Hallo Josef,
Herzliche Willkommen auf CAD.de!
Tja, das ist hier vielleicht nicht das Kernthema, aber die Dichte an selbstständigen Konstrukteuren ist hier vermutlich höher als sonstwo. Und ich hätte mich ohne CAD.de wahrscheinlich nicht fit genug gefühlt, den von Dir angesprochenen Schritt vergangenes Jahr selber zu tun (s. mein Profil).
Du solltest Dich erst mal kritisch fragen, was Du so gut kannst, dass Kunden lieber Dich als Andere beauftragen. Am besten ist es, wenn man schon vorher Kunden und feste verlässliche Zusagen hat (dieses Glück hatte ich).
Von der Bundesagentur für Arbeit, wird der Weg in die Selbstständigkeit unter gewissen Umständen gefördert (das Glück hatte ich auch. s.a. www.ueberbrueckungsgeld.de). Bei der Bundesagentur findest Du auf jeden Fall viele gute Informationen zu dem Thema Selbstständigkeit und auch Kurse u.ä. Die haben sogar eine Statistik gemacht und veröffentlicht, welche Merkmale erfolgreichen Gründungen zu eigen sind. Und dann schau auch mal bei der Industrie- und Handelskammer oder bei der Handwerkskammer.
Je nach Deiner beruflichen Ausrichtung musst Du ein Gewerbe anmelden oder nur beim Finanzamt eine freiberufliche Tätigkeit anzeigen. Das kostet wenig. Mein hauptsächlicher Kostenpunkt war mein Steuerberater.
An Aufträge zu kommen, ist wohl das Hauptproblem, besonders wenn man noch keine hat. Bereits bestehende Kontakte zu Leuten in Deiner und in verwandten Branchen sind viel wert. Und klar vorweisbare Erfahrungen.
Was Du an Arbeitsmaterialien brauchst, solltest Du wohl selber am besten wissen, Du weißt doch, was Du machen willst, oder? Ich brauche für meine Arbeit nur einen guten PC mit CAD-Software und Platz für meinen Schreibtisch. Eine Werkzeugmaschine zu amortisieren ist schon schwieriger. Zinsdienste, hohe Mieten und laufende Gehälter würde ich mir nicht ohne Notwendigkeit antun.
Ob sich das Ganze lohnt - weiß man erst hinterher! Du solltest über finanzielle Reserven verfügen, denn es wird Durststrecken geben. Und Du solltest wissen, was Du kannst und dass Dir das Spaß macht. Dann wird es zumindest diesbezüglich eine lohnende Erfahrung
Spezielle Abschlüsse benötigt man AFAIK keine (außer Meistertitel für handwerkliche Betriebe), aber sich ein Stück auskennen in der Welt und ordentlich lesen, schreiben und rechnen können sollte man schon.
Und noch eine Erfahrung aus meinem Freundeskreis: Öffentliche Wirtschaftsförderung beinhaltet oft unwillkommene Auflagen (Zwangskredite und so was) und ist mit sehr viel Arbeit für Beantragung, Präsentation und Erfolgsberichte verbunden. Wenn man stattdessen die dafür benötigte Zeit ins Geschäft steckt, bringt das unter Umständen mehr.
Ich bin zwar kein Wirtschaftsfachmann, aber zusammengefasst sehe ich folgende Hauptkriterien:
- Klares Geschäftskonzept basierend auf persönlicher Kompetenz
- Eigenes Vermögen, zumindest ein Stück
- Marktverstand! Marktwissen! Marktanalyse!
Gruß
Roland
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