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Thema: Unterwassergehäuse von Kamera abdichten (O-Ring oder Flachdichtung? ) (2262 mal gelesen)
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RhinoBaroo Mitglied Ingenieur

 Beiträge: 15 Registriert: 16.10.2013 Siemens NX Creo
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erstellt am: 13. Aug. 2017 22:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Servus! Ich habe seit einiger Zeit ein privates Projekt nebenher am laufen: Ich möchte mir meine eigene Actioncam (wie ne Go-Pro, nur etwas anders ) mit einem Raspberry Pi bauen. Software und Hardwaretechnisch läuft das soweit sehr gut. Es hapert nur noch an der Abdichtung des Gehäuses. Dieses besteht aus drei CNC-gefrästen Polycarbonatstücken, die durch vier M4 Gewindeschrauben zusammengehalten werden. Derzeit verwende ich noch Dichtungsband von Tesa um die Flächen abzudichten (sieht nicht schön aus, erfüllt aber im Moment halbwegs seinen Zweck). Heute konnte ich beim ersten Tauchgang im nahegelegenen See feststellen, dass sich im Inneren des Gehäuses etwas Feuchtigkeit abgesetzt hat. Das war zwar nicht tragisch, ist so aber nicht hinnehmbar. Daher meine Frage: Wie würdet ihr die Flächen abdichten? O-Ring? Oder doch eher Flachdichtung? Eine Nut für den O-Ring könnte ich jedenfalls noch nachträglich reinfräsen. Was gibt es so an brauchbaren Flachdichtungen? Wo kann man sowas auf Maß schneiden lassen? Gruß, RhinoBaroo Anbei noch ein Bild vom aktuellen Stand: http://forum.cad.de/foren/ubb/uploads/RhinoBaroo/IMAG0418.jpg [Diese Nachricht wurde von RhinoBaroo am 13. Aug. 2017 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
     
 Beiträge: 5122 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 14. Aug. 2017 06:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für RhinoBaroo
Hallo , die obere Platte aus PC wird sich zu viel durchbiegen. Entweder benötigst Du 2 Schrauben mehr oder Du führst sie 2 mm dicker aus. Am einfachsten ist ein O-Ring. Den muß Du nicht ganz nach Norm zusammendrücken, sonst verbiegt sich die obere Platte wieder.
------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Strandman Mitglied

 Beiträge: 49 Registriert: 04.07.2014
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erstellt am: 25. Sep. 2017 11:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für RhinoBaroo
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RhinoBaroo Mitglied Ingenieur

 Beiträge: 15 Registriert: 16.10.2013 Siemens NX Creo
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erstellt am: 26. Sep. 2017 11:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
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Roland Schröder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen

 Beiträge: 13189 Registriert: 02.04.2004 Entwicklung von Spezialmaschinen und Mechatronik Autodesk Inventor
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erstellt am: 26. Sep. 2017 12:32 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für RhinoBaroo
Moin! Von Flachdichtung würde ich abraten, auch wenn man die als Plattenmaterial kaufen kann. Entweder sie ist zu hart und kann der elastischen Verformung des Deckels nicht überall folgen, oder sie ist zu weich und die Schrauben können nicht richtig festgezogen werden. O-Ring ist eine bewährte Lösung, man muss halt nur die Nut dafür fertigen können. Gut dabei ist, dass für die Schrauben eindeutige harte Auflageflächen entstehen. Außerdem gute Praxis ist, den Deckel nicht flach, sondern ebenfalls mit einem umlaufenden Rand zu gestalten, dann wird er stabiler gegen Durchbiegung und übernimmt auch einen Teil der nötigen Gesamt-Gehäustiefe. Außerdem sind dann die Schrauben länger, was deren Funktion verbessert. Es ist zwar jetzt fertig und sieht ja auch super gut aus, und dicht war es im ersten Test (der erste mit O-Ring) ja auch, aber die wirkliche Bewährungsprobe kommt erst, wenn das Ding auch mal Wärme und Kälte und mechanische Dauerbelastung (beim Transport im Gepäck!) erfahren hat. ------------------ Roland www.Das-Entwicklungsbuero.de It's not the hammer - it's the way you hit! [Diese Nachricht wurde von Roland Schröder am 26. Sep. 2017 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Strandman Mitglied

 Beiträge: 49 Registriert: 04.07.2014
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erstellt am: 26. Sep. 2017 14:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für RhinoBaroo
Ich bin immer noch von meiner Idee der durchgehenden gelochten Flachdichtung überzeugt. Warum sollte ich die Schrauben nicht anziehen können? Durch die flächige Auflage beidseitig der Schrauben ist ein Anziehen immer noch möglich. Woher kommt eine elastische Verformung des Deckels bei dieser Dichtungsform? Dichtung nach AD2000, Bild 12. Realisiere ich schon seit Jahren bei Rechteckflanschen mit Innendruck bei Betriebstemperaturen. Ich würde hier Plattenware mit niedriger Shore Härte nehmen und mit einem Skalpell ausschneiden und montieren. Jetzt liegt die Dichtung im Krafthauptschluss. Bei einer normalen Flachdichtung nur einseitig der Schrauben verstehe ich die Bedenken.
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Duke711 Mitglied
  
 Beiträge: 839 Registriert: 14.11.2016
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erstellt am: 26. Sep. 2017 15:25 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für RhinoBaroo
Wenn Flachdichtungen wirklich so schlecht wären, wäre es sehr schlecht um Flansche (Gasdruck) oder Zylinderkopfdichtungen bestellt. Flachdichtungen erfordern einfach nur einen etwas größeren Auslegungsaufwand. Während bei einem O-Ring die Herstellerrichtlinien meist völlig ausreichend sind. [Diese Nachricht wurde von Duke711 am 26. Sep. 2017 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Strandman Mitglied

 Beiträge: 49 Registriert: 04.07.2014
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erstellt am: 26. Sep. 2017 16:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für RhinoBaroo
Was mir noch einfällt: Ist bei einem O-Ring nicht besser, wenn tatsächlich Innendruck anliegt? Dann wird dieser doch erst an eine Seite der Nut gepresst und dichtet so ab? Hab mir grad nochmals den Katalog von Trelleborg herangezogen. O-Ringe müssen ebenfalls berechnet werden, meiner Meinung nach gleicher Rechenaufwand wie Flachdichtung. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Duke711 Mitglied
  
 Beiträge: 839 Registriert: 14.11.2016
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erstellt am: 26. Sep. 2017 16:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für RhinoBaroo
Nö Bei Innendruck wird der Außendurchmesser des O-Ringes dem des Nut-Außendurchmessers angepasst. Und beim Außendruck wird der Innendurchmesser des O-Ringes dem des Nut-Innendruchmessers angepasst. In beidem Fällen liegt der O-Ring tangential an (Innen/Außendurchmesser). Bei genug Schrauben brauch man für einfache Fälle nichts berechnen. Axialer und Radialer Einbau, Verpressung, Spaltmaß, Betriebdruck, alles vom Hersteller bereits vorgegeben.
[Diese Nachricht wurde von Duke711 am 26. Sep. 2017 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Roland Schröder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen

 Beiträge: 13189 Registriert: 02.04.2004 Entwicklung von Spezialmaschinen und Mechatronik Autodesk Inventor
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erstellt am: 26. Sep. 2017 19:40 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für RhinoBaroo
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