Solche Rohre, ebenfalls Alu und sehr dünnwandig, brauchte ich für mein erstes Patent. Allerdings kam da noch ein Querloch rein, die eigentlich revolutionäre Idee.
Die ersten habe ich konventionell gedreht, dann externe Firmen mit CNC-Maschinen und schließlich Langdreher.
Aufpassen, Alu ist nicht gleich Alu, Zerspaner nehmen sehr gern das kurzspanende Automatenalu (Al CU Mg Pb), das aber beim farbigen Eloxieren schon mal weisse Punkte hat. Dann die "Schmieralulegierungen" wie Reinalu oder AlMg3 und dessen Umgebung. Recht weich und auch Festigungkeit mäßig. Zerspannen Vorsicht, das Zeug neigt sehr schnell zur Aufbauschneidenbildung, schmiert die Werkzeuge gnadenlos zu, also nur mit Kühlmittel. Das muß aber kein Petroleum sein.
Und dann gibt's noch die hochfesten Sorten aus der Al-Zn-Familie.
Spandend fertigen können auch die Normalienhersteller oder diejenigen, die Griffe machen, also z. B. Mädler, Ganter...
Die spanende Fertigung ist hier also eine Option. Dann gibt es das Fließpressen, das macht z. B. diese Firma:
https://www.aluks.de/de_leistungen_fliesspressen.html
Das ist ein Großserienprozess, den wir lange Zeit in der Elektrolyt-Kondensatorfertigung nutzten, ein Aluscheibchen, drauf richtig Druck und das Alu "floss" dann durch einen Ringspalt. Sehr gut maßhaltig, nur der offene Rand mußte nachgedreht werden. Und geht nicht mit allen Legierungen. Bei Ihnen müsste auch der Boden abgestochen werden.
Dann ist Eloxal auch nicht gleich Eloxal. Dem Elxoierer muß man bisweilen sagen, daß solche Teile nicht beschädigt werden dürfen. Damit waren bei mir 2/3 der Eloxierer raus, die einen behandelten die Rohre als Schüttgut, andere spannten sie mit Draht durch's Querloch in den Rahmen, danach waren die zwar elxoiert....
Man landete schließlich bei einem kleinen Eloxierer, der das von Hand macht. Und sein schwarzes Eloxal wurde unter Neonröhren mit der Zeit auch nicht braun oder rot, auch sowas kann stören.
Wenn man "Härte" braucht, gibt es das Harteloxal. Hier muß man sich zwingendd mit dem Eloxierer vorab besprechen, manche Alulegierungen frisst es in den Bädern regelrecht auf, da fehlen dann mehrere Zehntel Millimeter. Zudem trägt es auf, das sind auch mehrere Hunderstel Millimeter. In solchen Fällen fertige also gezielt falsch, damit's hinterher stimmt.
Mein Patent läuft demnächst ab, Querlöcher in Alurohren sind inzwischen Stand der Technik. Das "Medium" mußte da auch quer zur Rohrachse fließen und daher das Querloch. Was wir vor 25 Jahren konnten, sollte aber auch heute noch machbar sein.
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