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Thema: Komplexen Baugruppen revisionieren (3140 mal gelesen)
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peter hubert Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 1 Registriert: 25.11.2003
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erstellt am: 12. Dez. 2003 10:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Beim Konstruieren großer Anlagen geht man normaler weise so vor, dass man die Anlage in mehrere Baugruppen unterteilt. Diese Baugruppen werden dann wieder in verschiedene Baugruppen unterteilt usw. Wenn ich jetzt in der untersten Baugruppe ein Teil ändere, muß ich natürlich auch die Baugruppe, in der das geänderte Teil eingebaut ist, revisionieren. Die darüberliegende Baugruppe müßte auch revisioniert werden usw. Die Summe der Revisionen nimmt wie bei einer Pyramide von unten nach oben zu. Leider nimmt auch die zum Revisionieren benötigte Rechenzeit extrem zu. Jetzt meine Frage: Wie wird dieses Problem bei anderen Firmen gehändelt? Wird nur die eine übergeordnete Baugruppe revisioniert? Zur Verdeutlichung des Problems noch ein Beispiel: Nehmen wir an, es wird ein Passagierschiff konstruiert. Jetzt wird der Türgriff einer Passagierkabine geändert. Müßte man dann konsequenterweise das ganze Schiff revisioneren. Ich halte das in der Praxis nicht realisierbar. Man wäre ja in der obersten Baugruppe nur noch am Revisionieren.
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Junix Mitglied Dipl. Ing.
Beiträge: 134 Registriert: 06.09.2002 SE ST9 Windows 7 - 64 Bit.
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erstellt am: 12. Dez. 2003 10:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter hubert
Hallo Peter, man macht "Revisionspakete" mit einer zugehörigen Liste aller darin verbauten Änderungen (Teil etc.). Dann legt man (je nach Menge und Priorität der Änderungen) oder immer bei einer "Neuauflage" der Serie eine neue Revision der übergeordneten Baugruppen fest. Ist aber kein Solid Edge Problem sondern eine Firmen- und Produktorganisatorisches. Viele Grüße Wolfgang Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Arne Peters Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD Dokumentation / Training / Programmierung / Datenbanken
Beiträge: 7321 Registriert: 05.2002.24 Solid Edge Seminarunterlagen Training, Beratung, Programmierung
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erstellt am: 12. Dez. 2003 11:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter hubert
Insight sollte dieses Problem mit lösen helfen. In Insight können Konstruktionen nur freigegeben werden, wenn alle untergeordneten Elemente mit freigegeben werden. Werden einzelne Teile in der Baugruppe revisioniert, wird darauf hingewiesen, daß es sich um bereits freigegebene Baugruppen handelt, die Revisioniert werden müssen. Ich kann das hier nicht im Detail beschreiben, zumal ich es auch nicht alles aus dem kopf weiß. Aber der Lebenszyclusassistent hilft dabei untergeordnete und übergeordnete Elemente mit zu revisionieren und deren Status zu ändern. Vielleicht kann Euer Partner Euch da mal was zeigen und beim Testen helfen, falls Ihr Euch noch nicht für ein anderes PDM-System entschieden habt. In V15 gibt es da auch viel Neues. Viele Grüße ------------------ APeters@BSS-Online.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
gunni Mitglied
Beiträge: 254 Registriert: 20.08.2000 Fujitsu-Siemens Celsius 460 P4 - 1,7GHZ 1GB RAM ATI Fire GL2 -------------------- Windows2000 SP4 Solid Edge V16 SP4 -------------------- Solid Edge - Zusatztools: siritec.com - myNu 4.1 siritec.com - PMTabelle V3.0.0 siritec.com - DraftScale V1.0 siritec.com - MakroToolbar V1.0.0
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erstellt am: 12. Dez. 2003 12:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter hubert
So wie ich peter huber versteh hat er keine spezielle Frage zum Revisionieren in SolidEdge gestellt sondern ihn interessiert vielmehr welche Revisionierungsmethoden generell in der 3D-Welt bei anderen Firmen angewendet werden. Meine Antwort: Ja wenn man es ganz genau nimmt müssen alle Dokumente in denen das geänderte Bauteil vorhanden ist mitrevisioniert werden. Das Problem, dies kann keiner durchhalten, man ist dann nur noch am Dokumente revisionieren. Der Vorschlag von Junix mit den Änderungspaketen ist nicht schlecht, man sammelt erst mal ein paar Änderungen auf und führ dann erst eine Revisionierung durch. Wir handhaben das Revisionieren folgendermassen (ohne PDM): Ändert sich ein Einzelteil so wird dieses Revisioniert. Die neue Revison tauschen wir gegend die alte Version im Assembly aus. Ist die Änderung am Einzelteil gravierend (andere Geometrie oder so was, d.h. die Änderung ist in der Baugruppenzeichnung unmittelbar sichtbar, so wird auch die Baugruppe revisioniert. Das spiel treiben wir so lange bis die Änderung des Teils auf den Baugruppenzeichnungen nicht mehr sichtbar ist (wann aufgehört wird liegt also im Ermessen des Konstrukteurs). Daraus folgt dass nur das 3D-Modell immer auf dem neuesten Stand ist. Was wir ohne PDM ausserdem nicht machen können/wollen ist eine Variantenverwaltung. Wir haben also immer nur eine Variante einer Maschine als durchgängiges 3D-Modell. Insight und jedes andere PDM löst das Problem mit dem Revisionieren keinesfalls, denn sie können ja nicht verhindern dass Zeichnungs-Ansichten nicht mehr aktuell sind. Die Rechenzeit zum Aktualisieren bleibt also weiterhin. Das neuasudrucken und freigeben und verteilen der neuen Revisionen bleibt auch bestehen.
Mich würde auch interessieren wie das Thema Revisionieren in anderen Firmen gehandhabt wird.
Grüsse Gunni
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Arne Peters Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD Dokumentation / Training / Programmierung / Datenbanken
Beiträge: 7321 Registriert: 05.2002.24 Solid Edge Seminarunterlagen Training, Beratung, Programmierung
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erstellt am: 12. Dez. 2003 12:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter hubert
Das will ich gerne glauben, daß die Frage allgemein gemeint ist. Aber nichts desto trotz stellt sich dabei auch die Frage, ob PDM-Systeme dabei helfen , denn zu Fuß läßt sich das für das Passgierschiff kaum realisieren. Das die Schnittstelle zum Papier sich nicht automatisch aktualisiert, oder im Draft die Zeit zum aktualisieren bleibt, ist klar. Aber wenn das Programm schon mal merkt, daß es eine neue Revision gibt und die Zeichnung auch revisioniert werden muß, da bereits freigegeben, dann ist das äußerst hilfreich. Zu Fuß halte ich das für sehr unwahrscheinlich, daß das Fehlerfrei funktionert. Zu Beachten bleibt dann vielleicht folgendes. Ist der Türgriff in der Zusammenstellungszeichnug des Schiffes sichtbar oder in der Stückliste als Einzelteil drin. Dann muß die Revision wohl auch durchgeführt werden. Meist wird das aber nicht der Fall sein. Wichtig wäre: Ist es eine Weiterentwicklung, die so direkt umgesetzt wird? Beim Schiff ist die Revisionierung ja nur von Bedeutung, wenn es einen neuen Auftrag gibt. Und zuvor kann das gesamte Schiff ja nicht freigegeben werden, ohne daß alle Teile freigegeben sind. Also kann man doch wie bereits erwähnt Revisionierungspakete bilden, bzw. höheren Level revisionieren, wenn die Revisionen in Zeichnungen und Fertigung auch angewendet werden sollen. Viele Grüße ------------------ APeters@BSS-Online.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jürgen Niesner Mitglied
Beiträge: 505 Registriert: 26.11.2001
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erstellt am: 15. Dez. 2003 08:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter hubert
Revisionieren in der MR: Hintergrundinfo: Wir haben bei uns Material- und Dokumentnummern getrennt. Material und Dokumente sind nur über Objektverknüpfungen mit einander verheiratet. Dadurch können wir zum Beispiel eine Part-Datei für zwei Schrauben (M10x30 8.8 und M10x30 10.9) verwenden. Stücklisten stehen bei uns nie auf den Zeichnungen, sondern sind nur im System auf der Materialseite vorhanden. Die Stücklistenstruktur auf der Materialseite kann sich auch erheblich von der Dokumentenstruktur unterscheiden: - M1 (BG) - D1 (ASM) - 3*M2 (ET) - 3*D2 (ASM) - 3*M3 (ET) - 1*D3 (PAR) - 1*D4 (PAR) dazu die OVs: M1 <=> D1 M2 <=> D3 M3 <=> D4 Das Rohmaterial steht normalerweise auch nicht auf den Zeichnungen, da dieses nicht von der Entwicklung/Konstruktion festgelegt wird sondern erst vom Arbeistvorbereiter. Er kann ein Drehteil mit 12mm Durchmesser aus einer 14mm Stange fertigen lassen, kann aber auch ein 16mm Rundmaterialverwenden. Ausnahmen gibt es, wenn der Konstrukteur zwingend einen ganz bestimmten Anlieferungszustand benötigt: Drehteil 12mm darf aussen nicht überarbeitet werden, muss aus einem kaltgezogenem Rundmaterial 12mm gefertigt werden. Der Werkstoff steht bei uns auch nicht auf der Zeichnung, der Konstruktuer gibt ein List möglicher Werkstoffe im System auf der Materialseite vor, daher kann die Arbeistvorbereitung wieder aus den im Lager befindlichen Rohmaterialien auswählen, und zweitens brauchen wir bei Sonderwünschen (ich hätte aber gerne den deckel vergoldet) nur ein neues Material mit OV zur vorhanden Zeichnung anlegen. Durch diese Massnahmen konnten wir die Zahl der Änderungen auf Zeichnungen deutlich senken. Geometrische Änderungen an einem Einzeltiel (Part) reichen wir von unten nach oben durch Revisionen nur soweit durch, bis wir zu einen Baugruppe kommen, die trotz der Ändeurngen 1:1 ohne Ausnahme getauscht werden kann. Wenn jemand ein Baugruppe Ändern muss in der noch nicht alle Änderungen in Unterbaugruppen eingeflossen sind, muss er diese Änderungen mit übernehmen. Jürgen ------------------ 50* SEV14SR8, 2* SEV15 [Diese Nachricht wurde von Jürgen Niesner am 15. Dez. 2003 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
elsbett Mitglied
Beiträge: 450 Registriert: 26.03.2002
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erstellt am: 15. Dez. 2003 17:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter hubert
Hallo Ganz spannender Thread hier, wir haben grade ein neues Nummernsystem verabschiedet, und damit auch unsere Revisionierungsstrategie definiert. Wir haben Stückliste auf den Zeichnungen, auch das Material (nicht Rohmaterial). Weil wir intern und extern fertigen, wollen wir auf der Zeichnung diese Angaben. -Wir unterscheiden Version (A-Z) und Index (00-99) beim Revisionieren. Index erhöht sich bei Änderungen, solange das neue Teil als Ersatzteil für das alte geliefert werden kann. Version ändert, sobald ein neues Teil nicht mehr austauschbar ist = neuer Artikel. -Ändert bei eurem Beispiel der Türgriff austauschbar, wird part und dft kopiert, Index erhöht beim Türgriff. ASM verweisen danach nur noch auf das neuste Teil. In der nächsthöheren Baugruppe ist nur noch ein Vermerk in der Änderungshistory (weil in der Stückliste ja die Indexänderung ist). Weiter oben wird nicht mehr revisioniert. -Ändert der Türgriff nicht tauschbar, erhält dieser eine neue Version. Part und dft Türgriff werden kopiert, ebenso das übergeordnete ASM mit DFT, welches eine Indexerhöhung erfährt, wenn das ASM tauschbar bleibt, oder sonst auch eine Versionserhöhung. Das kopierte ASM verweist dann auf das neue Teil, das alte ASM auf das alte Teil. So wird das Spiel fortgesetzt, je nach Auswirkung. Keinesfalls revisionieren wir bis zur obersten Baugruppenebene bei jeder Änderung. Wir hören dort auf, wo auf der ASM-Stückliste keine Änderung mehr sichtbar ist. Gruss Eru...
------------------ P4 1.8GHz, Win 2k, GeForce3 Ti 200, SE V14 SP 8 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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