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Thema: Schwefelgehalt im Stahl (3181 mal gelesen)
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rAist Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dozent (Creo/Inventor)

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erstellt am: 03. Dez. 2014 14:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hi, welche konkreten Folgen hat eine extreme Verunreinigung von beispielsweise 1.4980 durch Schwefel? Wir haben Messergebnisse über 5% Schwefelanteil, zulässig sind maximal 0,03%. Kann ich berechnen inwiefern das die Zugfestigkeit, die Streckgrenze und die Duktilität beeinflusst?
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ulrix Mitglied Maschinenbauingenieur
  
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erstellt am: 03. Dez. 2014 14:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für rAist
Fünf Prozent? Ist das auch kein Messfehler? Automatenstahl enthält ja max. ca. 0,3% Schwefel und das macht sich schon ziemlich stark bemerkbar + Späne beinm Drehen und Bohren brechen in handliche Stückchen - nicht schweißbar - schlechtere Zähigkeit, besonders in Querrichtung Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass bei 5% Schwefel noch irgendetwas übrig ist, was die Bezeichnungen Festigkeit oder Duktilität verdient. Muss man da nicht schon froh sein, wenn man das Zeug noch beim Schrotthänndler los werden kann? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur

 Beiträge: 3555 Registriert: 21.06.2001
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erstellt am: 03. Dez. 2014 14:37 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für rAist
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rAist Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dozent (Creo/Inventor)

 Beiträge: 2050 Registriert: 07.08.2006 IV 2016, Creo Parametric 4.0, Sensationelle Hardware ... ;)
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erstellt am: 03. Dez. 2014 14:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
An 5 verschiedenen Stellen gemessen, über 5% Schwefelanteil ist der Mittelwert. Soweit ich informiert bin ist nicht 0,3 sondern 0,03% der Maximalwert. Und ja, der Begriff Schrott kam auch schon vor. Vielleicht sollte ich mal nen Feuerzeug dranhalten ...  Nichtsdestotrotz hätte ich gerne eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie sich die enorme Verunreinigung auf die oben genannten Werte auswirkt. ------------------ Egal wie gut du fährst, ein Zug fährt Güter! Egal wie laut du Bach hörst, Heiner hört Lauterbach! [Diese Nachricht wurde von rAist am 03. Dez. 2014 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ulrix Mitglied Maschinenbauingenieur
  
 Beiträge: 733 Registriert: 10.07.2007 Core 2 Duo 2,13 GHz / 2GB RAM GeForce 7900 / 256 MB Space Navigator XP Pro SP2 AIS 2010
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erstellt am: 03. Dez. 2014 15:04 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für rAist
Die 0,3% beziehen sich auf Automatenstahl. Dort wird ganz gezielt ein hoher Schwefelgehalt eingestellt, um eine gute Zerspanbarkeit zu bekommen, wichtige Voraussetzung für die Verarbeitung auf Drehautomaten, daher der Name. Die oben genannten Nebenwirkungen dieses hohen Schwefelgehalts nimmt man entweder in Kauf oder man verlangt, dass die Teile aus Stahl mit normalem Schwefelgehalt gefertigt werden, dann wird die Zerspanung eben teurer. Wenn es ein Schreibfehler gewesen wäre, und der gemessene Wert betrüge 0,5%, dann hätte man sich noch eine Extrapolation vorstellen können, z. B. anhand eines Vergleichs von 1.4301 mit dem entsprechenden Automatenstahl 1.4305. Eine Extrapolation ausgehend von 0,3% bis auf 5% wäre wohl ziemlich unseriös. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
rAist Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dozent (Creo/Inventor)

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erstellt am: 03. Dez. 2014 15:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Wir werden versuchen eine Zerstörungsmessung vorzunemmen, also mit einem Diamantbohrer ein paar Späne zu erzeugen. Das Problem ist, das die betroffenen Teile nur sehr schwer zugänglich sind. Mal abwarten .... Ich melde mich, wenn sich was ergibt. ------------------ Egal wie gut du fährst, ein Zug fährt Güter! Egal wie laut du Bach hörst, Heiner hört Lauterbach! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ing. Gollum Mitglied Sondermaschinenbau
   
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erstellt am: 05. Dez. 2014 07:02 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für rAist
So hohe Gehalte bekommt man nur hin, wenn beim Frischen des Roheisens ordentlich was schief geht. Folglich wird wohl auch der Phosphor gehalt daneben sein. Weiter wirst das Problem haben, dass die Einschlüsse über die Seigerungszone extrem inhomogen Verteilt sein werden. Selbst wenn du jetzt Zerstörend Festigkeit und Zähigkeit prüfst, wird dies nur lokal stimmen. Ich Tipp darauf, dass die Messung nicht stimmt... ------------------
Gemeinsam sind wir stark! IngGeSa Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
rAist Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dozent (Creo/Inventor)

 Beiträge: 2050 Registriert: 07.08.2006
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erstellt am: 05. Dez. 2014 13:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Das ist auszuschliessen, die Messung wurde an 5 Stellen vorgenommen, es wurde ein Mittelwert gebildet - alle Messungen liegen zwischen 4 und 6% soweit ich das interpretieren konnte. Ich bin eigentlich kein Fachmann dafür, ich bin der Konstrukteur der 1.4980 ausgeschrieben hat ... ------------------ Egal wie gut du fährst, ein Zug fährt Güter! Egal wie laut du Bach hörst, Heiner hört Lauterbach! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ing. Gollum Mitglied Sondermaschinenbau
   
 Beiträge: 1064 Registriert: 11.03.2005 Win7 64-Bit SWX 2013 Ansys 13 Labview 2012
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erstellt am: 05. Dez. 2014 18:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für rAist
Ja dann lass das mal von jemandem Abfunken der auch weiss wie das geht... So ne schlechte Qualität bekommt man nicht mal mit Absicht hin und ich Zweifel ob man sowas überhaupt in Form gewalzt bekommt. ------------------
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rAist Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dozent (Creo/Inventor)

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erstellt am: 08. Dez. 2014 08:03 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
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Euroschwede Mitglied BSc. Mechanical Engineering
 
 Beiträge: 192 Registriert: 15.11.2004 WIN 7 Solid Works 2017 ACAD 2013 DELL Workstation
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erstellt am: 08. Dez. 2014 11:45 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für rAist
Hallo rAist, rein Interessenhalber, -um was für Teile handelt es sich? -waren die Teile mit EP-Schmierstoff geschmiert? Grüße Kris [Diese Nachricht wurde von Euroschwede am 08. Dez. 2014 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
rAist Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dozent (Creo/Inventor)

 Beiträge: 2050 Registriert: 07.08.2006
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erstellt am: 10. Dez. 2014 14:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hi, es hat sich herausgestellt das die Angabe des Schwefelgehalts nicht korrekt war. Sehr ärgerlich, wenn man als Nicht-Fachmann erstmal keine anderen Angaben hat. Die Zerstörungsprobe hat einen Schwefelwert von 0,017% ergeben. ------------------ Egal wie gut du fährst, ein Zug fährt Güter! Egal wie laut du Bach hörst, Heiner hört Lauterbach! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |