibst). Dann selektierst du alle Elemente, die auf Zug belastet werden und gibst denen die Temperatur T2 (auch mit BF). Dann simulierst du wieder und hast eine erste Näherung für das wirkliche Verhalten. Das kannst du natürlich auch noch ausiterieren... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
AndyBoe Mitglied
Beiträge: 8 Registriert: 23.11.2011
|
erstellt am: 23. Nov. 2011 15:32 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Vielen Dank für eure Antworten ! Habs jetzt nach der Methode von Achim gelöst. Die Methode von Christoph ist ja im Prinzip das selbe Spiel nur mit dem Zwischenschritt über die Temperaturen. Nach bisschen rumspielen hab ich auch festgestellt, dass eine Iteration nicht nötig ist. Mir würde das so jetzt reichen, jetzt muss es nur noch von meinem Diplomarbeitsbetreuer abgesegnet werden ... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
AndyBoe Mitglied
Beiträge: 8 Registriert: 23.11.2011
|
erstellt am: 24. Nov. 2011 10:37 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Nochmal ich : Die gestern beschriebene Lösung führt nicht zum gewünschten Ziel, da es Sonderfälle (S-förmige Baumstämme) gibt, bei denen man nicht einfach die Elemente nach einer Belastung ändern kann. Was ich brauche ist doch eine iterative Berechnung, aber es sollte so sein, dass nach jedem Substep bzw. nach jedem kleinen Verschiebungsschritt das Modell auf Elemente mit Zugspannungen kontrolliert wird und diesen Elementen dann ein anderes Material zugewiesen wird und dann der nächste Substep/Verschiebungsschritt. Ich hab nur keine Ahnung wie ich etwas zwischen Substeps einbauen kann, schließlich starte ich die komplette Berechnung mit einem einzigen Befehl "solve"?! Weiß jemand Rat? Danke schon mal ! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ChristophN Mitglied Berechnungsingenieur
Beiträge: 773 Registriert: 13.12.2008
|
erstellt am: 24. Nov. 2011 10:44 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für AndyBoe
Du kannst dein Problem in verschiedene Loadsteps unterteilen. Wenn deine Gesamtbelastung F ist und du das in 30 Schritten rechnen möchtest, dann kannst du in einem ersten Schritt F/30 aufbringen, dann mit solve lösen, dann nicht den /solu Prozessor verlassen, dann die Materialeigenschaften verändern (hier würde sich wirklich gut die Temperaturmethode eignen), dann 2F/30 aufbringen, wieder solve usw.. Das ganz machst du natürlich in einer *do-Schleife... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
AndyBoe Mitglied
Beiträge: 8 Registriert: 23.11.2011
|
erstellt am: 24. Nov. 2011 13:37 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Ich habs jetzt mal versucht ohne die Temperaturmethode. Wenn ich den /solu Prozessor nicht verlassen soll, kann ich ja aber auch nicht über EMODIF die Elemente ändern, da dieser Befehl nur im /prep7 erlaubt ist? Meinst du aus diesem Grund, dass sich die Temperaturmethode eignen würde, weil es möglich ist mittels Temperaturzuweisungen den /solu Prozessor nicht zu verlassen? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ChristophN Mitglied Berechnungsingenieur
Beiträge: 773 Registriert: 13.12.2008
|
erstellt am: 24. Nov. 2011 14:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für AndyBoe
|
AndyBoe Mitglied
Beiträge: 8 Registriert: 23.11.2011
|
erstellt am: 25. Nov. 2011 14:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Du hast weiter oben geschrieben "definiere ein Material bei zwei Temperaturen". Ich habs mal so versucht: Code: !Erstes Material bilinear MPTEMP, MPTEMP,1,1 MPDATA,EX,1,,810 MPDATA,EY,1,,810 MPDATA,EZ,1,,12150 MPDATA,PRXY,1,,0.35 MPDATA,PRYZ,1,,.05 MPDATA,PRXZ,1,,.05 MPDATA,GXY,1,,1500 MPDATA,GYZ,1,,150 MPDATA,GXZ,1,,150 TB,BKIN !bilineares Verhalten TBDATA,1,50,.01 !ab Grenzspannung 50N/mm² nur noch E-Modul von 0.01N/mm² Keyopt,1,4,1 Keyopt,1,1,1!Zweites Material linear-elastisch MPTEMP,2,2 MPDATA,EX,2,,810 MPDATA,EY,2,,810 MPDATA,EZ,2,,12150 MPDATA,PRXY,2,,0.35 MPDATA,PRYZ,2,,0.05 MPDATA,PRXZ,2,,0.05 MPDATA,GXY,2,,1500 MPDATA,GYZ,2,,150 MPDATA,GXZ,2,,150
Später bei der Lösungsberechnung selektiere ich dann alle Elemente mit Zugspannungen und möchte über
Code: BF,ALL,TEMP,,2
den selektierten Elementen das andere Material/Temperatur zuweisen. Das nimmt er so aber nicht an, irgendwo ist der Wurm drin, siehst du zufällig wo ?Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Achim007 Mitglied Dipl. Ing. (FH)
Beiträge: 734 Registriert: 23.09.2008 Workbench 2.0 ANSYS15.0 Mechanical DesignModeler
|
erstellt am: 25. Nov. 2011 14:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für AndyBoe
Du solltest Dir die Befehle genauer ansehen, du definierst ein zweites Material! ! MPTEMP, STLOC, T1, T2, T3, T4, T5, T6 MPTEMP, 1, 20,100 !Temperatur T1 ist 20K T2 ist 100K !MPDATA, Lab, MAT, STLOC, C1, C2, C3, C4, C5, C6 MPDATA,EX,1,1,510,810 E-Modul bei 20K 510 ; bei 100K 810 siehe auch http://ww3.cad.de/foren/ubb/Forum101/HTML/006307.shtml#000005
------------------ Viele Grüße Achim PS: Als Anerkennung für einen Beitrag freu' nicht nur ich mich über Unities
Was ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis? Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts funktioniert - Praxis ist, wenn alles funktioniert und keiner weiß warum (Autor unbekannt) [Diese Nachricht wurde von Achim007 am 25. Nov. 2011 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
AndyBoe Mitglied
Beiträge: 8 Registriert: 23.11.2011
|
erstellt am: 25. Nov. 2011 14:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Ja, ich hab die Unachtsamkeit direkt nach meinem Post gemerkt und auch gleich geändert ... Man sollte es einfach bleiben lassen unbedingt was lösen zu wollen, wenn man krank im Bett liegt :P ... Danke für den Hinweis ! Viele Grüße, Andy Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
AndyBoe Mitglied
Beiträge: 8 Registriert: 23.11.2011
|
erstellt am: 27. Nov. 2011 22:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Nächste Frage : Bisher habe ich mir die Elemente mittels einer Element Table nach Result selektiert. Doch um die Element Table zu erstellen muss ich den solu-Abschnitt verlassen. Gibt es eine andere Möglichkeit die Elemente nach Spannungen im solu-Abschnitt zu selektieren? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ChristophN Mitglied Berechnungsingenieur
Beiträge: 773 Registriert: 13.12.2008
|
erstellt am: 28. Nov. 2011 10:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für AndyBoe
Du kannst im /solu-Prozessor den *get-Befehl verwenden. Da kannst du dann die Knoten auswählen, die dein Kriterium (Zugbeanspruchung) erfüllen (z.B.kannst du mit "*get, sigmax, node, Knotennummer, s, x" die Spannung in x-Richtung für den Knoten mit der Nummer "Knotennummer" auslesen). Dann kannst du mit Hilfe des "esln"-Befehls die zu den Knoten gehörenden Elemente auswählen. Am besten du machst eine Schleife nach dem Schema Code: allsel *get, knotennummer, node, 0, num, min *get, anz, node, num, count *dim, Zug, array, anz i = 1 *dowhile, knotennummer ! hier dein Auslesecode *if, Kriterium erfüllt,,, then Zug(i) = Knotennummer i = i + 1 *endif knotennummer = ndnext(knotennummer) *enddo ! selektiere alle Knoten, die im Feld Zug gespeichert wurden i = 2 nsel, s,,, Zug(1) *dowhile, Zug(i) nsel, a,,, Zug(i) i = i + 1 *enddo esln, s, ...
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
AndyBoe Mitglied
Beiträge: 8 Registriert: 23.11.2011
|
erstellt am: 30. Nov. 2011 10:04 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
|
| Anzeige.:
Anzeige: (Infos zum Werbeplatz >>)
|