erstellt am: 14. Nov. 2007 20:53 Unities abgeben:
Hallo Alexander,hier eine kleine Einleitung mit meiner Sichtweise der Dinge. Dies nicht um Dich zu belehren oder Dir Vorschriften zu machen, nur damit keine Missverständnisse entstehen.
Ein so grosses Projekt sollte im Etat ohne Problem 40 Stunden Schulung und technische Unterstützung bei der Konzeption der verschiedenen Modellierungsstrategien und der Erstellung eines strukturierten Ablaufplanes verkraften können.
Das ergäbe (einen Stundensatz von ¤ 80.- vorausgesetzt) gerade mal ¤ 3200.- Schulungskosten, die Gelegenheit einem Vollprofi Löcher in den Bauch zu Fragen und die Sicherheit, nicht endlos Zeit und Geld zu vertrödeln (vom eingesparten Ärger oder schlaflosen Nächten ganz zu schweigen. Ein Vollzeitcad´ler wird ohnehin nach sehr kurzer Zeit die Kosten der Schulung wieder hereinholen.)
Dies möchte ich aus 2 Gründen deutlich herausstellen: Dem Verlauf des Threads nach sind die vorhandenen Kenntnisse zur Konzeption und Durchführung eines Projektes diesen Umfangs mit den verschiedenen Methodiken (noch) nicht mit ausreichender Tiefe vorhanden.
Dieses Projekt ist nicht zur Übung geeignet! Es verlangt nach einem routinierten Anwender, der exakt weiss was er tut und welche Folgen das hat.
Es hat hier schon Threads gegeben, da haben sich Leute ohne Übung in einer für sie neuen Methodik versucht und sind dabei übelst reingefallen. Zeitdruck im gewerblichen Projekt ist der schlechtestmögliche Begleiter.
Davon ausgehend dass ein Vollprofi Dir zur Seite steht, kann es nicht schaden schon einmal ein wenig zu üben. Ich kann natürlich nur soweit helfen wie es mein eigener Kenntnisstand zulässt. Der ist noch relativ Begrenzt, aber ich arbeite daran.
Was ich nicht kann und tun werde ist die umfassende Analyse und Hilfestellung für ein Grossprojekt zu leisten. Keine Hotline für den Fall dass das Kind in den Brunnen gefallen ist. Das ist nach meiner Auffassung nicht der Sinn dieses Forums.
Jetzt mal los. Am Rande: Charly Setter hat die Lösung für das Problem hier aufgeführt. Was ich hier schreibe ist eigentlich nichts anderes, vielleicht nur unter Verwendung abweichender Formulierungen.
Folgende Fragen sollten vor Beginn unbedingt geklärt sein:
---> was wird an Modellen zu erstellen sein?
---> welche Unterlagen fordern die einzelnen Gewerke ab?
---> in welcher Reihenfolge sind die Unterlagen zu liefern?
daraus ergibt sich eine mögliche Vorgehensweise. Zb. so:
1.) theoretische Erstellung und Unterteilung des nötigen Arbeitsvolumens nach Ebenen / Volumen / Abschnitten
2.) eine strukturierte Aufstellung über die zu modellierenden Teile erstellen, eine sinnvolle Reihenfolge festlegen, die Unterteilung in Baugruppen vornehmen.
3.) Erstellung eines strategischen Ablaufplans über die die notwendigen Masterdateien, Ableitungen und Zusammenbauten und natürlich deren Verknüpfungen und Verschachtelungen untereinander. Hier kann ein handskizzierter graphischer Plan zur Darstellung der einzelnen IPTs und IAMs sehr hilfreich sein , um nicht den Überblick zu verlieren.
Bisher ist alles auf dem Papier von Statten gegangen. Was man glaubt hier an struktureller Vorbereitung sparen zu können, rächt sich hinterher mit einer Nachhaltigkeit die ihresgleichen sucht.
Mit dem Inventor würde ich danach so vorgehen:
1.) Zeichnen einer Skizze "Maschinenmaster", die Lage und Grösse ist ja beannt.
2.) Zeichnen einer Masterskizze "Master_01" . Reinholen von "Maschinenmaster" als unsichtbar schaltbare AK. Erstellen eines Kubus mit 10 Etagen. Alle Arbeitsebenen und alle Skizzen logisch benennen zB "AE_Ebene01" & "SK_Ebene01" ("Arbeitsebene01 / Skizze 01") . Dies ist wichtig zur Identifikation (wenn man sie als AK reinholt). Jetzt schon in der Draufsicht alle Pfosten durch ein Quadrat skizzieren.
3.) neue Dateie "Trägerskelett_Bereich_01" erstellen. Als AK die unter 2.) erstellte "Master_01" einfügen und die Maschinendummys unsichtbar schalten. Jetzt die Träger modellieren. Oder besser gesagt: Die geünschten Träger für den ersten Bauabschnitt.
Danach mit "Trägerskelett_Bereich_02" fortfahren, soviele Dateien erzeugen, wie man später als Bauabschnitt verwenden möchte.
4.) Jetzt könnte man für die Darstellung des gesamten Stahlträgergerüstes eine IAM erstellen: "Trägergerüst_Zbau01.IAM" Es werden die unter 3.) erstellten Dateien auf Null/Null/Null fixiert eingefügt.
Diese fertige Baugruppe wird gespeichert und danach noch einmal abgeleitet wie folgt: Neue Datei erstellen, die unter 4.) erstellte IAM einfügen. Speichern als "Trägergerüst_Zbau01_Ableitung01.ipt"
Die jetzt entstandene IPT kann wiederun als AK zur Einzelteilekonstruktion in neue IPTs geholt werden. Wichtig wäre hierbei, dass nach dem Einfügen die Vernüpfung der AK zur Basiskomponete unterdrückt wird. Die Trägerlandschaft kann als Projektionsfläche oder zur Einzelteilemodellierung dienen.
Noch eine grundsätzliche Anmerkung: Die "Chop Suey" Methode ist ja schon angesprochen worden. In manchen Fällen geht es allerdings andersherum besser und übersichtlicher. Nicht alles hereinholen und dann 90% davon wegraspeln sondern nur das hereinholen, was zur Orientierung und Modellierung gebraucht wird. Man kann sich in fast beliebiger Menge als AK Geometrie (in Form von unsichtbar schaltbaren IPTs) hereinholen. Nach dem Modellieren der gewünschten Einzelteile die AK unsichtbar schalten und alle nicht mehr benötigten AKs löschen. Keine Sorge, falls man versehentlich eine für die Existenz des Modells notwendige Ak erwischt, meckert die DIVA.
Inkonsequenz beim Säubern des Modells von nicht benötigten AKs kann dazu führen, dass das die Gesamtkonstruktion zäh wird, bis hin zum Exitus. Ein Nebenefekt und Warnhinweis ist das Anwachsen der Dateigrössen einfacher Einzelteile auf absonderliche Grössen. Ein Stück Rohr Durchmesser 60mm L=200 Dateigrösse 6,5 MB. So in der Art.
Man kann auch nachträglich noch aufräumen, wegen des Warnhinweises der DIVA ist das Risiko Mist zu bauen gering.
So könnte man die Einzelteile alle modellieren. Die benötigten Zusammenbauten wie zuvor beschrieben als "3x0fix" mit nachfolgender Ableitung in IPT und Unterdrückung der Verknüpfung der AK zur Basiskomponente durchführen.
Und zum Schluss erstellst Du die Finale IAM: Hier fügst Du alle diese IPTs (die die Sektions-IAMs als AK mit unterdrückter Verknüpfung zu Ihrer Basiskomponente enthalten) ein. Das wird trotz der Grösse bestimmt sehr flüssig laufen.
Gruss Andreas