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Thema: Gleitringdichtung bei Pumpe defekt (3965 mal gelesen)
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DLP Mitglied

 Beiträge: 12 Registriert: 18.05.2017
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erstellt am: 10. Jul. 2018 02:31 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo zusammen, bei einem unserer Kühlaggregate hat kürzlich leider die Gleitringdichtung ihren Geist aufgegeben. Der Hersteller behauptet, dass man nur entweder die Pumpe oder das ganze Kühlaggregat tauschen kann. Die Dichtung ist angeblich nicht auswechselbar. Darum habe ich die Pumpe kurzerhand einfach zerlegt und festgestellt, dass die Gleitringdichtung getauscht werden kann! Nur konnte ich bisher noch keinen passenden Ersatz finden... Deshalb wäre meine Frage ob man dies mit einem "gewöhnlichen" Wellendichtring ohne Umbauarbeiten auch lösen könnte, bzw. ob es weitere Möglichkeiten gibt? Es kann ja nicht sein, dass man alle ~2 Jahre für viel Geld eine neue Pumpe kaufen muss Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur

 Beiträge: 3555 Registriert: 21.06.2001 "ZUSE I.36", 8 BIT, 32 Lämpchen, Service-Ölkännchen "ESSO-Super", Software: AO auf Kuhlmann-Parallelogramm-Plattform ** CSWP 04/2011 ** ** CSWE 08/2011 **
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erstellt am: 10. Jul. 2018 05:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DLP
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Euroschwede Mitglied BSc. Mechanical Engineering
 
 Beiträge: 192 Registriert: 15.11.2004 WIN 10 Solid Works 2018 ACAD 2018 HP z600 Workstation
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erstellt am: 10. Jul. 2018 07:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DLP
Der Hersteller kann mehrere Gründe haben. -Meistens werden die Pumpen vom Kältemittel geschmiert. Wahrscheinlich ist es deshalb nicht austauschbar, weil sonst das FREON oder was auch immer da drin ist in die Umwelt kommt und Folgen hat. (Ich weiß Freon wird es nicht mehr geben. R1234yf ist aber auch kein spaß) ------------------ / Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Roland Schröder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen

 Beiträge: 13133 Registriert: 02.04.2004 Entwicklung von Spezialmaschinen und Mechatronik Autodesk Inventor
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erstellt am: 10. Jul. 2018 13:25 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DLP
Zitat: Original erstellt von DLP: ...ob man dies mit einem "gewöhnlichen" Wellendichtring ohne Umbauarbeiten auch lösen könnte,
Grundsätzlich Nein! Gleitringdichtungen werden eingesetzt, wenn Druck und/oder Gleitgeschwindigkeit oder andere Anforderungen besonders hoch sind. Ganz abgesehen von den völlig anders gestalteten Aufnahmeflächen, weswegen Du wahrscheinlich keinen in den selben Einbauraum passenden gewöhnlichen Wellendichtring finden wirst, kann ein gewöhnlicher Wellendichtring auch nicht die gleichen Beanspruchungen ertragen. Eine passende Gleitringdichtung sollte allerdings zu finden sein. Der so geheimnisvoll wie geschäftstüchtig agiernde Pumpenlieferant wird die auch nicht selber geschnitzt haben. Ein beispielhafter Link wurde ja schon gegeben. Allerdings solltest Du auch mal prüfen, was in Deiner Anlage nicht stimmt. Gleitringdichtungen halten normalerweise sehr lange. Was sie aber (wie fast die meisten Wellendichtungen) nicht gut haben können, ist u. a. z. B. Trockenlauf. ------------------ Roland www.Das-Entwicklungsbuero.de It's not the hammer - it's the way you hit! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
DLP Mitglied

 Beiträge: 12 Registriert: 18.05.2017
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erstellt am: 10. Jul. 2018 23:59 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Erstmal vielen Dank für eure Antworten!  Trockenlauf kann man ausschließen da das Kühlaggregat mit einer sehr teuren Maschine verbunden ist, weshalb der Wasserstand immer optimal gehalten wird. Zum Einsatz kommt destilliertes Wasser mit Glykol als Zusatz. Ich finde die Verarbeitungsqualität der Pumpenteile nicht besonders hochwertig für den Preis. Sowohl die Motorwelle als auch die Gegenflächen im Pumpengehäuse sind nicht besonders fein bearbeitet worden. Ich werde trotzdem versuchen einen passenden Ersatz für die Dichtung zu finden  Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Roland Schröder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen

 Beiträge: 13133 Registriert: 02.04.2004 Entwicklung von Spezialmaschinen und Mechatronik Autodesk Inventor
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erstellt am: 11. Jul. 2018 01:31 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DLP
Zitat: Original erstellt von DLP: Sowohl die Motorwelle als auch die Gegenflächen im Pumpengehäuse sind nicht besonders fein bearbeitet worden.
Das ist auch nicht nötig, denn die Gleitringdichtung kommt ja im Set mit Gleitring und Gegenring und bringt somit die beiden dynamisch dichtenden Flächen selber mit. Trockenlauf ist nur eine mögliche Ursache. Es gibt sehr viele andere. Ich würd alles sehr genau prüfen, wenn die Dichtung so früh ausfällt. Vor allem auch die alte Gleitringdichtung selber. Art und Ausprägung des Schadens geben wichtige Hinweise. ------------------ Roland www.Das-Entwicklungsbuero.de It's not the hammer - it's the way you hit! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
DLP Mitglied

 Beiträge: 12 Registriert: 18.05.2017
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erstellt am: 12. Jul. 2018 02:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo, anbei befindet sich ein Bild der Dichtung. Die linke Seite sah gleich wie die rot markierte rechte Seite aus. Vielleicht sagt dieses Schadensbild jemanden von euch etwas  LG Tom [Diese Nachricht wurde von DLP am 12. Jul. 2018 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister

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erstellt am: 12. Jul. 2018 08:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DLP
Gewaltbruch beim Zerlegen? Wie hat sich denn der Defekt gezeigt in der Praxis, ist da Medium in rauen Mengen ausgetreten, oder hat es getröpfelt? Eine richtig ausgelegte und innerhalb der Spezifikationen betriebene Gleitringdichtung wird nicht kaputt. Umgekehrt würde man eine Dichtung die alle <2 Jahre zu tauschen ist als Verschleißteil bezeichnen und müsste als solches beschrieben/definiert sein. Findest Du an der Pumpe einen Hinweis auf den Originalhersteller, und kannst dort um Ersatzteile fragen? Wir hatten (allerdings im privaten Bereich und viel harmloser) einen durchaus vergleichbaren Fall, und da hat eine kurze Recherche im Internet mithilfe der Typenbezeichnung der Pumpe eine ganze Reihe ähnlicher Defekt-Berichte gezeigt, damit war leicht Druck auf den Anlagenlieferanten aufzubauen und der hat dann letztlich auf seine Kosten die Pumpe getauscht. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
DLP Mitglied

 Beiträge: 12 Registriert: 18.05.2017
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erstellt am: 12. Jul. 2018 08:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Gewaltbruch beim Zerlegen würde ich eigentlich ausschließen. Der Ausbau war recht einfach. Wie gesagt der Gegenring hat auch links ausgesehen wie im rechten rot markierten Bereich. Die beiden herausgebrochenen Stücke sind recht dünn gewesen. Erst beim vollständigen Ausbau habe ich dann die linke Seite vom Gegenring "beleidigt". Im Betrieb kam alle paar Sekunden ein Tropfen heraus. Dabei dürfte es zu einer langsamen Steigerung gekommen sein, da unterhalb der Pumpe am Bodenblech Grünspan zu sehen ist. Ich habe bisher nur eine vierstellige Nummer gefunden, werde mich aber nochmals auf die Suche machen  Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister

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erstellt am: 12. Jul. 2018 09:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DLP
Dieser Ring ist aus meist Hartmetall oder Graphit und ich kann am Bild keine Verschleißspuren erkennen. Beide Materialien sind spröde und auf Zug oder Schlag empfindlich, beides Belastungsarten die bei normalem Betrieb der Pumpe nicht vorkommen. Es könnte ja sein dass dieses Bauteil bereits beim Erst-Einbau beleidigt wurde und ein feiner Riss sich erst so spät verbreitet und ausgewirkt hat? ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
DLP Mitglied

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erstellt am: 14. Jul. 2018 16:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister

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erstellt am: 15. Jul. 2018 10:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DLP
Dein Foto oben ist leider im Bereich des defekten Teils etwas unscharf, aber irgendwie hab ich da den leisen Verdacht dass eine falsche mechanische Belastung, vielleicht durch eine Abzieh-/Aufpress-Vorrichtung, im Spiel war. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |