Der erste Hauptunterschied zwischen Abaqus und Nastran ist, dass Nastran nur linear rechnen kann; Abaqus auch nichtlinear.
Der zweite ist der zusätzliche Solver (Explicit) von Abaqus, der, wie der Name schon sagt, ein explizites Integrationsverfahren verwendet. Wenn du also Berechnungen vorhast bei den Instabilitäten (Beulen, Versagen von größeren Regionen, ...) auftreten könnten, hättest du dann mit dem expliziten Solver "keine" numerischen Probleme bei diesen Effekten. Jeder implizite Solver würde wahrscheinlich die Rechnung abbrechen. Da bei Composites häufig Berechnungen mit Druck-Schub-Belastungen und Delamination gerechnet werden, wäre der explizite Solver sehr hilfreich.
Ansonsten kann ich Andreas nur recht geben. Die neue Version 6.7-EF erscheint wohl nächste Woche. Insofern ist es dann möglich für dein Aufgaben Schalen, Continuums-Schalen und Solids zu verwenden. Das Pre- und Postprocessing für lagenbasiertes arbeiten ist seit 6.7 sehr komfortabel und mächtig.
Generell solltest du aber eine Anforderungsliste und Benchmark aufstellen und dich mit den Softwareanbietern in Verbindung setzen. Die sollten dann die Aufgabe rechnen und dir/euch präsentieren. Von denen die dann noch in Frage kommen, sollte man sich dann eine Testlizenz geben lassen und es selbst ausprobieren.
Lass dich auch nicht zu sehr von Vertrieblern beschwatzen. Manche versuchen einem immer wieder einzureden was man braucht und was nicht um die Schwächen des eigenen Programmes zu entkräften. Ich habe z.B. öfter mal mit Firmen zu tun, denen ein linearer Code aufgeschwatzt wurde obwohl deren Probleme nichtlinear sind.
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