Moin!
Sklierfaktor kannst Du vergessen, denn dann verschieben sich ja auch die Bohrungmsittelpunkte. Das wäre nur dann richtig, wenn das Bauteil schrumpft, wie z. B. beim Spritzguss, aber das ist ja nicht, was Du willst.
Was Du mal gelernt hast, ist schön und gut, aber man kann auch Neues dazu lernen. Seit ich mehr mit Kunststoff und 3D-Druck mache, konstruiere ich alles mit entsprechend Luft an allen Passungen. Habe da so meine Daumenregel für Spaltmaße (je nach Additivem Fertigungverfahren zu variieren): 0,1 Luft an festen Sitzen, 0,2 Luft an bewegten Führungen, min. 0,5 Luft wo ein anderes Bauteil frei vorbei passen muss.
Mit den Toleranzen zu den Maßen in Inventor habe ich es noch nicht probiert. Das würde bei mir auch auch gar nicht funktionieren, denn für zusammenpassende Bauteile mache ich immer gemeinsame Skizzen. Also z. B. derselbe Kreis in einer Skizze wird sowohl Bohrung in dem einen Teil als auch Bolzen in dem Gegenstück. Bei der Methode mit der Luft muss ich zwei Kreise zeichnen.
Aber die von Dir gesuchte "halbautomatische Lösung" für Null-auf-Null konstruierte Bauteile gibt es auch, allerdings kann die nicht in der zuvor dargestellten Art unterscheiden; die nimmt überall denselben Betrag weg.
Sämtliche Flächen in einem Bauteil um einen festen Wert zurücknehmen kannst Du mit der Funktion Verdickung, zweite blaue Option, "Differenz". Um ohne viel Klicken alle Flächen zu wählen, musst Du im Bauteil zuerst ALLE Kanten runden, dann werden (je nach gewählter Option) von der Funktion Verdickung die tangential anschließenden Flächen automatisch mitgewählt. Alle Kanten runden sollte man normalerwesie zwar nicht, weil das die Datenlast des Bauteils sehr aufbläht, aber ein 3D-Drucker kann ja sowieso keine wirklich scharfen Kanten erzeugen, und 3D-Druck-Teile sind meistens auch von sich aus eher rundlich. Achten musst Du bei diesem Verfahren darauf, dass die Rundung ein gutes Stück stärker ist als die beabsichtigte Flächenrücknahme. Also z. B. erst Rundung alle innen + alle außen mit 0,5 und dann Verdicken Differenz mit 0,1 nach innen (nach innen muss man dann auch noch extra wählen). Klingt umständlich, sind aber nur zwei Modellierschritte für ein ganzes Bauteil.
Du musst aber auch bedenken, dass die Abweichung im 3D-Druck in "Stapelrichtung" (meist z genannt) meist eine andere ist als in der "Plotebene" (meist x-y genannt). Für den Fall könnte man durch geschicktes Setzen der Rundungen oder eben manuelle Auswahl der Flächen dafür sorgen, dass nur ein Teil der Flächen mit dem gleichen Wert zurückgenommen wird und ein anderer mit einem anderen Wert.
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Roland
www.Das-Entwicklungsbuero.de
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