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Thema: Gießharz blasenfrei gießen (20876 mal gelesen)
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campasa Mitglied student
Beiträge: 166 Registriert: 23.01.2007 HP XW 4400, Win XP Pro, Alias 2011, SWX 2010 (Student ed), Rhino 4.0...
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erstellt am: 18. Mai. 2010 09:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Cad-de-Gemeinde, speziell an die Kunststofffachkräfte hier habe ich folgende Frage: Gibt es eine Möglichkeit PU-Gießharz (in meinem Fall Biresin 1419 L von Sika) blasenfrei zu gießen? Leider habe ich keine Vakuumgießanlage parat, sodass die Ergebnisse des normalen Gießens durch die vielen kleinen Lufteinschlüsse nicht zu gebrauchen sind für ein ansehnliches Endprodukt. Vielen Dank für Hilfe, Tips und konstruktive Anregungen! ------------------ Suche nicht andere, sondern Dich selbst zu übertreffen. - Cicero Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
pepper4two Mitglied
Beiträge: 1133 Registriert: 30.11.2003
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erstellt am: 18. Mai. 2010 10:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für campasa
Hallo Campasa, ganz ohne Vakuum wirst Du nicht auskommen. Wir haben hier auch einige Anwendungen bei denen wir PU Harze vergießen ohne eine Vakkuumgiesanlage zu haben. Dabei gehen wir wie folgt vor: Zunächst Harz und Härter mischen, dabei darauf achten das man nicht schon von Beginn an mehr Luft mit einrührt als notwendig. Dann den Mischbehälter mit Hilfe eines Plexiglasdeckels abdecken und die Luft aus dem Gemisch evakuieren (der Deckel hat einen Anschluss für eine Vakuumdüse, diese wird mit Druckluft betrieben "Venturidüse"). Nachdem das Gemisch nicht mehr weiter ausgast, also keine Blasen mehr sichtbar werden, ersetzen wir den Deckel des Mischbehälters durch einen Kolben mit dem wir, durch einen Anschluss im Boden des Behälters, das Gemisch von unten in die Form drücken können. Dabei wird auf der Oberseite der mehrteiligen Form erneut, mit Hilfe der Vakuumdüse, ein Vakuum erzeugt. Auf diese Weise fertigen wir, in kleinen Serien, spezielle Radreifen. Das ganze funktioniert recht gut, die Qualität des Endproduktes ist jedoch durchaus abhängig davon wie sorgsam der Mitarbeiter der die Arbeiten ausführt vorgeht. Ist natürlich nur für kleine Serien geeignet da es ziemlich aufwändig ist die ganzen Gerätschaften im Anschluß zu reinigen, Schlauche und Verbinder nehmen wir aus dem Druckluftprpgramm von Festo, die werden im Anschluß weggeworfen. Eventuell kannst DU ja in deinem Fall ähnlich vorgehen. Beste Grüße Matthias ------------------ Nihil Ex Nihilo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
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erstellt am: 18. Mai. 2010 10:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für campasa
Bleibt mir nur noch anzumerken, daß die Blasen nicht nur durch Luft enstehen. Sondern Isocyanat reagiert mit dem Wasser der Luftfeuchtigkeit und bildet dann CO2 Blasen. Also die Behälter immer geschlossen halten. Solange die Geißmasse noch neu ist sollte das Problem nicht so groß sein. Eventuell kann man das Zeug in kleineren Behälter beziehen. ------------------ Klaus Solid Edge V 20 SP15 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
campasa Mitglied student
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erstellt am: 18. Mai. 2010 10:59 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Matthias, Danke für die schnelle Antwort! Ihr habt sicher eine spezielle Absauganlage? Oder könnte man dies auch mit "Hausmitteln" umsetzen? Ja, es sind sowieso Einzelstücke (Modellbau, Prototypen). Parallel dazu werde ich bei unseren anderen Fakultäten mal nachschauen, ob wir so eine Absaugung inkl. Adapter haben. In unserem Institut gibt es so etwas leider nicht. Beste Grüße
Conny PS: Welches Material nehmt Ihr für die Formherstellung (Gussform)? Hallo Klaus, ja, ich habe auch ein kleines Gebinde (1kg + Härter). Noch so zum Grundverständnis: Kannst Du ein Kunststofftechnikbuch empfehlen, welches als praktisches Nachschlagewerk fungiert? (Ehrenstein, Menges, Bonnet z.B. oder andere?) ------------------ Suche nicht andere, sondern Dich selbst zu übertreffen. - Cicero [Diese Nachricht wurde von campasa am 18. Mai. 2010 editiert.] [Diese Nachricht wurde von campasa am 18. Mai. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
pepper4two Mitglied
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erstellt am: 18. Mai. 2010 11:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für campasa
Hallo Conny, das Hausmittel heißt Kompressor! Zusammen mit dieser Saugdüse wird aus deinem Kompressor eine Vakuumpumpe. Für die Gussformen nehmen wir in diesem Fall Aluminium, zusammen mit einem guten Trennmittel funktioniert das bestens. Im Zweifel, falls das Harz nicht selbsttrennend ist, gibt es wasserlösliche Trennmittel die ein sauberes Ausformen ermöglichen ohn die Form dabei mechanisch zu beschädigen. Als Kunststoffbuch würde ich den Saechtling (ISBN 3-446-21605-7) empfehlen, meinen habe ich bei Jokers für sage und schreibe fünf Euro erworben (ein echtes Schnäppchen). Beste Grüße Matthias ------------------ Nihil Ex Nihilo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
campasa Mitglied student
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erstellt am: 18. Mai. 2010 11:27 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hi Matthias, alles klar, gold wert! Den Kompressor habe ich auf jeden Fall hier. Dann werde ich Deine Variante versuchen umzusetzen! Danke! Grüße Conny ------------------ Suche nicht andere, sondern Dich selbst zu übertreffen. - Cicero Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
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erstellt am: 18. Mai. 2010 14:44 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für campasa
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campasa Mitglied student
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erstellt am: 18. Mai. 2010 14:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Nee, Silikon ist zu weich, kann ich nicht nachbearbeiten (Bohrungen, schleifen etc.). Silikongießmasse habe ich auch schon zum Modellbau genommen, allerdings für Objekte, die eine Formumwandlung erfordern (elastische Verbindungen). ------------------ Suche nicht andere, sondern Dich selbst zu übertreffen. - Cicero Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
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erstellt am: 18. Mai. 2010 18:41 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für campasa
Die Härte kann man einstellen. Und wenn das noch nicht reicht, kann man noch Verstärkung druntermischen. Z.B. Kreide, Talkum, Baumwollfaser (Watte), Metallfaser, Glasfaser, Kunststoffgranulat ( aber kein PE, PP, POM ... ) Das geht aber auch bei anderen Gießmassen wie Epoxidharz. ------------------ Klaus Solid Edge V 20 SP15 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
campasa Mitglied student
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erstellt am: 18. Mai. 2010 19:59 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Klaus, wie kann ich die Silikongießmasse in der Härtze einstellen? Doch nicht, indem ich mehr Härter zumische?! Bei den Produkten, die ich bisher verwendete, kaufte ich für jedes Einsatzgebiet die passende Silikongießmasse. Dort sind Richtwerte der Shore-Härte angegeben; die variiert in max. 5 Ziffern (also z.B. 80-85A). ------------------ Suche nicht andere, sondern Dich selbst zu übertreffen. - Cicero Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
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erstellt am: 18. Mai. 2010 20:45 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für campasa
Das würde ich einfach ausprobieren. Es ist schon einige Zeit her daß ich mit Silikon arbeitete. Bei der Suche im Web kam ich auf die Dentaltechnik, deswegen kannst Du auch einen Dentisten fragen. Weil wir jetzt schon bei den Zähnen sind, kam ich bei der Suche auf PMMA. Das gibt es nicht nur als Thermoplast sondern auch als Gießmasse zum auspolymerisieren. Das verwenden die Dentisten für Prothesen. Die sind ziemlich hart. ( Die von Deiner Oma ist eingefärbt) Das gibt es aber auch im Labor um z.B. Proben für Mikrotomschnitte zu fixieren. Und weil manche allergisch auf die o.g. Prothesen reagieren können die Dentisten das PMMA auch thermoplastisch in Formen gießen. ( Hat mir mal ein Student erzählt )
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pepper4two Mitglied
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erstellt am: 27. Mai. 2010 09:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für campasa
Hallo Conny, gib uns doch mal etwas mehr informationen zu deinem Hohlkörper: Welche Abmessungen / Durchmesser soll er haben? Was soll damit später gemacht werden? (z.B. Spielzeugball) Für welches Material hast Du dich entschieden? Wie sind die Einsatzbedingungen für das fertige Produkt? Beste Grüße Matthias
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campasa Mitglied student
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erstellt am: 27. Mai. 2010 09:10 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Spielzeugball ist ja ein spannender Ansatz (mit Hausmitteln ist das nicht zu fertigen, oder?, ist doch sicher per blasformverfahren gemacht?) Ich stelle nachher eine Skizze rein. Es geht immer noch um PU-Gießeharz, parallel dazu weichere Silikongießmasse.Der Clou: 2komponentig! Gruß, bis nachher! PS: Sorry, aus Versehen löschte ich meinen Beitrag!
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N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
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erstellt am: 27. Mai. 2010 09:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für campasa
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campasa Mitglied student
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erstellt am: 27. Mai. 2010 09:44 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo N.Lesch, ja, die Massenproduktionsverfahren sind mir bekannt. Es geht immer noch um die Herstellung in "privater Mission". ------------------ Suche nicht andere, sondern Dich selbst zu übertreffen. - Cicero Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
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erstellt am: 27. Mai. 2010 10:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für campasa
Da fällt mir nur noch die Schokoladen Methode ein. Bei der Herstellung von Hohlkörper ( z.B. Osterhasen ) wird warme Masse in eine gekühlte Form gegosen und diese solange gedreht bis die Schokolade hart ist. Das ist ein rein thermoplastischer Vorgang. Die brauchen da keinen Kern in der Mitte. Warum sollte das bei Silikon, oder sonstwas, nicht funktionieren ? Mache 2 Halbkugeln aus Plexiglas, Silikon eingießen und solange drehen bis es nicht mehr verläuft. Viel Spass beim Probieren. ------------------ Klaus Solid Edge V 20 SP15 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
campasa Mitglied student
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erstellt am: 01. Jun. 2010 09:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, noch eine tangierende Frage: Womit kann ich Gießharz kleben? Mit eiem cyanacrylathaltigem Kleber? Die Verbindung sollte noch möglichst flexibel sein. Viele Grüße und besten Dank für Eure kompetente Hilfe! Conny ------------------ Suche nicht andere, sondern Dich selbst zu übertreffen. - Cicero Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
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erstellt am: 01. Jun. 2010 10:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für campasa
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campasa Mitglied student
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erstellt am: 01. Jun. 2010 19:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, heute war ich im Baumarkkt (~haus). Die haben und kennen keinen Gummikleber. Ein Mensch wollte mir "Spezialkleber" für die Dachrinne andrehen, der andere PE-harz. Mein Schuster hier hat keinen Kleber zum Verkauf. So, was tun? Gibt es nicht eine Übersicht, wenn ich diese und jene Kunststoffe miteinander verkleben will, in der ich die Empfehlungen nachschlagen kann? Ich bin kein Chemiker und kann mir also nicht schnell mal etwas zusammenreimen, was sich wie "vertragen" könnte. (Sorry für das langsame Schleichen ins Off-topic) Vielen Dank für Rat! Grüße Conny ------------------ Suche nicht andere, sondern Dich selbst zu übertreffen. - Cicero Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
pepper4two Mitglied
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erstellt am: 01. Jun. 2010 19:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für campasa
Hallo Campasa, such doch mal nach 2K Polyurethan-Klebstoff bzw. Polyol-Isocyanat diese Kombination sollte deine PU-Formteile kleben können. Je nach Hersteller bzw. Mischverhältnis der A u. B Komponeten kann man den Klebstoff von "Flexibel" bis "Hart" einstellen. Beste Grüße Matthias ------------------ Nihil Ex Nihilo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
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erstellt am: 01. Jun. 2010 20:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für campasa
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