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Thema: Kalkulations-Richtlinien bei Geometrie-Elementen (1630 mal gelesen)
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daniel1980 Mitglied MB-Ing.
 
 Beiträge: 384 Registriert: 13.08.2013 Inventor 2015 - 64 Bit Build: 203 Release: 2015 SP1 --- NVIDIA Quadro K2000 16 GB Ram Intel Xeon E5-1620 Octa Core (3,60 GHz) HP Z420 Workstation
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erstellt am: 14. Okt. 2013 13:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Zusammen, in unserem Unternehmen sind wir bei der Produktvielfalt so aufgestellt, daß von wenigen Basis-Elementen sehr viele Varianten existieren und verkauft werden. Dementsprechend gering ist der Jahres-Absatz pro Variante. Da stellt sich an die Konstruktion die Herausforderung, auf der Einzelteil- od. Unterbaugruppen-Ebene eine Standardisierung durchzuführen: Wenige Elemente einsetzbar für viele Baugruppen. Da man hier nicht nach dem "kleinsten gemeinsamen Vielfachen" vorgeht, sondern die Einzelteile so aufbereiten muß, daß sie für jede Variante einsetzbar sind, kommt man in die Situtation, daß man an einem Teil Geometrie-Elemente (zB Gewindebohrungen) hat, die man in zwei von drei Baugruppen nicht gebrauchen kann. Dementsprechend fällt ein Mehraufwand in der Fertigung an, der sich durch einen reduzierten Pflegeaufwand in der Entwicklung (bei der Zeichnungs- und Stücklistenänderung) ausgleicht >> sofern die Geometrie-Elemente nicht zu aufwendig sind. Um eine derartige rudimentäre Kalkulation durchführen zu können, benötige ich Informationen mit "normierten" Angaben, aus denen die Kosten hervorgehen. ZB: Normierte Einheit = 1.0 = Fase 5mm x 45° -> Gewindebohrung (M"X" x "Y") = 5.0 -> Durchgangsbohrung = ... Gibt es eine solche (zugegeben, sehr vereinfachte) Auflistung von Kosten? Od. evtl. andere Ansätze? ------------------ Vielen Dank. Gruss, Daniel Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Rainer Schulze Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing. im Ruhestand
     
 Beiträge: 4419 Registriert: 24.09.2012
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erstellt am: 14. Okt. 2013 14:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für daniel1980
>>Gibt es eine solche (zugegeben, sehr vereinfachte) Auflistung von Kosten? Wenn Du sie nicht hast, frage Deine Produktion oder Arbeitsvorbereitung. Solche Kosten sind in jedem Unternehmen anders. Und eventuell noch von Maschine zu Maschine... ------------------ Rainer Schulze >>Od. evtl. andere Ansätze? Neben den reinen Fertigungskosten mußt Du bei einer Optimierung der Anzahl von Varianten auch noch Rüstzeiten und Kosten für Lagerplätze berücksichtigen. Es gibt Firmen, die wenige Produkte in großen Stückzahlen fertigen und solche, die eine Losgröße = 1 haben... [Diese Nachricht wurde von Rainer Schulze am 14. Okt. 2013 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
carsten-3m Mitglied Dipl.-Ing. Mbau (Produktmanagement, Patent- und Normwesen)
  
 Beiträge: 950 Registriert: 08.05.2007 Pro/E Wildfire 4 PDMLink
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erstellt am: 16. Okt. 2013 18:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für daniel1980
Das ist mal ne anständige Aufgabenstellung! Gedanken dazu: "...stellt sich an die Konstruktion die Herausforderung..." Das mag oberflächlich so aussehen, ist aber ein wenig kurzsichtig gedacht. Der Firma insgesamt stellt sich die Herausforderung. Thema sind hier die Prozesskosten. Viele sprechen darüber, wenige (niemand) haben eine Prozesskostenrechnung vollumfänglich umgesetzt. Es ist leider ein arger Aufwand. Mit der Standardisierung ausschließlich aus konstruktiver Sicht ist es deshalb nicht getan, weil bspw. Rüstkosteneinsparungen durch Verwendung standardisierter Werkzeugsätze nicht berücksichtigt werden. Oder eine vereinfachte Lagerplatzorganisation. Oder der verringerte Aufwand bei der Stammdatenpflege. Oder die Reduzierung von Beschaffungsvorgängen durch standardisierte Normteile für standardisierte Formelemente. Oder der Möglichkeit, standardisierte Arbeitspläne durch eine Bauteilstandardisierung zu unterstützen. Oder, oder... "...fällt ein Mehraufwand in der Fertigung an, der sich durch einen reduzierten Pflegeaufwand in der Entwicklung..." Das ist natürlich in Relation zueinander zu sehen, also wieder Thema Prozesskosten: Wie häufig spare ich Entwicklungsaufwände gegenüber wie häufig erhöhtem Mehraufwand in der Produktion. Zumal sich - wie oben angedeutet - nicht allein der Entwicklungsaufwand, sondern sämtliche Aufwände zur Stammdatenpflege reduzieren könnten. Das Ganze ist leider noch komplizierter, da eure Kunden ja eine Erwartungshaltung haben, die sich u. a. auch in eurer Produktvielfalt widerspiegelt. Eine vernünftige Produktstandardisierung wird sich letztendlich in einem guten Kompromiss zwischen Marktanforderungen, Produktvarianz und Produktionsprozessen manifestieren. Mein Vorredner hat vollkommen recht, allein ihr werdet wissen, welche Formelemente welche Kosten verursachen. Da wirst Du "da draußen" kaum etwas brauchbares finden. Ich wünsche viel Erfolg bei diesem ambitionierten Projekt! ------------------ Gruß, Carsten Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Roland Schröder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen

 Beiträge: 13189 Registriert: 02.04.2004 Entwicklung von Spezialmaschinen und Mechatronik Autodesk Inventor
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erstellt am: 16. Okt. 2013 20:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für daniel1980
Moin! Doch, doch, zu dem Thema muss es Literatur geben. Ich kann da zwar auch so direkt nichts nennen, aber ich hab schon Software gesehen, die sollte aus den im CAD-Modell aufgelisteten Features (Bohrung, Fase,...) und deren Maßen eine Kostenschätzung machen, und dafür braucht man genau diese Zahlen. Ich würde im Bereich Fertigungskalkulation suchen. Und auch an diesem Begriff allein sieht man, dass das kein Problem der Konstruktion allein ist. ------------------ Roland www.Das-Entwicklungsbuero.de It's not the hammer - it's the way you hit! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
HaubenTaucher Mitglied

 Beiträge: 35 Registriert: 06.05.2010 SWX 2012 Windows 7 x64 Intel Xeon Z400 NVidia FX1800 768MB
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erstellt am: 17. Okt. 2013 15:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für daniel1980
Hallo, ich meine, dass KingCost für SWX / Inventor sowas macht und kann... Auszug: Ingenieure definieren zu 80% die Herstellkosten! Der "Constructor" ist das Kosteninterface für Ingenieure und ist vollständig im CAD integriert. Ihre Vorteile: Voll integrierte Zielkostenanalyse (siehe Film KingCost "next generation") Materialkosten automatisch berechnen Integrierter Teilerechner informiert über Herstellkosten Losgrössenabhängige Berechnung der Herstellkosten Ingenieure wissen jederzeit ob die Zielkosten eingehalten werden siehe dazu auch http://www.kingcost.ch/cms/de/anwendungen.html Nein, ich habe mit KingCost nichts am Hut und bekomme auch kein Geld für Werbung.... ------------------ Who the hell is "General failure"?... and why is he reading my disk... ? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 17. Okt. 2013 16:34 <-- editieren / zitieren -->
Hallo Daniel, da reichen die 4 Grundrechenarten aus. Am einfachsten zum Ziel kommst Du, wenn Du mit dem Maschinenstundensatz rechnest. Ständerbohrmaschine: z.B. 25 Euro/Stunde CNC-Fräsmaschine DMU50 beaufsichtigt z.B. 65 Euro/Stunde, unbeaufsichtigt 45 Euro/Stunde. Ermittle die Zeiten für Auftrag rüsten, Teil rüsten, Hauptnutzungszeiten Maschine und erstelle für die häufigsten Arbeiten eine übersichtliche Tabelle. Beispiel: ein Gewinde fertigen M6: 4,5 Minuten So kannst Du aus realen Bearbeitungszeiten, z.B. 2 zusätzliche Gewinde, relativ präzise kalkulieren. Gruß Juli
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