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 | NX CAD Basiskurs Teil 2, ein Seminar am 07.07.2025
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Autor
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Thema: Passungen vom Modell ans CAM übergeben? (4021 mal gelesen)
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DocVenom Mitglied

 Beiträge: 10 Registriert: 29.03.2005
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erstellt am: 04. Mrz. 2008 09:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo, ich will für einen Bekannten herausfinden ob und wie Passungen und evtl. auch geometrische Toleranzen von einem NX Modell an ein CAM System übergeben werden können. Das CAM System kommt aber nicht aus dem Hause Siemens und die Geometrieinfos müssen per Parasolid oder STEP übergeben werden. Das Thema Passungen scheint mir in NX auch nicht ganz zufriedenstellend gelöst zu sein, wie es hier im Forum den Anschein hat. Ich hatte eigentlich erwartet, dass in NX eine Funktion zur Verfügung steht mit der man an einer beliebigen Bohrung eine Passung anbringen kann. Und zwar innerhalb des 3D Modells und nicht in einer Zeichnung. Um dies in der Geometrie übertragen zu können müsste sich dann der Bohrungsdurchmesser auch tatsächlich auf den Passungsmittelwert ändern. Dieser Wert liese sich dann im CAM System erkennen und so auf die vom Konstrukteur gewünschte Passung zurückführen. Ist so etwas prinzipiell möglich? Welche Module und Funktionen müssen dann auf NX Seite genutzt werden und was kosten diese extra? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Meinolf Droste Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.Ing

 Beiträge: 5175 Registriert: 14.12.2000 NTSI Workstation Core i7-9700K 4.90 GHz 32 GB RAM NVIDIA Quadro P2000 TC 11.5 NX 12.0.2 MP7 NX 1888 testing NX 1899 Beta
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erstellt am: 04. Mrz. 2008 11:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DocVenom
Hallo, kein ganz einfaches, aber interessantes Thema. Im Prinzip kannst du Toleranzinformation mit dem PMI Modul (mit dem du eine 3D Dokumentation an der Geometrie erstellen kannst), ans 3 Modell hängen. Nur wirst du diese Daten weder über STEP noch Parasolid an ein CAM System übergeben bekommen. Und in meinen Augen ist eine Erstellung der bauteilgeometrie auf Toleranzmitte nur in ganz bestimmten Fällen sinnvoll. Nehm zum Beispiel ne Bohrung 10 H7. Wenn du die auf Toleranzmitte modellierst, wirst du vermutlich bei der Programmierung leichte Probleme bekommen, denn die Passung ergibt sich durch die Wahl des geeigneten Werkzeuges und nicht durch die Programmierung auf ein bestimmtes Maß. grüße - ------------------ Grüße Meinolf Ich steh auf flotte Dreier Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
DocVenom Mitglied

 Beiträge: 10 Registriert: 29.03.2005
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erstellt am: 04. Mrz. 2008 13:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Zitat: Original erstellt von Meinolf Droste:
Nur wirst du diese Daten weder über STEP noch Parasolid an ein CAM System übergeben bekommen.
Hallo Meinolf, vielen Dank für die erste Info. Wir hatten schon befürchtet, dass diese Info, so sie überhaupt am Modell angebracht werden kann, nicht über STEP oder Parasolid transportiert werden kann. Daher auch der Gedanke mit der geometrischen Abbildung. So könnte man im CAM einen Filter zur Erkennung dieser Passungen schreiben. Über den Mittelpunkt und die Länge sind dann alle Parameter vorhanden um einen geeignete Bearbeitung zu beaufschlagen. Dabei wird dann nicht mehr der modellierte Durchmesser sondern die erkannte Passung verwendet. Habe ich das also erstmal richtig verstanden, dass es derzeit scheinbar keine Möglichkeit gibt Passungen geometisch auszuprägen um sie über ein Neutralformat transportieren zu können? Gruß und vielen Dank für die Hilfe so weit DocVenom Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Meinolf Droste Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.Ing

 Beiträge: 5175 Registriert: 14.12.2000 NTSI Workstation Core i7-9700K 4.90 GHz 32 GB RAM NVIDIA Quadro P2000 TC 11.5 NX 12.0.2 MP7 NX 1888 testing NX 1899 Beta
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erstellt am: 04. Mrz. 2008 13:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DocVenom
Meines Wissens nach nicht, Möglicherweise kann man da über Programmierung was machen. Da bin ich aber überfragt. Ich weiß, das in Pro/E und Inventor die Möglichkeit gibt, auf Toleranzmitte zu modellieren. Doch selbst wenn es diese Möglichkeit in NX schon gäbe, sind weiterführende Probleme bei den Baugruppenbeziehungen zu erwarten. Da reicht dann ja unter Umständen ne Toleranzänderung aus, um dein ganzes Baugruppenbeziehungsgeflecht zusammen brechen zu lassen. Ich bin der Meinung, das das besser über die CAM Software zu regeln sein müsste. grüße ------------------ Grüße Meinolf Ich steh auf flotte Dreier Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Walter Hogger Moderator Maschinenbauingenieur
       
 Beiträge: 3990 Registriert: 06.10.2000 UG V2 bis UG V18 NX1 bis NX2008 ("NX19")
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erstellt am: 04. Mrz. 2008 17:10 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DocVenom
Hallo DocVenom, eine etwas unkonventionelle Lösung zu diesem Thema habe ich nun schon des Öfteren im Einsatz gesehen. Z.B. bei Bohrungen, kann man das Tausendstel "vergewaltigen", etwa so: Durchmesser = 30.001 bedeutet gerieben Durchmesser = 30.002 bedeutet ausgespindelt Durchmesser = 30.003 bedeutet gefräst Durchmesser = 30.004 bedeutet gebohrt ... Derartige Zahlen kommen sicher über die Schnittstelle, müssen aber auf der anderen Seite ausgewertet werden, wie eben Attribute auch. Gruß
------------------ Walter Hogger Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
DocVenom Mitglied

 Beiträge: 10 Registriert: 29.03.2005
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erstellt am: 05. Mrz. 2008 09:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo, ich habe versucht mich über das Thema PMI zu informieren. Soweit ich das sehen kann scheint das erst in NX4 eingeführt worden zu sein. Wenn ich meine Bekannten richtig verstanden habe ist in dessen Umfeld wohl erst NX3 im Einsatz. Andererseits fällt diese Funktion ja wegen der nicht Transportierbarkeit über die Austauschformat sowieso aus. @Meinolf:
Wie es im Modelling bei NX aussieht kann ich leider gar nicht einschätzen. Bisher geht es wohl erst ein mal darum die möglichen Vorgehen ab zu klären. @Walter: Das scheint im groben dem zu entsprechen wie es sich mein Bekannter auf der CAM Seite vorgestellt hat. Ich gehe davon aus, dass sich die Bohrungen dann in der Zeichnung trotzdem richtig darstellen, wenn man auf zwei Nachkommastellen bemaßt. Kann man das dann auf NX Seite so einrichten, dass die Anwender wirklich nur noch "Einfügen -> Passung" klicken müssen, oder ist das ein manueller Aufwand mit nachträglichem Editieren? Muss das leider fragen, meine eigene Erfahrung zeigt dass jeder Fehler der gemacht werden kann auch gemacht wird. Egal wie gut die Richtlinien sind. Vielen Dank für Eure Infos. Ich werde das jetzt erstmal so weiter geben und dann sehen ob ich nochmals tiefergehende Infos benötige. gruß DocVenom Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Walter Hogger Moderator Maschinenbauingenieur
       
 Beiträge: 3990 Registriert: 06.10.2000 UG V2 bis UG V18 NX1 bis NX2008 ("NX19")
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erstellt am: 05. Mrz. 2008 09:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DocVenom
Hallo DocVenom, bei den Firmen, in denen ich diese Vorgehensweise gesehen habe war es in der Tat sehr rudimentär gelöst, d.h., die Konstrukteuer hatten meist Zettelchen am Bildschirm kleben mit den entsprechenden Angaben. Ein Icon "Einfügen > Passung" wäre erstellbar, gibt's aber nicht fertig ... nach dieser Methode! Mit PMI geht da sicherlich viel mehr, die Kosten, der Einarbeitungs- und Konfigurationsaufwand werden natürlich entsprechend sein und dann noch das Problem, das "dein anderes Programm" noch nichts von alldem weiss. Gruß
------------------ Walter Hogger Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Meinolf Droste Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.Ing

 Beiträge: 5175 Registriert: 14.12.2000 NTSI Workstation Core i7-9700K 4.90 GHz 32 GB RAM NVIDIA Quadro P2000 TC 11.5 NX 12.0.2 MP7 NX 1888 testing NX 1899 Beta
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erstellt am: 05. Mrz. 2008 09:50 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DocVenom
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Schrottkiste Mitglied CAM Programmierer, Zerspaner
 
 Beiträge: 138 Registriert: 08.11.2006 NX4 NX5 NX6 NX7.5
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erstellt am: 09. Mrz. 2008 11:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DocVenom
Hi Das Thema ist schon ein altbekanntes Problem. Meistens ist es ja so das die Herren Konstrukteure alles auf volle Maße konstruieren.  Die weigern sich dann hartnäckigst wenn man etwas auf Mitte konstruiert haben will. Jedenfalls sind das so meine Erfahrungen. Gibt auch Unternehmen bei denen Toleranzmittenkonstruktion üblich ist... aber auf volle Maße konstruiert ist das gängigste. Wir CAM´ler müssen das dann immer ausbaden Also ich will damit sagen... irgendeiner hat immer die Arbeit. Entweder der CAD´ler oder der CAM´ler. Sehr häufig ist es der CAM´ler  Bei Passungen ist es immer notwedig zu wissen das an dem Teil Passungen dran sind... also hat der Konstrukteur die Aufgeabe dies dem CAM´ler mitzuteilen sonst kommt das Teil dann gefertigt genauso von der Maschine wie gezeichnet. Das mit PMI würde mich ja auch mal interessieren, in Verbindung mit Holemaking wäre es eine wahnsinnige Erleichterung. Wer kein Holmaking nutzt und auch kein PMI kommt im CAM denke ich auch zurecht. Schließlich kann man positive oder negative Offsets vergeben, es besteht auch die Möglichkeit einzelnen Konturelementen unterschiedliche Offsets zu geben. Und wenn man das Programm mit Kontaktpunkten ausgibt (G41/G42/RL/RR) kann man die Maße an der Maschine ohne weiteres korrigieren. Bei externen CAM Systemen geht das mit PMI meines wissens nicht. Ohne die Infos vom Konstrukteur (Zeichnung) wo am Teil Passungen vorhanden sind geht es nicht. Ausser ihr habt den Luxus das ihr alles gleich auf Mitte konstruiert bekommt  Grüße ------------------ Wunder sind nicht unmöglich, sie dauern nur ein kleines bisschen länger... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
DocVenom Mitglied

 Beiträge: 10 Registriert: 29.03.2005
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erstellt am: 11. Mrz. 2008 15:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hi, es ist wohl tatsächlich so dass in dem Fall praktisch alles daran scheitert, dass es sich um ein externes CAM Programm handelt. Es bleibt wohl nur der Umweg über die Geometrie, und hier gibt es scheinbar kein allgemeingültiges Konzept. Die Konstruktion wird sich jedenfalls nicht zur Abweichung von den vollen Maßen bewegen lassen. Ich habe daher das Vorgehen mit der Geometriemodifikation im tausendstel in Kombination mit den vorgefertigten Geometrieelementen vorgeschlagen. Bin mal auf das Ergebnis gespannt. Gruß DocVenom Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Walter Hogger Moderator Maschinenbauingenieur
       
 Beiträge: 3990 Registriert: 06.10.2000 UG V2 bis UG V18 NX1 bis NX2008 ("NX19")
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erstellt am: 12. Mrz. 2008 09:06 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DocVenom
Hallo DocVenom, wenn du Bauchschmerzen mit dem Tausendstel bekommst, weil dass ggf. doch in den Massen erscheint, kannst du auch ein Zehntausendstel nehmen oder sogar noch 'ne Stelle darunter. So an die 6 Stellen sollte jede Schnittstelle sauber übergeben und auch jedes CAD-System übernehmen. Übrigens: UG/NX hat den Ruf "sehr genau" zu sein, d.h., andere Systeme übernehmen/verarbeiten meist weniger Nachkommastellen. Das hört sich gut an für UG/NX, ist aber in der Praxis aber eher nachteilig, weil einige Funktionen Probleme machen (z.B. Flächen vernähen, SEW bei eingelesenen CATIA-Daten). Gruß
------------------ Walter Hogger Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
DocVenom Mitglied

 Beiträge: 10 Registriert: 29.03.2005
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erstellt am: 13. Mrz. 2008 15:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Walter, Zitat: Original erstellt von Walter Hogger: Hallo DocVenom,wenn du Bauchschmerzen mit dem Tausendstel bekommst, weil dass ggf. doch in den Massen erscheint, kannst du auch ein Zehntausendstel nehmen oder sogar noch 'ne Stelle darunter. So an die 6 Stellen sollte jede Schnittstelle sauber übergeben und auch jedes CAD-System übernehmen. Übrigens: UG/NX hat den Ruf "sehr genau" zu sein, d.h., andere Systeme übernehmen/verarbeiten meist weniger Nachkommastellen. Das hört sich gut an für UG/NX, ist aber in der Praxis aber eher nachteilig, weil einige Funktionen Probleme machen (z.B. Flächen vernähen, SEW bei eingelesenen CATIA-Daten). Gruß
Vielen Dank für diese Info. Wenn so viele Stellen hinter dem Komma für die Informationsweitergabe genutzt werden können, sollte es kein Problem darstellen die Passungen und evtl. Oberflächen über die Geometrie zu übergeben. Ich bin mal gespannt was bei deren Tests rauskommt. Ich selbst finde den Ansatz zwar pragmatisch, aber vielleicht gerade deswegen nicht schlecht. Bei einem derartigen Vorgehen fallen keine zusätzlichen Lizenzgebühren an und einmal eingeführt ist dieses Verfahren sicher recht zuverlässig. Gruß DocVenom Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |