Osmode ist eigentlich eher ein Problem von polyesterbasierten GfK-Bauteilen. Beim Aushärten von Polyester entsteht als Reaktionsprodukt Wasser, das in den Kunststoff eingebettet wird, was zu einer gewissen Porösität des Materials führt => Der GfK-Werkstoff ist nicht dampfdicht und nimmt Wasser auf.
Im Gegensatz dazu entsteht bei Epoxid-Harzen kein Reaktionsprodukt, das in das Material eingebettet wird => Das Material ist dampfdicht und damit eigentlich nicht osmoseanfällig.
Das kann ich sehr schön an der Außenhaut meines Bootes im Unterwasserbereich feststellen: Die oberste Spachtelschicht aus Polyesterharz kommt mir im Frühjahr (nach der Frostperiode) regelmäßig in großen Flatschen (oder in Form von Frostblasen) entgegen. Die darunter liegende Epoxidharzschicht ist nach 25 Jahren unbeschädigt.
Ich würde aber auf einen anderen Effekt tippen: Bei ungenügender Durchtränkung mit Harz bzw. zu geringer Deckschicht (oder bei Beschädigungen der Oberfläche) kann es zu offenliegenden Fasern kommen. An diesen kann dann Wassser in den GfK eindringen (Kapillar-Effekt)und zur Zerstörung des Grundmaterials führen (Ablösung des Harzes von den Fasern, Auswaschung).
Gut zu sehen an Booten, die nach einer Beschädigung nicht sofort repariert wurden. Da wird ein kleines Loch sehr schnell zu einem quadratmeter großen Schaden, da das Material großflächig von Wasser durchtränkt wird.
Außerdem habe ich schon erlebt, das ich eine Glasfasermatte einfach aus einer ausgehärteten Epoxidharzschicht herausziehen konnte (bzw. das Epoxidharz "spalten" konnte). Dies lag an einer (für Polyester geeigneten) Imprägnierung der Matte, die eine ausreichende Haftung des Harzes an den Fasern verhindert hat.
HTH
Mathias
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Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an;
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Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab.
(George Bernard Shaw)
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