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 | Uversa präsentiert: EVO-MV und ELO-MH: Neue Lösungen für effiziente Montage und Befestigung, eine Pressemitteilung
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Autor
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Thema: Schweißen von verschiedenen Werkstoffen (5515 mal gelesen)
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Marc Erdmann Mitglied Ingenieur (B. Eng.)

 Beiträge: 47 Registriert: 19.10.2010
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erstellt am: 16. Nov. 2010 14:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo, bei unserem Lieferanten wird für ein Elektronikgehäuse an einer abgekanteten Platte aus SECC Blech der Stärke 1mm eine Verriegelungsfeder aus nichtrostendem Stahlblech Typ 1.4310 der Stärke 0,5mm angeschweißt. Anschließend wird dieses Gebilde verzinkt. Unter der Verriegelungsfeder kann keine Verzinkung stattfinden, da kein Spalt vorhanden ist. Das fertige Gerät wird einem Feuchte-test unterzogen. Nach dem Test ist die Stelle unter der Haltekralle stark korrodiert. Dazu zwei Fragen: 1. Ist es überhaupt ratsam zweierlei verschiedene Materialien auf diese Weise miteinander zu verbinden wenn klar ist, dass das Teil feucht wird? Ich denke dabei vorwiegend an die elektrochemische Spannungsreihe. 2. Kann man im Voraus verzinken und dann verschweißen ohne dass der Zink stark abbrennt? Normalerweise heißt es ja dass man den Zink vorher besser entfernen soll. Viele Grüße
------------------ Marc Erdmann Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ing. Gollum Mitglied Sondermaschinenbau
   
 Beiträge: 1064 Registriert: 11.03.2005 Win7 64-Bit SWX 2013 Ansys 13 Labview 2012
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erstellt am: 16. Nov. 2010 16:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Marc Erdmann
Hallo, Verzinktes Weichblech und VA schweißen geht schon. Sieht nur nicht toll aus und muss abschließend geschützt werden. Keine Bilderbuchlösung, in vielen Fällen aber ausreichend. Problematisch wird es allerdings wenn so Sachen wie Feuchtigkeit und ein Spalt und/oder eine fehlende Schutzschicht zusammentreffen. Ein feiner Spalt kann selbst bei zwei VA-Blechen ordentlich Fras verursachen, wenn zusätzlich zum Elektrolyt auch noch Temperatur und/oder genügen freie Ladungsträger zusammenkommen. Standardlösung ist bei der Materialkombi zB Löten, bei höheren Anforderungen galvanische Trennung entsprechende Nieten oder halt Kleben. Grüße, Gollum ------------------ Man findet immer dort besonders viel Chaos, wo man nach Ordnung sucht. Das Chaos besiegt die Ordnung, weil es besser organisiert ist. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
schimme Mitglied
 
 Beiträge: 278 Registriert: 01.11.2006 Intel i7 4x4,6Ghz|Win7x64|6GB Ram|Catia V5R19SP2|GTX 285
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erstellt am: 22. Nov. 2010 09:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Marc Erdmann
zu 1: Das Problem ist weniger die Spannungsreihe als der Spalt in dem sich die hässlichen Chloridionen tummeln. Ich würde mir mal Gedanken über ein Fügeverfahren machen bei dem es da keinen Spalt mehr gibt. Beipiel? Buckelschweißen. Einen umlaufenden Buckel und die Sache ist dicht. zu 2: JAein. Geht z.B. mit MIG Löten (CuSi Lot), Schweißen ist eher problematisch wegen der geringen Schmelztemperatur von Zink. Bei den winzigen Teilchen würde ich aber wohl eher ganz einfach mal Hartlöten... Wie wird es denn bisher gemacht?
schimme
[Diese Nachricht wurde von schimme am 22. Nov. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Master1 Mitglied Metallbauermeister & Schweißfachmann
 Beiträge: 6 Registriert: 28.01.2011
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erstellt am: 29. Jan. 2011 00:02 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Marc Erdmann
Ich würde an der Stelle auch das Hartlöten vorziehen. Es bietet sich bei den dünnen Blechstärken doch prima an. Schweißen von verzinkten Blechen ist immer kritisch. Der Zink brennt auf Grund der eingebrachten Wärme ab und müsste im Bereich der Schweißnaht sowieso abgeschliffen werden. Sonst besteht die Gefahr von Porenbildung etc. Gruß René Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Blechschlosser Metallbauermeister

 Beiträge: 3668 Registriert: 24.02.2006 Inventor 2024/2025 AutoCad Mechanical 2024/2025 FARO S70 Laserscanner FARO Scene WIN10-96 GB WIN11-96 GB RTX 4000 Ada Spacemouse Enterprise
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erstellt am: 29. Jan. 2011 10:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Marc Erdmann
Guten Morgen! Nachdem ich erfahren habe, dass SECC: Steel, Electrogalvanized, Cold-rolled, Commercial quality bedeutet, ist die Problemstellung nachvollziehbar. Lass uns das mal auf Deutsch darstellen: Ein Blechgehäuse aus DC01+ZE soll ein paar kleine Clipsbügel aus einem federnden Chromnickelstahl 1.4310 bekommen. Obwohl das Gehäuse selbst aus "günstigem" Material gefertigt wird, soll es auch unter Einwirkung von Feuchtigkeit nicht rosten. Bei Verwendung des Gehäuses wird eine Reibung am Federelement stattfinden, was die Verwendung eines höherwertigeren Werkstoffes ohne abschabbaren Oberflächenschutz bedingt. Ok, soweit richtig? Wenn die Werkstoffe verschweißt werden sollen, dann natürlich ohne vorheriges abschleifen der Zinkschicht und unter Anwendung des richtigen Verfahrens für Dünnblechverbindungen: Widerstandspunktschweißen. Die durch das Punktschweißen verursachten Beschädigungen der Zinkschicht sind geringfügigst. Es kann durch einfachen Versuch ermittelt werden, ob sich die gewünschte Werkstoffkombination für den gegebenen Anwendungsfall eignet: Zwei Bleche mit einem Spannmittel (Gripzange/Schraubzwinge) zusammenfügen und dann den Belastungstest durchführen. Wenn er erfolgreich ist, kann als nächste Versuchsstufe ein Test mit gepunkteten Versuchsteilen durchgeführt werden. Danach ist dann auch klar, ob die Werkstoffe grundsätzlich miteinander verwendet werden dürfen, ob das Schweißen eine unzumutbare Schwächung darstellt und ob ersatzhalber eine mechanische Verbindung in Frage kommt. Gruss Andreas
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Andreas Gawin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Blechschlosser Metallbauermeister

 Beiträge: 3668 Registriert: 24.02.2006
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erstellt am: 02. Feb. 2011 09:44 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Marc Erdmann
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schimme Mitglied
 
 Beiträge: 278 Registriert: 01.11.2006 Intel i7 4x4,6Ghz|Win7x64|6GB Ram|Catia V5R19SP2|GTX 285
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erstellt am: 09. Feb. 2011 07:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Marc Erdmann
Da der Thread sowieso schon aufgewärmt ist kann ich ja auch nochmal meinen Senf dazugeben... Zitat: ...unter Anwendung des richtigen Verfahrens für Dünnblechverbindungen...
Würde ich so nicht unterschreiben. Wir erinnern uns an die richtige Antwort auf jede Frage: kommt drauf an. (nicht 42)  Obwohl sich mit RP Schweißen sowas prima realisieren lassen würde gibt es ein Problem: den Korrosionsschutz. Nach dem Herstellen der Verbindung besteht zwischen Gehäuse und Clip immernoch ein Spalt der Ausgangpunkt für die schönste Spaltkorrosion sein wird. Ich bleibe deshalb beim Hart- (oder falls ausreichend sogar Weich-) Löten, denn damit wird die Fügestelle absolut dicht verschlossen. Die Verbindungsfestigkeit erreicht mühlelos die Festigkeit der Grundwerkstoffe. Kleben finde ich auch schön. schimme Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Blechschlosser Metallbauermeister

 Beiträge: 3668 Registriert: 24.02.2006
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erstellt am: 09. Feb. 2011 14:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Marc Erdmann
Hallo Schimme! Hartgelötet habe ich zum letzten mal während meiner Meisterprüfung. Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie dadurch halbwegs verzugsfrei zwei so dünne Bleche (0,5mm & 1mm) verbunden werden sollen. Weichlöten und Kleben kann ich mir auch vorstellen, klar. Nur: Wie sieht es mit den Fertigungszeiten aus? Für Punktschweissen gilt in etwa wenige Sekunden pro Punkt bei sofortiger Belastbarkeit. Die Verwendung von elektrolytisch verzinktem Blech lässt auf hohen Kostendruck schliessen, sonst hätte statt dieses für den Einsatz im feuchten Bereich denkbar ungünstigen Materials gleich ein Chromnickelstahl verwendet werden können. Da Marc dazu schweigt, rätseln wir noch ein bisschen........... Andreas
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