Hallo,
ich stehe im Rahmen meiner Abschlussarbeit derzeit vor selbigen Problem und bin absoluter Neuling in NX. Ich verwende NX9 Advanced Simulation, Nastran9.1 (Iterative Element Solver, SOL 101).
Meine Simulation bildet den Kontakt zwischen einem Rad (Rotationsellipsoid) und einer Schiene (Rinne) ab. Das Rad wird mit sehr hoher Kraft auf die Schiene gedrückt. Allgemein interessiere ich mich für die Spannungen an der Kontaktfläche (Hertz'sche Pressung) und jene im Inneren beider Körper. Nun soll entgegen der Hertz'schen Theorie der Einfluss von Reibung und Schubspannung in der Berührfläche berücksichtigt werden. Hierzu stelle ich mir ein blockiertes Rad vor (Haftreibung). In der Simulation habe ich die Schiene mit einer Loslagerung auf der Unterseite versehen und lasse sie mit einer Horizontalkraft in Fahrtrichtung ziehen. Das Rad halte ich an seiner Achse in Fahrtrichtung fest. Die Horizontalkraft beträgt etwa 90 % der nach dem Coloumb'schen Reibungsgesetz übertragbaren Reibkraft bei Haftreibung, es sollte folglich keine merkliche Relativverschiebung auftreten.
Das Ergebnis ist eine Verschiebung in Fahrtrichtung von 9 mm bei einem Raddurchmesser von etwa 700 mm.
Lasten habe ich im Mechanical Load Summary überprüft. Der Reibungskoeffizient ist mit z.B. 0,3 in der Kontaktdefinition korrekt eingetragen.
@Takota:
Zitat:
Das sollte eigentlich nicht sein (Haftreibung) - oder sehe ich das falsch?
Deine horizontale Last ist deutlich unter der übertragbaren Reibkraft. Es sollte also haften.
Zitat:
Liegt hier Haft- und Gleitreibung zusammen vor?
Sofern es zur Verschiebung kommt, gilt natürlich während des Gleitens der Gleitreibungskoeffizient. Dieser sollte kleiner als der Haftreibungskoeffizient sein. Kannst du nur einen Koeffizienten angeben, musst du im Falle von Gleiten wohl den niedrigeren eintragen. Allerdings sollte bei dir kein Gleiten eintreten!
Hast du schon mal den Einfluss des Wertes für Penalty Tangential Direction (PENT) in den Contact Parameters überprüft?
Zitat:
Abweichung Tangentialrichtung (Penalty Tangential Direction, PENT): Dieser Wert kontrolliert die Konvergenz von Reibungskräften, wenn die Reibung ungleich null ist. Der Wert sollte allgemein 10 bis 100 Mal kleiner sein als die Penalty Normal Direction.
Quelle: Simulationen mit NXWobei der Wert für Penalty Normal Direction (PENN) mit 10 hinterlegt sein soll. Der Wert für PENT beträgt angeblich 1.
[Quelle]Mehr weiß ich über diesen Parameter auch nicht. Aber ich habe nun mit PENT = 0.5 gerechnet. Die maximale horizontale Verschiebung ist von 9 mm auf 5 mm zurückgegangen, die Rechenzeit von 67 auf 50 Minuten, der Graph der Kontaktiterationen hatte keine Sprünge mehr. Mit einer weiteren Reduktion auf 0.1 stieg die Verschiebung aber auf 13 mm. :-(
Idee:
In einem weiteren Versuch werde ich das derzeitige Offset der Baugruppe an der Kontaktzone zwischen beiden Körper verringern bzw. ein negatives probieren. Da bei mir anfänglich ein Offset bzw. eine Punktberührung vorliegt, könnte es vll. sein, dass vor der Ausbildung eines ausreichenden Flächenkontaktes durch Abplattung (infolge der Vertikalkraft) die Horizontalkraft bereits diese Verschiebung bewirkt. Mit einer Horizontalkraft oberhalb der Reibkraft "fliegt" mir das Bauteil weg, die Reibung funktioniert also schon.
Hierzu eine Frage: Gibt es die Möglichkeit erst die Vertikalkraft zu simulieren und anschließend zusätzlich die Horizontalkraft wirken zu lassen?
Bin für sämtliche Hilfe bei "unserem" Problem dankbar!
[Diese Nachricht wurde von Zauberei am 08. Jun. 2015 editiert.]
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