Zitat:
Original erstellt von HWolfgang:
Nach welchem Werkstoffkennwert (Zugfestigkeit <--> Druckfestigkeit oder ?) und mit welcher Spannung (VonMises, 1./3. Hauptspannung, oder ?) werte ich die im Anhang befindliche Scheibe aus?
Das ist seit Jahrzehnten Gegenstand der Forschung. Eine allgemeingültige Lösung existiert bis heute nicht und wird es auch vermutlich nie, da das Versagen vom beteiligten Werkstoff (duktil, spröde...), von der Art der Belastung (statisch, schwingend, schwellend...) und noch diversen weiteren Randbedingungen abhängt.
Die populärsten Bedingungen, um gegen Versagen zu prüfen, sind wohl
1. Von Mises bei duktilem Bruch und dreiachsigem Spannungszustand
2. max. Hauptnormalspannung bei reinen Trennbruch
3. max. Schubspannung bei reinem Scherbruch
Man weiß jedoch längst, daß diese Modelle allein bei weitem nicht ausreichen und hat daher weitergehende Modelle entwickelt, die u.a. die Belastungsgeschichte des Bauteils zu berücksichtigen versuchen, zum Beispiel Gurson, Cockroft-Latham, Lemaitre und so weiter.
In Deinem Fall würde ich vom Risiko eines Duktilbruchs ausgehen und daher mit Von-Mises arbeiten, also:
Wenn Sigma(Vergl., Von Mises) >= Sigma(zulässig), dann Bruch!
Achtung: Bei realem Bauteil unbedingt Sicherheitsfaktor gem. Kundenforderung berücksichtigen.
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