Zitat:
Original erstellt von Gast92:
...Meldung, dass dadurch möglicherweise Abhängigkeiten verloren gehen könnten, aber bisher ist nichts passiert.
Das Problem ist nicht, dass Abhängigkeiten verloren gehen, sondern dass sie eventuell später nicht mehr passen.
Unterbaugruppen verhalten sich nämlich im übergeordneten Zusammenbau wie ein starres Bauteil, auch wenn die Bauteile im Innern der Unterbaugruppen an sich lose sind (außer diese wäre auf "flexibel" gestellt).
Abhängigkeiten zwischen den Bestandteile der neu zu bildenden Unterbaugruppe direkt zueinander werden dabei in die Unterbaugruppe mitgenommen.
Abhängigkeiten, die die Grenzen der neu zu bildenden Unterbaugruppe überspannen, bleiben Abhängigkeiten der neu gebildeten Unterbaugruppe im übergeordneten Zusammenbau.
Wenn Du nun vorher den Bestandteilen der Unterbaugruppe nicht direkt zueinander, sondern über jeweils eigene Abhängigkeiten zu anderen Bestandteilen der übergeordneten Baugruppe ihren Platz zugewiesen hast, bleiben beim Bilden der Unterbaugruppe (seit einigen Jahren) alle diese "grenzüberschreitenden" Abhängigkeiten erhalten. Die neue Unterbaugruppe benötigt aber in ihrer Eigenschaft als starre Komponente nur noch drei oder zwei Abhängigkeiten.
Solange diese übezähligen Abhängigkeiten einander nicht widersprechen, passiert auch tatsächlich nichts, aber wenn Du jetzt in der Unterbaugruppe eine Veränderung vornimmst, kann das in der Folge zu Widersprüchen im übergeordneten Zusammenbau führen.
Umgekehrt fehlen dann in der Unterbaugruppe selber Abhängigkeiten der Einzelteile zueinander. Diese Einzelteile haben zwar in der Unterbaugruppe immer noch ihren richtigen Platz, "schweben" aber dort ohne feste Definition. Je nach Lage der Sache müssen also auch im Innern der neuen Unterbaugruppe noch ein paar Dinge in Ordnung gebracht, z. B. mindestens ein Hauptbauteil fixiert werden.
Die Unterbaugruppe bekommt bei dieser Methode mit der Tab-Taste übrigens ein zur übergeordneten Baugruppe deckungsgleiches Koordinatensystem (Ursprung). Anders als beim Neuerzeugen einer Baugruppe liegt das Haupbtbauteil der neuen Unterbaugruppe dann bezogen auf deren Ursprung dort, wo es auch im übergeordneten Zusammenbau bezogen auf deren Ursprung liegt.
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Das klingt jetzt ein bisschen kompliziert, aber trotzdem ist es besser und sehr zu empfehlen, Unterbaugruppen (und eben genau keine Ordner) zu bilden. Wenn Du das von vorneherein machst und auch die Abhängigkeiten von vorneherein so setzt, dass die Unterbaugruppen - wie Baugruppen in der Wirklichkeit auch - jeweils in sich einen logischen und festen Zusammenhang haben und dann als vormontierte Einheiten nur noch in den übergeordneten Zusammenbau eingesetzt werden, ist es auch nicht kompliziert, sondern sogar einfacher, weil jede Unterbaugruppe für sich allein bearbeitet und geprüft - und auch auf eine Zeichnung gebracht - werden kann.
Der wichtigste Vorteil dabei aber ist, dass sich infolge der Behandlung von Unterbaugruppen als starre Komponenten die Anzahl der benötigten Abhängigkeiten im Gesamtzusammenbau drastisch verringert. Es kommt nämlich regelmäßig zu Problemen, wenn das zu viele werden. Zum einen verlierst Du, wenn Du einfach immer nur weiter und weiter und weiter Einzelteile auf derselben Organisationsebene in eine einzige Gesamtbaugruppe hinzufügst, bald den Überblick, was denn eigentlich woran befestigt ist.
Zum andern wird, um das lebendige System von Abhängigkeiten einer Baugruppe überhaupt umsetzen zu können, im Hintergund, für uns verborgen, ein umfangreiches Gleichungssystem aufgebaut, das bei jeder Geometrieänderung neu durchgerechnet wird. Je mehr Abhängigkeiten es in der aktuell bearbeiteten Baugruppenebene zu berücksichtigen gibt, desto länger dauert das, und irgendwann wird es auch einfach zu umfangreich.
Also, der gute alte Rat: "Bildet Unterbaugruppen!" gilt weiterhin, denn diese Ordner sind KEINE Unterbaugruppen.
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Roland
www.Das-Entwicklungsbuero.de
It's not the hammer - it's the way you hit!
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