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Autor
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Thema: Toleranzen in der Prozeßkette (1193 mal gelesen)
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stielke Mitglied Dipl.-Ing.
 
 Beiträge: 108 Registriert: 10.08.2001
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erstellt am: 21. Jan. 2003 11:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Zusammen, sicher ist es schon jedem irgend wie aufgefallen, aber keiner spricht wirklich darüber. Darum möchte ich das Thema jetzt endlich mal zur Diskussion stellen! Folgender Fall: Ein Maß wird mit 20+0,3-0,1 (aus der Funktionssicht) angegeben. 99% aller modellierten Daten (extern) sind dann auf Nennmaß 20 modelliert (und vielleicht hängt die Tol. noch dran). In der Fertigung wird aber 20,2 gefertigt, damit noch 0,1 noch zur oberen Toleranz und 0,3 zur unteren Toleranz (für Verschleiß der Wkzge oder so) da ist. So zusagen ein Prozeßsicheres Maß! In ProE gibt es die Möglichkeit auf mittlere, obere oder untere Toleranz zu generieren, dass passt aber in diesem Fall nicht (20,1!) Man könnte jetzt sagen, ändern wir einfach das Maß auf 20,2+0,1-0,3 und generiert auf Nennmaß!! Aber damit stimmen z.B. die Paarungen der Passungen im Nennmaß nicht mehr und aus Funktionsicht wird der Verantwortliche nicht damit einverstanden sein. Wie wird nun das Problem in anderen Firmen behandelt? Ist hier vielleicht noch ein Verbesserungsvorschlag angebracht (für Abmasstabelle auch Werte - z.B +0,2 - einstellbar)? ------------------ MfG T.Stielke Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ehlers Mitglied Ingenieur
   
 Beiträge: 1432 Registriert: 05.11.2001 Pro/E 14-2001 WF1-5
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erstellt am: 21. Jan. 2003 11:52 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für stielke
Hier könnte doch ein Vererbungsteil helfen. Das Orginal wird in ein Fertigungsteil vererbt. Jetzt kann das Maß auf den gewünschten Nennwert gefertigt werden. ------------------ Des Übels Wurzel ist der Schwachsinn, wobei die Wurzel des Schwachsinns nicht zu unterschätzen ist (Werner) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
KeBa Mitglied CAD Konstr.Masch.Bau
 
 Beiträge: 450 Registriert: 03.07.2002
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erstellt am: 21. Jan. 2003 13:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für stielke
Hallo Stielke! vielleicht ne blöde frage aber warum sollte man das tun? das maßliegt innerhalb der toleranz und ist somit ok. oder?! ausserdem ist das ideale maß doch 20 !? wenn das teil also auf 20,2 geändert wird und jemand anderes ein neues , ähnliches teil ableitet, übernimmt er die 20,2 (aus versehen- aber mit standardtoler. +0,3 -0,1) und die fertigung bearbeitet dann auf 20,4. mal abgesehen von irgendwelcher teilevielfalt (1.teil-20,1 2.teil20,2 ...) und der fehlenden standardisierung ( 1x Toleranz +0,3,-0,1 dann wieder +0,1,-0,3 ). vielleicht gibt es in deinem fall einen einleuchtenden grund (z.b. Qualitätsprüfung / -sicherheit...) aber generell hab ich schon gesehen wie sich firmen so in die unübersichtlichkeit verstricken. liebe grüße kerstin ------------------ Wer fragt ist ein Narr für fünf Minuten. Wer nicht fragt, ist ein Narr für ein ganzes Leben
[Diese Nachricht wurde von KeBa am 21. Januar 2003 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
stielke Mitglied Dipl.-Ing.
 
 Beiträge: 108 Registriert: 10.08.2001
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erstellt am: 21. Jan. 2003 14:48 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Schön das ein paar Antworten eingegangen sind. @Ehlers Der Vorschlag ist schon nicht schlecht und die einzige Möglichkeit die ich kenne, um das Problem zu lösen. Schaut man sich aber gängige Modellierungsmethoden an (Funktionsteil, Rohteil, Fertigteil, DMU-Part), wird das ganze schon viel komplexer und sehr aufwendig. Man müsste dann von jedem Part in der ASM ein Vererbungsteil erzeugen und sozusagen eine zweite ASM aufbauen. Ich kann mir nicht vorstellen das sich da wirklich jemand die Mühe macht. @KeBa In der Fertigung ist es üblich nicht immer auf mitte Tol. zu fahren, um so Standzeiten deutlich zu erhöhen. Wenn man vorher die Randbedingungen im Prozeß kennt, kann man das natürlich ausnutzen und schon mal im Toleranzfeld geziehlt vorbeugen. Werkzeuge werden dann nicht auf mitte Toleranz gebaut. Typisches Beispiel dafür sind Schieber im Formenbau. Zu dem zweiten Punkt mit dem Teile übernehmen: Nennmass bleibt ja weiterhin 20+0.3-0.1 nur das die Geometrie auf 20.2 generiert wird (in der Zeichnung steht dann weiterhin 20+0.3-0.1). Das ist ja das besondere, wenn man mit der Funktion "Abmasse" arbeitet (die Maße werden dann auch in einer anderen Farbe gekennzeichnet). Aus meiner Sicht ist weiterhin der eleganteste Ansatz, wenn in den Abmasstabellen ein Wert geziehlt eingestellt werden könnte. Andere Meinungen? Dann her damit! ------------------ MfG T.Stielke Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
os Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstruktionsingenieur

 Beiträge: 2458 Registriert: 16.09.2002 2001,WF,WF2...
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erstellt am: 21. Jan. 2003 19:51 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für stielke
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stielke Mitglied Dipl.-Ing.
 
 Beiträge: 108 Registriert: 10.08.2001
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erstellt am: 22. Jan. 2003 10:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Erst mal ein paar Unities für die Anworten... Habe mir mal die Lösung von Sven angeschaut. Gelöst ist das Problem aber noch nicht! Denn die 3D-Daten werden nicht geändert. Und wie man sieht, ist das Problem schon mal angesprochen worden und tritt auch in anderen Bereichen auf. Was ich eigentlich möchte ist, die 3D-Daten ändern! D.h. ich möchte das Maß 20,2 an die NC-Bearbeitung weitergeben, damit dann die Maschine auf dieses Maß das Werkzeug hestellen kann. Im Moment ist es so, das diese Maße bei uns verloren gehen und die Werkzeugbauer schriftlich angewiesen werden müssen, wie die Toleranzen gefertigt werden sollen. Öfter kommt es dann vor, das etwas übersehen wird und die Werkzeuge später nachgearbeitet werden müssen. Ausgangslage ist ein Part mit zugehöriger Kundenzeichnung in der alle wichtigen Anschlussmaße für den Kunden vorhanden sind. Wollen wir also für unsere Werkzeuge in einigen Bereichen andere Nennmaße (innerhalb der festgelegten Toleranz) fertigen, um die Standzeiten zu erhöhen, dürfen wir nicht die Nennmaße am Teil ändern und auch nicht die Toleranzgrenzen, da der Kunde genau das nicht will (Funktionssicht). Freue mich übrigens auch, über jede Zustimmung in dieser Diskussion! Oder sieht niemand die Dinge so wie ich? ------------------ MfG T.Stielke Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Dammerl Mitglied Project Manager
 
 Beiträge: 274 Registriert: 06.08.2002
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erstellt am: 22. Jan. 2003 13:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für stielke
Du willst also, dass das Teil bei der NC-Fertigung ein anderes Maß aufweist, als bei der Konstruktion. Kann man das nicht sinnvoller über Cutter-Compensation oder sowas direkt an der Maschine ändern, anstatt das 3D-Teil zu verändern? Ein möglicher Workaround (der mir aber gar nicht gefällt) wäre da dann doch eine Familientabelle, wo die erste Instanz das Original (auf Nennmaß) und die zweite Instanz mit Aufmaß für die Fertigung darstellt. Tom Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Chr_B Mitglied Dipl. Ing.

 Beiträge: 26 Registriert: 11.09.2002
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erstellt am: 13. Mrz. 2003 12:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für stielke
Hallo zusammen etwas spät aber trotzdem ich möchte auf den letzten Teil von T.Stielke einen Hinweise geben, der mit Pro/E nur am Rande etwas zu tun hat. 1. Fertigungsmaße sollten die Prozessfähigkeit (cp-Werte) der Maschinen durch das Toleranzfeld berücksichtigen 2. Die AV oder Fertigung sollte diese CP und CPK- Werte kennen. 3. Das daraus resultierende Toleranzfeld basiert dann auf der Wahrscheinlichkeit und der damit verbundenen Sicherheit der Fertigung dieses Maß auch einzuhalten. Wenn man dies zur Grundlage macht, stellt sich die Frage eindeutig nach einer handhabbaren Toleranzauslegung. Da bietet CETOL von Sigmetrix eine sehr intelligente Lösung an. Hier werden die Toleranzen, die für den "ersten Wurf" am Modell vergeben werden auf ihren Einfluß auf ein Messkriterium (Qualitätsmerkmal) untersucht. In Verbindung mit den Prozessdaten kann dann das Toleranzfeld jedes Maßes in der Maßkette (parametrische Pro/E-Maße oder aber auch Fertigungsmaße) genau nach den o.g. Anforderungen optimiert und zu Pro/E hin synchronisiert werden. Ihr seht das ist eine interdisziplinäre Aufgabenstellung und T.Stielke hat recht, diese Frage wird zu selten gestellt. Dafür auch ein paar Unities für ihn. Gruß Christoph Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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