Hallo ED,
ich projektiere regelmäßig Fördertechnik für Tiefkühlhochregalläger (von Rollenförderer bis Regalbediengerät) und das auch mit SEW Antrieben.
Kurzer Hinweis aus eigener erfahrung:
Wir verbauen zu 99% nur die "normalen" BME1.5... Wenn es kein ausdrücklicher Kundenwunsch ist, würde ich also die Entscheidung zu einem BMH nochmal überdenken...
Zu deiner Frage:
Grundsätzlich stellt sich ja die Frage, was, wo und wie im Notfall abgeschaltet werden muss und warum.
Diese Fragen klären sich normalerweise innerhalb einer Risikobeurteilung (Welche gefahren gibt es, wie schwer ist der Verletzungsgrad, wie häufig ist man diesen ausgesetzt und wie kann man sie Minimieren).
Wenn es darum geht, die sog. "gefahrbringende Bewegung" zu stoppen, so reicht auch ein klassischer "Not-Halt", welcher diese Stoppt und die Spannung weiter am leben lässt.
Das macht man z.B. bei größeren Maschienen so (Regalbediengeräte >15t Eigengewicht), indem man die Frequenzumrichter der Fahr- und Hubantriebe in den "Sicheren Halt" setzt. Dadurch wird das Gerät schneller gestoppt als durch wegschalten der Spannung. Und dort ist die größte gefahr eben, durch ein solches gerät überfahren zu werden und nicht irgendwo einen Stromschlag zu bekommen. Möchte man diese Gefahr dennoch eliminieren, so kann man dann zeitverzögert (sicheres Zeitglied) noch die Spannung abschalten...
Du siehst also, es kommt ganz darauf an, was in deinem Fall, in der Risikobeurteilung als Gefahr erkannt wurde und behandelt werden muss. Wird die Spannungsversorgung als Gefahr erkannt, so kann man hier (wie von dir angedeutet) eine Not-Aus-Funktion ausführen. Dann muss aber auch ALLES abgeschaltet werden. Somit auch die Brems-Heiz-Spannung (was aber durchaus, meiner Erfahrung nach, als unkritisch betrachtet werden kann...).
Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins dunkel bringen.
Gruß Dennis
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