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Thema: Sichere Geschwindigkeit? (7633 mal gelesen)
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 30. Mrz. 2011 10:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Freunde, Habe hier einen Fall wo ein glattes (grossvolumiges, sehr langes) Werkstück auf einem glatten Boden (in sanften seichten Führungswannen) geschoben wird (Hydraulikzylinder). Der Bereich wo der Schubantrieb angreift ist abgesichert. Es geht um den Bereich längs des zu schiebenden Werkstückes, und vor allem um die Stirnfläche. Es gibt da weitum nirgends Scherkanten, es ist alles ganz glattflächig. Die "Führungswannen" sind so ausgebildet dass sie begehbar und befahrbar sind. Es ist da auch fallweise eingeschultes Betriebspersonal zu Fuss unterwegs. Nun die Frage: Gibt es eine max. Geschwindigkeit mit der die Vorschubbewegung "offen" (ohne Schutzzaun) ausgeführt werden kann? ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
RODER Mitglied Maschineningenieur
Beiträge: 494 Registriert: 04.01.2003
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erstellt am: 30. Mrz. 2011 10:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Hallo Leo Wenn du zu dieser Maschine (Maschinengruppe) eine C-Norm hättest da draus kannst du ev. die zulässige Geschwindigkeit herauslesen. Ansonsten würde ich schauen, welche Belastungen du einem menschlichen Körper zumuten darfst... ------------------ Grüsse, Toni Rechtschreibefehler gehören dem findigen Finder Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 30. Mrz. 2011 11:06 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Toni, Über die Belastbarkeit des Menschen klappts nicht, bewegte Massen und Vorschubkräfte gehen in den 10to/30kN-Bereich. Mit den C-Normen bin ich noch nicht "flüssig", es ist auch momentan nur für ein Maschinenkonzept. Es ist jedenfalls eine Sondermaschine, für die es keine spezielleren Vorschriften gibt. Kann mich nur vage erinnern, dass es für Transporttechnik so eine Arte Sichere Geschwindigkeit gibt, bei der anzunehmen ist, dass bei einer "Kollision" zwischen frei stehendem Mensch und bewegtem Transportgut keine Verletzungen/Gefährdungen auftreten (solange es keine Quetschkanten gibt). ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 31. Mrz. 2011 16:30 <-- editieren / zitieren -->
Malzeit Leo und Alle Gegenfrage: fährt das Teil im Automatik-Betrieb oder wird die Bewegung durch einen Druckschalter (TOTMANNSCHALTER) ausgelöst. Und: wie schnell sollte sich das Teile bewegen? Laufen im Gefahrenbereich weitere Personen herum? Gibt es Einzugsstellen? Gibt es Quetschmöglichkeiten, z.B. wenn das Teil gegen ein feststehendes Hinderniss fährt? Kann der Bediener den Gefahrenbereich einsehen? Wie oft wird verfahren? Kann es bei der Stillsetzung (oder NOT-HALT) einen Nachlauf geben? Kann es zu Fehlfunktionen bei Störungen der Steuerung kommen? Ich habe gerade parat: die horizontale Geschwindigkeit mitgängergeführter Hubtische darf 1,1 m/s nicht überschreiten. Helfen wird Dir eine (vorläufige) Risikobeurteilung mit Ermittlung der Risikozahl. Anzustreben ist immer eine sichere Maschine, aber oft muss ein (möglichst geringes) Restrisiko akzeptiert werden, wenn es keine konstruktive Lösung gibt. Auf diese Restrisiken muss dann in der Betriebsanleitung und durch Warnhinweise an der Maschine eindeutig und gut sichtbar hingewiesen werden. HTH . Güezzi 0-checker
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 01. Apr. 2011 07:57 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Danke! Stell Dir ein "Maschinengewehr" vor, ohne Schiesspulver, und ohne Gewehrlauf. Bau das Ding flureben ein und lass es in Zeitlupe arbeiten. Der Verschluss lädt aus einem Magazin immer neue "Patronen" nach, und schiebt sie dort raus wo der Lauf wäre, und da gehts weiter in einer ganz seichten Rinne, sodass eine "Patrone" die anderen schiebt. Am Ziel ist eine Lasermessung die die entgegenkommende Stirnfläche der vordersten "Patrone" misst und bei Erreichen der gewünschten Endlänge den Vorgang stoppt (Laser ist sicherheitshalber doppelt ausgeführt). Direkt beim "Verschluss" (= Vorschub) steht ein Mann und hat guten Überblick über die Gesamtanlage, aber es ist keine Totmannschaltung, sondern Automatik. Des Mannes Arbeitsbereich (er muss dort bei jedem kurzen Stillstand eine kleine manuelle Handreichnung machen) ist per Laserscanner abgesichert. Der ganze Strang wird in die offene Halle (nahe der Wand entlang) rausgeschoben, Scherstellen, Einzugs-oder Quetschmöglichkeiten gibts nirgends, es können sich ein, zwei weitere Personen betriebsmässig in der Halle aufhalten. Aber den Bereich der vorzuschiebenden Werkstücke können wir nicht abzäunen oder per Scanner sichern. Wenn wir 10m/min Geschwindigkeit erreichen dürfen sind wir glücklich, dann wird der gewünschte Durchsatz erreicht. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 01. Apr. 2011 08:26 <-- editieren / zitieren -->
So, nun habe ich die von Dir beschriebene Anordnung aufgebaut. War allerdings etwas mühsam, musste das Rohr absägen und das Pulver aus den Patronen entfernen. Nur mit Zeitlupe ist nix, aber schnell geht auch nix mehr. Ernst beiseite: die Geschwindigkeit sehe ich nicht als Problem. Sind ja gerade mal 0,167 m/s. Wichtiger scheint mir das sichere Abschalten des Vorschubes bei Erreichen der vorgesehenen Ausschublänge zu sein. Also Risikobeurteilung, Risikozahlen bestimmen, Performance-Level bestimmen, Bauteile (Steuerung, Abfragen) auswählen, die das Erreichen des geforderten PL garantieren ohne Gewähr, da ich die Randbedingungen und die Maschine nicht kenne). Warnhinweise nicht vergessen. Und was sagt der Sicherheits-Ing. Deines Kunden?? Grüezzi |
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 01. Apr. 2011 09:10 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Danke schön, schick mir halt die Rechnung für das zersägte MG <G> Mein Ansinnen war, dem Sicherheitstechniker (ein Externer) zum schon vereinbarten Termin nicht ganz nackert entgegenzutreten, also quasi mein Grundwissen aufzufrischen. Danke, ist hiermit erledigt! ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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