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Thema: Abaqus/CAE: diverse Fragen zu statischer Berechnung (3053 mal gelesen)
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martinowski Mitglied
Beiträge: 3 Registriert: 26.10.2012
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erstellt am: 26. Okt. 2012 16:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, ich hätte ein paar Fragen zu Funktionen von Abaqus/CAE, größtenteils solche, die ich "nicht finde" und die relativ schnell beantwortet sein sollten... zumindest glaube ich das ^^'. Was ich kann: Ich habe schonmal ein bisschen mit ANSYS gearbeitet. Nun muss ich aus Gründen der Kompatibilität mit Abaqus/CAE arbeiten. Hier beschränkt sich mein Wissen auf eine kurze Klick-Anleitung für die Berechnung einer bedruckten rechteckigen Platte ^^... Was ich will: Ich möchte für einen Composite-Träger eine statische Analyse durchführen. Den Träger muss man sich wie ein gedrehtes L vorstellen: die kurze Seite wird am Tisch montiert, an der langen Seite werden diverse Komponenten montiert, die dann neben dem Tisch über dem Boden hängen. Das Ganze ist absolut statisch und soll nur für den Lastfall "Eigengewicht" berechnet werden. Das Part (es ist nur das eine im Model) bekomme ich als .igs-Datei zum Import der Flächen aus CATIA (leider keine Lizenz zum Importieren von CATParts) und ich verwende einfache Shell-Elemente. Meine Fragen/Probleme: 1. Ich hab ein wenig Probleme, für den Composite-Lagenaufbau die Orientierungen richtig festzulegen. Ich mache es bis jetzt im „Composite Layup“, wo ich es aber nicht besonders schön hinbekomme, bzw. nur, indem ich mehrere „Layups“ für verschiedene „Regions“ erstelle, die aber trotzdem den gleichen Lagenaufbau enthalten. Mein Ziel wäre eigentlich nur ein „Layup“, aber dann kriege ich nicht gleichzeitig alle Orientierungen richtig hin, z.B. auf gekrümmten „Regions“. Geht das auch über „Orientations“? Ich hätte mir das so vorgestellt, dass ich irgendwo global (unter „Orientations“?) sämtliche Element-Koordinatensysteme ausrichte und die dann im Layup übernommen werden. Das scheint aber nicht der Fall zu sein, oder? 2. Ich möchte die an den Träger montierten Komponenten auf relativ einfache Art simulieren. Ich dachte dabei an Massenpunkte oder mit Lasten beaufschlagte Knoten im Schwerpunkt der Komponenten, die ich mit per Constraints mit dem Träger kopple. Das gelingt mir nur bedingt. Ich habe „Attachement Points“ an den Schwerpunkten der Koordinaten erstellt und bringe dort jeweils eine Kraft für das Gewicht an. Über „Constraints“ kriege ich es aber nur hin, diese mit ganzen „Regions“ zu koppeln. Ich würde sie aber gern mit einem kleineren Bereich, z.B. in einem Radius um die Verschraubungen herum, zu verbinden. Wie kann man das umsetzen? Ich habe es probiert, indem ich weitere „Attachement Points“ (AP) am Träger erstellt und diese per Constraints an die belasteten AP’s gekoppelt habe, aber hier beginnt der Kreis von vorn, da ich diese wieder mit dem Träger verbinden muss. Mit „Fasteners“ habe ich auch schon erfolglos rumgespielt. 3. Gibt es eine Möglichkeit, die Linearität der Ergebnisse zu bewerten? Also ein Parameter, an dem ich ablesen kann, ob eine lineare Analyse ausreicht? Mein Modell läuft also bereits, aber ich würde es gerne noch durch die genannten Punkte verbessern. Über jede Hilfe würde ich mich sehr freuen… Rückfragen sind nicht nur erlaubt, sondern erwünscht ^^… Ein schönes Wochenende auch allen! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Callahan Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Administrator PDMLink
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erstellt am: 28. Okt. 2012 00:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für martinowski
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Mustaine Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Beiträge: 3554 Registriert: 04.08.2005 Abaqus
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erstellt am: 31. Okt. 2012 03:37 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für martinowski
Zitat: Original erstellt von martinowski:
1. Ich hab ein wenig Probleme, für den Composite-Lagenaufbau die Orientierungen richtig festzulegen. Ich mache es bis jetzt im „Composite Layup“, wo ich es aber nicht besonders schön hinbekomme, bzw. nur, indem ich mehrere „Layups“ für verschiedene „Regions“ erstelle, die aber trotzdem den gleichen Lagenaufbau enthalten. Mein Ziel wäre eigentlich nur ein „Layup“, aber dann kriege ich nicht gleichzeitig alle Orientierungen richtig hin, z.B. auf gekrümmten „Regions“. Geht das auch über „Orientations“? Ich hätte mir das so vorgestellt, dass ich irgendwo global (unter „Orientations“?) sämtliche Element-Koordinatensysteme ausrichte und die dann im Layup übernommen werden. Das scheint aber nicht der Fall zu sein, oder?
Das Layup hat eine höhere Priorität als die normale Orientation. Da die im Layup aber genauso definiert werden kann, macht es keinen Unterschied. Auch ein zweites Layup für eine andere Region mit denselben Daten aber einer andere Orientierung zu erstellen ist simpel. Du kopierst das Layup einfach, markierst darin dann die Regions alles Plies (shift/strg+linksklick) und änderst die Region (Rechtsklick>Edit Region) mit einer Aktion. Dann brauchst für das Layup nur noch eine andere Orientierung vorzugeben.
Zitat: Original erstellt von martinowski: 2. Ich möchte die an den Träger montierten Komponenten auf relativ einfache Art simulieren. Ich dachte dabei an Massenpunkte oder mit Lasten beaufschlagte Knoten im Schwerpunkt der Komponenten, die ich mit per Constraints mit dem Träger kopple. Das gelingt mir nur bedingt. Ich habe „Attachement Points“ an den Schwerpunkten der Koordinaten erstellt und bringe dort jeweils eine Kraft für das Gewicht an. Über „Constraints“ kriege ich es aber nur hin, diese mit ganzen „Regions“ zu koppeln. Ich würde sie aber gern mit einem kleineren Bereich, z.B. in einem Radius um die Verschraubungen herum, zu verbinden. Wie kann man das umsetzen? Ich habe es probiert, indem ich weitere „Attachement Points“ (AP) am Träger erstellt und diese per Constraints an die belasteten AP’s gekoppelt habe, aber hier beginnt der Kreis von vorn, da ich diese wieder mit dem Träger verbinden muss. Mit „Fasteners“ habe ich auch schon erfolglos rumgespielt.
Erstelle einen normalen Reference Point und kopple ihn mit einem Coupling an der gewünschten Region. Falls die Region geometrisch nicht separat vorliegt, kannst du sie über partitionieren abtrennen. Falls du also nur eine kleine Teilfläche auf der Geometrie selektieren möchtest, verwendest du partitionieren um die große Fläche in kleine zu schneiden, welche du dann selektieren kannst. Das mit der Masse und der Gravitation sollte so machbar sein wie von dir geplant. Alternativ kannst du auch einfach eine entsprechende Punktlast vorgeben.
Zitat: Original erstellt von martinowski: 3. Gibt es eine Möglichkeit, die Linearität der Ergebnisse zu bewerten? Also ein Parameter, an dem ich ablesen kann, ob eine lineare Analyse ausreicht?
Nicht generell. Bei machen Problemen kann man es anhand der Ergebnissen erkennen (große Dehnungen, abnormale Deformationen, usw.). Um sicher zu gehen hilft oft aber nur die Analyse auch nichtlinear zu rechnen und die Ergebnisse zu vergleichen. Wenn es bei dir nur um die geometrische Nichtlinearität geht, ist das ja sehr einfach zu machen. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
martinowski Mitglied
Beiträge: 3 Registriert: 26.10.2012
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erstellt am: 31. Okt. 2012 10:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Danke Mustaine für die Antwort! Das Layup habe ich genauso wie von dir beschrieben umgesetzt. Es ist eben nur ein bisschen nervig, bei Änderungen des Lagenaufbaus jedes Layup einzeln zu ändern. Zum Thema der Orientierungen: auf manchen Regionen musste ich eigene Koordinatensysteme erstellen. Gibt es eine Möglichkeit, diese bei gekrümmten Flächen mit einer an jedem Punkt richtigen Flächennormalen hinzubekommen? Das globale Part-CSYS macht das richtig, aber es kann nicht gedreht werden... Und manuell finde ich nur Rechtshand-, Zylinder- und Kugel-CSYS... Könntest du mir außerdem einen kleinen Tipp geben, welchen Constraint-Typ ich verwenden soll? Im Moment benutze ich Coupling -> continuum distributing, einfach weil es funktioniert ^^'. Ach, ich vermisse eine gute Dokumentation wie in ANSYS. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Mustaine Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Beiträge: 3554 Registriert: 04.08.2005 Abaqus
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erstellt am: 31. Okt. 2012 20:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für martinowski
Bei den Couplings kommt es darauf an, was für ein Verhalten man haben möchte. Insofern kann ich nicht sagen ob deine Wohl korrekt ist. Abaqus hat eine hervorragende Doku. Schau mal ins Users Manual 34.3.2 Coupling constraints
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