Autor
|
Thema: Schutz für Rollbahn (1438 mal gelesen)
|
DelphiFG Mitglied Automatisierungstechniker
 
 Beiträge: 116 Registriert: 07.01.2013
|
erstellt am: 06. Okt. 2014 10:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo, ein Kollege kam grad mit folgendem Anliegen: Wir haben hier eine Rollbahn. Durchmesser einer Rolle ca 5cm, Rollenabstand 10cm. Problematik ist folgende: bei bestimmten Teilen, welche aus PB und Rund, Durchmesser 8-10cm, sind und daher doch eine gewisse Masse aufweisen, kommt es beim Verschieben auf der Rollbahn zu Druckstellen auf dem Rundmaterial. Die allgemeine Idee war jetzt, einen Schutz in Form eines sich durch das Gewicht verformenden Materials auf die Rollen aufzustecken. So eine Art Schlauch oder Ähnliches. Hab dann an die Schaumstoffisolierung für Rohre gedacht aber das ist wahrscheinlich zu weich. Die evtl. Lösung sollte schon so sein, das das "Dämmmaterial" sich schnell auf die Rollen aufstecken lässt und auch wieder entfernt werden kann. Die umgebungstemperatur beträgt ungefähr 90 °C. Zusätzliche rollen oder Ähnliches kann nicht angebracht werden. Und das Material sollte keine Spuren auf dem Blei hinterlassen. Mfg Matthias Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister

 Beiträge: 26068 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
|
erstellt am: 06. Okt. 2014 10:51 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DelphiFG
|
DelphiFG Mitglied Automatisierungstechniker
 
 Beiträge: 116 Registriert: 07.01.2013
|
erstellt am: 06. Okt. 2014 11:32 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Leo, ist der silikonschlauch denn soweit anpassungsfähig, das die Auflagefläche dadurch vergrößert wird? Ich bin mir da nicht so sicher. Bei einem Schlauch mit ID 50mm ist das Material meines Erachtens nach nicht wirklich flexibel. Oder irre ich mich da? P.s. die maximale Wandstärke sollte 10mm nicht überschreiten.
[Diese Nachricht wurde von DelphiFG am 06. Okt. 2014 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wyoming Ehrenmitglied Konstrukteur
    
 Beiträge: 1869 Registriert: 02.02.2009
|
erstellt am: 06. Okt. 2014 11:45 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DelphiFG
|
DelphiFG Mitglied Automatisierungstechniker
 
 Beiträge: 116 Registriert: 07.01.2013
|
erstellt am: 06. Okt. 2014 12:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Wyoming, denkst du nicht, dass das ein wenig dünn ist? Ich konnte jetzt nix zu den Wandstärken rauslesen, aber laut Bildern sieht das bissle dürftig aus. Außerdem, wenn ich den aufschneide, um den über die Rollen zu bekommen, verliert der mit Sicherheit seine Form und "fällt" ab. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wyoming Ehrenmitglied Konstrukteur
    
 Beiträge: 1869 Registriert: 02.02.2009
|
erstellt am: 06. Okt. 2014 12:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DelphiFG
|
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister

 Beiträge: 26068 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
|
erstellt am: 06. Okt. 2014 15:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DelphiFG
Wir haben so ein ähnliches Problem mal gelöst, indem wir einen gewebeverstärkten Gummischlauch ("Kühlerschlauch") über die Rolle geschoben haben. Natürlich ist dann die ganze Geometrie der Transporteinrichtung geändert, also Transporthöhe, Geschwindigkeit, Rollwiderstand, usw., aber es hat prima funktioniert. In Deinem Fall wäre der normale Gummi etwas grenzwertig gefordert mit der Temperatur, darum Silikon, das geht bis weit über 100°C (nahe 200°C, wenn ich mich recht erinnere). Um Versuche wirst Du nicht umhin kommen. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ing. Gollum Mitglied Sondermaschinenbau
   
 Beiträge: 1064 Registriert: 11.03.2005 Win7 64-Bit SWX 2013 Ansys 13 Labview 2012
|
erstellt am: 06. Okt. 2014 16:32 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DelphiFG
Hi, Ich rechne ja immer so gern.  Zwei Zylindern, 90° Achsenversatz. Zylinder 1, r=25mm, E-Modul 210.000 N/mm² Zylinder 2, r=40mm, E-Modul 19.000 N/mm² Normalkraft 270N - Entspricht Gewichtskraft einer Vollwelle d=80 aus Blei bei 1m ungestützter Länge. Macht 85 N/mm² hertsche Pressung in einer Tiefe von 0,3mm, Dehngrenze von Blei sind 'nur' 20 N/mm². Selbst bei 27N, also wenn jede Rolle tragen würde, sind es noch 40 N/mm² auf einer Tiefe von 0,15mm, was vermutlich auch schon sichtbares auf dem Werkstück hinterlässt. Rolle aus Blei bringt auch nichts; Sind immer noch 60N/mm² ( bei 270N Normalkraft ) Rolle aus Hartgummi, E-Modul 5000 N/mm², senkt es auf 30N/mm² in einer Tiefe von 0,5mm. Das wird eventuell reichen, Leo hat aber schon auf den Rollwiderstand hingewiesen. Standzeit bei der Temperatur lässt auch nicht jeden Werkstoff zu. Dreht man in die Rolle aus Stahl eine Kerbe, r=40mm, 4mm tief, in der Werkstück laufen kann und sinkt die Pressung unter 20N/mm²... Muss aber schon genau laufen und hilft bei den kleineren Werkstücken natürlich nicht so sehr. Ich hab bei einem extrem empfindlichen Werkstück die komplette Rolle aus einem ziemlich festen Kunststoff gefertigt und die Rollen federnd gelagert, das ging dann auch vom Rollwiderstand her noch halbwegs klar. Grüße, Jörg ------------------
Seid ihr auch total fertig und versteht die Welt nicht mehr? Teilt euren Schmerz in meinem Gästebuch. [Diese Nachricht wurde von Ing. Gollum am 06. Okt. 2014 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wyoming Ehrenmitglied Konstrukteur
    
 Beiträge: 1869 Registriert: 02.02.2009
|
erstellt am: 06. Okt. 2014 16:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DelphiFG
Zitat: Original erstellt von Ing. Gollum:
Dreht man in die Rolle aus Stahl eine Kerbe, r=40mm, 4mm tief
.... hat man 2 Teile in der Hand. Die Wandstärken bei solchen Rollen sind in der Regel nur wenige mm. Aber so blöd ist die Idee mit der Nut garnicht. Diese könnte man als V-Nut ausführen, dann würde sich die Auflage auf 2 Punkte erhöhen. Rechnen darfst du wieder Gruß Peter Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur

 Beiträge: 3617 Registriert: 21.06.2001 "ZUSE I.36", 8 BIT, 32 Lämpchen, Service-Ölkännchen "ESSO-Super", Software: AO auf Kuhlmann-Parallelogramm-Plattform ** CSWP 04/2011 ** ** CSWE 08/2011 **
|
erstellt am: 06. Okt. 2014 17:31 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DelphiFG
Zitat: Original erstellt von Ing. Gollum: Normalkraft 270N - Entspricht Gewichtskraft einer Vollwelle d=80 aus Blei bei 1m ungestützter Länge.
Mmmh... Sind das nicht eher 570N? Nicht, dass das die Sache schöner machen würde... OT: Seit wann heißt Du Jörg Gruß, Torsten Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
     
 Beiträge: 5122 Registriert: 05.12.2005 WF 4
|
erstellt am: 06. Okt. 2014 17:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DelphiFG
Jeder Motor läuft dauernd mit einer Kühlwassertemperatur von 90 bis 95 °C. Da sind 90 ° C für einen üblichen Schlauch noch nicht tragisch. Silikon oder ähnliches ist erst bei Temperaturen über 100 °C notwendig. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
DelphiFG Mitglied Automatisierungstechniker
 
 Beiträge: 116 Registriert: 07.01.2013
|
erstellt am: 06. Okt. 2014 18:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
wow, danke für die rege Teilnahme. die 90° +- sind ja keine Dauerbelastung. das Werkstück kommt, wird drüber geschoben, und dann passiert ein paar minuten wieder nix. Die Rollen zu montieren bzw demontieren wird nix. Umbauzeit ist da tödlich. die Rollen zu bearbeiten ist auch nix, weil es ja durchaus andere Formen gibt, die aus der Presse laufen, welche dann definitiv die ganze auflagefläche brauchen. Diese sind doch zu unstabil... aber ok. Bei einer Kerbe in der Rolle muss aber eine absolute Genauigkeit auf der ganzen Linie sein. Sonst wird es brenzlig. Dann kommt es halt zu größeren Spuren. Es wird ja damit die Auflagefläche wesentlich mehr. Mfg Matthias Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur

 Beiträge: 3617 Registriert: 21.06.2001 "ZUSE I.36", 8 BIT, 32 Lämpchen, Service-Ölkännchen "ESSO-Super", Software: AO auf Kuhlmann-Parallelogramm-Plattform ** CSWP 04/2011 ** ** CSWE 08/2011 **
|
erstellt am: 06. Okt. 2014 18:49 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DelphiFG
Die obige Berechnung zur Pressung beschreibt IMHO  wohl in etwa den Zustand, als wären die Tragrollen etwa 0,5m voneinander entfernt. Laut Aufgabenstellung ist die Lage aber ja etwas entspannter... Vielleicht könnte Jörg ja noch etwas schönrechnen? Aber vermutlich wird es eher schlimmer... [Diese Nachricht wurde von Torsten Niemeier am 06. Okt. 2014 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ing. Gollum Mitglied Sondermaschinenbau
   
 Beiträge: 1064 Registriert: 11.03.2005 Win7 64-Bit SWX 2013 Ansys 13 Labview 2012
|
erstellt am: 06. Okt. 2014 20:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DelphiFG
Hi, Das ist Absicht, weil ich davon ausgehen im schlimmsten Fall nur jetzt 10. Rolle überhaupt kontakt hat. Schreib ich auch so, mag pessimistisch sein, aber das Ganze macht auch bei tragen jeder Rolle noch keine gute Figur. zu den Newton, zwei Stützstellen, also muss man doch halbieren Vllt. hab ich mich auch vertan. Ist so oder so ne wackelige Konstruktion. Man kommt bei den Durchmessern immer auf ziemlich hohe Belastungen. Alternativen zu den Rollen: Schwingförderer, Band, Rutsche Grüße, Gollum ( der auch Jörg heisst ) ------------------
Seid ihr auch total fertig und versteht die Welt nicht mehr? Teilt euren Schmerz in meinem Gästebuch. [Diese Nachricht wurde von Ing. Gollum am 06. Okt. 2014 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur

 Beiträge: 3617 Registriert: 21.06.2001 "ZUSE I.36", 8 BIT, 32 Lämpchen, Service-Ölkännchen "ESSO-Super", Software: AO auf Kuhlmann-Parallelogramm-Plattform ** CSWP 04/2011 ** ** CSWE 08/2011 **
|
erstellt am: 06. Okt. 2014 22:51 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DelphiFG
Zitat: Original erstellt von Ing. Gollum: ...zu den Newton, zwei Stützstellen, also muss man doch halbieren
 Hört sich erst mal gut an, wenn man aber für 10m Blei zwanzig Rollen braucht, wird es schwierig, die so geschickt zu verteilen, dass man durchgängig jeweils 1m ungestützte Länge hat. Das andere: Wenn man tatsächlich irgendwas 'gummiartiges' benutzt, könnte man vermutlich davon ausgehen, dass ein paar Rollen mehr tragen. BTW : Ich hab' keine Ahnung von Blei... Hat das bei 90° noch einigermaßen dieselben Eigenschaften wie bei Raumtemperatur? Gruß, Torsten Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister

 Beiträge: 26068 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
|
erstellt am: 07. Okt. 2014 10:03 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für DelphiFG
Zitat: Original erstellt von Ing. Gollum: ... Alternativen zu den Rollen: ... Band ...
Würd ich auch vorschlagen, wenn's um besonders schonenden Materialtransport geht. Wenn man das schlau konstruiert (Rollen fliegend gelagert) kann man auch ein Band schnell mal drüberwerfen. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |