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 | Gut zu wissen: Gemeinsame Anlagenplanung mit Autodesk AutoCAD Plant 3D und Autodesk BIM 360 Design |
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Thema: Versionierung von Zeichnungen (2196 mal gelesen)
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Olli-0510 Mitglied Konstrukteur
 Beiträge: 5 Registriert: 15.08.2019
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erstellt am: 15. Aug. 2019 14:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo zusammen, ich bin neu hier und stelle jetzt für viele von euch bestimmt eine seltsame Frage. Wann macht ihr in euren Betrieben in einer Zeichnung eine neue Version/Index? Wie gesagt werden sich viele von euch über diese Frage wundern, jedoch ist dies bei uns im Unternehmen gerade ein riesen Problem. Wir erstellen Sonderwerkzeuge aus Hartmetall und da kommt es durchaus vor, dass Standardgeometrien an einem Werkzeug in der Produktion nicht so umgesetzt werden können wie vom Konstrukteur geplant oder die Zeichnung ändert sich auf Grund neuer Technologien intern und es muss die Zeichnung nach der Fertigung nochmals angepasst werden. Da wir dieses Geschäft bereits mehrere Jahre betreiben haben sich ca 35.000 Zeichnungen angesammelt. Bislang verlief das Rückmelden zu den Zeichnungen eher schleppend bis gar nicht. Jedoch ist das ein wichtiger Punkt unserer neuen Geschäftsleitung, die Zeichnungen komplett aktuell zu machen (was ja durchaus Sinn macht). Jetzt taucht jedoch das Problem auf: Viele Kunden wollen uns den neuen Stand der Zeichnung dann nicht freigeben bzw. können sogar die Annahme der Teile mit abweichendem Stand verweigern. Ist zwar noch nicht vorgekommen jedoch ist das schon länger ein Thema hier und ich bin da jetzt auserkoren worden dieses Problem einzudämmen. Da unser ehemaliger QMB immer verfochten hat, dass kein Strich auf eine Zeichnung kommt ohne einen Index ist es jetzt eben schwer da eine neue Methode umzusetzen. Gibt es dazu eigentlich eine Norm? In Deutschland gibt es doch zu allem eine Norm.  Meine Idee war eigentlich mit interen und externen Zeichnungsständen zu arbeiten. Was sich aber anfangs als schlanke und schnell umzusetzende Lösung angehört hat gestaltet sich inzwischen etwas schwierig. Wir arbeiten mit zwei verschiedenen Zeichnungsprogrammen: AutoCAD Mechanical 2017 und SolidWorks 2017 (mit MaxxDB). Das Problem ist, dass MaxxDB es nicht steuern kann, dass es interne Indexe (numerisch) und externe Indexe (alphabetisch) gibt. Hat jemand von euch ein ähnliches Problem? Oder am besten einen Lösungsansatz? Sollte euch das jetzt alles zu wirr gewesen sein, einfach Fragen. Ich geb über (fast) alles Auskunft um meinen Vorgesetzten da eine schicke Lösung zu bereiten. Danke vorab für eure Hilfe. Gruß Olli Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
highway45 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Bastler mit Diplom

 Beiträge: 6345 Registriert: 14.12.2004 Irgendwas mit CAD und Windows Gedöns
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erstellt am: 15. Aug. 2019 15:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Olli-0510
Also Zeichnungen mit internen und externen Zuständen halte ich schon mal für extrem seltsam. Das Hauptproblem liegt scheinbar hier: Zitat: Viele Kunden wollen uns den neuen Stand der Zeichnung dann nicht freigeben bzw. können sogar die Annahme der Teile mit abweichendem Stand verweigern.
An unsere Lieferanten geben wir jede noch so kleine Zeichnungsänderung weiter. Und wir ziehen den Index immer einen höher, egal wie unwichtig oder winzig die Änderung war. Unsere Kunden bekommen nur eine aktuelle Version wenn sich etwas gravierendes geändert hat, dann natürlich mit dem aktuellen Index, egal wie viele dabei übersprungen wurden. Aber wenn die empfangene Ware anders aussieht, als auf der Zeichnung vereinbart, dann ist das natürlich ein Grund zur Reklamation. Wenn jemand eine Zeichnung übermittelt bekommt, dann kann die natürlich abgelehnt werden. Jedoch wenn gar keine Rückmeldung kommt, sollte von gegenseitiger Übereinkunft ausgegangen werden. ------------------
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Olli-0510 Mitglied Konstrukteur
 Beiträge: 5 Registriert: 15.08.2019
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erstellt am: 15. Aug. 2019 15:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo highway45 Danke schon mal für deine schnelle Antwort. Noch kurz zur Verdeutlichung: Wir haben zwei Arten von Zeichnungen. Externe Zeichnungen mit den für den Kunden wichtigen Maße und eine interne Zeichnung mit allen zur Fertigung nötigen Maßen und auch Arbeitsschritten. Sollten wir irgendwas internes Ändern, z.B. etwas an der Vorbearbeitung was nichts zwingendes mit dem Endprodukt zu tun hat, ändere ich den Index. Der wird natürlich auch an der externen Zeichnung geändert. Unser Problem ist, dass der Index eben auch mit auf den Teilen steht. Wenn ein Kunde dann Index "a" irgendwann mal freigegeben hat und plötzlich "c" bekommt ist er auch etwas verwundert bzw sagt, das nehm ich nicht ab, was hast du geändert. Wir sind eben nicht Kunde, sondern Lieferant. Und die Luftfahrtindustrie ist da ziemlich heikel. Deshalb war mein Gedanke eben: Wenn der Kunde ein spezifisches Maß geändert haben will bekommt er einen offiziellen Index und alles andere wird "geheim" als interner Index hochgezogen. So einen Kunden haben wir auch, dem egal ist wie viele Anläufe wir brauchen bis Zeichnung und Teil zusammenpassen...wenn er was ändert geht SEIN Index hoch. Prinzip wäre relativ einfach. Nur eben mit den beiden Systemen nicht kompatibel. Gruß Olli Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 15. Aug. 2019 17:20 <-- editieren / zitieren -->
Ich schicke dir eine PPT-Präsentation zu einem Vortrag zum Thema. Musst mir nur deine e-mail-Adresse per PM zuschicken. Vielleicht ist das was für dein Problem. Insbesondere gibt es ein Unterthema zur Austauschbarkeit von Produktdateien. [Diese Nachricht wurde von Abmaler am 15. Aug. 2019 editiert.] |
ibgross Mitglied freiberuflicher Ingenieur
 
 Beiträge: 103 Registriert: 04.04.2013 CAD 2D: Autocad CAD 3D: Pro/E, Creo/Parametrics FEM: Pro/M Structure, Creo/Simulate MKS: Pro/M Motion, Creo/ASE
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erstellt am: 15. Aug. 2019 19:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Olli-0510
Hallo Olli; grundsätzlich macht es m.E. Sinn zwischen Artikel-Nr. und Zeichnungs-Nr. zu unterscheiden. Die Artikel-Nr. (und nur die) wird zum Kunden kommuniziert. Für eine Artikel-Nr. ist intern eine Zeichnungs-Nr. mit einem bestimmten Änderungs-Index hinterlegt. Bsp.: Art.-Nr. 1000123 - Zng.-Nr. 3000123 Index A Art.-Nr. 1000124 - Zng.-Nr. 3000123 Index B Somit sind ggf. für viele Art.-Nr. nur eine Zeichnung mit unterschiedlichen Indicies zu verwalten. Aus meiner Erfahrung hat sich ergeben, dass es wesentlich einfacher ist viele Art.-Nr. zu verwalten, als eine Zeichnung mit enorm vielen Änderungs-Indicies und diese dann auch noch an den Kunden zu kommunizieren. Beste Grüße Michael Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Olli-0510 Mitglied Konstrukteur
 Beiträge: 5 Registriert: 15.08.2019
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erstellt am: 16. Aug. 2019 07:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo ibgross, wir unterscheiden leider nicht zwischen Zeichnungsnummer und Artikelnummer. Eine Zeichnung hat eine zugewiesene Artikelnummer. Wäre jetzt glaub ein mega Aufwandt dies noch zu ändern. Zu den 35.000 Sonderzeichnungen kommen noch ca. 5.000 Standard-Artikel. Kannst dir vorstellen was für ein Act das jetzt wäre. Aber auch dir vielen Dank für deine Hilfe. Gruß Olli Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Manfred Gündchen Ehrenmitglied V.I.P. h.c. SelbstständIng mit Planungsbüro Anlagenbau, Dipl.-Ing.-Maschinenbau
     
 Beiträge: 2341 Registriert: 08.03.2008 IV seit den 5.3Er aktuell den 2014Ner WIN7pro-64bit SP das jeweils aktuelle
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erstellt am: 17. Aug. 2019 07:57 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Olli-0510
Zitat: Original erstellt von Olli-0510: … Kannst dir vorstellen was für ein Act das jetzt wäre…
…wieso nicht einfach jetzt damit anfangen? Auch eine Artikelnummer mit angefügter „Verlängerung“ zu einer Zeichnungsnummer mit Änderungsindex wäre machbar und nicht ungewöhnlich. Damit könnt Ihr (so oder so) dann immer entscheiden was Ihr rausgebt. ------------------ In diesem Sinne wünsche ich allen, weiterhin effektives Schaffen ---------------- Manfred Gündchen www.guendchen.com Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
chense Mitglied Konstrukteur

 Beiträge: 62 Registriert: 14.04.2020
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erstellt am: 31. Mai. 2023 08:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Olli-0510
Auch wenn der Beitrag bereits etwas älter ist villeicht von meiner Seite noch etwas, dass das ganze zumindest streift. Wir ändern bzw. standardisieren unser Revisionssystem gerade und in diesem Zuge wird dann zwischen Version und Revision unterschieden. Vorweg: Bei uns werden geschätzt 95% der Teile nur genau in einem Projekt verbaut. Für Serienfertigung bezweifle ich, dass unser System funktionieren würde. Version: - Wird INNERHALB der Zeichnung nicht kenntlich gemacht, neben der Zeichnung wird ein Änderungsvermerk hinterlegt - Kann nur daran unterschieden werden, dass das PDF / DXF das nach aussen geht v1, v2 etc. trägt - z.B. Korrekturen von Tippfehlern, nachtragen fehlender Maße - konstruktive Änderungen nur dann wenn das Teil INTERN gefertigt wird, sich an der Funktion nichts ändert und das Teil erstmals gefertigt wird - Änderung die konstruktiv nichts ändert sondern nur z.B. für eine bessere Montierbarkeit sorgt (Bsp.: Aus einer 1x30° eine 3x30° Fase machen um Bauteile besser zusammenführen zu können) oder der Fertigung hilft (z.B. wird bei einer Messhilfe der Aussendurchmesser von 78 auf 80mm erhöht um eine Bearbeitung einzusparen) - Jede Änderung die über Tippfehlerkorrekturen hinausgeht wird in allen im Umlauf befindlichen Plänen händisch eingetragen und vom verantwortlichen Konstrukteur gegengezeichnet Revision: - Bekommt einen Änderungsindex mit Beschreibung der Änderung INNERHALB der Zeichnung - PDF / DXF bekommen auch den Index - Kompatibilität und Zertifizierung bleiben im Vergleich zum Vorgänger grundlegend unberührt - Alle konstruktiven Änderungen an extern gefertigten Teilen - konstruktive Änderungen an intern gefertigten Teilen bei denen evtl. Schnittstellen betroffen sind aber sich an der Zertifizierung nichts ändert - konstruktive Änderungen an "Standard"-Teilen Alles was die obigen Kriterien insbesondere auf Kompatibilität und QS/Zertifizierung nicht erfüllt bekommt eine neue Zeichnungsnummer. Das gleiche gilt für Bauteile die lange nicht mehr gebraucht wurden und bei denen eine Revision die das ganze auf Stand der Technik bringt zwar eigentlich obige Kriterien einhält aber derart umfangreich wäre, dass sich deutliche Unterschiede in der Fertigung, Montage oder Handhabung ergeben. ------------------ Für jede Fehlermeldung gibt es eine Lösung Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |