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Thema: Anzugsmoment einer Schraube berechnen (2251 mal gelesen)
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Queenmum Mitglied Design Engineer ;-)
 
 Beiträge: 265 Registriert: 04.08.2011 NX11(nativ) WIN 10 Intel@3,1GHz;16GB RAM Quattro K2000
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erstellt am: 24. Feb. 2014 16:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Ich habe eine sehr dünne Hülse (konstruktiv nicht anders möglich). Diese wird von einer Schraube zusammengepresst. Nun hat sich aber die Hülse (erwartungsgemäß) verformt. Oben an der Fase (siehe Bild) wurde die Hülse gequetscht. Durch Versuche habe ich herausgefunden, dass die Schraube mit ca. 100Nm angezogen werden kann, bevor sich die Hülse deformiert. F: Wie kann ich dieses Drehmoment rechnerisch ermitteln? Ich habe nämlich noch mehrere "Problemkanditaten" wo dieses Problem ebenfalls auftreten kann, und möchte das zulässsige Anzugsmoment vorgeben. Bitte um Hilfe. ------------------ Gruß Manfred Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andy-UP Moderator Projektingenieur
      

 Beiträge: 2566 Registriert: 27.10.2003 AIP2022 Win 10 pro
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erstellt am: 24. Feb. 2014 16:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Queenmum
Hallo Manfred, Nun, die Hülse wird ja nicht direkt durch das aufzubringende Drehmoment, sondern durch die daraus resultierende Vorspannkraft deformiert. Die dürfte in deinem Falle ungefähr nur 30 - 35 KN betragen. (Ohne die verschiedenen Einflussgrössen zu kennen). Mir stellen sich dabei zwei Fragen: 1. Was wird dort eigentlich miteinander verschraubt? und 2. Wieso setzt Du bei einer so geringen Vorspannkraft nicht eine Schraube mit kleinerem Druchmesser ein (M16), das ganze in Verbindung mit einer stärkeren Hülse, die Du ja dann ohne Probleme unterbringen könntest? Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
     
 Beiträge: 5122 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 24. Feb. 2014 19:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Queenmum
" Wie kann ich dieses Drehmoment rechnerisch ermitteln? " Mit der schiefen Ebene und dann noch das Hebelgesetz. Die Streckgrenze des Hülsenwerkstoffes sollte sich auch noch finden lassen. Bei M16 kannst Du je nach Schmierung ( oder Oberfläche ) und Festigkeit der Schraube bis zu 300 Nm anziehen. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur

 Beiträge: 3617 Registriert: 21.06.2001 "ZUSE I.36", 8 BIT, 32 Lämpchen, Service-Ölkännchen "ESSO-Super", Software: AO auf Kuhlmann-Parallelogramm-Plattform ** CSWP 04/2011 ** ** CSWE 08/2011 **
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erstellt am: 24. Feb. 2014 21:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Queenmum
Zitat: Original erstellt von Andy-UP: Nun, die Hülse wird ja nicht direkt durch das aufzubringende Drehmoment, sondern durch die daraus resultierende Vorspannkraft deformiert.
Hallo Andreas. Kleiner Einspruch: Beim Anziehen wird zusätzlich noch das Auflagerreibungsmoment MRA als Torsionsmoment in die Hülse eingeleitet. Bei dem dünnen Ding würde ich davor zurückschrecken, das zu vernachlässigen. Das wäre dann über'n Daumen bei 30kN ca. 33Nm bzw. tau=25N/mm². Bei ca. Sigma=245N/mm² und dreifach tau in der Vergleichsspannung IMHO nicht so ganz unerheblich. Na ok, so richtig reinhauen tut's allerdings auch nicht... Gruß, Torsten Alles ohne Gewähr, ich hab' das hier auf 'nem Schmierzettel gemacht.
[Diese Nachricht wurde von Torsten Niemeier am 24. Feb. 2014 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Queenmum Mitglied Design Engineer ;-)
 
 Beiträge: 265 Registriert: 04.08.2011 NX11(nativ) WIN 10 Intel@3,1GHz;16GB RAM Quattro K2000
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erstellt am: 25. Feb. 2014 07:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
@Andreas Ist nur eine Prinzipskizze. Um die Hülse ist eine Leiste angebracht. Das ganze ist eine vorhandene Konstruktion, die schwierig zu ändern ist. Außerdem gibt es die Sache in vielen verschiedenen Größen von M8 aufwärts. @Klaus Die Hülse kann weniger als die Schraube, deshalb hilft es mir nicht, die Schraube zu berechnen. Mit dem Hebelgesetz wird es wohl auch nicht so einfach sein, von wegen Reibwerte, Setzverhalten, etc. Mein Gedanke war die max. Druckfestigkeit der Hülse in eine Vorspannkraft umzurechen und von da in ein Anzugsmoment. Nur wie weiß ich nicht. Die Berechnungen in meinem Fachbuch gehen immer davon aus, daß ich die Schraube vorspanne. Da ist meine Hülse aber schon längst kaputt. ------------------ Gruß Manfred Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andy-UP Moderator Projektingenieur
      

 Beiträge: 2566 Registriert: 27.10.2003 AIP2022 Win 10 pro
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erstellt am: 25. Feb. 2014 08:10 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Queenmum
Tja Manfred, welches ist denn die zulässige Druckbeanspruchung deiner Hülse? Wenn Du die kennst bzw. errechnet hast, könntest Du die hier angeführte Formel für das Anzugsdrehmoment benutzen, in dem Du für die Vorspannkraft deine errechnete Maximalkraft für die Hülse einsetzt. Du könntest aber auch die errechnete Maximalbelastung deiner Hülse mit den Vorspannkräften in den einschlägigen Tabellen vergleichen und so recht schnell das reduzierte Anzugsmoment finden. Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Queenmum Mitglied Design Engineer ;-)
 
 Beiträge: 265 Registriert: 04.08.2011 NX11(nativ) WIN 10 Intel@3,1GHz;16GB RAM Quattro K2000
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erstellt am: 25. Feb. 2014 13:52 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Ich habe mir das Anzugsmoment so wie du gesagt hast aus der max. Vorspannkraft für meine Hülse zurückgerechnet, bis sie mit dem Versuchsergebnissen übereingestimmt hat. Mit diesen Werten werde ich auf die anderen Größen rückschliessen. Danach werde ich es mit Versuchen wieder "verifizieren". Danke. ------------------ Gruß Manfred Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |