Die normalen Keilriemen mit den üblichen Profilen (DIN, aber auch SPA, SPZ) fallen weg, sie verursachen zuviele Schwingungen, halten die Biegerei nicht durch. Ich hab die Dinger in der Fräse, der Hersteller hatte wohl seine Probs damit. Zum Glück muß ich sie nicht zu oft wechseln.
Keine Unterlagen auf die Schnelle habe ich von den heute gängigen Keilrippenriemen (heute im Auto zu finden), ihnen würde ich selbst aus dem Handgelenk aber auch nicht mehr als 40m/sec zutrauen.
Dann gibt es die Zahnriemen, bekannt eben Conti und Mulco, Mulco gibt hier ( http://www.mulco.net/ger/products/poly.html ) die 80m/sec angeben, den höchsten Wert, den ich gefunden habe. Mulco könnte also eine Rückfrage wert sein.
Flachriemen gibt es z. B. von Siegling, das ist ein sehr zugängliches Unternehmen, hatte auch mal Prospekte von Spinnereimaschinen, wo man über die 100kU/min ging. Das waren dünne Flachriemen, die nicht mehr um die Scheiben geführt waren, sondern tangential an denen vorbeiliefen.
Die Riemen für diese Antriebe sind geschliffen, also keine Standardlagerware mehr.
Kleine Fräs- und Schleifspindeln haben für hohe Drehzahlen häufig schon Drehstrommotore drin, kommen mit Frequenzumrichtern auf ihre Drehzahl, diese kann auch bis 150kU/min gehen. Nicht ganz billig. Spindelnase ist entweder herstellerspezifisch oder Mini-HSK. Ebenso hatten wir in der Kondensatorfertigung kleine, durckluftgetriebene Frässpindeln, hohe Leerlaufdrehzahl, großer Drehzahlabfall, Betriebsgeräusch.
Nur schwer im Griff auf Anhieb hat man das Riemenflattern, d. h. vor allem das unbelastete, gerade Stück schwingt hin und her, macht Geräusche. Das kann auf Anhieb top laufen, muß nicht.
Problematisch bei solchen Antrieben ist die Fliehkraft, die den Riemen von den Scheiben zieht, die Vorspannung in den geraden Stücken massiv erhöht, weil vor allem bei Flachriemen eine Restvorspannung für die Reibung bleiben muß. Diese Vorspannung muß man dem Riemen vorab mitgeben, kriegen die Lager bei Stillstand dann voll ab.
Nicht ohne auch die Lager, sie müssen die Drehzahl auch abkönnen, normale Kugellager kann es da schon sehr eng werden. Ich selbst kenne dann noch die Luftlager, bei den Drehzahlen sicher eine Alternative oder die Magnetlager der Turbomolekularpumpe (in etwa wie eine Turboladerhälfte) für's Hochvakuum am Rastermikroskop, auch die drehen weit über 100kU/min.
Die ganze Welle wird überkritisch laufen, d. h. durch die Resonanzen hindurch müssen. Heisst flott hochfahren und auch wieder runter (Stromausfall?) und sehr gut wuchten, damit Drehachse wirklich Drehachse ist.
Wenn's einen Flach- oder auch anderen Riemen bei dem Speed zerlegt, hat der ordentlich Schwung drauf, möglichst nicht im Weg stehen.
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