Hallo Leute,
um gleich mal irgendwelchen Spekulationen vorzubeugen.
Hinter der Kooperation steckt zunächst weniger als der Titel vermuten läßt, ist aber vielleicht wertvoller, als man auf den zweiten Blick meint.
Schauen wir uns die Geschichte an:
Solid Edge war bis V4 ACIS-basierend, was erkanntermaßen viel Entwicklungsperformance gekostet hat.
Mit der Zusammenlegung der Mechaniksoftware von Intergraph und dem Unigraphicsbereich von EDS, entstand UG Solutions (UGS), Solid Edge bekam den Parasolid was der weiteren Entwicklung des Produktes sehr gut getan hat. Ein Wermutstropfen ist uns allerdings geblieben, die ACIS Schnittstelle flog auch raus, da Spatial (ACIS Hersteller) wohl kein Interesse an einer weiteren Beziehung zu UGS hatte.
Mit der Übernahme von ACIS durch Dessault, wurde eine Kooperation zwischen UGS und Dessault möglich, woraufhin wir seit V10 die ACIS Schnittstelle wieder drinhaben.
Die Vertrieb der Versionen ohne ACIS Schnittstelle war manchmal schwierig wenn es auf Datenaustausch mit Autodesk oder anderen ACIS Produkten ankam.
Nun hat Autodesk die Entwicklung des ACIS in die eigene Hand genommen, und wird ihn als Shape Manager für seine Produkte weiterentwickeln.
Um jedoch nicht wieder die Situation zu schaffen das der Zugriff, auf ein dann sicher verbreitetes Format, nicht möglich ist wurde diese Kooperation vereinbart.
Und welches System profitiert mehr von einem Datenaustausch mit Autodeskprodukten, Solid Edge oder Unigraphics?
Inventor mit Parasolid? - Wofür hat Autodesk soviel Geld ausgegeben?
Inventor mit SE zusammenlegen? Nach dem Auslaufen von Mechanical Desktop, den Inventor ebenfalls einzustellen würde Autodesk jegliche Glaubwürdigkeit im Markt kosten!
Und letztlich wird auch ein zukünftiges Unigraphics Masterseries 21, kein Ersatz für ein einfaches und gut zu bedienendes Solid Edge sein.
Dafür sind die Zielgruppen viel zu verschieden, auf der einen Seite z.B. die Automobilindustrie mit Ihren komplexen Anforderungen und auf der anderen Seite der klassische Maschinenbau mit seinem Bedarf an übersichtlichen und schnellen Lösungen.
Für die Unternehmen und Branchen wo sich die Anforderungen überschneiden bietet EDS mit der Interoperabilität eine durchgängige Lösung an, die sich in der Praxis bewährt hat.
Von einer Parallelentwicklung kann auch nicht gesprochen werden, da eine der wichtigsten Grundlagen der Parasolidkern ist auf den beide Systeme aufsetzen und dessen weitere Entwicklung auch anderen Systemen zugute kommt die damit die Wirtschaftlichkeit einer solchen Entwicklung ebenfalls fördern.
Letztlich haben beide Unternehmen durch diese Kooperation, einem möglichen Verdrängungswettbewerb der Modellierkerne den Boden entzogen.
Letztlich wird es genauso laufen wie zwischen SE und SWX
, durch diesen Wettberwerb leisten heutige Midrange Systeme mehr als die damaligen Highendsysteme.
Nur mal gedacht was wäre wenn sich der CAD Markt so entwickelt hätte wie der Betriebssystem oder Office Markt?
Normgerechte Bemaßung wäre immer noch nicht möglich!
Dafür könnten wir beim erstellen einer Bohrung den Sound einer Bohrmaschine hören.
Ein kleiner netter Meßschieber würde uns darauf hinweisen, das er unsere mühsame gewählte Verrundung nach ästhetischen Gesichtspunkten umgestaltet hat und es irgendwo tief in den Optionen eine Möglichkeit gibt den Ursprungszustand herzustellen.
Die gestreckte Länge bei Blechabwicklungen wäre nicht steuerbar, dafür aber die Farben der Biegekante individuell wählbar und mit Schatteneffekten versehbar.
Diese Liste läßt sich beliebig fortsetzen (am besten unter "Heiße Eisen").
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Gruß
Markus Gras
Unitec Informationssysteme GmbH
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