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| Warum Normen und Richtlinien bei Verschraubungen wichtig sind, ein Fachartikel
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Autor
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Thema: Erfahrungswerte Form-/Lagertoleranzen - Toleranzmanagement (3130 mal gelesen)
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RobertM74 Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 183 Registriert: 06.09.2009 Creo 1.0 M020 Ansys 14
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erstellt am: 16. Apr. 2014 16:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Community, die Thematik Toleranz hat mich schon immer in Probleme gebracht und ich bin gerade dabei das Thema wieder für mich aufzuarbeiten. Ich habe mich in Jordan - Form- und Lagetoleranz bzw. in ftp://ftp.pmodwrc.ch/pub/marcel/pdf/Toleranzmanagement%20Gesamt.pdf eingelesen. Die Thematik Passung und Allgemeintoleranz sind kein Problem. Die Schwierigkeiten fangen an, wenn man etwas genauer fertigen will/muss, um eine gewisse Funktion sicher zu stellen. Konkret ist bei mir im Moment eine Führungsschiene. Im Ina-Katalog "Profilschienenführungen" S. 256 ist für die TKVD20 eine Parallelitätstoleranz von 9µm angegeben. Die Führung soll aber einen guten Meter lang werden und für das Gestell habe ich bisher noch kein Angebot einholen können, da es keiner so genau fertigen kann/will. Deshalb habe ich versucht zu erfahren, wie man so etwas bestimmen kann. Scheinbar weis der Fertiger, was möglich ist. Ich als Konstrukteur weis es aber nicht. Aber ich kann ja nicht so lange anfragen und die Toleranz herunter korrigieren, bis es passt und/oder wirtschaftlich ist. In dem oben genannten Dokument findet man im Übrigen unter 18. Erfahrungen für Form- und Lagetoleranzen eine grobe Übersicht, was geht. Diese scheint aber auch nur für den Werkstattbetrieb ausgelegt zu sein und stimmt mal mit der DIN 286 gut überein und mal überhaupt nicht (je nach Fertigungsverfahren). Aber auch hier fehlt mir der Bezug: Einsatzbereich - Bauteilgröße - Fertigungsverfahren. Meine Führungsschiene mit 1000mm Länge müsste bei einer IT5 mit 40µm Parallelität toleriert werden, aber nicht mit den geforderten 9µm - das würde einer IT1 entsprechen. Wer kann helfen, dieses Mysterium für mich aufzuklären? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
pepper4two Mitglied
Beiträge: 1133 Registriert: 30.11.2003
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erstellt am: 16. Apr. 2014 19:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für RobertM74
Hallo Robert, ich denke das Du den/die falschen Fertiger an der Hand hast. Im Normalfall sollte es kein Problem sein die genannten Toleranzen zu erreichen. Das wird man schleifen müssen um die gewünschte Toleranz zu erreichen aber wer maschinell darauf eingerichtet ist, der kann das (Stichwort "Führungsbahnschleifen"). Beste Grüße Matthias ------------------ Nihil Ex Nihilo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ThoMay Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur
Beiträge: 5260 Registriert: 15.04.2007 SWX 2019 Windows 10 x64
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erstellt am: 16. Apr. 2014 20:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für RobertM74
Hallo und ienen guten Start in den Tag Robert. So ganz genau habe ich nicht verstanden auf was du hinaus möchtest. Die Führungsschiene erhälts du auch in der Länge bis zu 3m an einem Stück. In der Annahme, das du 2 Schienen paralell einsetzen willst ist es nicht erforderlich die Befestigung der Schienen in der von dir angegebenen Toleranz herzustellen. Die Montage der Schienen und der Wagen an dem Teil welches geführt wird ist ausschlaggebend. Dabei gehen wir meist so vor, das eine der Schienen an eine Anschlagkante montiert wird. Die Andere nicht angeschlagen aber auf die Leichtläufigkeit der Wagen angepasst. Bei dieser Vorgehensweise sind die Allgemeintoleranzen oft ausreichend. Solltest du aber eine Führungsschine als Sonderanfertigung wollen, so nimm Kontakt zu den Lieferanten auf. Beispiel oder der hier Gruß ThoMay ------------------ Hast du Fragen? Brauchst du Schaut mal nach im Bereich Alle Foren => Wissenstransfer. oder Konstrukteure Online hier bei CAD.de Richtig fragen - Nettiquette - Konstruktionshilfen - Systeminfo - Unities - CAD Freeware - Forenübersicht - 3D Modelle - SolidWorks Videos Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
RobertM74 Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 183 Registriert: 06.09.2009 Creo 1.0 M020 Ansys 14
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erstellt am: 17. Apr. 2014 12:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo ihr zwei und Danke für die Rückmeldungen. @pepper4two: Möglich. Ein weiteres (auf das konkrete Beispiel bezogene Problem) ist, dass die Grundsturktur aus Aluminium ist. Ich könnte mir vorstellen, dass diese gerade keine Aluminiumschleifscheibe hatten? Ich werde mich aber einfach mal weiter umsehen, oder eben die Toleranz anpassen. @ThoMay: Das mit Fest-Los-Lagerung ist bekannt und auch nicht das Problem und auch nicht die Führung zu bekommen. Mein Problem ist dadurch entstanden, dass ich eine bestehende Linearachse umbauen möchte, die auf einem Aluminium Grundgestell verbaut wurde. Dieses besitzt aber noch gar keinen Anschlag (Los-Los gelagert; INA/IDAM Konstruktion). Ich würde für die Überarbeitung aber eben gerade diesen Anschlag für die Festlagerseite einfügen und muss entsprechend die Nut nach den Vorgaben von INA wieder hinbekommen (9µm), die aber kein Fertiger bisher umsetzen kann/will. Ich schaue mich mal nach einem Fertiger für Führungsbahnschleifen um und melde mich ggf. noch einmal. LG Robert Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ulrix Mitglied Maschinenbauingenieur
Beiträge: 736 Registriert: 10.07.2007 Core 2 Duo 2,13 GHz / 2GB RAM GeForce 7900 / 256 MB Space Navigator XP Pro SP2 AIS 2010
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erstellt am: 17. Apr. 2014 15:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für RobertM74
Warum richtest du nicht die erste Schiene, in Ermangelung einer Anschlagfläche, mit anderen geeigneten Hilfsmitteln zum Maschinengestell aus und richtest dann die zwite Schiene so wie von ThoMay beschrieben relativ zur ersten aus? (Dass die Anschraubflächen der beiden Schienen bereits in einer Ebene liegen -mit Ebenheitsabweichungen im Rahmen des Zulässigen- setze ich dabei voraus. Wenn dem nicht so wäre , hätte man ja bereits die vorigen Führungen nicht korrekt montieren können, oder war das evtl. ein komplett anderes System?) Zur Frage IT1 oder IT5: Wenn es hier um Parallelitätstoleranz geht, dann ist das Nennmaß, anhand dessen die Toleranz ermittelt wird, doch nicht die Länge der parallelen Flächen, sondern der Abstand der beiden Flächen zueinander. IT5 und 9µm gehört zu dem Nennmaßbereich über 18mm bis 30mm. Kann das irgendwas mit der Schienenbreite zu tun haben? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur
Beiträge: 3743 Registriert: 21.06.2001 "ZUSE I.36", 8 BIT, 32 Lämpchen, Service-Ölkännchen "ESSO-Super", Software: AO auf Kuhlmann-Parallelogramm-Plattform ** CSWP 04/2011 ** ** CSWE 08/2011 **
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erstellt am: 17. Apr. 2014 16:11 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für RobertM74
Zur Klarstellung: Die im Katalog angegebene Parallelitätstoleranz (9µ) bezieht sich auf die Parallelität der beiden Aufschraubflächen der Schienen, bzw der Aufschraubflächen der Wagen. Gruß, Torsten Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |