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| Security by Design - Cyber-Security Anforderungen an Maschinen und Anlagen, ein Webinar am 09.10.2024
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Autor
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Thema: Vorfüllventil -Einstufung Richtlinien (886 / mal gelesen)
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paspf Mitglied Maschinenbau Techniker
Beiträge: 3 Registriert: 16.09.2020
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erstellt am: 16. Sep. 2020 15:52 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, ich Konstruiere momentan ein hydraulisches Vorfüllventil das auf 500 Bar ausgelegt sein muss. Dieses dient im geöffneten Zustand wie eine Rohrleitung (Durchfluss) für die schnelle Befüllung des Zylinders und im geschlossenen Zustand als "Deckel" des Zylinders für den Druckaufbau (500 Bar). Kann mir jemand weiter helfen bezüglich den Richtlinien- ob das Ventil einen TÜV Nachweis brauch und wenn ja in welche Kategorie es eingestuft wird oder ob eine gute Ingeneurspraxis ausreicht. Oder ob ich garnicht nach den Druckgeräterichtlinien gehen muss? Wenn es nach Maschinenrichtlinien gefertigt / konstruiert wird, wie kann ich das belegen bzw. wo in dem Richtliniendschungel finde ich dafür ein passende Argumentation. Vielen Dank schonmal im Vorraus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ibgross Mitglied freiberuflicher Ingenieur
Beiträge: 104 Registriert: 04.04.2013 CAD 2D: Autocad CAD 3D: Pro/E, Creo/Parametrics FEM: Pro/M Structure, Creo/Simulate MKS: Pro/M Motion, Creo/ASE
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erstellt am: 16. Sep. 2020 16:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für paspf
Hallo paspf; Bei dem von Dir angegebenen Druck von 500 bar greift die DGRL 2014/68/EU in jedem Fall. Bzgl. der Einstufung ist noch das Medium und die Nennweite entscheidend. Darüber hinaus sind die AD-Merkblätter der Reihe A zu beachten. Eine Entwurfsprüfung durch eine benannte Stelle ist zwingend erforderlich, wenn eine CE-Kennzeichnung statt finden soll. Da die DGRL 2014/68/EU Bestandteil der MRL 2006/42/EG ist, stellt sich die Frage nicht, welche Richtlinien hier greifen. Beste Grüße Michael Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
paspf Mitglied Maschinenbau Techniker
Beiträge: 3 Registriert: 16.09.2020
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erstellt am: 16. Sep. 2020 17:37 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Das Medium ist HLP 46 (Hydrauliköl- Mediumeigenschaften: Gruppe2- andere) und die Nennweite ist 160mm. Wenn ich das Ventil als "druckhaltendes Ausrüstungsteil" einstufe -bin ich bei "guter Ingeneurspraxis. Wenn man das Ventil aber als Deckel des Zylinders sieht (im geschlossenen Zustand), da der Druckaufbau nicht über das Ventil geschieht sondern über eine Bohrung im Zylinder, lande ich bei Kategorie 2. Allerdings habe ich diese ganzen Einstufungen mit der DEMO Version des PED Programms vom TÜV Süd gemacht. Was ist in den "AD-Merkblätter der Reihe A" hinterlegt, habe leider keinen kostenlosen Zugang zu den Blättern. Macht es einen Unterschied wenn das Ventil als Maschinenelement angesehen wird, da es durch die Bauform/ Einbauraum innerhalb der Maschine ist? / Wird ein frei stehendes Bauteil Ventil anders betrachtet/ eingestuft? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
paspf Mitglied Maschinenbau Techniker
Beiträge: 3 Registriert: 16.09.2020
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erstellt am: 16. Sep. 2020 17:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zur ergänzung: "Wenn man das Ventil aber als Deckel des Zylinders sieht (im geschlossenen Zustand), da der Druckaufbau nicht über das Ventil geschieht sondern über eine Bohrung im Zylinder, lande ich bei Kategorie 2." Eingestuft als Behälter! Hier müsste aber auch ein Volumen angegeben werden. Das Ventil an sich kann aber kein Volumen haben- nur das Volumen im Zylinder kann hier angegeben werden- aber ist das nicht wiederum Bauteil verfehlt? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ibgross Mitglied freiberuflicher Ingenieur
Beiträge: 104 Registriert: 04.04.2013 CAD 2D: Autocad CAD 3D: Pro/E, Creo/Parametrics FEM: Pro/M Structure, Creo/Simulate MKS: Pro/M Motion, Creo/ASE
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erstellt am: 16. Sep. 2020 20:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für paspf
Hallo paspf; um die Einstufung als Behälter oder druckhaltendes Ausrüstungsteil beser bewerten zu können, wäre eine Zeichnung/Skizze hilfreich. Die Einstufung in Fluidgruppe 2 halte ich bei Hydraulik-Öl für mutig - hier noch einmal genauer hinschauen. Die AD-Merkblätter Reihe A erläutern Grundsätze bzgl. der Ausführung für Ausrüstungsteile von Druckbehältern. Kostenlos gibt es die nicht. Ich empfehle (zumindest) das Taschenbuch, das hier zu beziehen ist: https://www.beuth.de/de/publikation/ad-2000-taschenbuch-2020/322667501?utm_medium=cpc&utm_campaign=ingwesen-maschinenbau&gclid=EAIaIQobChMIxoGmu6Hu6wIVhLh3Ch3aNAW1EAAYASAAEgKeCPD_BwE Und jeder, der sich mit Druckbehältern beschäftigt, empfehle intensive Studie in diesem Regelwerk. Ich kenne den Funktionsumfang der Demo-Version von DIMy nicht. Daher kann ich bzgl. der korrekten Einstufung in die jeweilige Kategorie keine Aussage machen. Grundsätzlich: Wenn das eine konstruktive Aufgabe im Rahmen einer Ausbildung/ eines Studiums ist, ist das bis hierhin o.k. Soll das ein kommerzielles Produkt werden, dann empfehle ich dringend sich mit den relevanten Normen und Richtlinien auszustatten und diese auch zu verinnerlichen. Unter dieser Maßgabe ist auch die Erstellung einer Entwurfsberechnung mit einer Demo-Version im Sinne der DGRL nicht zulässig. Beste Grüße Michael
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ibgross Mitglied freiberuflicher Ingenieur
Beiträge: 104 Registriert: 04.04.2013 CAD 2D: Autocad CAD 3D: Pro/E, Creo/Parametrics FEM: Pro/M Structure, Creo/Simulate MKS: Pro/M Motion, Creo/ASE
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erstellt am: 16. Sep. 2020 23:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für paspf
Hallo paspf; habe noch ein weinig über Deine Thematik nachgedacht und bin nach Rücksprache mit einem Kollegen aus meinem Netzwerk zu dem Schuss gekommen: Hier geht es um hydraulische Pressen oder vergleichbare Maschinen. Das Vorfüllventil dient dazu den Verstellweg bis zum eigentlichen Pressvorgang möglichst schnell zu überbrücken. Wenn dem so ist: MRL 2006/42/EG - auf jeden Fall DGRL 2014/68/EU - keine Ahnung; meine Erfahrungen kommen hier eher aus dem klassischen Druckbehälterbau in der Verfahrenstechnik. Im Zweifelsfall bzgl. der Genehmigung einfach mal Kontakt zum TÜV suchen. Bzgl. Gestaltung Vorfüllventil: https://downloads.hawe.com/6/9/D6960-de.pdf Aber Vorsicht: Der max. Arbeitsdruck ist hier auf 400 bar begrenzt. Trotzdem gibt es hier wertvolle Hinweise bzgl. der grundsätzlichen Ausführung. Druckgeräterichtlinie und AD2000 würde ich hier primär erst einmal nicht in den Vordergrund stellen. Hier greift eher die klassische Berechnung von Kolben und Zylindern z.B. nach Hänchen/Decker. Beste Grüße Michael
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ibgross Mitglied freiberuflicher Ingenieur
Beiträge: 104 Registriert: 04.04.2013 CAD 2D: Autocad CAD 3D: Pro/E, Creo/Parametrics FEM: Pro/M Structure, Creo/Simulate MKS: Pro/M Motion, Creo/ASE
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erstellt am: 16. Sep. 2020 23:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für paspf
noch ein Nachtrag: Hier zeigt sich wieder einmal, wie wichtig es ist in einem eher allgemein gehaltenen Unter-Forum wie diesem, zunächst den spezifischen Einsatzfall möglichst genau zu beschreiben. Hätte zwei unnütze (und dennoch kompetente) Beiträge gespart. Beste Grüße Michael Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |