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Thema: Technischer Zeichner oder Technischer Produktdesigner (18762 mal gelesen)
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EWcadmin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur (Dipl.-Ing. Maschinenbau), CAD-/PDM-Admin.
Beiträge: 3213 Registriert: 27.10.2005 Creo 4.0 Parametric M150 Creo Parametric 9.0.3.0 (Testphase) Windchill 12.0.2.10 HP Z4 G4 mit 32GB RAM NVIDIA Quadro P4000 Windows 10 Enterprise
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erstellt am: 05. Mrz. 2010 07:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Zusammen, dann fangen wir mit unserem neuen Brett mal an Bei uns im Büro gibt es immer wieder mal Überlegungen eine Ausbildungsstelle anzubieten. Dabei wird dann immer von einem Technischen Zeichner gesprochen (natürlich auch technischer Zeichnerin ). Bei meinem vorherigen Arbeitgeber wurde eine technische Produktdesignerin ausgebildet. Jetzt habe ich noch nicht so die Ahnung, was die Ausbildungsinhalte im Einzelnen unterscheidet. Kann man eigentlich sagen, das der technische Zeichner ausstirbt und durche den technischen Produktdesigner ersetzt wird? Oder laufen die eher parallel? Wie sieht das bei Euch aus bzw. was habt Ihr für eine Meinung dazu? ------------------ Grüße aus OWL, Thomas Neu auf CAD.de? Diese Infos werden Dir den Einstieg erleichtern: Willkommen auf CAD.de Und das sollte jeder mal gelesen haben: Richtig Fragen - Nettiquette - Suchfunktion - System-Info - 7er-Regel - Unities - ProE-Konfiguration ProE macht Spaß - viel ProE macht viel Spaß ! (Zitat, frei nach meinem ProE-Beibringer) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 05. Mrz. 2010 09:34 <-- editieren / zitieren -->
Hallo Thomas und alle Ich habe mal gegoogelt und mir die Seiten der Bundesagentur für Arbeit angesehen zu "Technischer Zeichner/in" und "Technischer Produktdesigner/in". Beides sind anerkannte Ausbildungsberufe nach BBiG, unterscheiden sich u.A. durch die geregelte Ausbildungsdauer: Techn.Zeichn. 3 1/2 Jahre, Prod.Designer 3 Jahre. Beim techn.Produktdesigner wird der vorrangige Einsatz von 3D-Programmen und das Erstellen von dreidimensionalen Zeichnungen (ich habe bis heute noch keine dreidimensionale Zeichnung gesehen)in den Vordergrund gestellt. Ob die klassische Ausbildung zum Technischen Zeichner ausstirbt kann man derzeit, glaube ich mal, nicht absehen. In der Vergangenheit hat man einige Berufsbezeichnungen "modernisiert", z.B. Dreher und Fräser heißen heute "Zerspanungsmechaniker" und Stahlbauer sind heute "Konstruktionsmechaniker". Ob das beim Techn.Zeichner bzw. Techn.Produktdesigner im Zuge der Änderungen im Berufsausbildungbild ebenso gewollt ist, wird man noch sehen. (z.B. bei den Stellengeboten in den nächsten Jahren). Interessant sind auch die Erwartungen der einstellenden/ausbildenden Firmen an ihre Bewerber für einen Ausbildungplatz, beim Technischen Produktdesigner erwarten mehr als 55% der Unternehmen die Hochschulreife, 35% zumindest den Mittleren Bildungsabschluß. Für mich war nicht erkennbar, ob auch Quereinsteiger, also Menschen, die vorher einen handwerklichen Beruf gelernt haben, eine verkürzte Ausbildung zum Techn.Produktdesigner beginnen können. Grusz 0-checker |
DanielFr. Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Manager
Beiträge: 2506 Registriert: 10.08.2005
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erstellt am: 05. Mrz. 2010 10:49 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
Hallo zusammen , der Unterschied zwischen tech. ZeichnerIn und tech. ProduktdesignIn ist nicht nur der Einsatz der Software. Die Ausbildungsinhalte des TPD (techn. Produktdesign) sind mehr auf die Gesamtentwicklung von Bauteilen im CAD (Entwicklungsprozess), Baugruppen im CAD bis hin zur fertigen Bauteil bedacht. Hier spielen auch Faktoren wie Materialauswahl, Fertigungsverfahren, etc. eine entscheidende Rolle. Die Ausbildung deckt somit ein wesentlich breiteres Themengebiet ab als die Ausbildung zum tech. ZeichnerIn. Aus genau diesem Grund versuchen die Firmen Auszubildende zu finden die eine möglichst hohen Bildungsabschluss mitbringen. Besonders gerne werden von Firmen Studienabbrecher eingestellt (vor allem aus den Bereichen Maschinenbau und Fahrzeugtechnik). ------------------ MFG Daniel Systeminformation | Inoffizielle CATIA Hilfeseite | CATIA FAQ | Suche | TraceParts (Normteile...) | 3D Content Central (noch mehr Normteile...) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
EWcadmin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur (Dipl.-Ing. Maschinenbau), CAD-/PDM-Admin.
Beiträge: 3213 Registriert: 27.10.2005 Creo 4.0 Parametric M150 Creo Parametric 9.0.3.0 (Testphase) Windchill 12.0.2.10 HP Z4 G4 mit 32GB RAM NVIDIA Quadro P4000 Windows 10 Enterprise
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erstellt am: 05. Mrz. 2010 11:48 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Danke für die Infos. Das ist ja interessant. Der TPD (technische Produktdesigner) hat mehr Ausbildungsbreite, aber dafür ein halbes Jahr weniger als der TZ (technische Zeichner). Da fürchte ich mal ein wenig um die Qualität unserer traditionellen 2D-Zeichnungen. Die sind von manchen TZ´s ohnen ihnen zu Nahe treten zu wollen heute schon qualitativ nicht mehr das, was sie früher mal waren. Im Zuge von 2D- und 3d-Cad wird anscheinend immer weniger Augenmerk auf ordentliche einigermaßen normgerechte Zeichnungen gelegt. Aber zurück zum Thema. Vor den bislang hier genannten Infos wäre für uns ein(e) TPD sicherlich die bessere Wahl. Mir scheint, das bei den TPD´s viel mehr auf das gesamte Verstehen der Prozesse Wert gelegt wird. Das kommt mir fast wie eine neue Evolutionsstufe des TZ vor. Das ist ja schon fast vergleichbar mit dem Weg vom PDM-System zum PLM-System. Bin mal gespannt ob noch weitere Infos und Meinungen zu diesem Thema kommen. Auf jeden Fall wünsche ich allen schon mal ein schönes Wochenende.
------------------ Grüße aus OWL, Thomas Neu auf CAD.de? Diese Infos werden Dir den Einstieg erleichtern: Willkommen auf CAD.de Und das sollte jeder mal gelesen haben: Richtig Fragen - Nettiquette - Suchfunktion - System-Info - 7er-Regel - Unities - ProE-Konfiguration ProE macht Spaß - viel ProE macht viel Spaß ! (Zitat, frei nach meinem ProE-Beibringer) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
fetzerman Ehrenmitglied Tischlermeister / Planer / CAD-Admin
Beiträge: 1937 Registriert: 17.02.2002
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erstellt am: 05. Mrz. 2010 20:04 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
Moin zusammen! Es freut mich, dass es hier losgeht ! Im Anhang die Verordnungen über die Ausbildungen zum technischen Zeichner und zum technischen Produktdesigner. Ich habe mich mit diesem Thema beschäftigt, da wir in unserem Betrieb in dem Ausbildungsjahr 2010/2011 zum ersten Mal einen eigenen Azubi einstellen wollen. Wir das ist ein Architektur- /Ing.-Büro für Ladenbau und Objekteinrichtung mit z.Zt. ca. 20 Beschäftigten. Holzbau-Ings, Holztechniker, Tischlermeister, Architekten, Innenarchitekten und Kaufleute. Wir sind zu der Auffassung gelangt, dass für uns der "Technische Produktdesigner" der richtige Ausbildungsberuf ist. Und zwar weil die Tätigkeit eines Projektleiters bei uns genau dem in der Ausbildungsverordnung beschriebenen Aufgaben entspricht. Der TPD soll bei uns "Mittler" zwischen den gestalterischen Entwürfen der Architekten und der technischen Umsetzung durch Lieferanten sein. Ich sage mal mit spitzer Zunge, dass man den TPD auch als "ING.-light" ansehen könnte, der sich mit "Lappalien" (jetzt bekomme ich Haue von den technischen Zeichnern) wie normgerechte Zeichnungen nicht bis ins letzte beschäftigen muss. Zusätzlich soll er sich auch mit Visualisierungen für den Vertrieb befassen, die technische Dokumentation der Produkte erstellen (Montageanleitungen etc.), Qualitätskontrolle und Produktions- und Projektabläufe beherrschen, Kalkulationen abliefern, Belastungsanalysen erstellen etc. Ein weiterer Unterschied zum technischen Zeichner ist, dass der TPD nicht fachlich unterteilt ist. Den TZ gibt es in 5 verschiedenen Fachbereichen: 1. Maschinen- und Anlagentechnik, 2. Heizungs-, Klima- und Sanitärtechnik, 3. Stahl- und Metallbautechnik, 4. Elektrotechnik, 5. Holztechnik Der TZ, egal aus welcher Fachrichtung, muss für einen gewissen Zeitraum gewerblich in einer Werkstatt (Dreher, Fräser etc.) ausgebildet werden. Dieses können Ing.-Büros in der Regel nicht leisten und müssen diese Aufgabe teuer dazu kaufen. Für den TPD ist dieses nicht vorgesehen. Warum letztendlich die Ausbildung zum TZ und TPD unterschiedlich lang ist, kann ich auch nicht nachvollziehen. Über eine Verkürzung der Ausbildungszeit bei fachlicher Vorbelastung habe ich noch nichts gefunden. Gruß, Bernhard ------------------ Es gibt keine Probleme - Nur Lösungen ! Inventor Newsgroup Worldcup Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 05. Mrz. 2010 21:58 <-- editieren / zitieren -->
Hallo Zitat: Zusätzlich soll er sich auch mit Visualisierungen für den Vertrieb befassen, die technische Dokumentation der Produkte erstellen (Montageanleitungen etc.), Qualitätskontrolle und Produktions- und Projektabläufe beherrschen, Kalkulationen abliefern, Belastungsanalysen erstellen etc.
und Zitat: Der TZ, egal aus welcher Fachrichtung, muss für einen gewissen Zeitraum gewerblich in einer Werkstatt (Dreher, Fräser etc.) ausgebildet werden. Dieses können Ing.-Büros in der Regel nicht leisten und müssen diese Aufgabe teuer dazu kaufen. Für den TPD ist dieses nicht vorgesehen.
Aber dann soll er trotzdem Produktions- und Projektabläufe beherrschen, wenn er nie eine Holzwurmwerkstatt von innengesehen hat? Paßt m.E. nicht zusammen. Ich bin nicht aus dem Holzfach, aber wenn ich Parallelen ziehe, sehe ich einen TPD, der die Fertigung und Montage im Stahlbau leiten soll. Wird nix. Für die Position eines Projektleiters ist ein qualifizierter staatl.gepr.Holztechniker auf Grund seines beruflichen Werdeganges besser geeignet: 3 1/2 Jahre Berufsausbildung und 2 Jahre Fachschule für Technik. Grusz 0-checker |
fetzerman Ehrenmitglied Tischlermeister / Planer / CAD-Admin
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erstellt am: 07. Mrz. 2010 10:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
Zitat: Original erstellt von 0-checker: ...Für die Position eines Projektleiters ist ein qualifizierter staatl.gepr.Holztechniker auf Grund seines beruflichen Werdeganges besser geeignet: 3 1/2 Jahre Berufsausbildung und 2 Jahre Fachschule für Technik....
Hallo 0-Checker, das sehe ich nicht so. Bestes Beispiel bin ich selber . 3 Jahre Ausbildung + 15 Jahre Tätigkeit als Geselle und als Meister in diversen Tischlereien. Ausser im Bereich sicheres Auftreten und Umgang mit Kunden kann ich davon in meinem heutigen Beruf nur 10% gebrauchen. -die meisten unserer Konstruktionen sind aus Metall. -CAD-Ausbildung hat nicht stattgefunden -Kalkulationsausbildung in Lehre und Meisterschule war ein Witz -Visualisierung / Präsentationslehre hat nicht stattgefunden -Umgang mit ERP-System ? Was ist das ? Die Meinung meiner Kollegen, die den akademischen Weg (Lehre+Studium) eingeschlagen haben, ist ähnlich. Eventuell liegt das aber auch an unserem spezielen Tätigkeitsfeld. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen einen Azubi mit dem Ziel auszubilden, diesen nach der Lehre zu übernehmen. Dass wir im Vergleich zu anderen Firmen gut ausbilden zeigt unser erster erfolgreicher Versuch. Wir bilden seit letztem Jahr eine Auszubildende zur Industriekauffrau aus. Lt. ihrer Aussage ist die Ausbildung bei uns wesentlich umfangreicher, interessanter und praxisnäher als in anderen (auch größeren) Betrieben. Dieses kam im Erfahrungsaustausch mit Klassenkameraden in der Berufsschule zu Tage. Gruß, Bernhard ------------------ Es gibt keine Probleme - Nur Lösungen ! Inventor Newsgroup Worldcup Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Zeichnerschlumpf Mitglied Technischer Zeichner
Beiträge: 79 Registriert: 26.01.2010
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erstellt am: 11. Mrz. 2010 12:11 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
Also zu allererst muss ich mal gestehen, dass ich den Beruf des techn.Produktdesigners bisher noch nicht gehört habe. Beim Lesen der Bescheibung hatte ich jedoch das Gefühl das meine Ausbildung zum Tz auch all das abdeckt was von einem Produktdesigner erwartet wird, mag vielleicht auch stark an meinem Ausbildungsbetrieb liegen. Das normgerechte Zeichnen wird einfach mal als Grundvoraussetzung hingestellt. Das Zeichnen von Hand erfolg bei mir auch nur noch in der Berufsschule und Privat oder in Form von Baustellenskizzen. Ich behaupte auch mal frech das dies nur noch in der Zwischenprüfung von einem TZ verlangt wird. Im Betrieb selbst wurd eich direkt an CAD-Programme herangeführt ,sodass ich jetzt wärend meiner Ausbildung bereits CAD Schulungen für andere Abteilungen gestalte und leite. Für die Zukunft sehe ich den Zeichner auch immer mehr als eine Art Konstruktionsgehilfen, der einem Ingenieur so viel wie möglich Arbeit zu einem geringeren Stundenlohn abnimmt. Da der TZ sowohl praktische Erfahrung mit dem Bearbeitungsverfahren gewinnt und auch kleinere Baugruppe ohne große Berechnungsanforderungen gestalten kann, ist er für mich weiterhin der perfekte Vermittler zwischen Konstruktion und Fertigungsabteilung. Wenn dieses Segment beim Produktdesigner fehlt sehe ich den TZ hier klar im Vorteil. Die normgerechte Zeichnung an sich und vor allem die gute Archivierung der Zeichnungen wird nach wie vor ein großes Thema bleiben und gehört zu den Hauptaufgaben des Zeichners. Neben dem Wissen zu den Zeichnungsnormen, der Konstruktion, der Fertigung und der Werkstofftechnik muss ich auch noch kleinere kaufmännische Bereiche wie Kundentelefonate, das schreiben von Anfragen und Bestellungen gewältigen. Letztenendes bleibt die genaue Ausrichtung der Auzubis immernoch in der Hand der Betriebe. Es mag zeichner geben die mehr archivieren (klassisches Zeichnerfeld)und welche die mehr konstruieren(wohl eher Produktdesigner). Um das alles nochmal zusammen zu fassen: Meiner persönlichen Meinung nach wird der Zeichner nach wie vor unverzichtbar bleiben, auch wenn sich seine Schwerpunkte mehr in Richtung Konstruktion verschieben mögen und gerade aufgrund seiner stärkeren Kenntnisse der Fertigungsverfahren sehe ich ihn gegenüber eines Produktdesigners klar im Vorteil.
gruß Zeichnerschlumpf Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 13. Mrz. 2010 00:57 <-- editieren / zitieren -->
Hallo fetzermann nach dem, was Du zuletzt geschrieben hast, muß ich Dir voll und ganz beipflichten. Wenn eure Firma für den Eigenbedarf ausbildet, werdet ihr eurem Azubi genau das beibringen, was er für sein "Handwerk" braucht und bestimmt noch mehr. Glückwunsch für euer Engagement in der Ausbildung von Nachwuchs. Gruß 0-checker |
TpdAzubiene Mitglied
Beiträge: 3 Registriert: 06.04.2009
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erstellt am: 17. Mrz. 2010 16:40 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
Servus Es ist schön zu sehen, dass es langsam immer mehr Informationen zu dem Beruf (Technischer Produktdesigner) gibt da möchte ich doch nun auch einen kleine Beitrag leisten. Ich bin momentan im zweiten Lehrjahr und bin voll und ganz zufrieden mit meiner Wahl. Doch wie das so ist, wenn ein Beruf noch in den Kinderschuhen steckt (jetzt ca. 4. Ausbildungsjahr), so kommt es doch immer mal wieder vor, dass Änderungen Seitens der Kammern statt finden. Warum sage ich das... aus folgendem Grund. Die Ausbildung gliedert sich momentan in sehr viele unterschiedliche Bereiche. Man lernt von allem einen kleinen Teil um dann am Ende wenigstens einen Überblick bekommen zu haben. Beispiele: Werkstoffe und Ihre Verfahren zur Herstellung, Bearbeitung oder Zusammensetzung (Kunststoff/Metall). Das kommt daher, weil der Beruf für viel Branchen einsetzbar ist. Und gerade deswegen gibt es viele Inhalte mit wenig Tiefgang in der Schulischen Ausbildung. Momentan ist es noch extrem wichtig in einem Betrieb arbeiten zu können in welchem Inhalte auch ausserhalb der Schule besprochen und beigebracht werden, da die Schule sich an den Lehrplan hält und dieser wiederum eben momentan noch zu oberflächlich ist. Zudem gibt es momentan noch zu wenig Schulen und auch zu wenig richtig ausgebildete Lehrer. Fazit: Eins ist so sicher wie, dass morgen die Sonne wieder aufgehen wird: Der Beruf TPD ist noch lange nicht ausgereift. In den kommenden Jahren wird es noch viele Änderungen geben. Doch die wichtigst Änderung ist erstmal, dass der Beruf auf die einzelnen Bereich aufgeteilt wird. Z.B.: Holz, Metall, Maschinenbau und Kunststoff. Ich bin ziemlich sicher, dass dies in den nächsten Jahren eintreffen wird und damit das Chaos in der Schule beseitigt werden wird. Doch dafür, dass der Beruf eben so neu ist, muss man sagen, dass die Duale Ausbildung so gut verläuft wie es eben momentan möglich ist. Sie ist sehr spannend und wenn man mit offenen Augen durch die Ausbildung geht so kann man alles Entdecken, was es nur zu entdecken gibt. Von Betriebsführenden Tätigkeiten bis hin zu tiefem technischem Wissen. Es ist immer enorm wichtig was man selber bereit ist zu erlernen. Momentan würde ich sagen, dass das Selbststudium ca. 30 % ausmacht. Sollten Fragen offen geblieben sein oder aufgetaucht... einfach fragen. Servus! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 17. Mrz. 2010 17:33 <-- editieren / zitieren -->
Hallo TpdAzubiene Danke für Deinen ausführlichen und objektiven Beitrag. Und willkommen bei CAD.DE. Ich bewundere Dein Engagement. Respekt. Also bleib weiter am Ball und weiterhin guten Erfolg. Grusz vom 0-checker |
EWcadmin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur (Dipl.-Ing. Maschinenbau), CAD-/PDM-Admin.
Beiträge: 3213 Registriert: 27.10.2005 Creo 4.0 Parametric M150 Creo Parametric 9.0.3.0 (Testphase) Windchill 12.0.2.10 HP Z4 G4 mit 32GB RAM NVIDIA Quadro P4000 Windows 10 Enterprise
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erstellt am: 18. Mrz. 2010 07:11 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo TpdAzubiene, auch von mir ein herzliches Willkommen hier auf CAD.de. Und natürlich auch vielen Dank für Deinen Beitrag. Aber am wichtigsten ist: Herzlichen Glückwunsch für Deine vorbildhafte Einstellung. Sich so reinzuhängen auch wenn nicht alles passt und noch vieles im Argen liegt, ist bemerkenswert. Wenn nur 1/4 aller Azubis in unserem Land sich einen Teil Deiner Einstellung zu Eigen machen würde, hätten wir sehr viel weniger Ausbildungsabbrecher. Es gibt eben Leute, die auf Grund der nicht so guten Bedingungen den Kopf in den Sand stecken und aufgeben und es gibt Leute, die Eigeninitiative und Engagement zeigen und was aus der Situation und sich selbst machen. Ich wäre froh, wenn ich hier bei uns eine "Azubine" wie Dich hätte. So genug der Lobeshymnen, jetzt muss ich wieder arbeiten. Ich freue mich jedenfalls auf weitere Beiträge von Dir, jetzt, nachdem Du endlich Deinen ersten Beitrag verfasst hast . Aber es scheint nach den vielen Beiträgen hier zumindest für uns so zu sein, das ein TPD langfristig die bessere Wahl wäre. Auch an die anderen Beitragsschreiber hier vielen Dank für die Infos und Einschätzungen. ------------------ Grüße aus OWL, Thomas Neu auf CAD.de? Diese Infos werden Dir den Einstieg erleichtern: Willkommen auf CAD.de Und das sollte jeder mal gelesen haben: Richtig Fragen - Nettiquette - Suchfunktion - System-Info - 7er-Regel - Unities - ProE-Konfiguration ProE macht Spaß - viel ProE macht viel Spaß ! (Zitat, frei nach meinem ProE-Beibringer) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
DanielFr. Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Manager
Beiträge: 2506 Registriert: 10.08.2005
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erstellt am: 18. Mrz. 2010 07:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
Hallo und auch von mir ein herzliches Willkommen , Zitat: Fazit: Eins ist so sicher wie, dass morgen die Sonne wieder aufgehen wird: Der Beruf TPD ist noch lange nicht ausgereift. In den kommenden Jahren wird es noch viele Änderungen geben. Doch die wichtigst Änderung ist erstmal, dass der Beruf auf die einzelnen Bereich aufgeteilt wird. Z.B.: Holz, Metall, Maschinenbau und Kunststoff. Ich bin ziemlich sicher, dass dies in den nächsten Jahren eintreffen wird und damit das Chaos in der Schule beseitigt werden wird.
Ich persönlich finde genau das sollte nicht passieren. Genau diese Einsicht in alle Fachbereiche macht doch diesen Beruf gerade für die Auszubildenden so interessant. Das wir dann von allen Fachbereichen nur einen kleinen Teil unterrichtet bekommen ist meiner Meinung nach genau das richtige (außerdem kann man das ja auch für alle anderen Ausbildungen so sagen. Ein Ingenieur bekommt auch nur das Grundwissen (das natürlich von der Basis her schon wesentlich höher angesiedelt ist) vermittelt. Spezialwissen muss er sich dennoch selber aneignen). Vertiefen kann man sein Wissen ja dann je nach Bereich für den man sich am meisten Interessiert bzw. je nach Bereich in dem man arbeitet. Das sollte jede(r) Auszubildende die (der) diesen Beruf erlernen will auf jeden Fall mitbringen. Als TPD DARF man sich nicht einfach auf die faule Haut legen und sich darauf verlassen das man in der Schule das "richtige" Wissen eingetrichtert bekommt, sondern sollte sich selber hinsetzen und schauen das man am Ball bleibt. Die Einstellung..."die Schule MUSS mir alles was ich wissen muss beibringen" kann ich in der heutigen Zeit leider nicht mehr teilen. Ein großer Grundstein des Berufes ist Eigeninitiative. Das sollte auch so bleiben und je mehr man den Beruf in die einzelnen Fachbereich aufgliedert desto weniger "erzieht" man die kommenden Auszubildenden diese auch zu zeigen ------------------ MFG Daniel Systeminformation | Inoffizielle CATIA Hilfeseite | CATIA FAQ | Suche | TraceParts (Normteile...) | 3D Content Central (noch mehr Normteile...) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
U_Suess Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Admin / manchmal Konstrukteur
Beiträge: 10593 Registriert: 14.11.2001
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erstellt am: 18. Mrz. 2010 09:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
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EWcadmin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur (Dipl.-Ing. Maschinenbau), CAD-/PDM-Admin.
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erstellt am: 18. Mrz. 2010 10:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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U_Suess Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Admin / manchmal Konstrukteur
Beiträge: 10593 Registriert: 14.11.2001
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erstellt am: 18. Mrz. 2010 10:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
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TpdAzubiene Mitglied
Beiträge: 3 Registriert: 06.04.2009
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erstellt am: 18. Mrz. 2010 13:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
Also, vielen Dank für das große Kompliment! Ich habe es auch nicht als ein Abwerben verstanden sondern eben als ein gutes und ehrliches Kompliment. Ich möchte noch anmerken, dass ich bereits davor eine Ausbildung im Holztechnischen Bereich gemacht habe und daher durchaus weiß, wie eine Ausbildung Seitens der Schule, der Arbeitsstätte und auch der Innung/Kammer verlaufen sollte. Eine Ausbildung ist doch nichts anderes als eine "Spezialisierung". Innerhalb dieser "Spezalisierung" werden viele unterschiedliche Inhalte erlernt welche zur Ausübung des jeweiligen Berufs wichtig sind. Da nun aber der technische Produktdesigner noch nicht richtig definiert oder eben auch "Spezialisiert" ist finde ich persönlich die Lerninhalte einfach noch zu umfangreich. Für mich persönlich allerdings weniger als für manche Mitschüler von mir. Manche können mit den Inhalten kaum etwas anfangen. Und was wirklich sehr wichtig ist, es ist eine Ausbildung. Daher sollte man sie nicht mit einem Studium vergleichen. Doch momentan passiert diese Fehleinschätzung sehr oft, gerade, weil Studiumabgänger sehr beliebt sind. Und weil es eben eine Ausbildung ist bin ich dafür, dass das große (sehr interessante) Gebiet für die Ausbildung eingeschränkt wird. Have a nice day! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
fetzerman Ehrenmitglied Tischlermeister / Planer / CAD-Admin
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erstellt am: 18. Mrz. 2010 19:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
Hallo TpdAzubiene, auch von mir herzlich willkommen bei Cad.de und Glückwunsch zu Deiner Einstellung ! Hinsichtlich der Spezialisierung des Berufsbildes TPD in die Sparten Holz, Metall etc. (vergleichbar mit der Spezialisierung des TZ) wiederspreche ich Dir. Für uns wäre das ein Grund, nicht auszubilden. Ich denke, dass die Allround-Lösung die bessere ist, da zum Beispiel bei uns im Ladenbau/Architektur keine Sparte 100%ig zutrifft. Wir konstruieren zwar auch Holzteile, aber ca. 90% der Teile sind aus Metall und Kunststoff. Übertrieben gesagt: Nehmen wir jetzt den "Holz-TPD", der von Blechkanten etc. keine Ahnung hat oder nehmen wir den "Metall-TPD", der von der Holzbearbeitung keine Ahnung hat? Ich finde, dass die Prägung des Azubis in der ausbildenden Firma stattfinden soll und nicht in der Berufsschule. In der Berufsschule sollten grundlegende Dinge wie Komunikation in Deutsch und Englisch, wie Mathematik, wie Konstruktionsmethodik etc. vermittelt werden. Ich denke, dass die Zusammenarbeit von Azubis aus Firmen mit diversen Fachrichtungen auch Synergien erzeugen kann. Im Gespräch untereinander oder in der Klasse lernt der "Metaller", dass Holz schwindet, der "Holzwurm" lernt vom "Kunststoffel", dass Spritzteile entformt werden müssen etc. (Das wünsche und verspreche ich mir zu mindest). Jetzt habe ich aber auch noch ein paar Fragen: Welchen Werdegang haben denn die Kollegen in Deiner Klasse ? Ich meine speziel die Schulbildung (Abi, FOR oder Berufskolleg). Studienabbrecher hast Du ja schon erwähnt. In was für Firmen wird der TPD eingesetzt und ausgebildet ? Sind das eher Konzerne wie Siemens oder Daimler, oder sind es eher Mittelständler wie Hülsta oder Kleinbetriebe, Ing.-Büros etc. ? Geht es ein paar von euch auch so, dass sie sich vom "Designer" in der Berufsbezeichnung haben blenden lassen und das Word "technischer" überlesen haben ? Wie ist die Verteilung "Männlein" / "Weiblein" ? Gruß, Bernhard ------------------ Es gibt keine Probleme - Nur Lösungen ! Inventor Newsgroup Worldcup Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
DanielFr. Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Manager
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erstellt am: 19. Mrz. 2010 08:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
Hallo Bernhard, Zitat:
Welchen Werdegang haben denn die Kollegen in Deiner Klasse ? Ich meine speziel die Schulbildung (Abi, FOR oder Berufskolleg). Studienabbrecher hast Du ja schon erwähnt.
Ca. 80% sind Realschüler. Danach kommen ABI/FOS Schüler und die wenigsten haben erfahrungsgemäß ein Studium abgebrochen. Zitat:
In was für Firmen wird der TPD eingesetzt und ausgebildet ? Sind das eher Konzerne wie Siemens oder Daimler, oder sind es eher Mittelständler wie Hülsta oder Kleinbetriebe, Ing.-Büros etc. ?
Hauptsächlich bei mittelständischen Zulieferfirmen wie Bertrandt, Edag, Cedas, etc.. In unserem Jahrgang haben wir von ca. 18 Schülern (in meiner Klasse) 2 direkt von einem OEM (Audi in dem Fall). In den anderen Jahrgängen und Klassen sieht es genauso aus. Das spiegelt den aktuellen Trend des Konstruktions-Outsourcing der OEM´s wieder. AUDI stellt z.B. pro Jahr gerade einmal 2 TPD´ler ein (als Azubis). Code:
Geht es ein paar von euch auch so, dass sie sich vom "Designer" in der Berufsbezeichnung haben blenden lassen und das Word "technischer" überlesen haben ? Wie ist die Verteilung "Männlein" / "Weiblein" ?
Ich denke das 90% aller Leute die nicht in unserem Bereich arbeiten eine falsche Vorstellung haben was das Berufsbild des TPD´ler angeht. Die meisten gehen davon aus das es sich um "Designer" handelt die mit einem Stift und einem Blatt Papier wunderschöne Freiformflächen auf ein Blatt Papier malen. Das "technisch" wird so interpretiert das diese Freiformflächen für Autos, Handy und alles anderen "technischem" Gedöhns gezeichnet werden . Bei meinem Vorstellungsgespräch wurde als erstes darauf hingewiesen das es sich beim einem technischen Produktdesigner nicht um einem Designer handelt. Diese Tatsache bestätigt die obige Aussage ANMERKUNG: Die Antwort auf die Frage mit dem Werdegang der Auszubildenden beruht auf der Aussage von 5 Azubis (unter anderem von TpdAzubiene (=Kollegin :lol ). ------------------ MFG Daniel Systeminformation | Inoffizielle CATIA Hilfeseite | CATIA FAQ | Suche | TraceParts (Normteile...) | 3D Content Central (noch mehr Normteile...) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
TpdAzubiene Mitglied
Beiträge: 3 Registriert: 06.04.2009
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erstellt am: 19. Mrz. 2010 09:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
Hallo Bernhard, also grundsätzlich kann man wirklich sagen, dass alle auf einen mittleren Bildungsabschluss aufbauen. Wie jeder einzelne ihn erreicht hat ist sehr unterschiedlich. (Ausbildung, FOS/BOS, Wirtschaftsschule) Es ist aber auf jedenfall eine gute Vorraussetzung, wenn man von der Realschule kommt. Meine Klassenkammeraden arbeiten zum Teil in 3-Mann-Betrieben oder auch wirklich bei großen Firmen wie z.B. Bose. Natürlich gibt es sehr viele die als Dienstleister fungieren. Dass direkt bei großen Firmen TPD ausgebildet wird hab ich persönlich jetzt noch nicht mitbekommen.Das würde mich selber mal interessieren. Vielleicht weiß da jemand anderes mehr. Die Verteilung von "männlein" und "Weiblein" hat mich persönlich ein wenig überrascht.In meiner Klasse kann man sagen, dass die Hälfte männlich und die andere Hälfte weiblich ist. Also dafür, dass es ein technischer Beruf ist gibt es viele Frauen. Wegen der Berufsbezeichung. Ich glaube, dass sich keiner davon blenden hat lassen. Sobald man sich länger mit der Berufsbezeichung beschäftigt wird einem klar, was sich dahinter verbirgt. Daher finde ich die Berufsbezeichung eigentlich sehr gut. Bis bald!
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Starbirth Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 119 Registriert: 22.10.2009 Catia V5-6 R24 Windows 7 64bit Intel Xeon (4x3,5GHz) 32B Ram Nvidia Quatro K4200
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erstellt am: 23. Jun. 2010 14:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
Hallo allerseits, als ehemals Betroffener dieser Ausbildung (vor Kurzem ausgelernt) will ich euch an meiner Geschichte teilhaben lassen. Zuerst mal zu dem einen Punkt der bisher nur angefragt, aber noch nicht beantwortet wurde: Der Möglichkeit zu Verkürzen. Ich selbst konnte die 3-jährige Ausbildung zum TPD um 1 Jahr verkürzen. Ausschlaggebend dafür war hauptsächlich die Vorbildung (Fachgymnasium und 4 Semester MB-Studium; Fachrichtung internationale Projektierung) die sehr gut aufs Berufsbild passte (ein wenig Glück gehört schon dazu, geplant war es so jedenfalls nicht). Letztendlich lässt sich so auch ein sehr guter Abschluss schaffen. Wer bereits eine gut abgeschlossene technische oder handwerkliche Ausbildung hat kann hier gut und gerne mindestens ein halbes jahr verkürzen, bei abgebrochenem Studium auch problemlos ein Jahr. Etwas Ehrgeiz und Interesse vorausgesetzt. Die Zusammensetzung in Sachen Vorbildung in meiner Berufsschulklasse war in etwa 40% FOS, 50% Abitur und 10% abgebrochenes Studium. In Sachen Betrieben sind dafür nahezu alle bei mittleren bis größeren Engineering Dienstleistern untergekommen. Die Parallelklasse dagegen hatte auch Azubis vom größten OEM hier in der Gegend, 2-3 Tier 1 Lieferanten und kleineren handwerklichen Betrieben mit eigener Konstruktion sowie kleinen Ing. Büros. Also alles recht weit gefächert. Was die "mangelnde" Spezialisierung des Berufsbildes an geht, auch ich muss da wiedersprechen. Dass der Lehrplan so weit gefasst ist ermöglicht eine sehr vielseitige Ausbildung mit Einblick in viele Bereiche. In Zeiten in denen Flexibilität eine Grundforderung ist kann sowas nicht schaden. Weder den Betrieben, die Auszubildende in genau den Kompetenzbereichen ausbilden können die sie brauchen ohne dass irgendwelche Vorgaben in den Weg geraten, noch den Auszubildenden die so die Möglichkeit erhalten rauszufinden welcher Teil des Jobs ihnen am Meisten liegt und wo sie Perspektive und Spaß im Job finden. Das erfordert auch seitens des Azubi einiges an Initiative und Entdeckungslust, diese Faktoren werden dadurch jedoch auch geschult, was nie schaden kann. Kurzum: Ich bin zufrieden mit meiner Berufswahl, jetzt als CAD-Konstrukteur angestellt, habe mit technischen Zeichnungen quasi nichts mehr am Hut, kenne die Produktentwicklungszyklen und Projektmanagementgrundlagen, habe ein solides Grundlagenwissen in den Bereichen Kunststoff- und Metallkonstruktion inkl. der zugehörigen Mathematik, kenne die Werkzeuge eines Konstrukteurs und diverseste Herstellungsverfahren und kann demnächst berufsbegleitend auf der Fachschule im Bereich Fahrzeugentwicklung auf all dies aufbauen. So long. Hoffe das hilft. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
B.Nutzername Mitglied
Beiträge: 71 Registriert: 19.08.2009
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erstellt am: 29. Jun. 2010 15:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
Hallo zusammen, dann geb ich auch mal meinen Senf dazu: Vorbildung: Ausbildung zum Metallgestalter ( früher Kunstschmied ) Meister im Metallbau Fachrichtung Konstruktion Bandscheibenvorfall und verschlissene Schulter jetzt Umschulung zum TPD (2 Jahre, davon 9 Monate Praktikum) Die Azubiene hat auf jeden Fall Recht, daß man sich einiges selber erarbeiten muß. Schon alleine deshalb, weil es meines Wissens nach noch keine Lehrbücher zu diesem Beruf gibt. Der Metallbereich wird durch die Europa Lehrbücher abgedeckt, aber der Bereich des PDM und der Gestaltung bleibt was das angeht im Moment noch auf der Strecke. Da es auch bisher erst ca.5 Jahre Prüfungen gibt ist natürlich auch nicht die Möglichkeit gegeben, auf viele alte Prüfungen zurückzugreifen, um das Fenster dessen, was die IHK in den Prüfungen von einem Verlangt, etwas zu verkleinern. Es bleibt also nichts, ausser die Backen zusammenzukneifen und sich mit möglichst viel Wissen aus den einzelnen Bereichen einzudecken. Die TZs , die mit uns gemeinsam die Schulbank gedrückt haben, haben im Übrigen während der schulischen Ausbildung keinesfalls mehr in den Praktischen Bereich schauen können, als wir. Sie haben halt den kleinen Vorteil, daß sie auf unendlich viele alte Prüfungen zurückgreifen können, um sich das in der Prüfung geforderte Wissen anzueignen. Trotz allem: Für mich war es die richtige Wahl und die Spezialisierung erfolgt nach der Prüfung. (Hilfe gibt´s ja auch hier immer zügig und umfassend ) Gruß, B,Nutzername Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
michael-g. Mitglied MB-Ing., CADAdmin, AusbilderTZ/TPD, IHK-Prüfer
Beiträge: 90 Registriert: 15.11.2007 MS WIN 7 Prof.x64 SP1 HP Z840 Workstation Intel XeonE5-2637x3 3,5GHz,32GB Ram, nvidia Quadro K4200 Logitech G500,SpacePilot pro SolidWorks2015x64 SP5.0 Professional DBWorks R15 SP2.12 AutoCAD Mechanical 2016 mobil: HP Elitebook 8560w Intel Core i7-2670QM, 2,6GHz 12GB RAM, Win7 64bit Nvidia Quadro 1000M
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erstellt am: 01. Jul. 2010 09:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
Hallo zusammen, was das Berufsbild angeht, hab ich vor mir grad ein Schreiben der IHK Bayern liegen. Der traditionelle Techn.Zeichner-Maschinen-Anlagentechnik wird z.B. in den TPD Fachrichtung(FR) Entwicklung Konstruktion umgewandelt. TPD-FR Entwicklung, Gestaltung entspricht dem bisherigen TPD. Und der TZ HKS wird zum Technischen Systemplaner-Versorgungstechnik... Tritt ab 2011 in Kraft... nur zur Info... Edit/ ich seh grad das wurde woanders auch schon behandelt: http://ww3.cad.de/foren/ubb/Forum556/HTML/000007.shtml /Edit ------------------ Gruß Michael [Diese Nachricht wurde von michael-g. am 01. Jul. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
IV-Raffi Mitglied Azubi Technischer Zeichner
Beiträge: 90 Registriert: 28.07.2009
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erstellt am: 02. Jul. 2010 10:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
Hallo liebe CAD-Gemeinde! Ich bin momentan selbst noch in der Ausbildung zum techn. Zeichner. Mein Freund und Trainingspartner ist ein Jahr später mit der Schule fertig geworden und war somit einer der ersten Azubis zum Techn. Produktdesigner. Ich kann folgendes dazu sagen.... die Aubildung des techn. Zeichners hätte schon vor Jahren überholt werden müssen. seht euch nur mal die Zwischenprüfungen an. Handzeichnungen, Freihandskizzen und so Mist. Ihr wisst selbst das ihr in der Werkstatt nicht nach 3 Bleistiftstärken oder sonstwas unterscheidet! das is doch lächerlich. und wenn eine Freihandskizze 1 stunde braucht is doch auch irgendwas falsch-. Genau so das Grundwissen des techn. Zeichners.... Bleistiftstäerken, Blattberechnungen.... Am meisten nervt mich die sturre abmalerei. Kein kostruktiver Gedankengang.... diese Probleme sind mit dem techn. Produktdesigner behoben aber es gibt noch einige mehr positive aspekte mfg raffi ------------------ Nimm das Leben nicht so ernst, du kommst eh nicht lebend heraus! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
baileys89 Mitglied Azubine TZ-Mb
Beiträge: 15 Registriert: 02.11.2009
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erstellt am: 06. Jul. 2010 13:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
Zitat: Original erstellt von IV-Raffi: die Aubildung des techn. Zeichners hätte schon vor Jahren überholt werden müssen.
Ja, da ist Handlungsbedarf, aber durch den neuen Beruf des TPD und den Wegfalls des TZ eh egal ;-) Zitat: Ihr wisst selbst das ihr in der Werkstatt nicht nach 3 Bleistiftstärken oder sonstwas unterscheidet! das is doch lächerlich. und wenn eine Freihandskizze 1 stunde braucht is doch auch irgendwas falsch-. Genau so das Grundwissen des techn. Zeichners.... Bleistiftstäerken, Blattberechnungen.... Am meisten nervt mich die sturre abmalerei. Kein kostruktiver Gedankengang.... diese Probleme sind mit dem techn. Produktdesigner behoben aber es gibt noch einige mehr positive aspekte
Du sagst es doch selber, "das Grundwissen des TZ". Grundwissen ist wichtig... Und für eine Freihandskizze 1 Stunde? Wohl für eine Skizze mit Geodreieck, Kreisschablone etc. Aber für eine Freihandskizze wirst du keine Stunde brauchen, da machst du was falsch ;-) Da gibts genug Unterschiede zu beachten.... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
DieAndrea Mitglied TZ
Beiträge: 36 Registriert: 17.02.2010 TC 8.3.3.4 NX 7.5.5.4
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erstellt am: 06. Jul. 2010 14:10 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
Wenn du deine Freihandskizze benotet bekommst, dann brauchste locker ne Stunde. Aber in der Firma muss es ja auch nicht wie geleckt aussehen... Soviel zum "Einklang" von Schule und Realität ^^ Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
EWcadmin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur (Dipl.-Ing. Maschinenbau), CAD-/PDM-Admin.
Beiträge: 3213 Registriert: 27.10.2005
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erstellt am: 06. Jul. 2010 14:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von IV-Raffi: ....Ich kann folgendes dazu sagen.... die Aubildung des techn. Zeichners hätte schon vor Jahren überholt werden müssen....
Meine Zustimmung hast Du, aber wie schon gesagt: Post Mortem nützt uns das auch nichts. Man kann nur vieles bei der besagten Neuordnung besser machen. Aber meist wird nur verschlimmbessert. Zitat: Original erstellt von IV-Raffi: .....Handzeichnungen, Freihandskizzen und so Mist. Ihr wisst selbst das ihr in der Werkstatt nicht nach 3 Bleistiftstärken oder sonstwas unterscheidet! das is doch lächerlich. und wenn eine Freihandskizze 1 stunde braucht is doch auch irgendwas falsch-.....
Ja, ist es auch. Das ist dann keine Freihandskizze mehr, sondern ene von Hand erstellte technische Zeichnung unter Zuhilfenahme technischer Hilfsmittel (Geodreieck, Zirkel usw.). Für eine Freihandskizze benötigt man höchsten wenige Minuten. Dieser Unterschied gehört zu den Grundkenntnissen im technischen Zeichnen. Zitat: Original erstellt von IV-Raffi: ....Genau so das Grundwissen des techn. Zeichners.... Bleistiftstäerken, Blattberechnungen.... Am meisten nervt mich die sturre abmalerei. Kein kostruktiver Gedankengang....
Konstruktive Gedankengänge sind beim Erfassen eines Bauteils als technische Zeichnung nicht erforderlich. Wenn überhaupt, dann eher beim Aufteilen der Ansichten oder so. Die konstruktiven Gedankengänge liegen im Bereich vor der eigentlichen technischen Zeichnung, nämlich bei der Entwicklung und Konstruktion des Bauteils. Ein technischer Zeichner im eigentlichen Sinne ist nun mal kein Konstrukteur, er bringt nur die geistigen Ergüsse der Konstrukteure zu Papier. Und das in einem durch Normen und Regelwerke abgesteckten Rahmen. Dazu sind Grundkenntnisse erforderlich. Darüber, wie weit die Grundkenntnisse heutzutage noch exzessiv in das Hirn und Langzeitgedächtnis von armen und fürchterlich überforderten Auszubildenden eingetrichtert werrden muss, haben wir schon an dieser Stelle diskutiert. Es ist aber auch wirklich schlimm, wenn man das alles noch lernen muss, obwohl man doch mit der Bedienung der neuesten CAD-Programme schon ausreichend ausgelastet ist. Vielleicht klang das jetzt alles ein wenig provokant, aber das sollte es auch. Schließlich wollen wir hier disktuieren und nicht alle mit einer Meinung auf kleinstem Niveau konform gehen. ------------------ Grüße aus OWL, Thomas Neu auf CAD.de? Diese Infos werden Dir den Einstieg erleichtern: Willkommen auf CAD.de Und das sollte jeder mal gelesen haben: Richtig Fragen - Nettiquette - Suchfunktion - System-Info - 7er-Regel - Unities - ProE-Konfiguration ProE macht Spaß - viel ProE macht viel Spaß ! (Zitat, frei nach meinem ProE-Beibringer) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
baileys89 Mitglied Azubine TZ-Mb
Beiträge: 15 Registriert: 02.11.2009
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erstellt am: 07. Jul. 2010 07:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für EWcadmin
Zitat: Original erstellt von DieAndrea: Wenn du deine Freihandskizze benotet bekommst, dann brauchste locker ne Stunde. Aber in der Firma muss es ja auch nicht wie geleckt aussehen... Soviel zum "Einklang" von Schule und Realität ^^
Wie schon in anderen Beiträgen: Es gibt gravierende Unterschiede zwischen SKIZZE und FREIHANDSKIZZE Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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