Bin gerade hier hereingestolpert und wollte mal meinen Senf dazu geben.
Samsung bietet sehr viel fürs Geld und soweit mir bekannt, ist in Samsung-Geräten die gleiche Technik wie in Xerox-Druckern drin, zumindest war das bei den Geräten der ersten Generationen so (CLP-500 aufwärts).
Auch wenn ich relativ zufrieden bin, kann ich an dieser Stelle nicht guten Gewissens meinen Mitforisten zur Anschaffung raten. Gerade in einem Einmannbüro ist die Zuverlässigkeit des Geräts extrem wichtig. Wenn ich Termine einzuhalten hab, muss die Maschine laufen und darf dann nicht aus irgendwelchen Gründen streiken. Und dann muss die Versorgung mit Tonern auch gewährleistet sein.
Mit Druckern von HP ist das wirklich kein Problem, hierfür gibt es kurzfristig immer eine Lösung, ja sogar die "Geiz ist geil"-Märkte haben Toner und Trommeln im Verkauf, aber bei Samsung? Da muss man fast ausschließlich bestellen. Dazu kommt, das HP auch nach Jahrzehnten noch Toner anbietet, ob das bei Samsung auch so ist, probiere ich gerade aus.
Dann die Druckqualität: In Sachen Text- und Grafikdruck kommt ganz ehrlich gesagt nichts an die HP-Laserjets heran. Wir haben hier einen uralten LaserJet 6P als Reservegerät für Ausfälle stehen und der liefert wesentlich (!) bessere Ausdrucke als der Samsung.
Die Treiber sind auch nicht zu verachten. Seit Samsung die letzten Treiber rausbrachte, hatte ich nur noch Probleme, konnte z.B. im Treiber für reinen Textdruck mit einem PS-Treiber nicht die Farbe abstellen usw.. Von Samsung hörte ich da nur "Das Problem kennen wir nicht" und stattdessen muss ich jetzt einen GDI-Treiber mit SPL einsetzen. Da wird dick beworben, das die Samsung-Drucker PostScript beherrschen, aber dann tun sie es doch nicht. Damit ist jetzt auch Linux in meinem Netzwerk passé !
Auf jeden Fall sollte man sich vor einer Anschaffung wirklich GRÜNDLICH überlegen, ob es ein Multifunktionsgerät sein muss und ob unbedingt Farbausdrucke notwendig sind. Das Märchen, das Tinte eintrocknet, braucht man nicht zu glauben. Ich habe mal meinen alten EPSON 1520 vom Speicher geholt. Da waren die Patronen noch drin, der hat 5 Jahre nur mit einer Haube abgedeckt dort gestanden. Angeschlossen, eingeschaltet und nach einem Düsentest konnte ich ganz normal in Farbe drucken. Falls Sie also lesen, das bei längerer Nichtnutzung die Tinte eintrocknet: Vergessen Sie es. Bevor die Tinte eintrocknet wird der Toner durch Luftfeuchtigkeit klumpig...
Wenn Sie überwiegend Text drucken und nur ab und zu eine farbige Grafik, ist die Kombination eines guten SW-Lasers in Ergänzung zu einem guten Tintenstrahler wesentlich günstiger.*
Dazu kommen die Tonerpreise: 112¤ (bei Samsung) bzw. 150¤ (bei HP) pro Farbe für etwa 5.000 Seiten Reichweite. Ich hab nie viel in Farbe gedruckt und wenn ich jetzt nach über 18.000 Seiten mal die Farbkartuschen nachkaufen muss, dann muss ich soviel ausgeben, das mich sogar der Neukauf eines Druckers wesentlich billiger kommt, sofern ich nicht auf Refills ausweiche.
Noch ein Nachteil von Samsung-Geräten: Die Restebehälter. Wenn es nach Samsung geht, kauft man immer wieder neue und gibt die alten mit dem Resttoner in den Sondermüll. Das geht auf Dauer mächtig ins Geld. Bei HP hab ich diesen Ärger nunmal nicht.
Und noch was: Die Verarbeitung. Nach den besagten 18.000 Seiten macht mein Samsung hier eine Geräuschkulisse, das man sich in einem Walzwerk glaubt. Es tut Schläge und rappelt, quietscht und eiert, der Lüfter läuft eine halbe Stunde nach und die Kiste stinkt wirklich zum Himmel. Im Vergleich dazu ist der Uralt-HP mit ausgenudeltem Druckwerk flüsterleise und macht nur dann ein Geräusch wenn er druckt.
Es hat also alles einen Grund, warum Samsung günstiger ist als HP. Im Moment überlege ich, wie ich den Samsung auf Dauer ersetze. Zu einem Kauf kann ich wirklich nicht raten.
Ich bin übrigens kein Händler, kein Mitarbeiter von HP und kein ehemaliger von Samsung, sondern ein ganz normaler Anwender mit jetzt einigen Jahren Erfahrung. Und eine Erfahrung war ganz wesentlich: Lieber hundert Euro mehr ausgeben und dafür ein gescheites Gerät nutzen als irgendwas billiges hinstellen und sich dann damit rumzuärgern.
Wenn ich von Kollegen gefragt werde, was ich ihnen für Drucker und Multifunktiongeräte empfehlen soll, dann würde ich sagen:
- einen guten Kopierer mit Netzwerkanschluss (z.B. Kyocera, aber keinesfalls einen Sharp) den man wirklich nur nutzt, wenn's notwendig ist.
- einen HP Laserjet 3005DN
und wenn tatsächlich mal in Farbe gedruckt werden muss, z.B. für Präsentationen oder ähnliches, dann würde ich einen Tintenstrahler mit Pigmenttinten dazukaufen. Mir gefällt da der DesignJet 130 sehr gut, dafür bekommt man die Vivera-Tinten, die UV-beständig und wischfest sind. Meistens braucht man diesen Drucker sowieso nicht im Netzwerk sondern nur an einem Arbeitsplatz.
Natürlich sind die Kosten immer so eine Sache. Obige Zusammenstellung kostet dann auch locker mal 3000¤, aber dafür laufen diese Drucker/Kopierer zehn Jahre und mehr, der Hersteller bietet eine lange Ersatzteilversorgung, es gibt noch ewig Tinten und Toner zu kaufen und die Druckqualität ist überragend im Vergleich zu einer 700¤-Multifunktionskrücke, die zwar alles kann, aber nunmal nichts richtig und die bevorzugterweise dann kaputtgeht, wenn ein Besprechungstermin ansteht und ein Großauftrag lockt.
Nichts ist schlimmer, als wenn man wieder den Block Briefpapier ausholen muss und an einer alten AEG Olympia seine Briefe schreibt...(den Fall hatte ich auch einmal und deswegen steht der HP hier als Reserve)
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP